Ich tue plötzlich Dinge, die ich früher nie tun wollte

Hallo. Ich würde gerne wissen, inwieweit würdet ihr sagen, dass es normal ist, als junger Mensch Risiken einzugehen und destruktive Dinge zu tun.
Ich habe diese ganzen Klischees, von wegen Teenager machen jedes Wochenende Party und bauen ständig Scheiße, nie nachvollziehen, weil ich selbst nie so war.
Seit einem Jahr ca. hat sich das komplett geändert und ich tue Sachen, die ich früher nie getan hätte. Ich verstehe mich selber nicht mehr, weil ich das meiste gar nicht wirklich tun will, wenn ich komplett ehrlich bin.
Ich habe zum Beispiel früher nie Alkohol getrunken. Ich habe immer gesagt, ich will nie betrunken sein, weil ich die Kontrolle behalten möchte. Jetzt ist es für mich normal, dass ich mich alle paar Wochen exzessiv betrinke.
Oder ich habe Sex nie so richtig verstanden. Hat mich nie interessiert. Jetzt hatte ich vor zwei Wochen mein erstes Mal und fühle mich seitdem beschissen.
Und halt noch andere riskante, destruktive Dinge.
Ist das normal, dass man irgendwann so eine Phase hat, gerade wenn man vorher immer "brav" und angepasst war?
Ich könnte das nachvollziehen, wenn man sagt, okay ich war jetzt immer vernünftig und angepasst, jetzt will ich mal die Kontrolle abgeben.
Aber ich will das eigentlich gar nicht?

Nun ja, jeder Mensch hat "dunkle Seiten" in sich, die sich um so stärker "zu Wort melden", ja mehr man sie von sich schiebt. Das scheint Dich gerade einzuholen. Dieses "so bin nicht nicht" stimmt offenbar nicht, denn dann würdest Du Dich nicht "so" verhalten. Außerirdische Einflüsse und Erdstrahlen können zwar nicht zu 100% ausgeschlossen werden, sind aber eher unwahrscheinlich, oder?

Die "Kunst" besteht darin, diese dunklen Seiten in sein Leben mit einzubeziehen. Manche werden Schauspieler (Jack Nicolson), andere finden für sich eine andere Kunst. Einige Boxen oder rasen in der Gegend herum und Saufen ist auch so ein Ding. Du hast noch einige Seiten in Dir, die Du noch nicht kennst. Einige sagen dann "Hallo", wenn´s gerade garnicht passt. Du wirst das Bild von Dir wohl etwas "erweitern" müssen.

Sex hat so viele Seiten und Ebenen. Nicht alle machen Spaß und sind "allgemein" akzeptiert, aber können doch "interessant" sein. Ob es so klug ist, die Kontrolle abzugeben? Ganz sicher nicht "einfach so" und nicht bei jeder/jedem. Davor solltest Du ganz genau hinschauen.

Du willst das eigentlich garnicht? Und was bedeutet "eigentlich" und das Fragezeichen?

Aber wenn ich diese Seiten nicht haben will.
Ich will so nicht sein.

"Eigentlich" weil ich da irgendwie zwiegespalten bin. Wenn ich es nicht wollen würde, dann würde ich es ja nicht tun. Aber scheinbar will ich es auch nicht, denn sonst würde ich es ja nicht so sehr bereuen.

Ely02 meinte:

inwieweit würdet ihr sagen, dass es normal ist, als junger Mensch Risiken einzugehen und destruktive Dinge zu tun.

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Ja, das würde ich sagen. Junge Menschen probieren gern neue Dinge aus, gehen über ihre Grenzen um diese kennenzulernen, hinterfragen und provozieren Authoritäten, lernen ihren Körper und denen der Partner kennen. Das was du als "destruktiv" bezeichnest fällt bei anderen in die Kategorie "Abenteuer".

Möglicher Weise befindest Du Dich auch in einer "trial and error Phase".
Man macht bewusst etwas verkehrt, um herauszufinden, wie falsch es wirklich ist und wie sich die Folgen auswirken.
Die Erkenntnisse bzw Erfahrungen, die sich daraus ergeben sind Richtungsweisend für die nächsten Schritte. Wenn man die richtigen Schußfolgerungen daraus zieht, kann es durchaus hilfreich sein, bei der eigenen Grenzfindung.

Ely02 meinte:

Aber ich will das eigentlich gar nicht?

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Du stehst an der wand und stehst einer übermacht gegenüber. Die gefühlte hoffnungslosigkeit und aussichtslosigkeit bringt dich zu mehr oder weniger destruktiven handlungen. Dazu kommt dein Umfeld, die menschen die viel zeit mit dir verbringen prägen dich. du stellst dich unterbewußt auf ihre verhalten ein. Anpassung. Du kannst das bewußt steuern, du bist kein übliches Tier. Allerdings gehört dazu bewußtwerdung, von vielen Dingen. Persönlichkeitsentwicklung ist nicht einfach. Es hei´ßt sich durch viel bla bla zu lesen um dann doch das ein oder andere bewußt werden zu können. Heißt, lese jeden Tag ein problem zu denen momentanen schieflagen im Leben. Oder google die stichwörter.


PS: Sex ist nciht destruktiv, es sei denn es ist negativ motiviert. Du senkst massiv deinen selbstwert und den wert den du für ander hast, wenn du deine Werte für die du stehst verletzt. Du bist dann nciht mehr integer. einmal über eine grenze rüber gehen, heißt, das es die grenze nciht mehr für dich gibt. Es wird zur gewohnheit. Achte auf deine gewohnheiten, denn sie werden dein Schicksal.