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hallo liebe forummitglieder..ich weib 29 jahre alt war heute bei meinen neurologen.ich bin gelernte krankenschwester bekomme jedoch aufgrund meiner psychischen krankheit erwerbsunfähigkeitsrente seit 2008.leide unter manischen depressionen.ich möchte gern wieder arbeiten gehen um wieder einen sinn im leben zu haben.er meinte ich sei nicht belastbar und soll in eine behindertenwerkstatt arbeiten gehen.ich denke jedoch das ich dann meine letztes bisschen würde verlieren würde..kennt sich jemand von euch mit einer behinderten werkstatt aus.wie ist es da?mir würde ja eher ein integrationsfachdienst zusagen..nur weiss ich nicht genau wie oder was das ist.hat jemand erfahrungen damit?
 
Hallo,

ich habe mehrere Jahre in einer Werkstatt für psychisch behinderte Menschen gearbeitet (also ich war dort eine sogenannte Beschäftigte, wie Du es auch sein würdest). Daneben gibt es ja noch Werkstätten für geistig Behinderte, und körperlich Behinderte findet man natürlich auch in beiden. Ich würde Dir empfehlen, Dir mal so eine WfbM von innen anzuschauen, indem Du einen Termin dafür mit dem / der Werkstattleiter/in vereinbarst. Dann kannst Du Dir selbst einen Eindruck verschaffen, denn es ist auch nicht jede Werkstatt gleich. Eventuell wäre auch ein "Praktikum" möglich.

Meiner Meinung nach verlierst Du dort nicht Dein "letztes bisschen Würde", also ich bin da nach einer Weile richtig aufgeblüht. 🙂 Nach einem Wechsel lief es allerdings in meiner zweiten WfbM leider nicht mehr so gut
🙁 - ist halt sehr verschieden. Bezüglich Integrationsfachdienst habe ich leider keine Ahnung, jemand anders vielleicht? Würde mich ebenfalls interessieren.

Viele Grüße

Ergänz: Ich hatte damit selbst nicht zutun, aber jetzt fällt's mir langsam wieder ein... Integrationsfachdienst... Man kann auch "aus der WfbM heraus" an den 1.Arbeitsmarkt vermittelt werden, mit den beiden Unterschieden, dass man natürlich nicht wie "gesunde" Arbeiter entlohnt wird, und dass alles im geschützten Rahmen stattfindet.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo liebe forummitglieder..ich weib 29 jahre alt war heute bei meinen neurologen.ich bin gelernte krankenschwester bekomme jedoch aufgrund meiner psychischen krankheit erwerbsunfähigkeitsrente seit 2008.leide unter manischen depressionen.ich möchte gern wieder arbeiten gehen um wieder einen sinn im leben zu haben.er meinte ich sei nicht belastbar und soll in eine behindertenwerkstatt arbeiten gehen.ich denke jedoch das ich dann meine letztes bisschen würde verlieren würde..kennt sich jemand von euch mit einer behinderten werkstatt aus.wie ist es da?mir würde ja eher ein integrationsfachdienst zusagen..nur weiss ich nicht genau wie oder was das ist.hat jemand erfahrungen damit?

Mir würde das auch Sorge machen... .
Ich würde mich näher erkundigen!

LG
Landkaffee
 
ich danke euch für die denkanstösse..ich mache mir trotzdem grosse sorgen um meine zukunft.ich werde mir das ganze mal anschauen und einen thermin vereinbaren ganz wohl ist mir allerdings nicht dabei.ich wollte immer nur ein normales leben führen das ist mir jedoch aufgrund meiner erziehung gene schicksalsschläge erfahrungen und die krankheit kaum möglich.ich bin es leid fehler zu machen,bin es leid zu versagen,zu kämpfen versteht ihr?ich wäre gern schon eine alte weise frau die alles schon hinter sich hat.ja ich beneide ältere menschen.
 
Behindertenwerkstatt würde ich nicht machen. Das ist doch Sklaverei, Vollzeitarbeit für 80 Euro im Monat? Was sinnvolles machen, gerne aber bitte dann auch mit anständiger Bezahlung!
Ein Integrationsfachdienst vermittelt "richtige" Arbeit, also schon besser aber leider sind das nur Jobs für absolut Unfähige.
Mag jetzt hart klingen, aber auch gut ausgebildete, intelligente Menschen sind von Behinderungen betroffen und nicht nur schlecht deutsch sprechende Minderbemittelte ohne Schulabschluß. Genau auf letztere Gruppe sind die Jobs aber zugeschnitten, welche der ifd vermittelt. Putzfrau kann man da werden oder Küchenhilfe. Es ist NICHTS Qualifiziertes dabei, irgendwas mit höherem Anspruch.
So jedenfalls meine Erfahrungen mit beiden Gebieten, denn ich hab mich da auch schon umgesehen.

Lösung für mich war, mir eine "Maßnahme" selbst zu suchen, die meinem Bildungsstand entspricht. Die muß ich zwar nun auch selbst teuer bezahlen aber lieber sowas als einen Gehirnkrampf im Land des Stumpfsinns zu bekommen.
Ich glaub ehrlich gesagt nicht daß es der Würde weiterhilft, 40 Stunden die Woche für einen Hungerlohn mit Klötzchen zu spielen oder irgendwas total unter den eigenen Fähigkeiten zu machen.
Dann lieber ein Ehrenamt! Da kann ich auch selbst bestimmen, wieviel Zeit ich reinstecke.
Ich mach also derzeit beides: Ausbildung und Ehrenamt.
 
@Yukmaus
Die TE bekommt EU-Rente. Du auch? Soweit ich weiß, wird die Rente gleich gestrichen, wenn man so etwas wie eine richtige Ausbildung beginnen würde, oder? 😕 Im Falle, dass man es sich wirklich zutraut, steht dem natürlich nichts im Wege, das ist klar.

In den Tätigkeiten einer WfbM* stecken fast immer die verschiedensten Auftraggeber dahinter. Manchmal auch erstaunlich namenhafte. Die schicken ihre Waren und möchten sie ordnungsgemäß verarbeitet / bearbeitet wieder zurück haben. Da ist nichts mit "Klötzchen spielen". 🙄 Besonders anspruchsvoll sind die Tätigkeiten meistens nicht, das stimmt (man kann sich jedoch durchaus steigern), aber wer dazu fähig wäre, bekäme gewiss auch keine EU-Rente.
*für psychisch Beeinträchtigte, bei geistig weiß ich nicht so genau, ist aber auch nicht das Thema hier.

Man arbeitet nicht auf Leistung, Druck und Stress, darf langsamer machen oder ein Päuschen einlegen, wenn es gebraucht wird. Man darf sich beschweren oder Veränderungen wünschen, ohne etwas riskieren zu müssen. Da wirst Du wie ein Mensch behandelt, nicht wie eine Maschine.
Nichts mit "Sklaverei". Einige Werkstätten ermöglichen auch verkürzte Arbeitszeiten, z.B. 4 oder 6 Stunden am Tag. Und um großartig Geld zu verdienen, muss man sich bedeutend mehr Leistungsforderung und Verantwortung aussetzen, das ist wohl logisch. In einer der mir bekannten Werkstätten konnte man sich nach 2 Jahren Mitarbeit immerhin über 300€ monatlich dazu verdienen.

Eine WfbM-Beschäftigte damals bei mir, ist über den Integrationsfachdienst an einer Hotelrezeption gelandet, eine andere in der Floristik weil sie das selber so wollte. Ja das sind nur 2 winzige Beispiele unter vielen, aber manche, leider genügend vorhandenen Vorurteile, muss man hier nicht noch weiter schüren. 🙁 Es liegt hauptsächlich an den Firmen in der Umgebung, welche sich dafür bereit erklären, das muss nicht zwangsläufig als Putzfrau enden.


Auch "minderbemittelte" und "ungebildete" (oder schlichtweg nicht 100% belastbare) Menschen haben ihre Daseinsberechtigung, auch sie können sehr sinnvolle Tätigkeiten verrichten - ein bisschen mehr Respekt wäre also angebracht. Die meisten von denen, die in der WfbM gelandet sind wo ich war, sind alle mal recht erfolgreich gewesen, als sie noch "gesund" waren. Niemand sucht sich das freiwillig aus.

Ehrenamtliche Mitarbeit wäre hingegen auch eine sehr gute Option, das stimmt.
 
Salma, ich bekomm auch EU-Rente. Die Ausbildung die ich mach, bringt kein Geld, ich muß dafür nur selten mal für 2 Stunden anwesend sein und somit steht sie der Rente nicht entgegen.

Die Wfbm´s hier in der Nähe kenn ich alle, sie liefern durchaus "richtige" und "gute" Arbeit ab. Umso schlimmer, daß die Mitarbeiter wie Sklaven entlohnt werden. Mir kann keiner erzählen daß die Leute einen Gegenwert von 50 ct die Stunde erarbeiten.

EU Rente bekommt man ja nicht weil man geistig nix auf die Reihe bekommt. Meine Ausbildung ist zb sehr anspruchsvoll, ich bin geistig überhaupt nicht eingeschränkt, ich wäre also vorsichtig mit der Aussage, daß jemand der zu anspruchsvoller Arbeit in der Lage ist, keine EU-Rente bekäme. Es sind zb bei mir eher die Arbeitswege die ich nicht bewältigen kann, nicht die Arbeit an sich. Allein das bedingt aber schon Erwerbsunfähigkeit, denn wenn man nicht zur Arbeit kommen kann, kann man logischerweise nicht arbeiten, und sowas wie einen Beförderungsdienst gibts eben nicht.

Mein Urteil über Wfbms habe ich mir nicht als Außenstehender gebildet sondern als Betroffener, keine Sorge den nötigen Respekt vor den Behinderten hab ich, aber nicht vor der Ausbeutungsmaschine. Sogar 300 Euro im Monat sind leider zum Leben nix, nicht für Vollzeitarbeit! Behinderte sollten je nach Fähigkeiten (Floristik ist ja gut und schön, was ist mit Akademikern??) eine staatlich garantierte Arbeit bekommen, die anständig bezahlt wird, nicht auf Sozialhilfeniveau gehalten irgendwo herumvegetieren. Wie kommt der Staat dazu, bei Behinderten zu sagen: ach, mehr als Sozialhilfeniveau brauchen die doch nicht, was wollen die schon mit ihrem Leben anstellen, das GELD kostet?

Die Ausbildung die ich mache, hätte ich mit der Hilfe des Ifd jedenfalls nicht machen können, auch eine Reha war nicht gestattet und eine passende Eingliederung gabs nicht. Es gibt schlicht und einfach keine Hilfe für Schwerbehinderte, die eine anspruchsvolle Arbeit machen wollen und von den vielen vielen Schwerbehinderten die ich in solchen Werkstätten kennengelernt habe, hatte jeder einzelne mehr drauf als das was er da machen mußte - für 50 ct die Stunde! (übrigens macht stumpfsinnige Arbeit auch depressiv, war da ziemlich deutlich zu sehen. Also ich kann nicht bestätigen dass man sich da toll fühlt weil man gebraucht wird. Aber muß jeder selbst entscheiden!)
 
Ja, was ist mit beispielsweise Akademikern, denen die Arbeit in einer WfbM oder per IFD zu stumpfsinnig wäre, aber den 1.Arbeitsmarkt ebenfalls nicht bewältigen können? Welche Möglichkeiten haben die denn?
Also Du machst so etwas wie Fernstudium, lernst alleine zu Hause, vermute ich jetzt mal, oder? Was machst Du daraus, wenn Deine Ausbildung beendet ist? Die Rente abgeben und "normal" arbeiten gehen? Ich verstehe es gerade wirklich nicht.


ich wäre also vorsichtig mit der Aussage, daß jemand der zu anspruchsvoller Arbeit in der Lage ist, keine EU-Rente bekäme.

Damit meinte ich nicht die alleinige Fähigkeit zu anspruchsvoller Arbeit, sondern schloss natürlich in meiner Aussage die generell erforderliche Einsetzbarkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt mit ein. Wäre diese gegeben, würde man (normalerweise) eben keine EU-Rente bekommen, sondern los geschickt werden.

Zu anspruchsvollerer Arbeit (als in einer WfbM) sind dort viele fähig, wie Du auch festgestellt hast... Natürlich würden viele schon allein des Geldes, des Selbstwertgefühls und des "besseren Ansehens" wegen, lieber auf den 1.Arbeitsmarkt gehen... aber sie können es nicht... Weil ein normaler Arbeitsplatz eben doch viel mehr abverlangt, als für sie zumutbar wäre. Anspruchsvollere Arbeit also auch hier nur unter halbwegs erträglichen Bedingungen - die es für solche Menschen auf dem 1.Markt fast nie gibt. Selbst die "gesunden" Leute haben dort oftmals genügend auszustehen und zu beklagen.

Hier liegt meiner Meinung nach das Problem, und nicht in den Angeboten der geschützen Arbeiten und Beschäftigungen.

Ich suche ja selber noch nach einem Weg.
 
Wenn ich mein Studium (ist kein Fernstudium sondern ein normales) beendet habe, dann werde ich mich zwar bewerben, aber die Wahrscheinlichkeit, daß mich einer einstellt, ist denke ich mal gleich Null. Dh. ich werd dann einfach Rentner bleiben und mir eine neue Beschäftigung suchen, vielleicht noch einen Master auf meine 2 bisherigen Diplome draufsatteln oder mal schaun.

Dass ich erwerbsunfähig bin liegt eher weniger an mir, sondern an den Arbeitgebern, die keine Behinderten einstellen. Ich hab zwar gewisse Probleme mit dem öpnv aber bisher bin ich noch überall irgendwie hingekommen.

Ich glaub ganz ehrlich daß das Problem bei den Arbeitgebern liegt. Einem Eingeschränkt Leistungsfähigen die Arbeit auf dem 1. Markt zu ermöglichen kostet meistens nichtmal zusätzlich, es fehlt aber absolut an der Bereitschaft sich auf "Problemmitarbeiter" einzulassen, die aber womöglich sogar besonders motiviert wären.
Wenn es das gäbe würden sicherlich 75% der Wfbm Beschäftigten auch auf einem normalen Arbeitsplatz zurechtkommen, allein die Phrase "Behinderte bevorzugt" ist eine stinkende Lüge, sogar von denen, die das eigentlich ernst nehmen müßten, nämlich Behörden, Ämter, der "Staat" eben.

Ich habe mich vor kurzem beim Landeswohlfahrtsverband beworben, die dick und fett auf ihre Seite schreiben, daß ihnen die Bedürfnisse Behinderter und Benachteiligter am Herzen liegen. Am Ende (kam bis ins dritte Auswahlverfahren) saß ich vor 8 !!! miesgelaunten Anzugtypen (die Auswahlkommission) in einer Art Tribunal und wurde verhört, was ich mir einbilde dort arbeiten zu wollen. Schlimmeres hab ich nie erlebt!
Hab mich am Ende in Grund und Boden geschämt was so ein Subjekt wie ich sich da überhaupt beworben hat, ich denke das sollte ganz bestimmt nicht das Ziel einer Bewerbung bei einem WOHLfahrtsverband sein.

Aber sogar bei den vom ifd vermittelten Stellen darf man um Himmels willen nix sagen, was man denn hat, so wirds einem eingebläut. Wie soll man entspannt arbeiten können wenn man ständig Angst hat sich zu verplappern, wenn in der Kantine nach dem Rucksackjahrestrip gefragt wird, den man aber leider doch in der Psychiatrie verbracht hat? So gings meinem Schizophrenen Exmann zb. Die Arbeitswelt ist für alle die sich nicht problemlos in der Maschine verwursten lassen, verschlossen.

Ich habs aufgegeben, nach einem Weg in den Job zu suchen, ich will einfach meinen Interessen nachgehen und meine Fähigkeiten für mich ausbauen. Ist zwar teuer und "bringt nix" an der finanziellen Front. Aber zum Glück ist mein Lebensunterhalt gesichert, ansonsten würd ich wohl dran verzweifeln.
 

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