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Ich werde dauernd nur auf meinen fehlenden Führerschein reduziert. Was tun

KeinName26

Mitglied
Wir wohnen am Rande einer Großstadt. Der ÖPNV ist hier recht gut. Dennoch werde ich von Freunden ständig daran aufgezogen das ich kein Führerschein habe und nie fahren kann. Ich darf aus gesundheitlichen Gründen keine Fahrerlaubnis machen. Ich bin recht mobil soweit das halt geht mit dem ÖPNV. Was soll ich tun? Ich werde dauernd nur auf die fehlende Fahrerlaubnis reduziert!
 
Ich kenne das leider ganz genauso. Wirklich überzeugend komme ich nie rüber, aber ich sage dann auch meistens was wegen Umwelt oder dass es viel günstiger ist oder sicherer (und in einer Großstadt kommt so meist besser voran, weil lästige Parkplatzsuche und Verkehr in der Innenstadt wegfällt).

Gibt eigentlich viele Gründe, aber wenn Jugendliche von klein auf lernen, dass man nur mit einem Auto (oder Führerschein) cool ist, kann man den das schlecht wieder rausprügeln

Ach ja, ich gehe mal davon aus, dass du deine Krankheit nicht mit jedem teilen willst, aber das ist ja auch ein trifftiger Grund. Ich habe zb. einfach kein Geld und Angst vor anderen Autofahrern, was keiner so richtig ernst nimmt
 
Freundschaft beenden ist wohl eine Spur zu viel, meiner Meinung nach.
Aber ich würde darauf keinen Wert legen. Was ist denn der Grund, dass du keinen Führerschein machen kannst?
Ich kenne viele, die keinen Führerschein, welche die MPU machen müssen, die einfach nie Geld hatten oder einfach
keine Lust, das hat mich nie interessiert und das war für mich auch nie ein besonderes Thema. Gibt es einen Hintergrund
wieso die dich damit aufziehen wollen? Du bist nicht der einzige ohne Führerschein und wenn du gesundheitliche Gründe hast,
dann wäre die Diskussion aus meiner Sicht, an deiner Stelle, direkt beendet.
 
Da erwischst Du mich gerade auf dem richtigen Fuß:

Ich hatte mal einen Kollegen, der den FS einfach nicht gepackt hat. Es ging einfach nicht; vollkommen fehlendes technisches Verständnis.
Der Mann kam aus dem Osten, wirkte mit seiner russisch angehauchten Hose etwas verstaubt und konnte irgendwie auch nichts so erklären, dass man ihn verstand.

Aber: Als Mensch und Kollege war der dermaßen klasse, dass ich vor einer Beförderung gemeint habe, ich verzichte, weil er eher dran sei!

Du merkst: ich hasse fehlende Empathie und Oberflächlichkeit...
 
Warum tangiert dich das so? Selbst wenn du keine gesundheitlichen Probs hättest, die dir den Führerschein unmöglich machen - warum ist dir da die Anerkennung anderer so wichtig? Sche*** doch was drauf.
Du bist du und du bist wertvoll, woran ein Führerschein wahrlich nichts ändert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir wohnen am Rande einer Großstadt. Der ÖPNV ist hier recht gut. Dennoch werde ich von Freunden ständig daran aufgezogen das ich kein Führerschein habe und nie fahren kann.

Wie alt sind denn Deine Freunde? Unternehmen sie viel mit ihren Autos? Ich selbst kenne solche Vorwürfe eigentlich nicht. Zwar habe ich einen Führerschein, fahre aber mangels Auto normalerweise nicht selbst. Und meiner Erfahrung nach hat sich bisher noch niemand darüber mehr als höchstens einmal kurz darüber gewundert.

Die größte Verwunderung ernte ich meistens, wenn ich Leute kennenlerne, die ländlich oder in Kleinstädten leben, wo ein Auto mehr oder weniger ein Muss ist. Da habe ich es häufiger schon erlebt, dass man beispielsweise mit größter Selbstverständlichkeit davon ausgegangen war, dass ich mit dem Auto zu einem Termin oder Treffen anreise. Wenn ich dann erzählt habe, dass ich mit der Bahn komme, war das Erstaunen groß. Aber auch dann wurde meistens später nicht mehr darüber diskutiert. Ich war dann eben der "seltsame Vogel ohne Auto".
 
Ich hab auch keinen Führerschein. Wozu braucht man einen, wenn man kein Auto hat, und Auto kostet pausenlos. Wenn man länger nicht fährt, verlernt man alles, und nur ein Auto halten um im Training zu bleiben? Taugt auch nix, wenn man im täglichen Leben wunderbar ohne Auto und deutlich billiger und ungestreßter obendrein mit den Öffentlichen vorwärts kommt. Wenn Dich wieder jemand zwiebeln will von wegen kein Führerschein, dann frag einfach zurück, wieviel ihn das Fahren jeden Monat kostet. Anschaffungskosten, Versicherungen, Sprit, Reparaturen, sonstige Ausgaben ... Auto ist ein gigantischer Geldfresser, Umweltschädling sowieso, und sollte man sich nur anschaffen, wenn es nicht anders zu kompensieren ist.
 
Auto ist ein gigantischer Geldfresser, Umweltschädling sowieso, und sollte man sich nur anschaffen, wenn es nicht anders zu kompensieren ist.

Mir wird häufig erzählt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel viel zu teuer wären, und man deswegen mit dem billigen Auto fährt. Dabei werden aber nur die Spritkosten berücksichtigt. Summa summarum denke ich aber, dass ich trotzdem günstiger wegkomme, denn ich muss weder ein Auto anschaffen, noch brauche ich Versicherungen, Parkgebühren, Reparaturkosten, Strafzettel, Reifenwechsel, Benzin oder Ersatzteile bezahlen.
 
Oh, wie gut ich dieses Problem kenne.

Ich hasse Autos einfach. Individualverkehr ist meiner Meinung nach ein ziemlich veraltetes System, welches teuer ist, der Umwelt schadet und zudem auch ziemlich stressig ist (ja, mit der Deutschen Bahn reist man auch nicht gerade stressfrei, aber wenn es dann mal bzgl. Pünktlichkeit, Ausstattung und Sauberkeit der Züge funktioniert, ist es viel entspannter als der tägliche Feirabendverkehr).

Wenn Leute sagen "ohne Auto ist man aufgeschmissen" ist das leider oft auch eine Ausrede für Bequemlichkeit und Egoismus. Ja, es gibt tatsächlich viele Fälle, in denen ein Auto unverzichtbar ist: Dorf, Kleinstadt, Behinderung, Familie, Schichtarbeit, Schlechte Zuganbindung, große Einkäufe....aber es gibt genau so viele Fälle, in denen Mensch auch mal das Auto stehen lassen könnte, es aber nicht tut, weil er schon sehr lange an diesen Lebensstil gewohnt ist. Da müsste man ja zur Haltestelle laufen...und sich neben fremde Leute setzen! Pfui!

Zudem sieht man ja, wie viele Menschen an sogenannten Volkskrankheiten, wie Diabetes Typ II oder Arterienverkalkungen leiden. Würden wir einen aktiveren Lebensstil pflegen, so könnte man diese Krankheiten sehr gut vorbeugen. Natürlich ist Bewegungsmangel nicht die einzige Ursache für solche Erkankungen, er macht eben viele Beschwerden nur noch schlimmer. Viele Menschen vergessen, dass der Mensch zur Fortbewegung durch Laufen geboren ist und unter normalen Umständen in der Lage ist, sich so auch einige wenige Kilometer fortzubewegen.

Ich möchte damit niemanden fertig machen, der Auto fährt. Natürlich kann ich das nachvollziehen und wenn es zu meiner Gewohnheit gehören würde, würde ich es auch tun. Zudem ist der ÖPNV eben nicht überall gut ausgebaut und ideal; aber ich bin dafür, dass man sich zumindest etwas Mühe gibt, das zu verändern, anstatt wie verrückt auf sein Auto zu bestehen. Es reicht ja schon, wenn man sich vielleicht einmal einer Fahrgemeinschaft anschließt, oder Wege von wenigen hundert Metern bei schönem Wetter mal ohne Auto zurücklegt. Man muss ja nicht direkt alle Autos abschaffen.

Nur gegen Nicht-Autofahrer zu bashen, finde ich total daneben. Ich finde Autofahren zwar scheiße, akzeptiere es aber. Dann erwarte ich aber auch, dass ich mit meiner Entscheidung genau so akzeptiert werde.

Was ich aber am schlimmsten finde ist, dass immer mehr Arbeitgeber einen Führerschein verlangen. Mir ist bewusst, dass dieser in vielen Berufen natürlich absolut notwendig ist, aber was soll denn jemand, der nur im Büro sitzt, mit einem Führerschein? Traut man den Menschen nicht mehr zu, sich anderweitig fortzubewegen?

Aus diesem Grund spare ich momentan trotz meiner extremen Abneigung für einen Führerschein. Ich finde es eigentlich völlig sinnlos, aber arbeitslos nach dem Studium will ich auch nicht sein.

Naja, das ist nur meine Meinung dazu. Wenn ich für meinen fehlenden Führerschein komisch beäugt werde, nenne ich eben diese Argumente. Leider sind viele Menschen in ihrem Denken so festgefahren, dass sie für andere Meinungen gar nicht mehr offen sind. Schade eigentlich.
 

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