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In einer Krise die große Liebe verloren

theel86

Mitglied
Hey liebes Forum,
ich habe letztes Jahr meinen besten Freund an Drogen verloren. Während das passiert ist hatte ich eine Beziehung mit einer Frau die ich über alles geliebt habe. Es war als ob wir uns schon lang gesucht und endlich gefunden hatten. Wir hatten schon Vorstellungen über die Zukunft, haben uns verlobt und so ein Schloss an eine Brücke gehängt, von dem ich dachte, dass wir das als Oma und Opa noch anschauen werden.
Das Problem, das wir immer hatten war, dass ich dem Bier und dem Gras nicht so abgeneigt bin. Sie wollte damit aber nie was zu tun haben und wir hatten des öfteren Streit deswegen, nachdem wir mehrere Kompromisse ausprobiert hatten, sie aber einfach nicht damit umgehen konnte. Es ist jetzt nicht so dass ich ein totaler Alkoholiker und Kiffer bin, aber meinen Konsum würde ich jetzt auch nicht unbedingt als normal beschreiben. Dazu habe ich halt ein verkorkstes Leben hinter mir. Führerscheinverlust, Studium und eine Ausbildung abgebrochen, Bafög Schulden, ... also ja, wie gesagt ein verkorkstes Leben. (bin 32)
Momentan studier ich Soziale Arbeit und war total begeistert von dem Studium, wollte schnell fertig machen und ein Leben mit ihr beginnen. Bis eben mein bester Freund gestorben ist und ich in ein Loch gefallen bin.
Ich hab ihm immer versucht zu helfen, aber er war durch die Drogen arg mitgenommen und hatte nicht mehr viel Hoffnung, dass sich sein Leben ändert. Trotzdem war einer seiner letzten Sätze, dass er leben will und ich denke wenn sein Körper nicht schon am Sterben gewesen wäre, hätte er diesen Wunsch auch in die Tat umgesetzt. Am Ende ist er dann an einem Herzinfarkt gestorben.
Danach war das Leben sehr sinnlos für mich und ich hab versucht dagegen anzukämpfen, aber bin dann untergegangen, weil meine Welt einfach weg war erstmal.
In der Zeit hab ich dann sehr viel getrunken und gekifft, mit keinem Gedanken dabei. Ich wusste, dass das die Beziehung belastet und hab mein Studium deshalb auf Eis legen müssen, aber ich hab auch einfach keinen Sinn mehr gesehen. Es war als ob meine Welt vor meinen Augen zerbricht und ich hab jeden Tag gehofft, dass ich aufwache und das alles nur ein Alptraum ist.
Dann hat mich meine Freundin verlassen und ich war so dumm das als Verrat an mir anzusehen. War auch nicht besonders toll von ihr mich in der Situation zu verlassen, aber ich hab das was ich ihr versprochen habe (mit allem aufhören) eben nicht einhalten können. Also wir haben beide Mist gebaut irgendwie. Sie hat die Geduld verloren und ich hab sie das ertragen lassen, auch wenn ich ihr gesagt hab, dass ich grad einfach nicht anders kann, aber das Leben mit ihr haben will und alles wieder anders werden wird.
Als sie mich verlassen hat, war das für mich als ob noch jemand gestorben ist. Ich bin depressiv geworden, hab weiter getrunken und gedacht, dass diese Welt für mich sowieso verloren ist.
Und dann hab ich den Fehler begangen in Flirt Portalen zu schreiben. Auch wenn nie eine Antwort kam oder etwas passiert ist, ich wollte einfach jemand neues kennen lernen, weil sie mich verlassen hat. Wurde leider schon zu oft verlassen und hatte jedesmal mit dem Liebeskummer zu kämpfen.
In der Situation damals konnt ich weder damit nicht noch zusätzlich umgehen, noch aus der Situation raus kommen und die Beziehung retten.
Jetzt ist es so, dass sie denkt ich hätte mir gleich jemand neues gesucht, werd eh nie aufhören und ich bin für sie "ein Arschlochmann". Aber sie sagt auch, dass sie mich noch liebt.

Momentan bin ich klar im Kopf und kapier nicht warum ich so gehandelt habe. Jeder rationale Gedanke in meinem Kopf spricht dagegen, aber ich kann es nicht mehr ändern. Ich weiss nicht ob ich sie nochmal zurück erobern kann, könnte mir auch vorstellen, dass da einfach zu viel passiert ist, auch wenn es keine Absicht war.

Jedenfalls geht es mir zur Zeit echt dreckig und ich such Menschen mit denen ich darüber reden kann.
 
Ich denke du brauchst Hilfe, um von den Drogen wegzukommen. Es ist doch offensichtlich, dass du damit übertreibst und deine Trauer damit kompensierst. Du bist dem Alkohol und dem Gras nicht nur nicht abgeneigt, ich denke, du bist mittlerweile davon abhängig.

Du solltest daran arbeiten, von der Sucht wegzukommen und dein Leben in normale Bahnen zu lenken, die Schulden abzahlen, dein Studium abschließen. Du hast doch ein Ziel! Lass das nicht aus den Augen.

Ich kann deine Freundin verstehen. Du betrinkst dich und kiffst dich zu, wenn es dir schlecht geht.
Du hast kein Hilfe angenommen in deiner Trauer, du hast gesoffen und gekifft. Du hattest ihr versprochen, damit aufzuhören, das hast du aber nicht geschafft.

Lass dir bitte helfen! Nimm dein Leben in die Hand, und arbeite daran, dass du IMMER klar im Kopf bist!

Alles Gute!
 
Wenn ein Partner in einer Beziehung süchtig ist..ist leider Trennung oft die einzige Lösung, wenn keine Therapie gemacht wird.
Ansonsten wird der Partner mit in den Abgrund gezogen.

Du möchtest Sozialarbeiter werden, andere Leuten helfen und du bist selber so hilflos und voller Probleme.

Wenn du eine schwierige Kindheit hattest, dann mache doch erstmal Therapie, damit du selber mit dem Leben klar kommst.
Es ist wichtig die eigene Kindheit und Elternbeziehung zu bearbeiten.

Erst dann kannst du in einem Job und in einer Beziehung erfolgreich sein.

Wenn du süchtig bist müsstest du erstmal einen Entzug machen.

Viele Suchtkranke hatten selber suchtkranke Eltern, es wäre wichtig dieses Muster zu durchbrechen.

Therapien mit Hypnose sind oft hilfreich, besonders bei Sucht und Depressionen.

Wenn du im Internet unter Psychotherapeutensuche googelst, findest du Listen mit freien Plätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten erstmal.
Ist vielleicht zu lang und kompliziert die Geschichte, aber eine Therapie habe ich bereits gemacht und bin auch stabil, wenn nicht grade der beste Freund stirbt. Das hat mich eben kalt erwischt und mich ziellos werden lassen für ein paar Monate. Ich habe Ihn vor seinem Tod mehrere Jahre unterstützt und zu Therapien animiert, aber er ist immer wieder rückfällig geworden. Hier gibts sogar noch einen Thread in dem ich schreibe, dass ich diese Unterstützung nicht mehr leisten kann und nicht weiß wie ich damit umgehen soll.
Ich persönlich hatte da eben auch einen Rückfall, aus dem ich aber selbst wieder raus gekommen bin mittlerweile. War auch beim Psychologen, aber der konnte mir auch nicht wirklich weiterhelfen. Was soll man da auch machen, außer die Trauer abschließen und wieder ins Leben einsteigen? Das hab ich dann vor 2 Monaten begonnen, aber den Entzug aufgeschoben, den ich jetzt auch begonnen habe.

"Wenn ein Partner in einer Beziehung süchtig ist..ist leider Trennung oft die einzige Lösung, wenn keine Therapie gemacht wird.

Ansonsten wird der Partner mit in den Abgrund gezogen."

Genau der Satz fiel von meiner Ex Freundin und das hat mich dann nochmal in den Abgrund gezogen. Sie hat das in irgendeinem Forum gelesen und mich dann in eine Schublade gesteckt, aus der ich bei ihr bis heute nicht raus gekommen bin. Was hier auf eine nettere Weise ja auch passiert ist, denn die Antworten handeln ja auch alle von Sucht. Nur bin ich da absolut nicht eurer Meinung. Ich habe viel zu tun gehabt mit Süchtigen in meinem Leben und auch einen Menschen an die Sucht verloren. Nur hat eben diesem Menschen, diese Schublade in die man als Süchtiger gesteckt und meist dort gelassen wird, nicht grade weiter geholfen, eher im Gegenteil. Diese Ablehnung macht die Menschen noch kränker. Ich rede jetzt nicht von bösartigen Süchtigen, die gar kein Interesse an einer Überwindung der Sucht haben, sondern von den Menschen die unter ihrer Sucht leiden, davon weg wollen, aber nach der Therapie dann einsam zu Hause sitzen und damit konfrontiert sind aufgegeben worden zu sein, weil sie sich aus Dummheit oder welchem Grund auch immer mal selbst aufgegeben haben. Denke, dass hat auch was mit den 80% die dann wieder rückfällig werden zu tun.
Gerade versteh ich mich auch wieder. Ich denke ich war einfach enttäuscht von Ihr. Und sie auch von mir, aber was ich nicht verstanden hab damals ist wie man einem Internetforum mehr glauben schenken kann, als dem Mensch mit dem man zu tun hat.

Nun ja, wie auch immer das weitergeht, danke nochmal für die Antworten und überdenkt eure Ansichten was Sucht angeht vielleicht nochmal, wenn ihr wollt. Wenn ein Suchtkranker das jetzt liest - Der Entzug und die Therapie sind wichtig!
 
Ich denke dein Trinken und Kiffen ist so in etwa vergleichbar mit Frustessen, Spielsucht oder Frust-Shoppen. Das macht in der Regel jeder mal. Bei dir sehe ich aber schon eine Sucht. Geht es dir schlecht, dann brauchst du das als Ausgleich. Ich kenne Suchtkranke und die Leugnung der eigenen Sucht ist völlig normal. Hier verurteilt dich niemand oder steckt dich in Schubladen. Aber wenn du ehrlich zu dir bist, merkst du vielleicht, dass du ein Problem hast.

Aber du hast deiner Freundin versprochen, damit aufzuhören und du hast es nicht geschafft. Weil du es eben alleine nicht mehr schaffst aufzuhören.

Solange du der Meinung bist, du hast kein Problem damit, kann sich auch nichts ändern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kann es verstehen, dass der Tod des Freundes würde dich extrem tragisch war.

Allgemein bin ich dafür Suchtkranke nicht fallen zu lassen, sondern bei Ihnen zu bleiben, WENN der Süchtige eine Therapie macht.

Ohne Therapie schadet der Süchtige nicht nur sich selber, sondern auch seinen Mitmenschen.

Er lebt in seiner eigenen Welt und lässt nur Nähe zum Suchtmittel zu.

Mit der Sucht werden die Probleme, innere Einsamkeit und Depressionen verdrängt und dadurch verschlimmern sie sich.

Dem Partner kann ein Süchtiger sehr viel Schaden zufügen.

Viele Süchtige sterben früh.

Es ist wichtig, sich mit der eigenen Kindheit und Elternbeziehung zu beschäftigen,um die Hintergründe für das Suchtverhalten zu verstehen...z.B. Genogrammarbeit zu machen.

Süchtige sind schwer zu therapieren...mit Hypnose in der Therapie sind die Therapien für Süchtige oft erfolgreicher.

Der Süchtige hat fast immer eine schlimme Kindheit und schwierige, oft lieblose und suchtkranke Eltern gehabt und starke Verlustängste in einer Beziehung..
Jemanden fallen zu lassen verstärkt noch sein Elend.
Daher sollte sich der Süchtige viel Mühe geben sein Suchtverhalten zu verstehen und zu beenden oder auf harmlose Bereiche zu verlagern.

Es ist sehr wichtig, dass der Süchtige nicht sein Suchtverhalten fortsetzt und im Selbstmitleid versinkt, sondern andere Konfliktlösungsmuster findet und an sich arbeitet.
 
Ich denke dein Trinken und Kiffen ist so in etwa vergleichbar mit Frustessen, Spielsucht oder Frust-Shoppen. Das macht in der Regel jeder mal. Bei dir sehe ich aber schon eine Sucht. Geht es dir schlecht, dann brauchst du das als Ausgleich. Ich kenne Suchtkranke und die Leugnung der eigenen Sucht ist völlig normal. Hier verurteilt dich niemand oder steckt dich in Schubladen. Aber wenn du ehrlich zu dir bist, merkst du vielleicht, dass du ein Problem hast.

Aber du hast deiner Freundin versprochen, damit aufzuhören und du hast es nicht geschafft. Weil du es eben alleine nicht mehr schaffst aufzuhören.

Solange du der Meinung bist, du hast kein Problem damit, kann sich auch nichts ändern.


Sehe ich tatsächlich anders. Zu behaupten, man würde nicht verurteilt bzw vorveruteilt werden, nur weil man es in einem annähernd anonymen Raum ausspricht, ist schlicht und einfach Quatsch. Es ist in uns allen. Und nachvollziehen kann man das auch nur dann, wenn man es selbst erlebt hat. Das Problem ist nicht die, nennen wir es Sucht (wobei das sich aus der Ferne von Laien wohl kaum diagnostizieren lässt) sondern die Auslöser.

Ich finde, du bist sehr reflektiert. Insbesondere der Grund der Trennung scheint für dich einleuchtend zu sein. Daher wundert es mich, dass du Sie trotzdem für die Liebe deines Lebens hälst, obwohl sie dich weder aktzeptiert wie du bist, noch versteht warum du so reagierst (Stichpunkt Kontaktsuche nach der Trennung). Zudem hast du scheinbar auch keine brennenden Drang sie zurückzuerobern. Etwas hält dich ab.
 
Ich denke dein Trinken und Kiffen ist so in etwa vergleichbar mit Frustessen, Spielsucht oder Frust-Shoppen. Das macht in der Regel jeder mal. Bei dir sehe ich aber schon eine Sucht. Geht es dir schlecht, dann brauchst du das als Ausgleich. Ich kenne Suchtkranke und die Leugnung der eigenen Sucht ist völlig normal. Hier verurteilt dich niemand oder steckt dich in Schubladen. Aber wenn du ehrlich zu dir bist, merkst du vielleicht, dass du ein Problem hast.

Aber du hast deiner Freundin versprochen, damit aufzuhören und du hast es nicht geschafft. Weil du es eben alleine nicht mehr schaffst aufzuhören.

Solange du der Meinung bist, du hast kein Problem damit, kann sich auch nichts ändern.

Ich habe es nicht in dem zeitlichen Rahmen geschafft, den sie vorgegeben hat. Und ich bin grade dabei es alleine zu schaffen, wobei ich denk, dass ich die Abhängigkeit schon hinter mir gelassen habe. Ich trinke nicht mehr, habe auch nicht vor es zu tun und mich hält niemand davon ab es zu tun. Ich hatte aber auch keine körperliche Abhängigkeit entwickelt und mit der psychischen kann ich umgehen. Es ist nicht so dass ich mich abschieße wenn es mir schlecht geht. Mal abgesehen von dem Tod meines Freundes (16 Jahre Freundschaft, also mein halbes Leben, er war auch eher schon ein Bruder für mich), wobei ich ja geschrieben hab, dass ich in einer Krise war. Und da entstehen manche Abhängigkeiten sogar erst.
Ich habe ihr deutlich klar gemacht, dass ich weiß, dass ich in einer Krise bin und ein Problem habe, dass ich wieder überwinden muss und mein Versprechen einhalten will, aber Zeit brauche. Aber ausser dieser Wand einer Meinung wie deiner kam da nicht viel. Und jetzt stell dir mal vor du steckt in einer Krise und dein Partner wirft dir vor dich in den Abgrund zu ziehen. Und die Krise wurde ausgelöst durch den Tod eines Menschen der in diesen Abgrund gefallen ist. Ich hab mich einfach nicht ernst genommen gefühlt. Jetzt wo der Zwang von Ihr weg ist, geht es mir auch deutlich besser.
Menschen wie du kapieren gar nicht, dass sie der Sucht erst diese Macht geben und dem Menschen um den es geht die Macht nehmen, weil sie ja süchtig und auf dem Weg in den Abgrund sind, wenn sie nicht genauso handeln wie man es erwartet. Ich denke deshalb funktioniert die Suchttherapie in Dtl. auch nicht, also mal von Ausnahmen abgesehen. Dieses Dogma ist auf den Stationen unter den Pflegern und Therapeuten, als auch den Patienten so verbreitet, dass man es irgendwann annimmt wenn man länger in Behandlung ist. Das hat auch mein Freund gemacht mit der Zeit. Wobei er auf der ersten Therapie auch in einer anthroposophischen Einrichtung für 2 Jahre war. Ich denke aber sagen zu können, dass wir uns am Ende einig waren, dass es nichts bringt jemanden einzureden er sei chronisch krank und für alle Zeit verdammt, wenn man gleichzeitig Gegenbeispiele hat, die ein Leben nach der Abhängigkeit eben gemeistert haben. Und ich denke diese Menschen würden auch nur bedingt sagen, dass sie chronisch krank sind.
Aber ist jetzt auch echt genug über Sucht geredet worden. Das war auch nie mein Thema.
 

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