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Ich verliere die Kontrolle und schlage meinen Sohn ????

Jule 7.4

Mitglied
Hallo ich bin neu hier und hoffe das ich Infos und Hilfe erhalten kann.

Mein Sohn ist 1 Jahr und 8 Monate und ein totaler Wirbel Wind. Er hat Temperament und Pfeffer im Hintern. Wir führen eigentlich ein sehr harmonisches Familienleben und Niklas hört schon gut und versteht vieles.
Leider gab es dieses Moment wo ich total erschöpft und genervt von seiner wilden Art war. Auch seine freche Art bringt mich manchmal an meine Grenzen.

Heute Morgen war alles gut, wir hatten den Tag mit kuscheln begonnen und uns normal fertig gemacht um zur Kita zu fahren. Leider hat Niklas wieder so einen miesen Husten. Daher bekommt er Hustensaft den er auch gerne nimmt. Nur heute ist es eskaliert. Ich wollte ihm den Löffel Hustensaft geben und mein Sohn machte mir klar das er lieber mit seinem Flugzeug spielen wollte, also fing ich eine Diskussion und hielt ihm fest. Ich hab ihm erklärt das er gleich weiter spielen kann und nur schnell den Saft nehmen soll. Das ganze schaukelte sich hoch bis er mir den Löffel aus der Hand geschalgen hat. Nicht ausversehen sondern mit voller Absicht. Da ist mir dann eine Sicherung durchgebrannt und ich habe meinen Sohn geschlagen. Selbst das hier nur zu schreiben beschämt mich so sehr.

Ich wurde als Kind seiner viel und brutal geschlagen, ich hab mir immer geschworen das ich meine Kinder nie schlagen werden und dann erschrecke ich vor mir selber und denke : die Menschen haben dich recht. Der der selber geschlagen wurde schlägt auch! Dabei war ich mir immer sicher das ich das nicht tun werden,weil ich weiß wie das ist..

Nun ist es das zweite mal. Vor ein paar Monaten hat er mir beim anziehen auf dem wickelttisch in den Bauch getreten weil er sich nicht anziehen lassen wollte. Ich bin zur Zeit wieder schwanger und habe wie ein Reflex im eine gehauen. Auch da war ich mit den Nerven am Ende. Daher suche ich jetzt Hilfe. Ich habe aber Angst das ich verurteilt werde oder man mir die kinder weg nimmt. Ich bin eine schlechte mutter weil ich meine Gefühle nicht kontrollieren kann und einen kleinem jungen weh tue. Könnt ihr mir helfen?
 
Wenn dein Sohn dich z.B. in den Bauch tritt, würde ich ihm ein lautes scharfes ..Nein...sagen, das hilft oft.

Wenn er seinen Hustensaft nehmen soll, könntest du ihm vielleicht danach eine Belohnung geben...z.B. wenige Gummibärchen.

Wenn er etwas älter ist und frech wird, könntest du ihn in sein Zimmer schicken.
 
Liebe Jule 7.4,

als Mama von zwei Kleinkindern kann ich gut nachfühlen, wie es dir jetzt geht. Man ist unendlich sauer auf sich selbst und hat so ein schlechtes Gewissen. Zum Glück ist mir die Hand noch nicht ausgerutscht, aber ich kann ziemlich laut werden und fühle mich danach sehr schlecht. Zuerst mal, verzeih dir selbst! Das sollte nicht passieren, aber das weißt du selbst am besten. Sowas passiert ja immer, wenn man absolut überfordert ist und unzufrieden. Vielleicht kannst du dir eine Taktik zurecht legen und trainieren, wie du in solchen Situationen schnell runter kommen kannst. Zum Beispiel, wie auf dem Wickeltisch: deutliches „Nein“, Kind auf den Boden setzen kurz den raum verlassen und erstmal durchatmen. Hast du Unterstützung in deiner Familie? Ansonsten, falls du fest stellst, dass du da nicht selbst raus kommst, keine Angst vor professioneller Hilfe!!! Man nimmt niemandem einfach so die Kinder weg. Mit deiner Selbstreflektion, kannst du keine schlechte Mutter sein.

Alles Gute für dich!
 
Leider testen die Kids in diesem Alter ihre Grenzen aus und schauen was passiert, wenn sie so richtig bockig sind.
Das schlimme ist, in diesem Alter verstehen sie es noch nicht so ganz, warum man sich beeilen muss und für was der Hustensaft gut ist.

Etwas ähnliches passiert einige Jahre später noch einmal ....in der Pubertät :erschrocken:, auch hier werden wir in Frage gestellt, der Abnabelungsprozess beginnt. Auch hier kommt man mit vernünftigen Argumenten oft nicht weiter, aber uns würde da vermutlich die Hand nicht ausrutschen.

Wenn dein Sohn das nächste Mal stresst und dich wütend macht, geh aus dem Zimmer, zähle bis 10 und beruhige dich.
Dann geh wieder hinein und versuche es erneut.
Und wenn ihr auch mal ein paar Minuten zu spät wohin kommt, mir wäre das lieber, als mich den ganzen Tag mit Schuldgefühlen herumzuplagen.

Und belohne ihn auf keinen Fall mit Süßigkeiten (so erzieht man dicke Kinder), da gibt's andere Wege. 😉

LG Yado
 
Ich wurde als Kind seiner viel und brutal geschlagen, ich hab mir immer geschworen das ich meine Kinder nie schlagen werden und dann erschrecke ich vor mir selber und denke : die Menschen haben dich recht. Der der selber geschlagen wurde schlägt auch! Dabei war ich mir immer sicher das ich das nicht tun werden,weil ich weiß wie das ist..

Nun ist es das zweite mal.

Hallo Jule,

ich glaube jede Mutter und auch jeder Papa kennt diese Situationen, in denen man tatsächlich am Ende seiner Kräfte und seiner Geduld ist.
Wichtig ist, dass man diese Situationen und diese Triggermomente lernt für sich zu erkennen und sich aus der Situation bewusst raus nimmt.
Du bist Erwachsen, du kannst verstehen, dein Kind mit 20 Monaten nicht!
Dein Kind, übrigens kein Kind, tut in diesem Alter etwas bewusst um seine Eltern zu ärgern.
In diesem Alter tun Kinder ausschließlich Sachen für sich und deinem Kind war es ein Anliegen zu spielen und den Hustensaft in dem Moment nicht zu nehmen.
Es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn er den Hustensaft 5 oder 10 Minuten später genommen hätte.

Du schreibst, dass du als Kind selbst geschlagen wurdest, dass tut mir wahnsinnig Leid für dich und ich spreche aus Erfahrung, wenn ich schreibe, dass du hier ansetzen musst.
Wie hast du dich gefühlt, wann hast du es das erste Mal bewusst wahrgenommen etc... .

Dir ist es bereits zum 2. Mal passiert und ich glaube dir, dass es dich beschämt und du dich im Nachgang mies mit dem Verlust der Situation fühlst, ABER mit jedem Schlag sinkt die Hemmschwelle, das solltest du dir bewusst machen und evtl. auch Hilfe in Anspruch nehmen.
Bist du in einer Beziehung oder bist du alleinerziehend?
Hast du sonst Hilfe von Freunden oder Familie?
Auch wenn ich die Schwierigkeit deiner Situation nachvollziehen kann, ist es nicht akzeptabel - zu keiner Zeit.
 
Liebe Jule 7.4,

als Mama von zwei Kleinkindern kann ich gut nachfühlen, wie es dir jetzt geht. Man ist unendlich sauer auf sich selbst und hat so ein schlechtes Gewissen. Zum Glück ist mir die Hand noch nicht ausgerutscht, aber ich kann ziemlich laut werden und fühle mich danach sehr schlecht. Zuerst mal, verzeih dir selbst! Das sollte nicht passieren, aber das weißt du selbst am besten. Sowas passiert ja immer, wenn man absolut überfordert ist und unzufrieden. Vielleicht kannst du dir eine Taktik zurecht legen und trainieren, wie du in solchen Situationen schnell runter kommen kannst. Zum Beispiel, wie auf dem Wickeltisch: deutliches „Nein“, Kind auf den Boden setzen kurz den raum verlassen und erstmal durchatmen. Hast du Unterstützung in deiner Familie? Ansonsten, falls du fest stellst, dass du da nicht selbst raus kommst, keine Angst vor professioneller Hilfe!!! Man nimmt niemandem einfach so die Kinder weg. Mit deiner Selbstreflektion, kannst du keine schlechte Mutter sein.

Alles Gute für dich!

Danke für die lieben Worte. Ich werde mir strategien überlegen und versuchen sie umzusetzen. Sowas Wie heute darf nie wieder passieren. Ich bin immer noch ganz durch den Wind. Wenn ich merke das ich es nicht schaffe, Kann ich dann zum Jugendamt?
 
Leider testen die Kids in diesem Alter ihre Grenzen aus und schauen was passiert, wenn sie so richtig bockig sind.
Das schlimme ist, in diesem Alter verstehen sie es noch nicht so ganz, warum man sich beeilen muss und für was der Hustensaft gut ist.

Etwas ähnliches passiert einige Jahre später noch einmal ....in der Pubertät :erschrocken:, auch hier werden wir in Frage gestellt, der Abnabelungsprozess beginnt. Auch hier kommt man mit vernünftigen Argumenten oft nicht weiter, aber uns würde da vermutlich die Hand nicht ausrutschen.

Wenn dein Sohn das nächste Mal stresst und dich wütend macht, geh aus dem Zimmer, zähle bis 10 und beruhige dich.
Dann geh wieder hinein und versuche es erneut.
Und wenn ihr auch mal ein paar Minuten zu spät wohin kommt, mir wäre das lieber, als mich den ganzen Tag mit Schuldgefühlen herumzuplagen.

Und belohne ihn auf keinen Fall mit Süßigkeiten (so erzieht man dicke Kinder), da gibt's andere Wege. 😉

LG Yado

Danke für den Tipp
 
Hallo Jule,

ich glaube jede Mutter und auch jeder Papa kennt diese Situationen, in denen man tatsächlich am Ende seiner Kräfte und seiner Geduld ist.
Wichtig ist, dass man diese Situationen und diese Triggermomente lernt für sich zu erkennen und sich aus der Situation bewusst raus nimmt.
Du bist Erwachsen, du kannst verstehen, dein Kind mit 20 Monaten nicht!
Dein Kind, übrigens kein Kind, tut in diesem Alter etwas bewusst um seine Eltern zu ärgern.
In diesem Alter tun Kinder ausschließlich Sachen für sich und deinem Kind war es ein Anliegen zu spielen und den Hustensaft in dem Moment nicht zu nehmen.
Es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn er den Hustensaft 5 oder 10 Minuten später genommen hätte.

Du schreibst, dass du als Kind selbst geschlagen wurdest, dass tut mir wahnsinnig Leid für dich und ich spreche aus Erfahrung, wenn ich schreibe, dass du hier ansetzen musst.
Wie hast du dich gefühlt, wann hast du es das erste Mal bewusst wahrgenommen etc... .

Dir ist es bereits zum 2. Mal passiert und ich glaube dir, dass es dich beschämt und du dich im Nachgang mies mit dem Verlust der Situation fühlst, ABER mit jedem Schlag sinkt die Hemmschwelle, das solltest du dir bewusst machen und evtl. auch Hilfe in Anspruch nehmen.
Bist du in einer Beziehung oder bist du alleinerziehend?
Hast du sonst Hilfe von Freunden oder Familie?
Auch wenn ich die Schwierigkeit deiner Situation nachvollziehen kann, ist es nicht akzeptabel - zu keiner Zeit.
Danke für die ehrlichen und offenen Worte. Das Gewalt nie geht weiß ich und ich möchte auch gerne Hilfe in Anspruch nehmen. Daher hoffe ich auf einen Austausch mit Müttern oder Vätern die das selbe getan haben und sich Hilfe geholt haben. Ich weiß nicht an wenn ich mich wenden soll.
Die startegien werde ich versuchen um zusetzen. Einfach aus der Situation gehen klingt gut und machbar. Doch wenn ich ehrlich bin möchte ich garnicht erst in so eine Situation kommen. Ich weiß das Niklas das alles unbewusst macht und nich nicht so wie ein Erwachsener denkt. Genau deshalb weiß ich das ich Hilfe will. Ich will nicht so wie meine Mutter sein. Eher lasse ich mich einweisen.
Ich bin verheiratet, meine Eltern sind beide schon Tod, aber ich habe meine schwiegereltern und die helfen uns sehr..

Dieses Gefühl die Kontrolle nicht mehr über mich zu haben möchte ich nie wieder erleben.
 

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