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Internetfreundschaft an die Wand gefahren

L

Ladislaus

Gast
Hi,

ich muss über folgendes Problem schreiben, da es mich regelrecht auffrisst, ich ein nervliches Wrack bin.

Ich lernte vor Monaten über eine Internetplattform eine Person kennen, zu der so etwas wie eine Freundschaft und Kollegenschaft entstand. Wir entwickelten auch gemeinsame Projekte, arbeiteten zusammen und verstanden uns soweit gut (nur online).
Ich bin ein sehr introvertierter Mensch mit Sozialphobie - mitunter so ausgeprägt, dass ich nicht an die Tür oder zum Postkasten gehen kann. Das wusste diese Person, auch wenn es nie tiefschürfende Gespräche gab (was für mich ein must-have für eine richtige Freundschaft ist - aber in diesem Fall wurde ich rasch zurückgepfiffen, wenn es mit mir durchging - ich komme schnell zu Politk, Gesellschaft, Philosophie, Psychologie ... aber Ernsthaftes war mit ihr nicht zu besprechen - auch nicht zu Persönliches. Aber in dem Fachgebiet in dem wir unterwegs sind, war das auch nicht nötig. So gesehen kann man es eine freundschaftliche Kollegenschaft nennen. War für mich auch eine ganz angenehme Erfahrung, mal einfach nur oberflächlich herumzublödeln - so etwas kenne ich nicht so.)

Mich stressen vor allem Menschen, die unberechenbar sind, sich selbst widersprechen und ganz schlimm sind Menschen, die klammern, die "mehr" wollen (nicht sexuell gesehen - sondern die "Freundschaft" wollen) Ich fühle mich schnell überrumpelt, in die Ecke gedrängt ... Schon oft habe ich deswegen beginnende Freundschaften rüde abgewürgt, Menschen heftig von mir gestoßen. Ich brauche im Laufe eines Kontaktes Erholung, viel Erholung. Freunde habe ich so gut wie keine - und die, die ich habe, treffe ich nur alle zwei Monate bis einmal im Jahr, öfter möchte ich nicht. Soziale Kontakte (sonst nur noch durch Familie) benötigen hinterher lange Erholungszeiten. (Bis zu zwei Wochen sind keine Seltenheit)

Was das Internet betrifft, tu ich mir dort (entgegen des RL) leichter, Smalltalk zu betreiben. Tiefere Kontakte sind da von meiner Seite aus nicht erwünscht. Oft brauche ich, sollte sich ein kleiner, netter Chat ergeben, Tage, mich davon zu erholen. Mich plagen Ängste und Schuldgefühle - oft sehr diffus - zu einem großen Teil sind es neurotische Überlegungen (was hab ich geschrieben, Oh, Gott, ich habe etwas preisgegeben) zum anderen Angst vor der Forderung, der Kontakt müsste nun in der Intensität bleiben (ich also öfter chatten). Ja, die Angst, dass mir jemand ins Leben greift ist enorm. Daher achte ich auch auf persönliche Daten, bin mitunter mit Sicherheitseinstellungen beinahe Paranoid.

Dass sich diese Freundschaft ergeben hat, war ungeplant, es passierte und es war ein fruchtbarer Austausch von Arbeit. Bis zum letzten Wochenende und seitdem geht es mir schrecklich.
Es begann damit, dass ich die Person wissen ließ, dass es mir gerade schlecht ginge, rudimentär erklärte ich, warum, und schrieb, dass ich mich nun für einige Stunden zurückziehen würde, einen lustigen Film ansehen, etwas leckeres essen, dann geht es mir erfahrungsgemäß besser. Als ich nach einigen Stunden online kam, wurde ich von ANDEREN Personen angeschrieben, ich möge mich mit betreffender Person in Verbindung setzen. Das war ein Schock für mich. Offenbar hatte mein Kontakt ziemliche Panik geschoben, mich mit Nachrichten bombaqrdiert, ich solle mit ihr reden. Sie kam auf die konfuse Idee, ich hätte sie gesperrt. Ich war wie vor den Kopf gestoßen, hatte ich doch deutlich gesagt, dass ich offline gehe und warum. (Wobei ich mich meiner Meinung nach NICHT zu rechtfertigen habe, wenn ich offline sein möchte.)
Es kristallisierte sich heraus, dass diese Person in meiner Abwesenheit ein ziemlich schräges Kino fuhr. Wir kontrollieren gegenseitig Arbeiten. Sie meinte zwei Wochen vorher, ich solle meine Arbeit noch jemand anderen kontrollieren lassen und knüpfte den Kontakt für mich. Plötzlich warf sie mir vor, dass ich dieser Person meine Arbeit zur Kontrolle gegeben hätte. Sie war entsetzt, weil sie dachte, wir hätten arbeitstechnisch ein "Exklusivverhältnis" und fühle sich verraten, dass ich nun "plötzlich" die Arbeit jemand anderen gäbe. Ich war vor den Kopf gestoßen. Ich sagte ihr, dass SIE SELBST mir nicht nur dazu geraten hat, sondern mich regelrecht dahingeschubst. Ich hätte die Arbeit NIEMALS dieser Person gegeben, hätte mich mein Kontakt nicht gedrängt.
Da, Dank Internet, Gesprächsverläufe ja für ewig aufgezeichnet sind, suchte ich nach diesem Gespräch, zeigte es ihr. Da meinte sie "das ist ja zwei Wochen her" - damit war es für sie gegessen. Ich selbst aber merkte, wie es an mir nagte. Plötzlich war die Person für mich unberechenbar. Egal was sie "jetzt" sagte und wollte, in zwei Wochen könnte sie es mir um den Kopf hauen, mir daraus einen Vorwurf machen und andere gemeinsame Kontakte auf mich hetzen. Bei diesem Gespräch war ich so vor den Kopf gestoßen, weil ich eben überhaupt nicht begriff, was das jetzt sollte, dass ich nur meinte, ich wäre eben so ein "Nixmerker". Erst später dachte ich, dass das nicht MEINE Schuld war. Ich bemerkte, dass ich jedes Wort begann, auf die Goldwaage zu legen. Ich konnte ab dem Moment nicht mehr ungezwungen kommunizieren, fühlte mich genötigt, nur noch zu beschwichtigen. Ich schrieb weniger, wurde einsilbig und inhaltsleer. Bloß keine Angriffspunkte bieten. Ich schrieb ihr, dass es meist banale Gründe habe, warum ich offline sei. Schlafen, Lesen, mein Rechner wird von jemand anderes benutzt ...
Sie erklärte mir dann, wie wichtig ich ihr sei, blablabla und wir fixierten ein Treffen im nächsten Jahr. Ich dachte mir: Das sind noch ein paar Monate, bis dahin hab ich den Vorfall verdaut und immerhin verstehen wir uns ja ansonsten gut, haben gemeinsame Projekte laufen.

Aufgrund von Arbeiten im realen Leben, war ich am Tag darauf viele Stunden offline. Das war nicht untypisch. Immer wieder bin ich lange offline und das war bisher kein Problem. Nach ihrer Aktion, Dritte auf mich anzusetzen, hatte ich offline allerdings nun die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl. Schulgefühle, nicht online zu sein - was völlig idiotisch ist, das ist mir klar. Aber ich dachte: Wen mobilisiert sie jetzt, was für ein Drama läuft jetzt ab?
Als ich Abends auf Facebook kam, traf mich der Schlag. Sie hatte von einer anderen Seite (über die ich meine Arbeit verrichte) mein Foto genommen, auf Facebook gepostet, mit einem Steckbrief über mein Wesen, meine Art, meinen Charakter und dass sie mich suche. Mir wurde schlecht. Ich drohe normalerweise JEDEM, sogar meinen vertrautesten Mitmenschen, sofort juristische Schritte einzuleiten, sobald sie ohne mein Einverständnis Fotos von mir auf Facebook stellen. Da ich mit der Person bis dato ein gutes Verhältnis hatte, versuchte ich die Sache mit Humor zu nehmen. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Der Humor war nur online - in meinem Inneren begann es zu nagen. Und zwar kräftig. Das ging soweit, dass ich ständige Angstgefühle hatte - Rund um die Uhr. War ich offline, schob ich Panik, was derweil auf Facebook und Co abgeht. Beim einloggen dachte ich vor Angst, ich kippe vom Stuhl. (Mir geht es auch jetzt, da ich das schreibe, hundsmiserabel).

Die Folge auf solche Art von "Klammern" ist bei mir Rückzug. Schon der Blick zum Computer verursachte Angst. Magenschmerzen, Herzrasen, zitternde Hände und Schlaflosigkeit waren die Folge. Ich traute mich einen ganzen Tag nicht online. Irgendwann in den Morgenstunden herum dann musste ich doch nachsehen, weil ich rotiert bin vor Angst. In der Tat: Schon wieder hatte die Person dieses Foto von mir mit einer Suchmeldung veröffentlicht. In meiner Panik schrieb ich darunter, dass ich auf sowas normalerweise mit einer Anklage reagiere und meinte, ich ziehe mich nun mehrere Tage zurück, behalte mir vor, den Account zu deaktivieren. Auf der Arbeitsseite löschte ich nun auch mein Foto. Es war in meinem bisherhigen Leben die erste und einzige Unvorsichtigkeit, dieses Foto online zu stellen - und ausgerechnet von einer Person, der ich vertraute, wird es missbraucht - in Zukunft werde ich definitiv noch paranoider mit Angaben über mich sein.

Das erschwernde Problem: Wir haben zusammen ein Projekt laufen - und im Moment lasse ich sie damit komplett hängen. Mit ist bewusst, dass ich hier ein A*** bin, aber ich kann leider derzeit nicht anders. Gegen das Projekt habe ich eine Aversion entwickelt - ich könnte es so oder so nicht mehr fertigstellen. Als ich gestern Nacht online ging, wollte ich EIGENTLICH nur schreiben, dass wir das Projekt auf Eis legen müssen - und warum - aber nachdem ich mein Foto entdeckt habe, bin ich nicht mehr diplomatisch oder freundschaftlich eingestellt. Ich fühle mich massiv bedrängt und mein Vertrauen missbraucht.

Im Moment weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß - ich sollte mit der Person eine Aussprache halten - aber aktuell wütet in mir helle Panik. Ich schrieb ihr, dass ich einige Tage zum Nachdenken benötige. Es wäre nicht gut, in meinem aktuellen Zustand dieses Gespräch zu suchen, da ich aktuell nur auf Abwehr aus bin. Das heisst, ich würde die Freundschaft/Kollegenschaft mit aller Gewalt zerstören. Ob ich das will? Aufgrund der Arbeit sind noch ein paar Kontakte nötig. Ich finde es auch Schade, dass es diesen Verlauf genommen hat. Das Problem ist: Auf diese Weise kann ich keine weitere Freundschaft mehr führen. Es kann nicht sein, dass ich während des Offline-Seins Angst haben muss, dass mir das zur Last gelegt wird oder derweil mit Fotos und Infos über mich andere Menschen belästigt werden. Es kann nicht sein, dass ich Panik bekomme, wenn ich auf die entsprechenden Plattformen gehen will. Die Sache ist einfach die, dass ich der Person nicht mehr vertrauen kann. Zugleich fürchte ich, dass sie mittlerweile ziemlich Radau schlägt - ich trau mich gar nicht nachzusehen.

Vielleicht ist meine Angst paranoid und die Person würde es niemals machen - aber ich fürchte sogar, sie könnte reale Kontakte ausfindig machen, oder mir per Post etwas (Gefährliches) schicken. (Sie hat meine Adresse). Das liegt wohl daran, dass mich dieser Widerspruch in dieser einen Sache völlig verstört. Ich habe Erfahrung mit sehr destruktiven Frauen und das alarmiert mich. Die Sozialphobie kommt nicht von ungefähr und im Moment bereue ich intensiv, mich auf näheren Kontakt eingelassen zu haben. Da verbarrikadiere ich mich im Real Life und dann begehe ich den fatalen Fehler, jemanden übers Internet an mich ranzulassen und vernichte meine letzte Chance, soziale Kontakte zu halten. In Zukunft werde ich diesbezüglich von vornherein abblocken. Ich fühle mich enorm dumm.

Für mich ist die Person per se unberechenbar geworden. Ich rechne mit einer Schlammschlacht. Ich rechne damit, dass sie mir nun eine Menge Vorwürfe macht (von wegen "im Stich lassen" oder "erst supporten lassen, dann abhauen" und solchen Kram. Wobei ich niemals um Support und Co gefragt habe (sie neigt dazu, sich aufzudrängen - nicht nur mir, auch anderen - das sehe ich jetzt mit anderen Augen - zumal ich selbst ihr oft gesagt habe, sie solle das lassen). Dass ich sie aufgrund der Vorfälle nun im Stich lasse, stimmt wohl. Ich habe kein Problem, mir vorwerfen zu lassen, ein A*** zu sein ...

Es ist irre, wie schnell sich alles ändern kann. Natürlich ist mir bewusst, dass da bei mir nun auch die generelle Abwehr wütet. Erfahrung, Beziehungen zu anderen Menschen abzubrechen, habe ich, wird eben eine mehr. Die Sache ist nur: Wieder hat sich der Kreis enger gezogen, sind Menschen für mich bedrohlicher geworden. In diesem Fall - auch wenn ich nie wieder zurückwollte in diese "Freundschaft", tut es mir verdammt leid - es war eine schöne Zeit.
 
Melde diese Person und blockier sie.

Für die Fertigstellung deines Projekts wird sich jemand anderes finden.

Wenn sie deine Adresse hat und dir dadurch Unannehmlichkeiten bereitet, würde ich die Sache zur Anzeige bringen.
 
Hallo Ladislaus.

Also erstmal, nicht alle Frauen (oder Männer) sind destruktiv und/oder bedrohlich. Vorsicht ist grundsätzlich, besonders im Internet geboten. Sowas wie Mobbing oder was Du eben beschreibst kann oft aus Freundschaften entstehen, nur sind es dann eben keine (echten) Freundschaften gewesen. Ein Freund respektiert Deine Grenzen und stellt keine Forderungen. Ich habe soetwas selbst schon erlebt. Also nicht genau so wie Du aber etwas in der Art.

Dein Titel "Internetfreundschaft an die Wand gefahren", wen meinst Du jetzt, sie hat das, oder Du?

Ich selbst würde den Kontakt zu so einer Person abbrechen und auch konsequent blocken. Sofern Dir das Projekt nichts wesentliches bedeutet, na und? Wieso lässt Du sie im Stich? Jeder ist doch für sich selbst verantwortlich! Also wenn das so war wie Du schreibst, dann würd ich mir mal garkeine Gedanken machen, und schonmal überhaupt kein schlechtes Gewissen. Nur vielleicht beim nächsten mal nicht so schnell die richtige Adresse rausgeben. Vorsicht ist da durchaus gesund und angebracht.

Du darfst aber alle die sie mit reinzieht aufklären über die Wahrheit, dass SIE Deine -klar formulierten- Grenzen nicht eingehalten hat, dass SIE sich daneben benommen hat, dass SIE ungefragt und unrechtmäßig Dein Foto verwendet hat (ich glaube nicht dass das legal ist und halte es auch nicht für einen Kavaliersdelikt!), dass SIE sich ständig wiederspricht, dass sie das auch schon mit anderen gemacht hat. Nur keine Scheu das anzusprechen, Du bist hier nicht im Unrecht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob eine Aussprache mit so jemandem was bringt. Ist Deine Entscheidung.

Wenn Du offline sein möchtest, dann kannst Du das so lange und so oft wie Du willst, dafür muss man sich doch nicht rechtfertigen. Übrigens was Du beschreibst, das geht vielen anderen ganz ähnlich.

Du hast Angst vor ihren Vorwürfen weil Du Dir selbst welche machst und denkst die sind gerechtfertigt - völlig unnötig! Lass Dich nur nicht auf so "Spielchen" ein. Und sag ihr das auch. Wieso im Stich lassen?? Jeder ist für sich selbst verantwortlich! Ich glaube sie hat versucht Dich auszunutzen und zu manipulieren. Wenn Sie Dir dumm kommt, dann sag ihr dass sie den Kontakt zu Dir in Zukunft zu unterlassen hat und dass Du Dich nicht so behandeln lässt. Und Du schuldest ihr auch nichts (es sei denn ihr habt was anderes vereinbart, aber durch so ein Verhalten wär das für mich auch dann hinfällig). Dann dreh doch den Spieß gleich um und sag dass SIE Dich ja wohl nur ausgenutzt hat. Das könnte irgendwie auch so sein, auf eine seltsame Art. Ich kann das nicht genau beschreiben, aber dabei bekomme ich ein ganz ungutes Gefühl irgendwie...

Es tut Dir leid um eine Freundschaft von der Du DACHTEST es wäre ein - also braucht es Dir nicht leid zu tun. Solche Leute sind sehr geschickt darin einen zu manipulieren und es hinterher so zu drehen dass man sich schuldig fühlt - brauchst Dich also nicht dumm fühlen, Du bist sicher nicht der einzige mit dem sie sowas abgezogen hat. Sie ist die Dumme.

Mich wundert dass Du bei Facebook bist. Ich hab das immer abgelehnt. Hm, naja. Ab und zu muss man sich öffnen, dabei kann auch was gutes rauskommen, oder eben auch mal nicht...Irren ist Menschlich.
Verschließ Dich nicht vollständig vor Kontakten, der nächste ist vielleicht sehr nett.
 
Das Arbeitsprojekt, das ich mache, erfordert etwas Publicity und daher bin ich auf Facebook. Interakion mit den "Kunden", wenn man so sagen will. Ich mache Kunst und auch wenn ich Facebook & Co. ablehne, ist es, um die Sachen zu verbreiten, doch sinnvoll. Eine Homepage müsste mit Impressum - also Wohnadresse - gemacht werden, weshalb diese Möglichkeit für mich ausscheidet - ich arbeite nicht umsonst unter einem Pseudonym und habe generell Angst, dass Feinde meiner Kunst dann auf der Matte stehen.
Diese Person hat die Adresse, weil es für gemeinsame Projekte rechtlich vertraglich nötig war - hab sie zwar nur widerwillig rausgerückt, aber habe ja im Gegenzug auch ihre Adresse. (Was im Falle einer Anzeige auch ideal ist)

Die Sache mit dem gemeinsamen Projekt: Es ist eine Charity-Sache, da auszusteigen wäre auch ein Beenden dieses Porjekts, was ich schade fände - bin aber an einem Punkt, wo ich auch das andenke.

Bin derzeit häufig offline, praktisch nicht auf Facebook - was ihr nicht passt. Habe auch geschrieben, dass das mit dem Foto nicht okay war - hat sie erst nach Tagen kapiert und es immerhin rausgenommen (aber Facebook vergisst nicht, ist mir klar). Es ist für mich sozial wirklich tricky. Eine Freundschaft ist für mich nicht mehr drin, für diverse Projekte aber ist eine weitere Zusammenarbeit nötig - zumindest "noch".

Davon, andere in unserem Umfeld mit hineinzuziehen, halte ich nichts. Bis jetzt ist da gottseidank noch nichts auf mich zugekommen - eventuell haben die anderen kapiert, dass es sie nix angeht und halten die Füße still, oder sie selbst hat kapiert, dass das keine Art ist. Ich versuche bislang so diplomatisch zu bleiben, wie mir das möglich ist - wobei ich mein übliches Problem erkenne, jenes, weswegen ich eigentlich niemanden an mich ranlassen kann. "Nein" sagen und klar Schiff machen ist sauschwer - obwohl mir egal ist, dann als A*** dazustehen. Mehr oder weniger biete ich ihr an, mich zu kicken, was - darüber bin ich mir im Klaren - feige ist. Andererseits war ich bis jetzt noch nicht gefasst genug. Ich möchte solche Aussprachen nicht in Panik und total emotional hinschleudern, sondern dafür einen klaren Kopf haben, vernünftig und sachlich sein. Dazu benötige ich noch eine Verarbeitungsphase.

Gute Frage, wer die Internetfreundschaft an die Wand gefahren hat. Ich denke, "ich" bin das. Aus ihrer Sicht ist eigentlich "nichts" passiert, was mir wiederum bewusst macht, dass ihr gar nicht klar ist, welchen faux pas sie sich geleistet hat. Natürlich formuliert sie, sich im Stich gelassen zu fühlen, in der Luft zu hängen und diesbezüglich gebe ich ihr recht - ich habe eins der aktuellen Projekte mit ihr aufgekündigt - und damit steht sie im Regen. Das ist wirklich gemein von mir, wenn auch nachvollziehbar - auch für sie, irgendwann. Komischerweise ist es für mich leichter, eine "Freundschaft" aufzukündigen, wenn die Person vor mir steht. Beziehungsweise kann ich oft so knallhart und direkt sein - in diesem Fall aber kämpfe ich mit mir - was vermutlich wirklich an den gemeinsamen Projekten liegt. Ich bin, was Arbeit betrifft, sehr gewissenhaft - und erst muss für mich diese Arbeit "in Friedenszeiten" geregelt und abgeschlossen sein, ehe ich die Türen für immer zuknalle. Das ist jetzt ein Wanken auf einem Seidenfaden - und auch deswegen ringe ich damit, sachlich und kühl zu sein, wenn ich mich durch die Sache manövriere.

Die Sache mit der Manipulation ... da gebe ich dir recht. Nicht umsonst halte ich mich von den meisten Menschen fern. Ich weiß, dass nicht alle Männer oder Frauen destruktiv sind - diese Form des Umgangs mit mir, diese selbstverständliche Grenzüberschreitung und dabei auch noch alles umdrehen und mir Schuldgefühle zu machen, das habe ich bisher in dieser Form ausschließlich von Frauen erlebt. Obwohl das egal ist, für die Sache, ist nur eine Beobachtung, die mich vielleicht vorsichtiger hinsichtlich solcher Strategien macht.
Vorsicht ist auch im realen Leben geboten und Mobbing ist mir bisher in erster Linie aus dem realen Leben bekannt. Es ist schwierig, die Menschen zu finden, die zu einem passen - noch dazu, wenn man so introvertiert und sozialphobisch ist, wie ich - und noch dazu "anders tickt" als die meisten Menschen. Es gibt solche Leute, ich habe auch welche in meinem Umfeld (zwei an der Zahl), aber manchmal geht die Sehnsucht durch, dass da noch "mehr" wären - in diesem Fall dachte ich es eine gewisse Zeit lang ... es war ein Irrtum, eine Illusion, eine Täuschung.
Gottseidank bin ich nun ent-täuscht, jetzt heisst es, die Sache meistern.

Wie kompliziert ... ne, dieses soziale Zeug ist ausschließlich Stress.
 
Ja, aber irgendwie ist doch das ganze Leben Stress, oder?
Also wenn Dir doch was an dem Projekt liegt, dann verstehe ich dass es Dir schwer fällt. Ist auch schwierig so wie Du es beschreibst. In jedem Fall hast Du recht, es ist gut wenn Du erstmal etwas Abstand hast und einen kühlen Kopf behältst, verstehe ich schon dass Du das erst regeln willst.
Möglicherweise hast Du Recht und (manche) Frauen haben es besonders gut drauf einem Schuldgefühle zu machen, Du musst Dir den Schuh aber nicht anziehen. Und Männer haben halt andere Macken. Und frag mal manche Frauen bezüglich Grenzüberschreitungen von Männern, gibt es auch reichlich.
Wichtig ist doch nur was Du weist und nicht was andere meinen zu wissen. Dreh den Spieß doch einfach um, wenn Du schon mit ihr (noch) zusammenarbeiten musst, dann sollte SIE das schlechte Gewissen haben.

Ist doch egal ob aus ihrer Sicht "Nix" passiert ist, ist auch egal ob sie weis welchen faux pas sie sich geleistet hat...die Welt ist voller Unwissender Menschen. Dann lernt sie halt dazu, auch mal nicht schlecht. Hier haben ja mehrere Leute geschrieben, dass sie dieses Verhalten auch nicht in Ordnung finden, da kannst Du also nicht so falsch liegen. Bestätigt Dich das nicht?
Wenn Dein Verhalten nachvollziehbar ist, wieso ist es dann "gemein"? Du kannst ja nicht ewig auf die Unwissenheit / Ignoranz anderer Rücksicht nehmen. Wenn jeder gut für sich selbst sorgt, dann ist für alle gesorgt - so einfach ist das. Wenn es nicht passt, dann muss man Sachen eben beenden, das ist normal.

Ich hoffe Du kannst alles zu einem für Dich zufridenstellenden Ende bringen.
 
Ich denke, das Ende ist jetzt irgendwie unaufgeregt eingetreten. Zumindest gabs noch ein oder zwei verhalten freundlich verlaufene Kontakte, seitdem ist Ebbe. Finde ich persönlich sehr positiv. Zumindest, dass das jetzt fürs Erste nicht in weiteren Stress ausartet. Zumindest befinde ich mich in einer Art "Erholungsphase". Die Sache an sich hat mit der Distanz an Schrecken genommen, damit ist das nicht mehr so drängend und schmerzhaft. Andererseits bin ich nun auf dem Level: Total vorsichtig. Vertrauen - klar - ist weg, daher gibt es sowieso keine tieferen/intensiveren Kontakte. Mein Interesse daran ist praktisch nicht mehr vorhanden - generell gesehen.
Das gemeinsame Projekt wird sie alleine weiterführen - was für mich okay ist - eventuell findet sie sich ja noch wen anderen dafür.
Eine insgesamte (befreite) Weiterreise in die Zukunft - auf Sachthemen fokussiert - steht nun bevor. Kein soziales Geplänkel mehr. Sehr erfrischend - und hoffentlich habe ich aus der Sache etwas gelernt: Gehe NIEMALS eine Freundschaft mit einem Kollegen ein - binde dich keinesfalls emotional daran. Hätte ich aus früheren Zeiten wissen müssen - musste ich wieder auf die harte Tour lernen. Hoffentlich jetzt für immer. Auf weitere Erfahrungen dieser Art kann ich verzichten.

Dankle für die Hilfe und die Gelegenheit, mich hier damit zu sammeln.
 
Oh, und bitte arbeite an deiner Angst, dich zu binden. Menschen an sich sind nichts Schlimmes. Hab den Mut, es zu versuchen und mache eine Therapie, falls noch nicht geschehen. Sonst wird dir so etwas immer wieder geschehen.
 

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