Ich bin geneigt, das Zitat für bescheuert zu halten. Wenn die Menschen in ihrer Mehrheit den Verstand nicht benützen würde, um ihr natürliches Streben nach Befriedigung ihrer Bedürfnisse und Triebe als reflektorisches und steuerndes Organ einzusetzen, hätte sich die Menschheit längst schon ausgelöscht - zu recht.
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Falls es dir nicht aufgefallen ist, die Menschheit löscht sich selber aus. Wenn du mal ne Zeit lang an einem unbefleckten Stückchen Erde gelebt hast, wirst du dieses Zitat mit ganz anderen Augen sehen und auch deine Entscheidungen die du triffst und bisher in deinem Leben getroffen hast. Wir machen Jobs, die wir hassen und kaufen uns von dem Geld Scheisse, die wir nicht brauchen, aber das wirklich Wichtige im Leben gibt es nicht zu kaufen.
Jede Entscheidung die getroffen wird überdenken wir zweimal und entscheiden uns am Ende denn wahrscheinlich für die "sinnvolle"- für den Weg, der unser Kopf für richtig hält, auch wenn unser Bauch uns was anderes sagt, unser Herz was ganz anderes will. Ich kenn unzählige Leute, die unglücklich verheiratet sind, unzählige Leute die unzufrieden in einem Job festhängen. Streben nach Glück sollte an oberster Stelle in jedem Leben stehen, aber ich kenne kaum Leute bei denen das auch der Fall ist. Traurig oder? Aber vielleicht muss man wirklich erst lernen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wir werden in diese "verkorkste" Gesellschaft hineingeboren und bekommen es so beigebracht. Das Streben nach materiellem Glück wird uns mit in die Wiege gelegt. Vom Kindergarten an werden wir beurteilt, verglichen, bewertet. Ständig wird Druck aufgebaut. Druck etwas leisten zu müssen - nehmen wir den normalen Weg in Deutschland, den man uns vorsetzt, den man was uns erwartet - Schule,Abi, Lehre oder Studium, Job finden, Geld verdienen, Frau/Mann finden, Kinder bekommen, Haus bauen und letztlich sterben. Wer hier aus der Reihe tanzt, wird schief angeschaut- und ja, ich spreche hier aus Erfahrung. Wenn jemand Dinge tut, die sein Herz befriedigen und wirklich nach Glück strebt, was mMn nur dort gefunden werden kann, wird nahezu als Ausgestoßener behandelt.
Wieso steigen Selbstmordraten ständig an, wieso ist mittlerweile jeder Zweite in psychologischer Behandlung, wieso burnen soviele, wirklich junge Menschen aus? Wir denken zuviel... wir denken über jede Scheisse nach und unser Herz bleibt auf der Strecke und damit auch unsere Möglichkeit glücklich zu werden - unsere Möglichkeit wirklich zu leben. Wie gesagt, wir kennen es nicht anders, aber jeder, der sich selber die Chance gibt, mal außerhalb des Tellers nach etwas zu suchen, wie es Mr Supertramp getant hat, wird schnell erkennen, das wir unser ganzes Leben mit Nichtigkeiten verbringen. Dabei liegt das Glück oftmals so Nahe und kostet oftmals nichteinmal was. Hört auf euer Herz, das weiß was ihr wollt, begehrt, braucht. Der Kopf wendet gelehrnte Schemata an, die uns vom Glück fernhalten. Naja, am Ende des Weges schaut jeder auf sein eigenes Leben zurück und muss mit dem zufrieden sein. Die häufigsten Dinge, die auf dem Sterbebett gesagt werden sind ua. "Hätte ich bloß weniger gearbeitet und mehr Zeit mit meiner Familie/Freunden verbacht - hätte ich mir bloß mehr Zeit zum reisen genommen, etwas von der Welt zu sehen" usw... Keiner wird am Ende bereuen, das er sich Sache xy nicht gekauft hat oder zu wenig gearbeitet hat, zu wenig Staubfänger in der Wohnung stehen gehabt hat. Unsere Zeit hier ist begrenzt! Vergeuden wir sie nicht mit Dingen die uns nicht glücklich machen.
An letzter Stelle möchte ich auch noch zwei Zitate einwerfen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
und eines was wohl viele kennen...
"“When I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life. When I went to school, they asked me what I wanted to be when I grew up. I wrote down ‘happy’. They told me I didn’t understand the assignment, and I told them they didn’t understand life.” John Lennon
Liebsten Gruße
Ben