Hallo Siggi,
das tut mir sehr leid mit Deiner Zwillingsschwester! Da ist es ja fast kein Wunder, dass Du in einem Loch hängst!
Dann kommt dieses "Null-Bock-Gefühl" ja nicht einfach aus dem Nichts, sondern hat einen konkreten Grund, der Dir einfach den Boden unter den Füßen weggerissen hat.
Ich behaupte einfach mal, dass Du den Tod Deiner Schwester nicht richtig verarbeitet hast. Du schreibst, Du hast nur gearbeitet, hast Du Dir vielleicht nicht genügend Zeit zum Trauern gegeben? Sowas kann man eine ganze Weile verdrängen, aber dann kommt irgendwann die Mega-Keule, wie Du jetzt siehst...
Das ist jetzt natürlich alles nur Westentaschen-Psychologie-Gequatsche, bin ja keine Therapeutin
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Du an diese Sache nochmal ran mußt. Hast Du irgendwen zum Reden? Klingt nicht so, aber ich glaube, allein kommst Du da nicht raus. Ich meine damit nicht, dass Du einen Psychiater brauchst, aber vielleicht eine Gesprächstherapie, um Deine Trauer zu verarbeiten!
Mir ging es mal ähnlich wie Dir, allerdings nicht ganz so krass. Bei mir ist "nur" die Oma gestorben, was ja ein ganz natürlicher Lauf der Dinge ist. Aber ich kam damit auch nicht klar (sie war zwar krank, aber ihr Tod kam dann doch sehr plötzlich und ich konnte mich nicht verabschieden), hab mich von allen zurückgezogen und nur noch TV geglotzt. Als meine Eltern dann mitbekommen haben, dass ich mich beim Abwaschen ständig "aus Versehen" geschnitten habe, haben sie eine Gesprächstherapeutin gesucht, was mir wirklich geholfen hat!