Ich will so gerne einen Freund haben.

Bin 23 und hatte noch nie eine Beziehung. Ich glaube, ich habe Angst vor dem anderen Geschlecht!!!
Ich kann keine Freundschaft mit Jungen haben, weil ich mich sofort klein und durchschaut fühle--
ganz besonders schlimm ist das bei selbstbewussten und hübschen Jungs. Gut, die sind nicht mein Ziel😉
Aber ich kann auch mit "normalen" Jungs nichts anfangen. Ich habe immer sofort das Gefühl, dass sie mich irgendwie blöd, dumm oder komisch finden.
Und wenn ein Junge was von mir will, dann find ich ihn meistens nicht gut, oder aber ich bekomme so panische Angst, dass ich es mir von vornherein verbocke. Dann dreh ich sogar den Spieß um, und versuche absichtlich, nicht zu gefallen, oder so ein krasses Desinteresse vorzutäuschen, dass alles nichts mehr hilft...
ach ja, habe auch oft Angst, dass ein x-beliebiger Junge von mir denken könnte, ich will was von ihm. Dann fühle ich mich total schlecht und auch dann setz ich alles daran, um absolut uninteressiert zu wirken. Ich will ja nicht pseudo-entwürdigt dastehen.
Durch mein Verhalten habe hörte ich schon so manches Gemunkel, von wegen ich sei lesbisch. Andere denken schon, irgendwas stimmt mich mit mir. Ich hab auch schon sehr viele Jungs abblitzen lassen. Und das konnten viele nicht verstehen. Ich meine, wer könnte schon verstehn, dass man Angst vor Jungs hat? Ich wirke ja auch nicht schüchtern oder so. Und ich bin auch nicht hässlich, zieh mich hübsch an usw.

Ok, ich will ja jetzt nicht völlig naiv wirken. Mein sehr autoritärer Vater hat was damit zu tun, das weiß ich. Er hat mir nicht gerade das Gefühl vermittelt, viel wert zu sein. Meine Schwester ist neunzehn, ziemlich hübsch, nicht gerade schüchtern, beliebt... und hatte bis jetzt auch keinen Freund. Ich denke, sie hat die selben Komplexe wie ich.

Geht es hier jemandem genau so? Und was kann ich tun? Mich trotz Angst auf einen Typen einlassen?

Bin dankbar für eure Antworten!

Grüße, Maria

Marya-St meinte:

weil ich mich sofort klein und durchschaut fühle--

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Wem sagst Du das... 😎

Marya-St meinte:

Er hat mir nicht gerade das Gefühl vermittelt, viel wert zu sein.

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Weiss nicht, versuch es einfach als besondere Lebensherausforderung zu sehen.

Marya-St meinte:

Mich trotz Angst auf einen Typen einlassen?

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Das wäre ziemlich schlecht. Gegen seine Gefühle zu handeln ist selten optimal.

Hmm, du hast also auch keine männlichen Freunde ("Kumpel")?

Wovor denkst du denn, dass du Angst hast?

Wobei sollte man dich durchschauen?

Hast du Freundschaften zu Männern überhaupt schon einmal längere Zeit "durchgestanden"?
Was stört dich dabei? Dass diese eventuell mehr von dir wollen könnten? z.B. Sex, eine emotionale Bindung, Heirat etc.?
Löst das Zusammensein mit Männern richtiggehend Unbehagen in dir aus, im Sinne von Panikattacken? (letzteres hatte ich auch eine Weile; aber es hat sich verflüchtigt).

Vielleicht bist du bisher einfach oft an die Falschen geraten?
Wenn man mit 23 noch niemanden hatte, muss das ja nicht zu 100% nur an einem selbst liegen. Ich finde nicht, dass du mit 23 eine alte Jungfer bist. Ich habe meine ersten Versuche auch erst mit 19 und dann die Folgejahre gestartet. Habe seit zwei Jahren allerdings auch nichts mehr am Laufen gehabt.

Interessieren dich Frauen? Weil dich ja einige schon für lesbisch hielten...
Ich halte so eine Pauschalaussage "du bist bestimmt lesbisch", bloß weil es romantisch-sexuell bei dir bisher nicht geklappt hat, für Blödsinn!

Es klingt eigentlich etwas paradox. Im Titel deines Threads steht, dass du einen Freund wollest; aber im Ganzen Eingangsposting ist tendenziell Abneigung ggü. Männern zu erkennen. Siehst du das Paradoxon? Bist du dir sicher, dass du wirklich einen Freund willst? Dass du schon bereit dafür bist?
(ich meine das nicht böse, denn ich finde das absolut okay, wenn nicht jeder ein Beziehungshopper ist und auf Teufel komm raus alles nimmt, was er kriegen kann). Du solltest dir klar machen, was du wirklich willst.

Wenn du wirklich keine Beziehung willst, kann dir da niemand einen Vorwurf machen. Ich weiß, dass dieser gesellschaftliche Druck da ist ("wieso interessiert die sich mt 23 nicht richtig für Männer - viele sind in dem Alter schon in langjährigen Beziehungen") und ich weiß auch, dass die biologische Uhr tickt; aber wenn es für einen temporär wirklich nichts ist? Es gibt auch Menschen, die kein übertriebenes Verlangen nach Liebe, Sex und Zärtlichkeit verspüren... Bei mir pendelt es auch mehr hin und her. Mal ist der Wunsch stärker ausgeprägt und zeitweise habe ich auch wieder gar keinen Bock, z.B. nach Enttäuschungen. Vielleicht werden sich jetzt einige denken, dass das normal sei; aber soll ja auch Menschen geben, die sich trotz tiefer Enttäuschung ONS, Affären oder direkt einen neuen Partner suchen!

111kleinbuchstabe meinte:

Das wäre ziemlich schlecht. Gegen seine Gefühle zu handeln ist selten optimal.

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Doch sich von der Angst leiten zu lassen ist definitiv un-optimal.

oh man ich kanns gar nicht glauben. Ich sehe mich fast zu 100 Prozent in dir wieder. Ich bin allerdings noch zwei Jahre älter als du.
Ich glaube, dass ich wohl nicht die Richtige bin, die dir Tipps geben kann, aber du sollst wissen, dass es anderen genauso geht wie dir. Ich habe auch noch keine Lösung dafür gefunden, dass ich im Umgang mit Jungs/Männern immer sehr unsicher werde, auch männliche Freunde habe ich nicht. Mir ist das ganze schon wirklich sehr peinlich und ich reagiere auf Fragen seitens der Familie schon fast mit Aggression. Du siehst, ich habe keine konstruktiven Ratschläge für dich!
Ich wünsche dir dennoch alles Gute und hoffe, dass du bald einen Weg findest, mit dem Problem fertig zu werden!

lg

Oh, vielen Dank für eure Antworten!

@111kleinbuchstabe:
ich weiß nicht- gegen meine Gefühle handeln tu ich, bzw. muss ich oft. und ich denke, hier wärs ja irgendwie auch angebracht, weil das Ergebnis erfreulich wäre🙂 vielleicht bin ich einfach zu feige.

@deep blue: also ich hab schon auch was mit Jungs zu tun. Aber das sind dann nur Bekanntschaften. Und immer von der Art her feminine Jungs. aber richtig was gemacht nur mit nem Jungen hab ich noch nie- außer mit einigen wenigen, aber die wurden nach ner Zeit so "begierig"...

wovor ich Angst hab: ihre Präsenz macht mir meistens Angst... aber vor was konkret, das weiß ich nicht.

@ Gast: Jah?! Dir gehts auch so? Erzähl, das würde mich interessieren wie dein Erfahrungen so sind. Irgendwie erleichtert mich das, dass jemand ähnlich denkt, obwohl ich es niemandem wünsche.

@Insel: Also, damit das erstmal klar ist: Ich interessiere mich definitiv für Männer und nicht für Frauen😉
Ich weiß, meine Äußerungen klingen paradox. Vielleicht sind sie das auch ?!?!?!
Ich weiß eigentlich gar nicht, ob ich wirklich - WIRKLLICH- einen Freund BRAUCHE. Ich komme schon irgendwie alleine zurecht, und es ist auch nicht so, dass ich ständig dran denken muss. und außerdem habe ich ja dadurch, dass ich noch keine Beziehung hatte, nichts, das ich vermissen könnte...

es ist passiert mir aber schon so oft passiert, dass ich mich in irgendwelche Typen verknallt habe...
als ich noch jünger war, hab ich mich "aus Prinzip" nur in diese Jungs verguckt, die ich kein bisschen kannte. Alle waren nach dem Schema: sehr gut aussehend und unerreichbar. Wenn die mich angesprochen hätten/haben: Ich war immer sofort weg oder habe ein kurze, unsympathische Antwort gegeben, damit sie auch ja weg gehen. Jungs von "anderem Kaliber" wollte ich nicht. An sowas wie Beziehung hab ich da aber auch noch nicht gedacht.
Mittlerweile hat sich das geändert. Ich habe mich verändert. Ich schaue nicht mehr nur aufs Äußere, sondern auf eine gewisse Attraktion und Sympathie. Und ne Beziehung wär schon was für mich, denk ich.

Aber wenn sich jetzt dann mal eine Gelegenheit böte (BÖTE!, denn nicht einmal das ist (mehr) der Fall), dann würde ich mir denken: "Jetzt hast jemanden kennengelernt, ihr findet euch beide gut. Und wie verhältst du dich dann? Wie bringst du es fertig, das ganze am Laufen zu halten, dass du ihm weiterhin gefällst (Oh Gott, hört sich das SCHEIßE an)? Du weißt ja dann gar nicht mehr, was du erzählen sollst, was du machen sollt, wie du dich VERHALTEN sollst, wenns dann mal so weit ist. Händchen halten - Oh Gott! Gemeinsam Essen gehen - ich laber ihn zu, damit auch ja keine Schweigeminute entsteht usw. usw. Ich weiß, irgendwann könnte sich ja dann auch wieder ein Normalzustand bei mir einstellen, aber bis das so weit ist, isser futsch."

OK , ich hab das jetzt etwas überzeichnet. Natürlich rast das so nicht durch meinen Kopf, aber ich denke, unterbewusst ist es das, was mich hindert!

könnt ihr schwimmen?

Das habt ihr sicherlich nicht gelernt, in dem ihr euch Hals über Kopf in das tiefe Wasser geworfen habt.

Ihr habt es aber sicherlich auch nicht an Land mit Trockenübungen perfektioniert, bis ihr dann eines Tages als perfekter Schwimmer zum ersten Mal in Wasser getaucht seid.

Bei den meisten läuft es ja so.. langsam rein.. zuerst ein wenig.. testen, probieren, ... vor allem lernen, dass es garnicht weh tut.

Lernen.. ihr habt derzeit ein Muster angelernt.. Mann sehen -> Angst haben. Also probiert langsam es zu verlernen. Indem ihr lernt, dass Männer nicht beißen. Potentielle Testobjekte und Trainingspartner wären zB die, die schon mit einer Freundin von Euch zusammen sind. Mit denen kann man einfach mal so reden. Ohne Risken. Es kann übrigens schon mal 60-90 Tage dauern, bis sich an eine neue Verhaltensweise gewöhnt und sie sich "normal" anfühlt. Also drann bleiben 🙂

Parallel dazu die Vergangenheit aufarbeiten und Muster und Wirkungszusammenhänge erkennen hilft auch.

lg,
lionhead

krass...du koenntest ich sein, ich habe das gleiche problem, wenn es denn wirklich eins ist und man sich das selber nur einredet bzw. eingeredet bekommt. aber ich mache mir auch langsam gedanken, weil ich irgendwie auch das gefuehl habe, dass ich einerseits nen freund will, andererseits aber auch ganz schnell abblocke, sobald ich merke, es koennte sich was entwickeln. oh gott ist das schwer, ich koennte manchmal nur durchdrehen, weil ich so unfaehig bin. aber ich glaube wir muessten uns wahrscheinlich einfach mal trauen. dann aber denke ich wieder wie komisch der typ es finden muss, wenn ich ihm sage, dass ich noch nie nen freund hatte. aber irgendwie wird man unterbewusst glaube ich echt etwas durch familienverhaeltnisse beeinflußt, mein bruder hatte auch noch nie ne freundin, und der sieht wirklcih hammer aus. naja, einen wirkliche loesung habe ich auch noch nicht gefunden, sag bescheid wenn du eine findest 😉

Hallo,

ist ja schon ne zeitlang her dass hier was geschrieben wurde...

dennoch:

Ich bin männlich, 30 Jahre alt und lange Zeit wars bei mir ähnlich... Ich hab irgendwann rausgefunden warum dass bei so war/ist. Mich hat mal ne Bekannte, der ich hinterhergelaufen bin systematisch hörig gemacht -> Missbrauch. Das war das Geheimnis.

Mittlerweile hab ich so schleppend meine ersten Erfahrungen gemacht, mit 26 die erste Freundin gehabt, und auch danach mal den einen oder andern One-Night-Stand.

Ich möchte mich emotional gar nicht mehr auf Frauen einlassen - viel zu gefährlich, ich block das eigentlich immer gleich ab.

Ich wurde auch oft angesprochen ob ich schwul wäre weil ich keine Freundin hab, aber irgendwie ist mir das mittlerweile egal. Wenn du Angst vor dem andern Geschlecht hast, hat das seine Gründe, glaub mir.

Wenns dir nur um den Sex geht, frag halt mal einen den du magst ob er es mit dir versuchen möchte. Beziehung hin oder her - sowas kann man nicht erzwingen.

So long

Cheers