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In längeren Beziehungen gehen mir die Gesprächsthemen aus, ist das normal?

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Hi zusammen,

ich (m, 27) habe seit 8 Monaten eine neue Freundin (26). Sie ist eine echt tolle Frau mit vielen Interessen und wir können uns auch sehr gut unterhalten (was mit ein Grund war, dass ich mich in sie verliebt habe) und haben denselben Humor. Eigentlich sollte alles ja toll sein, aber ich beginne dennoch, mich mit ihr zu langweilen.

Bisher war es in jeder Beziehung so, dass man sich anfangs natürlich total viel zu erzählen hatte, weil man sich ja noch nicht kannte, aber je besser man sich kennt, umso weniger gibt es zu redne. Wir haben natürlich nach wie vor auch getrennte Unternehmungen, ich gehe z.B. 2 Tage die Woche ins Handball und sie ins Fitness und zum Tanzen.
Dennoch unternehmen wir auch viel zusammen (Motorradfahren, unsere gemeinsame Leidenschaft, reisen, schwimmen).
Aber allein dadurch bekommt man ja auch nicht unbedingt neuen Gesprächsstoff.

Ich bin nun sicher nicht super anspruchsvoll oder suche eine Alleinunterhalterin, aber je länger ich mit jemandem zusammen bin, desto schwieriger fällt es mir, irgendwelche Gesprächsthemen zu finden, da man ja schon so gut wie alles über den anderen weiß, im Alltag gibt es ja nun auch nicht soo viel spannendes und wenn, dann redet man über ein schönes Erlebnis vielleicht ein, zweimal und dann gibt es darüber auch nicht mehr so viel zu sagen.

Gestern z.B. waren wir brunchen zu zweit und saßen eigentlich die meiste Zeit nur da und haben uns angeschwiegen. Ich wusste einfach absolut nicht, worüber ich mit ihr reden sollte und sie offensichtlich auch nicht. Mir war das sehr unangenehm und ich ertappe mich schon dabei, wie ich z.B. immer öfter versuche, mit ihr DVDs zu schauen oder ins Kino zu gehen, weil man dabei nicht unbedingt reden muss.

Dennoch ist sowas ja kein Dauerzustand. Daher würde mich mal interessieren, wie ihr das seht. Habt ihr auch manchmal keine Gesprächsthemen mit dem Partner? Wenn ja, wie geht ihr damit um?
 
man muss doch auch nicht pausenlos reden und kann auch mal schweigen.

deine freundin scheint es nicht zu stören, sonst würde sie ein thema anschneiden.

du kannst ja mal ein thema vorschlagen, worüber ihr diskutieren könnt.
 
Dennoch ist sowas ja kein Dauerzustand. Daher würde mich mal interessieren, wie ihr das seht. Habt ihr auch manchmal keine Gesprächsthemen mit dem Partner? Wenn ja, wie geht ihr damit um?

Hallo Gast,
finde ich superlieb von Dir, daß Du nach Wegen der Gesprächsthemen suchst.

Ich finde es völlig normal, auch schweigend miteinander Zeit zu verbringen. Das gehört mit dazu.
Ein Partner, der ständig mit Gesprächsthemen kommt, wäre mir zuviel. Ich brauche auch Zeiten des gemeinsamen
Schweigens.

Um Gesprächsthemen lebendig zu halten, gibt es Möglichkeiten, sich zu informieren. Auch Fernsehsendungen können durchaus interessant sein und Grundlagen für längere Gespräche sein. Gerne schau ich mir Natursendungen im Fernsehen an - daraus
können sich durchaus längere Gespräche zwischen meinem Mann und mir ergeben.
Es gibt gewisse Lebenthemen, die mich persönlich sehr, sehr interessieren und über die ich mich oft neu informiere oder
mich einfach nur mit ihnen auseinandersetze. Und alleine dadurch gibt es etliches an Gesprächsstoff.

Gesprächsstoff kommt nicht von alleine durch die Luft geflogen - und es ist wertvoll, miteinander im Gespräch zu bleiben
und auch wertvoll ist es, miteinander zu schweigen.

Wünsch Dir eine liebevolle Zeit mit Deiner Freundin.

alles Liebe
gaestin
 
Ich finde es etwas eigenartig, dass Dir das Schweigen unangenehm ist 🙂 Eigentlich ist man nach dem Kennenlernen an dem Punkt, wo das Schweigen nicht mehr unangnehm sein sollte. Schließlich redet man, wenn man irgendwann zusammenwohnt auch nicht ununterbrochen.

Aber es sollte eigentlich auch nicht schwer sein, Themen zu finden. Lest doch einfach mal das selbe Buch, in der Politik gibts immer was Neues, über Filme und Serien kann man sich immer unterhalten, auch kann man doch immer*von Vergangenem oder von Zukunftsplänen erzählen, usw. Gefühle, Träume, Ängst... alles Themen, die nie erschöpft sind.
Oder du redest mit ihr einfach mal darrüber, dass dir die Gesprächsthemen fehlen!
 
Beim Stichwort "längere Beziehungen" ging ich jetzt von 5+ Jahren aus, nicht von ein paar Monaten 🙄 Da hätte ich es tatsächlich nicht ungewöhnlich gefunden.

Wenn du allerdings in einer frischen Beziehung dermaßen krampfhaft nach Gesprächsthemen suchen musst, würde mir das zu denken geben. Nicht nur, weil euch offenbar schnell die Themen ausgehen, sondern auch, wie Lady Tania schon anmerkte, dass du das Schweigen offenbar als derart unangenehm empfindest. Ich könnte niemals eine Beziehung mit einer Person führen, mit der ich nicht gemeinsam schweigen kann und mich dabei wohl fühle.

Empfindest du denn noch das gleiche für sie wie zuvor? Nach zirka einem halben Jahr verschwindet ja normalerweise die erste Verliebtheit und man findet raus, ob sich da auch Liebe entwickeln kann oder eben nicht. Bei mir war das unangenehme Schweigen immer ein Zeichen dafür, dass da eben nicht mehr draus geworden war. Und wenn nicht geschwiegen wurde, hat sich oft so eine latente Genervtheit über seine Themenwahl eingestellt.

Ich hatte eine Beziehung, in der wir zuviel geschwiegen haben. Das lag nicht an mir, sondern an der Tatsache, dass von ihm wenig Input kam, und wenig zurückkam, wenn ich erzählt habe. Denn da kam ich mir genau so wie eine Alleinunterhalterin vor.
Mit meinem Freund jetzt kann ich quatschen bis der Mund blutet, im übertragenen Sinne 😉 Stundenlang, tagelang, ohne dass wir was wiederholen oder etwas langweilig wird. Wir haben allerdings beide für den anderen interessante und abwechslungsreiche Jobs, da gibt es schon aus dem Arbeitsalltag eigentlich immer irgendwas zu erzählen. Wir erzählen aus unserer Kindheit, Aktuelles aus der Familie, aus dem Freundeskreis, wir erzählen von interessanten Zeitungsartikeln, unserem aktuellen Buch, einem tollen Essen, wir debattieren den letzten Film und und und. Irgendwie gehen uns nie die Themen aus. Und wir können ganz problemlos und gemütlich zusammen schweigen. Ohne uns unwohl zu fühlen, sondern im Gegenteil entspannt und geborgen.
 
ich glaube, je älter die menschen sind, desto mehr und intensiver können sie erzählen. haben erfahrungen gesammelt, die junge menschen noch gar nicht hinter sich haben...
 
Ja, das hatte ich früher auch, dass ich nicht mehr wusste was ich sagen sollte. Alles war irgendwie gesagt und die Stille fand ich anfangs direkt als beklemmend.

Es hat eine Weile gedauert, dass ich mich dran gewöhnt hatte, aber es ist voll in Ordnung, schweigend beieinander zu sein. Das ist wie ein Fluss, der rauscht und gurgelt und plätschert auch nicht immer. Manchmal fließt der nur ruhig vor sich hin was einen eigenen Reiz und Schönheit hat.

Es kann wirklich sehr schön sein, wenn man einfach nur die Nähe des anderen genießt, ohne dass Worte den Moment zerstören. Es ist schön, gemeinsam still den Augenblick zu leben.

Anfangs habe ich wohl öfter gesagt, dass es schön ist, auch ohne Worte zusammen zu sein und dass man es aushalten kann, wenn keiner was sagt.

Also mit ihr die Ruhe und den Augenblick, verkrampf dich nicht und gib den Themen auch in aller Stille die Möglichkeit, von allein und leise zu kommen.
 

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