Hallo liebes Forum,
das hier könnte eventuell ein langer Text werden, nur als Vorwarnung!
Ich (weiblich, 21, falls das eine Rolle spielt ) hätte da mal eine Frage zu einer (jetzt ehemals) guten Freundin von mir, die zu meinem allerengsten Freundeskreis gehört hat. Kennengelernt haben wir uns vor zwei Jahren an der Uni; wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir extrem viel gemeinsam haben, haben uns auf Anhieb super verstanden und waren bald sehr gute Freunde; sie selbst beschrieb es auf neudeutsch mit "special Freunde". Wir haben vor allem an der Uni viel miteinander gemacht; ich persönlich merkte nach ca. einem halben Jahr, dass es mir noch lieber gewesen wäre, wenn wir an der Uni weniger miteinander rumgehangen hätten und dafür öfter privat was unternommen hätten; immerhin hatten wir echt viele gemeinsame Interessen. Da sie aber wirklich (also das war auch keine Ausrede von ihr) privat viele andere Dinge zu tun hatte, war die Zeit häufig ihrerseits nicht so da.
Das war für mich jetzt aber auch nicht soo schlimm, weil wir durchaus auch an der Uni Spaß miteinander hatten und wir uns einander echt alles erzählen konnten; ich war die erste Person, mit der sie bei Beziehungskrisen mit ihrem Freund geredet hat oder wenn es bei denen im Bett nicht so lief, sie konnte sich jederzeit über alles bei mir ausheulen und ich bei ihr... aber wie gesagt, hatten wir auch vieles gemeinsam, haben auch viel miteinander lachen und über alberne Sachen reden können.
Allerdings: manchmal gab es Ereignisse, die mich ein wenig gestört haben: beispielsweise kam es vor, dass wir uns nach unseren jeweiligen Seminaren zum Mittagessen verabredet hatten und vereinbart hatten, dass wir uns an dem und dem Ort treffen würden. Als ich dann zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt erschienen bin, war aber keiner da. Ich hatte ihr dann geschrieben, wo sie denn steckt (ob zB ihr Seminar länger gedauert hat oder was weiß ich). Irgendwann hatte sie dann geantwortet: "ich hatte früher Schluss, bin mit den anderen aus meinem Seminar essen." Fand ich jetzt nicht soo toll, mich dann einfach zu versetzen (hätte sie ja auch direkt Bescheid sagen können) aber ich hab versucht, meinen Ärger runterzuschlucken. (Rückblickend wohl ein Fehler ) Solche kleinen Geschichten kamen häufiger vor, und haben mich dann zunehmend auch verärgert, weil ich mir dann oft ziemlich blöd vorkam.
Da sie allerdings auch abseits der Uni recht viele Freundschaften und Bekannte hat, dachte ich mir dann immer, dass sie wahrscheinlich einfach das Bedürfnis hat, viele Leute zu kennen und sich mit vielen "gutzustellen". Die Art und Weise (wie im Beispiel: mich urplötzlich zu versetzen) hat mich zwar, wie gesagt, zunehmend verärgert, aber ich wollte dieses Bedürfnis respektieren und hab deswegen den Ärger immer runtergeschluckt. War aber auch alles ok, ich bin kein nachtragender Mensch und so ein bisschen temporären Ärger hab ich normalerweise sehr gut unter Kontrolle und hab den auch schnell wieder vergessen.
Vor etwa einem Dreivierteljahr haben bei mir dann einige Belastungen angefangen: mein Freund und ich hatten Schluss gemacht, mein Elternhaus ist sehr schwierig, was mich zu der Zeit auch sehr belastet hat (mittlerweile bin ich ausgezogen, damals wohnte ich notgedrungen noch zuhause) und das Semester war enorm hart mit einer sehr wichtigen und schwierigen Prüfung am Ende. Das alles hat dazu geführt, dass ich ein bisschen depressiv verstimmt war; meine Laune war oft gedrückt, ich hab manchmal einfach in der Uni angefangen zu weinen, wenn mir alles zu viel wurde und konnte auch in solchen Situationen wie oben beschrieben meinen Ärger nicht mehr so verstecken, wodurch ich wahrscheinlich manchmal son bisschen passiv-aggressiv gewirkt habe. Sie wusste von diesen privaten Schwierigkeiten und hat auch versucht, mich zu unterstützen und meinte, dass sie für mich da sein wolle. War sie auch... rückblickend glaube ich, dass ich (unbewusst!) daraufhin zu viel "geklammert" habe, weil es mir nicht gut ging und ich selbst nicht so wusste, was ich tun sollte; ich glaube, ich hab unbewusst darauf gehofft, dass sie meine Probleme zumindest teilweise für mich lösen kann... was natürlich total falsch und bescheuert und ein totaler Fehler von mir war, aber es war mir in dem Moment wirklich nicht bewusst, dass ich darauf hoffe; ich wollte sie ja nicht mit Absicht überfordern oder so.
Auf jeden Fall glaube ich rückblickend, dass sie sich dadurch irgendwie eingeengt gefühlt hat und ab irgendeinem Punkt beschlossen hat, dass sie darauf keine Lust mehr hat.
Und hier ist das Ding: von einem Tag auf den anderen hat sie mich dann quasi komplett ignoriert, ohne Erklärung. Da mir, wie gesagt, das ganze zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht bewusst war, war ich maximal vor den Kopf gestoßen. An der Uni hat sie überhaupt nicht mehr mit mir geredet, auf Whatsapp gar nicht mehr oder nur noch mit einem Wort geantwortet. Ich hab sie dann erstmal sein lassen, aber ihr nach ein paar Wochen doch eine Erklärung (per Whatsapp) entlocken können: meine damalige Art/Laune würde sie nerven und ihr irgendwie nicht guttun.
Ich hatte dann geantwortet, dass ich mir vorstellen kann, dass es anstrengend ist, wenn man dauernd jemanden mit gedrückter Laune um sich hat und ich sie nicht stressen will und sie sich ruhig erstmal den Abstand nehmen soll, den sie braucht.
Nach wiederum ein wenig Zeit stand dann die oben bereits erwähnte harte, wichtige Prüfung am Semesterende an. Etwas vor der richtig heißen Prüfungsphase kam sie dann wieder ein wenig auf mich zu. Ich schrieb ihr daraufhin nochmal, dass es mir leidtue, dass ich sie wohl überfordert hatte und dass ich mich freuen würde, wenn wir nach den ganzen Prüfungen nochmal darüber reden könnten, wie wir das in Zukunft besser hinkriegen bzw. auch was sie sich von mir wünschen würde. Daraufhin meinte sie nur "ok wenn du das willst gerne, aber erst nach den Prüfungen." (Da fand ich schon komisch, dass sie meinte "wenn du das willst"; immerhin wäre es für sie ja auch eine Gelegenheit gewesen, ihr Problem zu kommunizieren.) Aber gut.
Dann, als die richtig heiße Phase anfing, kam sie wieder sehr auf mich zu. Sie meinte, dass es ihr auch leidtue, dass sie sich so wenig gemeldet hätte usw... und dann meinte sie, dass die Prüfung sie sehr stressen würde und ob ich sie da irgendwie unterstützen könne... was ich auch getan habe. Ich hab tagelang mit ihr gelernt, sie abgefragt, sie aufgemuntert... nur, um nach der Prüfungsphase echt absolut GAR NICHTS mehr von ihr zu hören. Nachrichten blieben unbeantwortet, auch sonst kam nichts und ich hab dann relativ schnell erstmal aufgehört, es zu probieren und wollte darauf warten, ob von ihr noch was kommt.
Wiederum Wochen später schrieb ich sie nochmal an, worauf sie mir per Whatsapp in zwei Sätzen ohne weitere Begründung die Freundschaft kündigte. Ungelogen in zwei Sätzen. Noch nichtmal mit irgendeiner Aussage wie "es tut mir leid, dass es jetzt so gekommen ist" oder "ich wünsch dir alles Gute" (selbst wenn es nur eine Floskel anstandshalber gewesen wäre). Und wie gesagt, null Erklärung, außer eben diese Aussage von vorher schon, dass meine Laune/Art sie genervt/überfordert hat.
Ich war daraufhin richtig sauer auf sie, weil ich mich durch diese ganze Lernerei mit ihr vorher sehr ausgenutzt vorkam (von wegen noch schnell das Lernen für die Prüfung mitnehmen und dann erst alles beenden). Dementsprechend hatte ich auch keine Lust mehr, auf diese Nachricht von ihr zu antworten.
Das ganze ist jetzt fünf Monate her.
Wenn wir uns an der Uni sehen, ist es super seltsam, häufig begrüßen wir uns nicht mal oder nur nonverbal.
Anfangs war ich wie gesagt echt sauer auf sie und hab die ganze Sache auch immer noch nicht richtig verstanden. Mittlerweile geht es mir aber wieder gut, weil ich meine ganzen Probleme überwiegend "abarbeiten" und verarbeiten konnte und ich hab lange, viel und intensiv über die ganze Situation nachgedacht. Mir war ja klar, dass ich irgendetwas falsch gemacht haben muss, und da ich von ihr sehr wenig Input darüber bekommen habe, was sie gestört hat, hab ich viel über meine Verhaltensweisen nachgedacht und bin jetzt zu diesem Schluss gekommen, den ich oben schon geschildert habe.
Und nachdem meine Wut auf sie abgeflaut war und irgendwann auch die Trauer über den Verlust verschwunden war und ich die ganze Situation irgendwann verarbeitet hatte, hab ich irgendwann gemerkt, dass wir doch auch verdammt gute Zeiten miteinander hatten (von denen ich hier jetzt nicht so viel geschildert habe, die aber doch auch definitiv da waren) und dass ich sie als Person irgendwo auch vermisse. Und gleichzeitig ist bei mir der Eindruck entstanden, dass das alles komplett vermeidbar gewesen wäre, wenn wir mal rechtzeitig vernünftig miteinander geredet hätten (wir haben zwar immer viel geredet, aber nie darüber, was uns eventuell am anderen stören könnte bzw was wir uns vom anderen wünschen würden).
Und deswegen frag ich mich jetzt, ob ich ihr nach dieser ganzen Zeit nochmal schreiben sollte... ihr meine Fehler eingestehen und mich dafür entschuldigen, dass ich sie unbewusst wohl so eingeengt und überfordert habe... und ob wir, wenn wir auch vielleicht nie mehr "special Freunde" oder beste Freunde auf ewig werden, vielleicht versuchen wollen, uns wieder ein bisschen mehr anzunähern bzw ein Stück weit neu anzufangen.
Was meint ihr? Würde sie das nur noch mehr nerven? Würde ich da eine Grenze überschreiten? Eigentlich hab ich ja sowieso nichts mehr zu verlieren... ist es das wert? Würdet ihr es versuchen, und wenn ja, so schreiben, wie ich beschrieben habe oder die Sache etwas anders angehen? Bin mir da momentan irgendwie unsicher...
Danke schon mal und entschuldigt den ewig langen Text!
das hier könnte eventuell ein langer Text werden, nur als Vorwarnung!
Ich (weiblich, 21, falls das eine Rolle spielt ) hätte da mal eine Frage zu einer (jetzt ehemals) guten Freundin von mir, die zu meinem allerengsten Freundeskreis gehört hat. Kennengelernt haben wir uns vor zwei Jahren an der Uni; wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir extrem viel gemeinsam haben, haben uns auf Anhieb super verstanden und waren bald sehr gute Freunde; sie selbst beschrieb es auf neudeutsch mit "special Freunde". Wir haben vor allem an der Uni viel miteinander gemacht; ich persönlich merkte nach ca. einem halben Jahr, dass es mir noch lieber gewesen wäre, wenn wir an der Uni weniger miteinander rumgehangen hätten und dafür öfter privat was unternommen hätten; immerhin hatten wir echt viele gemeinsame Interessen. Da sie aber wirklich (also das war auch keine Ausrede von ihr) privat viele andere Dinge zu tun hatte, war die Zeit häufig ihrerseits nicht so da.
Das war für mich jetzt aber auch nicht soo schlimm, weil wir durchaus auch an der Uni Spaß miteinander hatten und wir uns einander echt alles erzählen konnten; ich war die erste Person, mit der sie bei Beziehungskrisen mit ihrem Freund geredet hat oder wenn es bei denen im Bett nicht so lief, sie konnte sich jederzeit über alles bei mir ausheulen und ich bei ihr... aber wie gesagt, hatten wir auch vieles gemeinsam, haben auch viel miteinander lachen und über alberne Sachen reden können.
Allerdings: manchmal gab es Ereignisse, die mich ein wenig gestört haben: beispielsweise kam es vor, dass wir uns nach unseren jeweiligen Seminaren zum Mittagessen verabredet hatten und vereinbart hatten, dass wir uns an dem und dem Ort treffen würden. Als ich dann zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt erschienen bin, war aber keiner da. Ich hatte ihr dann geschrieben, wo sie denn steckt (ob zB ihr Seminar länger gedauert hat oder was weiß ich). Irgendwann hatte sie dann geantwortet: "ich hatte früher Schluss, bin mit den anderen aus meinem Seminar essen." Fand ich jetzt nicht soo toll, mich dann einfach zu versetzen (hätte sie ja auch direkt Bescheid sagen können) aber ich hab versucht, meinen Ärger runterzuschlucken. (Rückblickend wohl ein Fehler ) Solche kleinen Geschichten kamen häufiger vor, und haben mich dann zunehmend auch verärgert, weil ich mir dann oft ziemlich blöd vorkam.
Da sie allerdings auch abseits der Uni recht viele Freundschaften und Bekannte hat, dachte ich mir dann immer, dass sie wahrscheinlich einfach das Bedürfnis hat, viele Leute zu kennen und sich mit vielen "gutzustellen". Die Art und Weise (wie im Beispiel: mich urplötzlich zu versetzen) hat mich zwar, wie gesagt, zunehmend verärgert, aber ich wollte dieses Bedürfnis respektieren und hab deswegen den Ärger immer runtergeschluckt. War aber auch alles ok, ich bin kein nachtragender Mensch und so ein bisschen temporären Ärger hab ich normalerweise sehr gut unter Kontrolle und hab den auch schnell wieder vergessen.
Vor etwa einem Dreivierteljahr haben bei mir dann einige Belastungen angefangen: mein Freund und ich hatten Schluss gemacht, mein Elternhaus ist sehr schwierig, was mich zu der Zeit auch sehr belastet hat (mittlerweile bin ich ausgezogen, damals wohnte ich notgedrungen noch zuhause) und das Semester war enorm hart mit einer sehr wichtigen und schwierigen Prüfung am Ende. Das alles hat dazu geführt, dass ich ein bisschen depressiv verstimmt war; meine Laune war oft gedrückt, ich hab manchmal einfach in der Uni angefangen zu weinen, wenn mir alles zu viel wurde und konnte auch in solchen Situationen wie oben beschrieben meinen Ärger nicht mehr so verstecken, wodurch ich wahrscheinlich manchmal son bisschen passiv-aggressiv gewirkt habe. Sie wusste von diesen privaten Schwierigkeiten und hat auch versucht, mich zu unterstützen und meinte, dass sie für mich da sein wolle. War sie auch... rückblickend glaube ich, dass ich (unbewusst!) daraufhin zu viel "geklammert" habe, weil es mir nicht gut ging und ich selbst nicht so wusste, was ich tun sollte; ich glaube, ich hab unbewusst darauf gehofft, dass sie meine Probleme zumindest teilweise für mich lösen kann... was natürlich total falsch und bescheuert und ein totaler Fehler von mir war, aber es war mir in dem Moment wirklich nicht bewusst, dass ich darauf hoffe; ich wollte sie ja nicht mit Absicht überfordern oder so.
Auf jeden Fall glaube ich rückblickend, dass sie sich dadurch irgendwie eingeengt gefühlt hat und ab irgendeinem Punkt beschlossen hat, dass sie darauf keine Lust mehr hat.
Und hier ist das Ding: von einem Tag auf den anderen hat sie mich dann quasi komplett ignoriert, ohne Erklärung. Da mir, wie gesagt, das ganze zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht bewusst war, war ich maximal vor den Kopf gestoßen. An der Uni hat sie überhaupt nicht mehr mit mir geredet, auf Whatsapp gar nicht mehr oder nur noch mit einem Wort geantwortet. Ich hab sie dann erstmal sein lassen, aber ihr nach ein paar Wochen doch eine Erklärung (per Whatsapp) entlocken können: meine damalige Art/Laune würde sie nerven und ihr irgendwie nicht guttun.
Ich hatte dann geantwortet, dass ich mir vorstellen kann, dass es anstrengend ist, wenn man dauernd jemanden mit gedrückter Laune um sich hat und ich sie nicht stressen will und sie sich ruhig erstmal den Abstand nehmen soll, den sie braucht.
Nach wiederum ein wenig Zeit stand dann die oben bereits erwähnte harte, wichtige Prüfung am Semesterende an. Etwas vor der richtig heißen Prüfungsphase kam sie dann wieder ein wenig auf mich zu. Ich schrieb ihr daraufhin nochmal, dass es mir leidtue, dass ich sie wohl überfordert hatte und dass ich mich freuen würde, wenn wir nach den ganzen Prüfungen nochmal darüber reden könnten, wie wir das in Zukunft besser hinkriegen bzw. auch was sie sich von mir wünschen würde. Daraufhin meinte sie nur "ok wenn du das willst gerne, aber erst nach den Prüfungen." (Da fand ich schon komisch, dass sie meinte "wenn du das willst"; immerhin wäre es für sie ja auch eine Gelegenheit gewesen, ihr Problem zu kommunizieren.) Aber gut.
Dann, als die richtig heiße Phase anfing, kam sie wieder sehr auf mich zu. Sie meinte, dass es ihr auch leidtue, dass sie sich so wenig gemeldet hätte usw... und dann meinte sie, dass die Prüfung sie sehr stressen würde und ob ich sie da irgendwie unterstützen könne... was ich auch getan habe. Ich hab tagelang mit ihr gelernt, sie abgefragt, sie aufgemuntert... nur, um nach der Prüfungsphase echt absolut GAR NICHTS mehr von ihr zu hören. Nachrichten blieben unbeantwortet, auch sonst kam nichts und ich hab dann relativ schnell erstmal aufgehört, es zu probieren und wollte darauf warten, ob von ihr noch was kommt.
Wiederum Wochen später schrieb ich sie nochmal an, worauf sie mir per Whatsapp in zwei Sätzen ohne weitere Begründung die Freundschaft kündigte. Ungelogen in zwei Sätzen. Noch nichtmal mit irgendeiner Aussage wie "es tut mir leid, dass es jetzt so gekommen ist" oder "ich wünsch dir alles Gute" (selbst wenn es nur eine Floskel anstandshalber gewesen wäre). Und wie gesagt, null Erklärung, außer eben diese Aussage von vorher schon, dass meine Laune/Art sie genervt/überfordert hat.
Ich war daraufhin richtig sauer auf sie, weil ich mich durch diese ganze Lernerei mit ihr vorher sehr ausgenutzt vorkam (von wegen noch schnell das Lernen für die Prüfung mitnehmen und dann erst alles beenden). Dementsprechend hatte ich auch keine Lust mehr, auf diese Nachricht von ihr zu antworten.
Das ganze ist jetzt fünf Monate her.
Wenn wir uns an der Uni sehen, ist es super seltsam, häufig begrüßen wir uns nicht mal oder nur nonverbal.
Anfangs war ich wie gesagt echt sauer auf sie und hab die ganze Sache auch immer noch nicht richtig verstanden. Mittlerweile geht es mir aber wieder gut, weil ich meine ganzen Probleme überwiegend "abarbeiten" und verarbeiten konnte und ich hab lange, viel und intensiv über die ganze Situation nachgedacht. Mir war ja klar, dass ich irgendetwas falsch gemacht haben muss, und da ich von ihr sehr wenig Input darüber bekommen habe, was sie gestört hat, hab ich viel über meine Verhaltensweisen nachgedacht und bin jetzt zu diesem Schluss gekommen, den ich oben schon geschildert habe.
Und nachdem meine Wut auf sie abgeflaut war und irgendwann auch die Trauer über den Verlust verschwunden war und ich die ganze Situation irgendwann verarbeitet hatte, hab ich irgendwann gemerkt, dass wir doch auch verdammt gute Zeiten miteinander hatten (von denen ich hier jetzt nicht so viel geschildert habe, die aber doch auch definitiv da waren) und dass ich sie als Person irgendwo auch vermisse. Und gleichzeitig ist bei mir der Eindruck entstanden, dass das alles komplett vermeidbar gewesen wäre, wenn wir mal rechtzeitig vernünftig miteinander geredet hätten (wir haben zwar immer viel geredet, aber nie darüber, was uns eventuell am anderen stören könnte bzw was wir uns vom anderen wünschen würden).
Und deswegen frag ich mich jetzt, ob ich ihr nach dieser ganzen Zeit nochmal schreiben sollte... ihr meine Fehler eingestehen und mich dafür entschuldigen, dass ich sie unbewusst wohl so eingeengt und überfordert habe... und ob wir, wenn wir auch vielleicht nie mehr "special Freunde" oder beste Freunde auf ewig werden, vielleicht versuchen wollen, uns wieder ein bisschen mehr anzunähern bzw ein Stück weit neu anzufangen.
Was meint ihr? Würde sie das nur noch mehr nerven? Würde ich da eine Grenze überschreiten? Eigentlich hab ich ja sowieso nichts mehr zu verlieren... ist es das wert? Würdet ihr es versuchen, und wenn ja, so schreiben, wie ich beschrieben habe oder die Sache etwas anders angehen? Bin mir da momentan irgendwie unsicher...
Danke schon mal und entschuldigt den ewig langen Text!