@Yukmaus
Die TE bekommt EU-Rente. Du auch? Soweit ich weiß, wird die Rente gleich gestrichen, wenn man so etwas wie eine richtige Ausbildung beginnen würde, oder? 😕 Im Falle, dass man es sich wirklich zutraut, steht dem natürlich nichts im Wege, das ist klar.
In den Tätigkeiten einer WfbM* stecken fast immer die verschiedensten Auftraggeber dahinter. Manchmal auch erstaunlich namenhafte. Die schicken ihre Waren und möchten sie ordnungsgemäß verarbeitet / bearbeitet wieder zurück haben. Da ist nichts mit "Klötzchen spielen". 🙄 Besonders anspruchsvoll sind die Tätigkeiten meistens nicht, das stimmt (man kann sich jedoch durchaus steigern), aber wer dazu fähig wäre, bekäme gewiss auch keine EU-Rente.
*für psychisch Beeinträchtigte, bei geistig weiß ich nicht so genau, ist aber auch nicht das Thema hier.
Man arbeitet nicht auf Leistung, Druck und Stress, darf langsamer machen oder ein Päuschen einlegen, wenn es gebraucht wird. Man darf sich beschweren oder Veränderungen wünschen, ohne etwas riskieren zu müssen. Da wirst Du wie ein Mensch behandelt, nicht wie eine Maschine. Nichts mit "Sklaverei". Einige Werkstätten ermöglichen auch verkürzte Arbeitszeiten, z.B. 4 oder 6 Stunden am Tag. Und um großartig Geld zu verdienen, muss man sich bedeutend mehr Leistungsforderung und Verantwortung aussetzen, das ist wohl logisch. In einer der mir bekannten Werkstätten konnte man sich nach 2 Jahren Mitarbeit immerhin über 300€ monatlich dazu verdienen.
Eine WfbM-Beschäftigte damals bei mir, ist über den Integrationsfachdienst an einer Hotelrezeption gelandet, eine andere in der Floristik weil sie das selber so wollte. Ja das sind nur 2 winzige Beispiele unter vielen, aber manche, leider genügend vorhandenen Vorurteile, muss man hier nicht noch weiter schüren. 🙁 Es liegt hauptsächlich an den Firmen in der Umgebung, welche sich dafür bereit erklären, das muss nicht zwangsläufig als Putzfrau enden.
Auch "minderbemittelte" und "ungebildete" (oder schlichtweg nicht 100% belastbare) Menschen haben ihre Daseinsberechtigung, auch sie können sehr sinnvolle Tätigkeiten verrichten - ein bisschen mehr Respekt wäre also angebracht. Die meisten von denen, die in der WfbM gelandet sind wo ich war, sind alle mal recht erfolgreich gewesen, als sie noch "gesund" waren. Niemand sucht sich das freiwillig aus.
Ehrenamtliche Mitarbeit wäre hingegen auch eine sehr gute Option, das stimmt.