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Immer nur schlechte Arbeitsstellen, ich verliere wirklich die Lust

  • Starter*in Starter*in Kathrin30
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K

Kathrin30

Gast
Hallo zusammen,

ich (w, 30) habe leider schon seit ich denken kann das Pech, dass ich immer nur an schlechte Arbeitgeber gerate.
In meiner ersten Firma wurde ich extrem von zwei Kolleginnen gemobbt und erhielt keinerlei Hilfe von oben, sodass ich letzendlich freiwillig das Feld räumte.

In der nächsten Firma wurde ich als Bürokraft eingestellt und sollte dann im Endeffekt 8 h lang ausschließlich Dialogmarketing (Kaltakquise) machen. Hierfür erhielt ich weder eine Einweisung noch sonstiges und so verkaufte ich logischerweise auch kaum was, bis ich dann deswegen gekündigt wurde.

Daraufhin versuchte ich es in der Behindertenhilfe, wo ich gemeinsam mit geistig behinderten Menschen Produktionsarbeiten ausführen sollte. Ich dachte mir damals, das wäre sicherlich nicht so unsozial wie ich es meistens im Büro erlebt habe. Die "Behindertenarbeit" entpuppte sich dann als stupider Produktionsjob, ich stand ausschließlich am Fließband und hatte mit den Menschen überhaupt nichts zu tun.

Dann versuchte ich es wieder im Büro, diesmal als Empfangskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Beim Bewerbungsgespräch wurde mir noch ganz groß versprochen, dass meine Arbeitszeiten absolut flexibel wären und ich diese gestalten könne, wie ich wolle und wenn es mir am Empfang zu langweilig wäre, könne ich mir auch noch zusätzliche Aufgaben geben lassen.

Die Realität sieht so aus, dass ich nun bei Krankheit einer direkten Kollegin (was häufig vorkommt) jeden Tag 10 Stunden arbeiten MUSS, damit die Zentrale immer besetzt ist - vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass die letzten Besucher spätestens um 16 Uhr kommen und danach auch am Telefon nix mehr los ist.

Zu tun habe ich gelinde gesagt GAR NICHTS außer alle paar Stunden mal nach der Kaffeemaschine schauen und Anrufe entgegennehmen (was auch selten vorkommt, maximal 10 Anrufer pro Tag). Den Rest der Zeit sitze ich rum und weiß nicht, was ich tun soll. Die "zusätzlichen Aufgagen", von denen gesprochen wurde, beschränken sich auf Dinge wie Bäckerbestellungen oder Getränkebestellungen, was ja auch in 2 min erledigt ist.

Ich würde ja verstehen, dass man bei Kollegenvertretung 10 h arbeiten muss, wenn wirklich viel Arbeit da ist, aber es gibt eben einfach so wenig zu tun, dass die Stelle locker auch als Halbtagskraft machbar wäre. Ich habe schlichtweg keine Lust mehr, 13-14h (inkl. Fahrt) außer Haus zu sein für absolut nichts. Bezahlt werde ich auch unterirdisch (1.700 brutto bei 40h / Woche).

So langsam frage ich mich, ist sowas heutzutage normal, oder habe ich einfach nur Pech?
Gibt es irgendeine Möglichkeit, wie man dagegen vorgehen könnte, da ja z.B. in den Vorstellungsgesprächen öfter was anderes versprochen wird, als die Realität es dann im Endeffekt zeigt?
 
Fragen wir mal anders herum: Was hast du denn für eine Qualifikation? Ausbildung oder Studienabschluss?
Du brauchst uns hier jetzt nicht den gesamten Lebenslauf aufzuschlüsseln. Nur so ganz grob.
 
Hallo zusammen,

In meiner ersten Firma

In der nächsten Firma

Daraufhin versuchte ich es in der Behindertenhilfe, wo ich gemeinsam mit geistig behinderten Menschen Produktionsarbeiten ausführen sollte.

Dann versuchte ich es wieder im Büro,

So langsam frage ich mich, ist sowas heutzutage normal, oder habe ich einfach nur Pech?

was ich ganz toll finde ist, dass Du anscheinend kein Problem hast einen Job zu finden, dann wechselst Du einfach bis es stimmt und unterwegs schraubst Du vielleicht noch etwas an Deinen Erwartungen rum und dann betrachtest Du Dir noch Deine Allgemeinstimmung, die Du ja überall hin mit nimmst, dann kappt das sicher irgendwann, nur lass Dich nicht runter ziehen, bleibe optimistisch.
 
Hallo nochmal (ich bin die TE).
Gelernt habe ich Bürokauffrau und habe dann noch eine zweijährige Sprachschule besucht für die Zusatzqualifikation Fremdsprachenkorrespondentin Englisch und Spanisch.

Grüße
 
Hallo Kathrin,

ist reine Spekulation: Du nimmst Jobs an, die unter deinem Niveau sind. Kann es sein, dass du dir selbst nicht viel zutraust? Und/oder guckst du vorher zu wenig genau hin bzw. fragst zu wenig nach? Hast du schon mit deinen Vorgesetzten gesprochen und eine bessere Stelle gefordert?
 
Hallo zusammen,

ich (w, 30) habe leider schon seit ich denken kann das Pech, dass ich immer nur an schlechte Arbeitgeber gerate.
In meiner ersten Firma wurde ich extrem von zwei Kolleginnen gemobbt und erhielt keinerlei Hilfe von oben, sodass ich letzendlich freiwillig das Feld räumte.

In der nächsten Firma wurde ich als Bürokraft eingestellt und sollte dann im Endeffekt 8 h lang ausschließlich Dialogmarketing (Kaltakquise) machen. Hierfür erhielt ich weder eine Einweisung noch sonstiges und so verkaufte ich logischerweise auch kaum was, bis ich dann deswegen gekündigt wurde.

Daraufhin versuchte ich es in der Behindertenhilfe, wo ich gemeinsam mit geistig behinderten Menschen Produktionsarbeiten ausführen sollte. Ich dachte mir damals, das wäre sicherlich nicht so unsozial wie ich es meistens im Büro erlebt habe. Die "Behindertenarbeit" entpuppte sich dann als stupider Produktionsjob, ich stand ausschließlich am Fließband und hatte mit den Menschen überhaupt nichts zu tun.

Dann versuchte ich es wieder im Büro, diesmal als Empfangskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Beim Bewerbungsgespräch wurde mir noch ganz groß versprochen, dass meine Arbeitszeiten absolut flexibel wären und ich diese gestalten könne, wie ich wolle und wenn es mir am Empfang zu langweilig wäre, könne ich mir auch noch zusätzliche Aufgaben geben lassen.

Die Realität sieht so aus, dass ich nun bei Krankheit einer direkten Kollegin (was häufig vorkommt) jeden Tag 10 Stunden arbeiten MUSS, damit die Zentrale immer besetzt ist - vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass die letzten Besucher spätestens um 16 Uhr kommen und danach auch am Telefon nix mehr los ist.

Zu tun habe ich gelinde gesagt GAR NICHTS außer alle paar Stunden mal nach der Kaffeemaschine schauen und Anrufe entgegennehmen (was auch selten vorkommt, maximal 10 Anrufer pro Tag). Den Rest der Zeit sitze ich rum und weiß nicht, was ich tun soll. Die "zusätzlichen Aufgagen", von denen gesprochen wurde, beschränken sich auf Dinge wie Bäckerbestellungen oder Getränkebestellungen, was ja auch in 2 min erledigt ist.

Ich würde ja verstehen, dass man bei Kollegenvertretung 10 h arbeiten muss, wenn wirklich viel Arbeit da ist, aber es gibt eben einfach so wenig zu tun, dass die Stelle locker auch als Halbtagskraft machbar wäre. Ich habe schlichtweg keine Lust mehr, 13-14h (inkl. Fahrt) außer Haus zu sein für absolut nichts. Bezahlt werde ich auch unterirdisch (1.700 brutto bei 40h / Woche).

So langsam frage ich mich, ist sowas heutzutage normal, oder habe ich einfach nur Pech?
Gibt es irgendeine Möglichkeit, wie man dagegen vorgehen könnte, da ja z.B. in den Vorstellungsgesprächen öfter was anderes versprochen wird, als die Realität es dann im Endeffekt zeigt?

Leider glaube ich: JA, vieles von dem was Du in Deinem Arbeitsleben an Negantivem erlebt hast, wird zunehmend normal in der heutigen Arbeitswelt. Es wird nicht mehr auf den Menschen geschaut, sondern Manager beschließen immer mehr Dinge, die ausschließlich auf Profit ausgelegt sind - ohne die Menschen die das dann im wesentlichen ausbaden müssen überhaupt noch zu kennen oder sich um deren Wohlergehen auch nur einen Gedanken zu machen. Mitarbeiter sollen funktionieren wie Maschinen und möglichst effektiv genutzt werden... am besten sollen sie praktisch nichts mehr kosten, keine Ansprüche stellen und jederzeit zur Verfügung stehen wie Leibeigene.

Ich bin etwa in Deinem Alter und habe inzwischen auch verschiedene Arbeitsplätze gehabt... Keiner davon war für mich eine positive Erfahrung und mit den Jahren wurden die Bedingungen überall immer negativer und härter. Ich fühle mich manchmal auch so hoffnungslos und bin zunehmend total desillusioniert. Ich habe nach dem Abitur bereits zur Überbrückung als damals noch ungelernte Aushilfe im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Damals verdiente ich bei 37,5 Stunden/Woche rund 1100 Euro netto, unter noch ziemlich fairen Bedingungen, mit echter Gleitzeit, kaum Überstunden (und wenn konnte ich sie immer zeitnah abbummeln), war beim Unternehmen selbst angestellt (keine Tochter, keine Zeitarbeit), es gab ein freundliches Arbeitsklima ohne Druck, Weihnachts- und Urlaubsgeld... wohl gemerkt, damals war ich noch UNGELERNT! Jetzt, viele Jahre später, mit abgeschlossener, anspruchsvoller Ausbildung und Berufserfahrung verdiene ich für 40 Stunden/Woche plus ständige Überstunden, die ich nicht abbummeln kann, bei null Sozialleistungen, null Sicherheit (immer kurze, erneute Befristungen), kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld und Sklavenarbeit im Akkord keinen Cent mehr als damals! Ich frage mich langsam wozu ich eigentlich jemals Abitur und eine so anspruchsvolle Berufsausbildung gemacht habe... ich fühle mich betrogen und vera***** von der heutigen Arbeitswelt. Unserer Generation hat man doch beigebracht "Mach einen guten Schulabschluss, kümmere Dich um eine gut qualifizierte, vernünftige Ausbildung (...dabei bloß nicht danach entscheiden was einem beruflich wirklich Spaß machen würde...), engagiere Dich bei der Arbeit und sei fleißig, dann wird es Dir später gut gehen!"... das stimmte ja auch für die vorherigen Generationen noch so... Doch für uns ist die Realität jetzt eine völlig andere und all das eine geplatzte Seifenblase.

Ohne abgeschlossenes Studium haben nur noch Handwerker halbwegs vernünftige Berufs- und Verdienstaussichten. Ich kann mir ein Studium leider nicht leisten. Meine Eltern hätten damals zu viel verdient, so dass ich keinen Bafög Anspruch hatte, finanziell unterstützen wollten sie mich aber während eines Studiums auch nicht. Und nun stehe ich da... Wenn ich heute einem Jugendlichen irgendetwas raten könnte, dann wäre es definitiv bloß keine Ausbildung zu machen, sondern zu studieren und sich das notfalls auch wirklich zu erkämpfen! Ich kenne sicherlich nicht alle Bereiche/Berufsgruppen der Arbeitswelt. Aber zumindest im kaufmännischen Bereich bzw. im Dienstleistungssektor, hat man ohne Studienabschluss kaum noch faire Bedingungen und vor allem kaum eine Perspektive auf Besserung. Für Leute die noch ein paar Jahre älter sind, mag das anders sein, besonders da sie in der Regel noch in den Unternehmen selbst, zu den richtigen Tarifbedingungen eingestellt und vielleicht sogar langfristig vom Unternehmen weitergebildet und gefördert zu werden. Doch für uns heutige, relativ junge Arbeitnehmer werden auf dem Stellenmarkt leider meist nur noch viel schlechtere Bedingungen geboten.

Was Deine jetzige Stelle betrifft: Ich würde vielleicht versuchen ein Fernstudium zu beginnen - denn dafür wäre die viele freie, ungenutzte Zeit die Du an Deinem Arbeitsplatz hast eigentlich ideal. Du findest heute ja ansonsten kaum noch Stellen bei denen Du nicht unter enormem Druck höchsteffektiv wie im Akkord arbeiten musst und dann todmüde und gestresst nach Feierabend ausgebrannt nur noch ins Bett fällst. Eigentlich hast Du es so gesehen nicht sooo schlecht gerade, auch wenn ich Deinen Frust über die viele Langeweile gut verstehen kann. Aber versuche es doch als Chance zu sehen! Nutze die viele, ruhige Zeit und Deine überschüssige Energie um Dich weiterzubilden oder wenigstens nach einer neuen Stelle zu suchen und Dich zu bewerben.
 
Hallo nochmal (ich bin die TE).
Gelernt habe ich Bürokauffrau und habe dann noch eine zweijährige Sprachschule besucht für die Zusatzqualifikation Fremdsprachenkorrespondentin Englisch und Spanisch.

Grüße

Du nimmst Jobs unter deinem Niveau auf. Schau doch mal nach Jobs die deiner Ausbildung entsprechen. Auf der Jobbörse der Bundesagentur sind stets seriöse Anzeigen zu finden. Da wird schon was im Umkreis dabei sein.
 
Du hast Dich einfach einfach immer viel zu wenig informiert wie denn ein Job aussieht.
Wenn Du erst im nachhinein bemerkst dass Du in dem Job am Fließband stehst, dann hast Du was falsch gemacht.

Und es gibt auch viele Jobs bei denen man einfach nen Deppen braucht, der Überstunden schiebt und sich ausnutzen lässt. Diese Jobs sind auch recht leicht zu bekommen.
Du solltest Dich vorher immer genau informieren wie Dein Alltag dort aussieht.
 
Kathrin macht auf mich eher den Eindruck, dass sie die Jobs annimmt, damit sie Arbeit hat und überlebt.
Bevor man gar nichts hat (und das kenne ich selbst) nimmt man eben jeden Krümel, den man kriegen kann.

Liebe Katrin, ich finde es ebenfalls toll, dass du immer wieder Arbeit bekommst, kann aber auch verstehen, dass es auf Dauer frustriert, wenn man sich bezüglich Arbeit nicht bestätigt fühlt.

Wäre es für dich eine Option eine zusätzliche Ausbildung zu beginnen?
 
Du nimmst Jobs unter deinem Niveau auf. Schau doch mal nach Jobs die deiner Ausbildung entsprechen. Auf der Jobbörse der Bundesagentur sind stets seriöse Anzeigen zu finden. Da wird schon was im Umkreis dabei sein.

Das ist aber oftmals garnicht mehr möglich. Das war mal so, daß Leute in einem Beruf waren und das bis zum Rentenalter gemacht haben. Heute, in Zeiten von Quereinsteiger, Arbeitsplatzmangel usw. bleibt vielen auch garnichts anderes übrig.
 

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