Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich trauere meiner Kindheit und nicht erfüllten Träumen so sehr hinterher

ichbin's

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

folgendes Problem:
In meiner Kindheit wurde mir viel von meinen Eltern verboten und es ging ihnen nur um die Schule. Ich hatte jedoch so viele Träume! Ich wollte früher so gerne reiten und auf dem Reiterhof in meinem Ort "rumhängen". Das wollten sie mir nicht erlauben, auch wenn ich es selbst bezahlen könnte. Ich hatte so viel extra dafür gespart, aber es gab immer (nicht aussagekräftige) "Gründe". Nun reite ich, da ich nicht mehr Zuhause wohne, aber ich werde traurig,wenn ich die Kinder sehe, die das machen können, was ich mir so gewünscht habe. Ich kann die Zeit ja nicht zurückdrehen und das macht mich traurig.
Ich kann damit leider nicht umgehen :(
Ich weiß auch, dass mir da nicht wirklich helfen könnt, aber vielleicht gibt es ja jemanden, dem es ähnlich geht / ging.

LG
 
G

Gelöscht

Gast
Ja, bei mir was das ähnlich. Uns Kindern (ich bin die jüngste von 4, alle nun zwischen 44 und 50 alt) wurde aus religiösen Gründen so einiges nicht erlaubt, zum Beispiel Tanzkurs. Das war zu "weltlich". Die Verbote wurden dann mit der Zeit aufgeweicht, aber eigentlich klar, dass man sich vom Mini-Taschengeld was wir bekommen haben, den Tanzkurs nicht selbst leisten konnte. Als ich dann so alt war, wollte ich nicht, obwohl die Eltern es mir gezahlt hätten.
Klar, dass ich bis heute nicht tanzen kann...

Ich habe das so für mich gelöst, dass ich über die Vergangenheit den Kopf schüttele und jetzt großzügiger bin. Wir hatten kein eigenes Geld und konnten uns vom bisschen Taschengeld nichts leisten. Also kann ich doch mal den Kindern in der Familie in Absprache mit den Eltern was ausgeben. Die Kinder finden das von der Tante cool und ich genieße es.
 

Wiarka

Mitglied
.. ich werde traurig,wenn ich die Kinder sehe, die das machen können, was ich mir so gewünscht habe. Ich kann die Zeit ja nicht zurückdrehen und das macht mich traurig.
Vielleicht mach es dich auch deshalb so traurig, damit du uns genau das mitteilen willst uns kannst, und dadurch die von uns, die Eltern sind oder diese mal werden, erkennen können, wie wichtig es ist, auf die Träume ihrer Kinder einzugehen und diese nach Möglichkeiten zu erfüllen.

Deine Traurigkeit kann also auf diese Weise einen Sinn bekommen: diesen Kindern helfen, in ihrer Kindheit glücklich zu werden, und ihren Eltern - gute Eltern zu sein. Du könntest auch direkter und konkreter dich dafür einsetzen, ähnlich, wie Lalelu es tut.

Ich auf jeden Fall danke dir für deinen Beitrag :)
 
G

Gelöscht 76863

Gast
Hallo!

Du kannst wohl leider nicht mehr tun, als es hinzunehmen, dass du in deiner Kindheit nicht reiten durftest. Aber gleichzeitig solltest du dich heute um so mehr auf das Reiten konzentrieren und dich daran erfreuen. Und vielleicht, wenn du wieder Kinder siehst, wirst du das nächste Mal nicht mehr traurig, sondern freust dich für die Kinder. Die Kinder zeigen dir nun einmal genau das auf, was dir damals verwehrt blieb. Überlege einmal: Du hast damals gelitten und leidest heute darunter, wenn du Kinder siehst. So nimmst du dir die Freude, die dir schon als Kind genommen wurde, anstatt die Zeit beim Reiten jetzt zu genießen.

Vielleicht hilft es dir auch, das damalige Verhalten deiner Eltern zu hinterfragen. Warum haben sie dir damals das Reiten verboten? Lag es am Geld? Oder weil sie vielleicht in ihrer Kindheit auch nie reiten durften oder nie die Möglichkeit hatten, ihre Träume zu erfüllen? Oder eben, weil es ihnen am Herzen lag, dass du ein guter Schüler wirst, viel Geld verdienst und dir deine Träume heute erfüllen kannst. Hast du deine Eltern denn einmal nach dem genauen Grund gefragt.

Letztendlich macht es aber keinen Sinn, nach hinten zu schauen. Diese Zeit ist vorbei und nicht zu ändern. Jetzt bist du erwachsen und kannst dein Leben so gestalten, wie du es möchtest. So lange du in der Vergangenheit verweilst, machst du dir im Grunde auch dein Hier&Jetzt "kaputt". Du merkst ja selber,
dass du unter damals leidest. Ja, das ist schwer, geht mir aber nicht anders.

Ich denke außerdem, dass jeder Mensch etwas hat, das dieser nachtrauert. Somit bist du mit dieser Erfahrung nicht alleine. Ich beispielsweise wünsche mir, noch einmal in die Schule gehen zu können. Also in meine frühere, aber ohne Mobbing. Ich bin damals gerne zur Schule gegangen, konnte diese Zeit aber eben aufgrund des Mobbings nicht genießen. Mir wurde praktisch meine Schulzeit genommen und zerstört. Und nun muss ich schauen, was ich mit dieser Erfahrung mache.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
D

Deliverance

Gast
Hallo,

ich kann dich gut verstehen - ich war fast 18 Jahre eingesperrt und durfte nur zur Schule, ab und zu mal raus - meine Kindheit und Jugend durfte ich nicht leben.

Dafür tue ich das jetzt - ich tanze, male, gehe wandern, mache was mit Freunden und genieße das Leben. Reiten möchte ich auch mal :)

Du kannst es nicht ändern, auch wenn es dich traurig macht. Du kannst jetzt leben - und dich vielleicht ein bisschen für die Kinder freuen, die so nette Eltern haben.
Damit gehts mir zumindest besser, vielleicht hilft dir das auch :)
 
J

JayJ

Gast
Hallo,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Träume bis heute noch davon,irgendwann mal (Western-)reiten zu erlernen,doch das wird nur ein Traum bleiben.
Ich würde lügen wenn ich schreiben würde, ich sei nicht neidisch, das andere reiten gehen können/dürfen, mich macht das eher traurig..

Du gehst jetzt reiten und solltest Dich darüber freuen. Ich weiß das ist nicht einfach,wenn man seine Vergangenheit vergleicht,doch ich würde mich für die Kinder freuen und ihnen auch helfen. Pferdefreunde halten bekanntlich zusammen.

Denn ich sehe es so,dass Du Deinen Traum eigentlich schon recht erfüllt hast.;)
Gruß JayJ
 
G

Gelöscht 76863

Gast
Hallo,

ich kann dich gut verstehen - ich war fast 18 Jahre eingesperrt und durfte nur zur Schule, ab und zu mal raus - meine Kindheit und Jugend durfte ich nicht leben.

Dafür tue ich das jetzt - ich tanze, male, gehe wandern, mache was mit Freunden und genieße das Leben. Reiten möchte ich auch mal :)

Du kannst es nicht ändern, auch wenn es dich traurig macht. Du kannst jetzt leben - und dich vielleicht ein bisschen für die Kinder freuen, die so nette Eltern haben.
Damit gehts mir zumindest besser, vielleicht hilft dir das auch :)
18 Jahre eingesperrt? Das klingt heftig! Darf ich vorsichtig fragen, wie dies genau gemeint ist?
 

lilawelt

Aktives Mitglied
ich finde es aber toll, dass du es jetzt tust :)
dieses gefühl kenne ich.
wie du ja selbst jetzt erkennst gab es dafür keinen wirklich grund.
von daher lass dir das nicht mehr einreden.
 
D

Deliverance

Gast
18 Jahre eingesperrt? Das klingt heftig! Darf ich vorsichtig fragen, wie dies genau gemeint ist?
Wir durften nicht raus, nur zur Schule (und das auch nicht immer) und wenn meine Mutter Bier brauchte, durfte ich hinaus, sonst nicht - wir waren immer eingesperrt in einer ekelhaften Messi-Wohnung.
Wir hatten aber auch manchmal Glück, einmal waren wir mit meiner Mutter auf dem Spielplatz :D
 
G

Gelöscht 76863

Gast
Wir durften nicht raus, nur zur Schule (und das auch nicht immer) und wenn meine Mutter Bier brauchte, durfte ich hinaus, sonst nicht - wir waren immer eingesperrt in einer ekelhaften Messi-Wohnung.
Wir hatten aber auch manchmal Glück, einmal waren wir mit meiner Mutter auf dem Spielplatz :D
Wo waren die Behörden?
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
IngeVergi Ist es komisch, wenn ich lange um meine Katze trauere? Ich 15
T Am ende meiner Kraft Ich 6
dani2010 Sooo hässlich mit meiner Brille 🤢 Ich 111

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben