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Ich will frei sein und das Leben genießen

Bleibimtakt

Neues Mitglied
Hallo liebe Forennutzer, ich stecke derzeit in einer absoluten Krise und ich mag mein Leben einfach nicht mehr so wie es gerade ist. Ich hab das Gefühl alles zu verpassen und das mein Leben einfach an mir vorüber zieht. Ich bin 32 und die letzten 14 Jahre habe ich täglich gekifft und dadurch war mir sicherlich vieles gleichgültiger als es jetzt der Fall ist. Mittlerweile bin ich Nichtraucher . Ich hab damals Fachabitur gemacht und wollte aber lieber Kiffen statt studieren und nun bin ich in einem Job gefangen der mich ankotzt. Die letzten 10 Jahre dort hatte ich eine Schicht von morgens halb sieben bis nachmittags halb vier , das ging ja alles noch , jetzt jedoch muss ich (für das selbe Geld) Früh und Spätschicht im wöchentlichen Wechsel machen. Ich hab vor ein paar Jahren angefangen viel Sport zu treiben und ich liebe die Natur und vorallem Mountainbiken , ich baue ständig irgendwelche Sachen im Wald (zum springen oder drüber fahren etc.) - nun kann ich bedingt durch die Schicht nur noch jede 2te Woche meinem Hobby nachgehen , dadurch komme ich wieder in Versuchnung mit dem Kiffen und dem Rauchen anzufangen weil ich einfach kein Sinn sehe . Ich lebe doch bloß einmal - ich will das nicht. Mein Problem ist aber auch das ich nicht weiß was ich will - das einzige was ich wirklich will ist Freiheit ! Ich möchte die Dinge tun worauf ich Lust habe und nicht die Dinge die andere von mir erwarten , und vorallem möchte ich nicht jeden Tag in so einer Firma irgendwelche Maschinen reparieren . Die intressieren mich nen Scheiss - echtmal. Da kommt nie ein Danke oder ein Lob oder eine Lohnerhöhung oder sonstwas. Im Gegenteil , eigentlich wird es finaziell sogar von Jahr zu Jahr schlechter , sei es das Weihnachtsgeld oder seit diesem Jahr das Urlaubsgeld was gestrichen wurde, von der Zeit die ich umsonst arbeiten muss mal ganz zu schweigen. Ich bin noch alleine und habe keine Familie - ich würde am liebsten einfach mal nix machen um mich selbst zu finden - jedoch denke ich mir auch das ich eher der Macher Typ bin und ich nicht nichts machen kann. Ich würde gerne etwas machen was mir Spaß macht z.B. Natur, Sport , irgendwas was mich glücklicher macht als dieser Mist. Die andere Seit ist eben die finanzielle, denn ohne Geld kommt man wohl nicht weit im Leben in Deutschland. Dieses System mag ich auch nicht, ich will nicht so sein wie alle . Mirkommt es vor als würden viele einfach auf ihren Tod warten und ihr Leben wegwerfen, es kann doch nicht alles sein! Ich bewundere diese Aussteiger , frage mich aber auch wie die sich am Leben halten, denn als verwöhnter Deutscher kommt man doch ohne gewissen Luxus gar nicht aus - denke ich zumindest . Alleine mein Fahrrad kostet Unsummen und das ist mir absolut heilig ! Im Sport habe ich eine gewisse Herausforderung gefunden und umso ärgerlicher ist es das ich gerade auch noch aufgrund von heftigen Rückenproblemen pausieren muss, was natürlich zu meiner Unzufriedenheit noch beiträgt. Ich fühle mich völlig unverstanden von allen und ich habe wie gesagt meine Sucht besiegt und ich bin zu vielem im Stande - das weiß ich - allerdings fehlt mir auch der Mut zum Risiko. Ich habe eine intakte Familie in der (alle ausser mir) voll im Leben stehen und bei denen ich das Gefühl habe das sie einfach gar nicht nachdenken sondern einfach nur machen. Ich jedoch bin so nicht zufrieden und wünsche mir mehr für mein Leben was doch jeden Tag vorbei sein kann. Ich will keine Gott verdammte Nummer sein die jeden Tag an die Arbeit rennt um einen Menschen zu bereichern den ich nichtmal leiden kann. Manchmal wünsche ich mir einfach maljemand mit dem ich darüber sprechen kann. Vielleicht finde ich hier jemanden oder ihr könnt mir da weiterhelfen.

Liebe Grüße
 
ich kann das sehr gut nachvollziehen. Die Fragen sind ja die: Warum bist Du nicht frei? Was engt Dich ein? Sind es Deine Bedürfnisse, oder ist es was anderes (z.B. Gesellschaftliche Erwartungen)?
Wenn Du willst, kannst Du es ändern.... ich glaube, Du weißt nur noch nicht wie 😉 Dir fehlt der grobe Plan, oder? Stell doch mal zusammen, was Du zum Leben benötigst und dann streiche raus, was nur Luxus ist (Achtung, hier die sozialen Kontakte nicht vernachlässigen)... und dann gleichst Du das mit Deinen Wünschen ab... bei der es wahrscheinlich um eine berufliche Veränderung geht 😉
Wer nix wagt, der nix gewinnt 😉
Viel Glück!
 
Hallo Unbekannte(r),

eigentlich sind wir doch alle Nummern heute und unserer Gesellschaft unterworfen.
Es gilt, irgendwie einen Weg zu finden, diesen ganzen Schwachsinn heute für sich an zu nehmen.
Nach einer Drogenzeit ist es sicher schwierig. Aber mit Freunden, die viell. ähnlich denken und Hobbys, die ja auch Kontakte schaffen, müßte das doch klappen.
Such dir doch für die Spätschichtwoche auch ein Hobby.
Glück ist gerade in diesen Zeiten nicht mehr an einem Arbeitsplatz aus zu machen.
Und man muß sich irgendwie arrangieren.

Gruß
 
Ich verstehen das voll und ganz. Mir geht es nicht viel anders. Vermutlich auch vielen anderen Menschen. Das 0815-Leben langweilt mich. Der Job langweilt mich auch zu Tode. Werde wohl nie verstanden, warum manche so geil aufs arbeiten sind. Ich sehe das als nichts weiter als ein notwendiges Übel an. Ich muss es halt machen, um Kohle ranzuschaffen. Alternative wäre als H4-Bürger den Rest des Lebens zu verplempern, was aber keine wirkliche Alternative ist.
Einerseits kann ich mich kaum bis überhaupt nicht mit 99% aller Jobs identifizieren, geschweige denn voll darin aufgehen und einer der Menschen zu werden, die täglich schuften und ranklotzen, nur um ihrem Arbeitgeber noch weiter in den A**** zu kriechen. Das 1% der Jobs die mich interessieren bleiben mir leider verschlossen, da ich dafür ungeeignet bin. Einige Freunde von mir machen das Ganze auch noch schlimmer, denn das sind genau diese Aussteigertypen. Zwar ist deren Leben weitaus härter als meins, und auch weit von den kitschigen Vorstellungen entfernt, die viele übers Aussteigen haben. Dennoch scheint es erstrebenswert.

Natur ist ein gutes Stichwort. Oder besser gesagt das, was man dort alltäglich finden kann. Leben, Abwechslung, Düfte, Geräusche. Das macht Laune, das macht Spaß. Und das bringt auch längst eingestaubte Lebensgeister in einem selbst wieder zum Vorschein. Leider hat mein Beruf mit Natur rein gar nichts zu tun. Und mit Freiheit erst recht nicht. Ein Job in und mit der Natur wäre schön, aber auch da macht die Realität einem oft den Strich durch die Rechnung. Denn oft muss man derbe einstecken. Letztens erst eine Stellenanzeige gelesen. Mitarbeiter in der Forstwirtschaft. Das war so schlecht bezahlt, damit käme man als Single in einer größeren Stadt kaum über die Runden. Wenn als ein neues, hochwertiges und teures Fahrrad fällig wäre, dann könnte man sich das nicht einmal leisten, ohne monatelang dafür zu sparen.

Ich denke bei solchen Gedankenspielen hilft nur ein radikaler Cut. Man muss sich entscheiden. Behandelt man nur die Symptome, oder doch lieber die Ursache. Wenn du (TE) einen Plan hast für ein "besseres Leben", dann setz ihn um, ohne wenn und aber.
 
Ich habe für Dich volles Verständnis. Ich predige ja auch immer wieder, daß wir einen anderen Umgang miteinander brauchen, aber das wird durch die Elite durch deren große Überschrift, daß sich alles rechnen muß, aber wirklich alles!!!! dem unterzuordnen hat, (selbst die Bildung unserer Kinder und wenn mal nicht, dann steht da so ein schräges Motto drüber, daß es einen gruselt) nicht gefördert. Im Gegenteil, regelrecht systematisch ge- und zerstört.

Ich habe auch bemerkt, daß das süße Wort, "Freiheit" für andere Begriffe eingesetzt wird, wo ich der Meinung bin, daß diese Freiheit ein "sich selbst überlassen", eine unrechtmäßige+ungerechte Vernichtung, der von unseren Vorfahen, also der vorigen Generationen teils blutig-schwer erkämpfte Rechte zerstört und außerkraft setzt!

Was heißt Freiheit? Wir in der DDR haben die Definition "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit" gelernt und das habe ich verinnerlicht, weil ich mich immer schon für Politik interessiert habe.

Ich weiß nicht, wie solche philosophische Fragen im Westen beantwortet wurden, w e n n denn schon mal ein Jugendlicher so eine genaue Frage in der Vergangenheit stellte. Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, daß sich wer selber oder derjenige dann Lehrern solche Fragen im Westen gestellt wurde und wird!

Eins kann ich Dir sicher sagen: Für mich ist Freiheit nicht, daß man überallhin reisen darf, weil das sowieso nur eine kleine Minderheit wahrhaftig sinnvoll nutzen kann bzw. wenn das alltäglich jedermann macht, dann erwachsen daraus Umweltschäden und Umweltzerstörung.

Auf die Art Freiheit kann ich verzichten. Mir sind andere Sachen viel wichtiger.
 
@ Gelinda

Ich sag's nur ungern 😉, aber auch in der DDR musste die Bevölkerung arbeiten. Von den "üblichen Nicht-Freiheiten" abgesehen, war man auch dort in der Arbeitswelt gefangen und konnte nicht die schöne Natur genießen, oder einfach mal das tun worauf man Bock hatte.
 
Aber: es gab einen anderen Umgang miteinander.

Es gab Lob, es gab Prämien, es gab Auszeichnungen z.B. auch in Form von Auszeichnungsfahrten und es gab gemeinsame Feiern, gemeinsame Kultur, einfach nicht nur ein gemeinschaftliches Arbeiten, sondern auch gemeinschaftliches Feiern. Man hat gemeinsam so manche Unbill verarbeitet und sich gegenseitig geholfen, das Arbeitsleben war nicht nur "schuften bis zum Umfallen" ( wie es heute ist, daß man teilweise für drei arbeiten muß) sondern ein kollektives Miteinander, z.B. wurden kranke Kollegen auch besucht und das nicht wegen Überprüfung der Krankenlage, sondern aus Kollegialität. Es gab auch gewerkschaftliches Miteinander, was auch teils während der Arbeitszeit geduldet wurde. Es gab ein Neuererwesen, wo gemeinsam überlegt wurde, wie man Arbeiten leichter oder besser u. billiger udgl. erledigt werden konnten. Es gab auch Jugendkollektive, die besonders anspruchsvolle oder körperlich anstrengede Objekte oder Aufträge übernahmen, da konnten sie sich beweisen und die Hörner abstoßen😉, wofür es wiederum Lob und Anerkennung gab. Warum auch nicht.

Jedenfalls ist mir nicht bekannt, daß es eine deratig große Zahl an psychologisch gebildeten Krankenbetreuern geben mußte, wie jetzt in der BRD, die in meiner Stadt so sehr beansprucht werden, daß von denen kein neuer Patient mehr angenommen werden kann.🙄😛

Ich habe in der DDR in unterschiedlichen Eigentumsformen gearbeitet in kleinen und in großen und sehr großen Betrieben.
Bei meinen Schilderungen geht es mir, um das tägliche Miteinander quasi "unpolitscher", normaler Bürger, die keine heldenhafte Biografien angestrebt haben.

Ehrlich mal, manchmal erkenn ich mein eigenes Leben nicht mehr, was ich bis 1990 gelebt haben soll. Ich streite keinem seine Erfahrungen von damals ab, aber mein Leben möchte ich schon selber erzählen dürfen und dafür, denke ich, bin ich glaubwürdig genug, daß man mir meine Erfahrungen auch nicht anzweifelt.

Berichtigung im letzen Anschnitt:
Ehrlich mal, manchmal erkenn ich mein eigenes Leben nicht, in dem was so oft andere schildern oder mir die Worte im Munde rumdrehen, was ich bis 1990 gelebt haben soll. Ich streite keinem seine Erfahrungen von damals ab, aber mein Leben möchte ich schon selber erzählen dürfen und dafür, denke ich, bin ich glaubwürdig genug, daß man mir meine Erfahrungen auch nicht anzweifelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Freunde (richtig gute Freunde) die hab ich nicht mehr, durch die 14 Jahre Dauerkonsum habe ich mir das zerstört, somit würde ich da nichts vermissen. Fürmich gibts nur mit dem Fahrrad überall herumzufahren und zu gucken und mit Menschen zu reden , was sie erlebt haben und was Sie gerade tun. Hobbys brauche ich keine davon habe ich genug 🙂 mir fehlt nur die Zeit dazu.
Manchmal denke ich auch die Menschen früher haben zwar wenig gehabt und evtl auch härter gearbeitet , aber sie wussten wofür Sie es taten - nämlich um nicht zu verhungern.
So ein Leben ergäbe durchaus mehr Sinn für mich. Ich muss nicht mit dem Flugzeug fliegen weil ich laufen kann und ich brauche nicht Unmengen Kohle um mir ein Auto unterhalten zu können - weil ich genug Zeit zum laufen habe.

@Paulemaule -vielen Dank für deinen Beitrag. Ich kenne mich mit Hartz 4 nicht aus - ich war auch noch nie arbeitslos, aber wenn ich bedenke das ich bis (70) arbeiten soll und wenn überhaupt bestimmt eh nur ne Minirente bekomme dann frag ich mich doch manchmal was das alles soll.
Wenn ich mit 50 arbeitlos werden sollte , dann nehmen Sie mir unter Umständen eh alles ersparte weg und es lacht wieder derjenige der schon immer auf Staatskosten gelebt hat. Ich mag dieses System nicht und ich will da auch nicht mehr mitmachen.
Noch schlechter wird mir wenn ich auf meiner Abrechnung sehe das gut 45% meines Bruttogehalts abgezogen werden.
Ich habe auch einen Bekannten , der lacht mich aus und sagt : Du bist doch bescheuert um 3.40 morgens aufzustehen um zu arbeiten. Ich frag mich manchmal wirklich wer der dumme ist. So schlecht kann es ihm ja nicht gehen wenn er das seit 13 Jahren erfolgreich durchzieht. Glücklich würde es mich allerdings nicht machen - alleine der Stress mit dem Arbeitsamt, da hätte ich schonmal gar keinen Nev zu , so nervig ist nichtmal mein Arbeitgeber bzw mein Meister.
Ich wohne in einer ländlichen Gegend und es ist schwer hier andere Jobs zu finden , manchmal denke ich auch darüber nach hier wegzuziehen aber andererseits - es ist nicht wo du bist , es ist was du machst. Also woanders in einer Firma zu arbeiten würde mich ebenfalls nicht glücklich machen.
Spaß würde es mir machen Fahrräder zusammen zu bauen und zu reparieren und evtl ein kleinen Laden o.Ä. zu besitzen , allerdings habe ich davon überhaupt keine Ahnung (außer von dem Mechanischen Part)
Desweiteren hätte ich da sicher noch weniger Freizeit und ich weiß nicht ob man davon in dieser Gegend hier leben könnte. Ich hab auch darüber nachgedacht eine komplett neue Richtung einzuschlagen und eben etwas mit Sport , Natur,Tieren oder Menschen zu machen, allerdings bin ich restlos überfordert und weiß nicht wer mich darin beraten könnte. Die Agentur für Arbeit kann es ganz sicher nicht. 🙂 ,

@ Denker : Ja mir fehltwirklich der grobe Plan 🙂 , ich habe den Verstand verkifft glaube ich. Soziale Kontakte ? Da hab ich wohl nur meine Familie und evtl zwei drei Freunde. Den Rest habe ich durch meine Abkapselung und mein Anders sein verloren .
 

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