Ist die erste Beziehung zum scheitern verurteilt?

Hey ich bins wieder.
Ich m17 stehe wahrscheinlich kurz vor meiner Beziehung. Das Ding ist, dass ich in vielen Büchern, Filme und Serien immer sehe, wie die erste Beziehung den MC immer traumatisiert. Die Freunde, die in einer Beziehung sind hatten auch schonmal davor ne Beziehung gehabt, die einfach nicht klappte.
Meine Frage ist jetzt, ob ihr daran glaubt, dass man in der ersten Beziehung so richtig zusammen alt werden kann, und ob ihr selber ältere Leute kennt, bei denen es auf den ersten Versuch geklappt habt.

Ich fänd das gar nicht erstrebenswert, auch wenn es solche Fälle sicher gibt. Lieber ein bisschen herumprobieren und mit den Jahren herausfinden, was einem wichtig ist, was man möchte, wie sich Gemeinsamkeiten entwickeln etc. In jungen Jahren sind die Lebensentwürfe noch völlig unterschiedlich, teilweise noch nicht einmal existent. Sich da schon festzulegen fänd ich fatal, zumal die Wahrscheinlich sich irgendwann zu trennen, doch ziemlich groß ist.

Kenne bisher nur drei wo es bis ins hohe Alter gehalten hat, bzw. noch hält, ist also wie ein Lottogewinn.
Auch welche die schon 10 Jahre zusammen waren...da starb leider einer, sonst wären die es noch.
Hab da sogar mal mit denen die schon über 30 Jahre zusammen sind, drüber gesprochen und die sagen, dass junge Leute heutzutage denken das sie sich auf Tinder jederzeit wen neues suchen können.
Sobald erste Konflikte auftreten sind sie weg, da sie meinen jeder sei austauschbar...was sie nicht bedenken..die Konflikte wiederholen sich bei der nächsten Beziehung und wenn man nicht offen miteinander kommuniziert und Kompromisse schliesst wird das nichts.
Die erste Verliebtheit wird irgendwann weggehen und es stellen sich Routinen ein...viele wollen aber dieses es hat "gefunkt" Gefühl und sind nicht bereit für das Liebe-Gefühl das danach kommt und sich auf eine Person einlassen und gemeinsam durchs Leben gehen...und dann suchen sie deshalb wen neues, ist halt auch einfacher...
Probiers und sammle Erfahrungen, ist doch trotzdem schön.
Nur wenns toxisch wird und viele red flags auftauchen, da hilft nur Trennung..nichts mit Kompromissen, Kompromisse lohnen sich nur wenn es das wert ist und es genug schöne Seiten gibt..
Charakterlich muss es schon passen, damit das länger hält.

Ich kenne niemanden, der noch mit seinem allerersten Partner zusammen ist und niemand, den ich näher kenne, ist von seiner ersten Beziehung traumatisiert.

Beziehung entwickelt sich, man sieht im Laufe der Zeit, ob es passt oder nicht.

Kann man miteinander Kompromisse schließen und ist damit zufrieden oder muss man sich komplett verbiegen, um die Illusion von Glück zu kreieren.

Die Frage, ob man jemanden kennt, der noch mit seinem 1. Partner zusammen ist, "es" also geklappt hat, ist doch auch gar nicht so zu beantworten, dass es irgendeine Aussagekraft hat. Das gälte ja nicht nur für Paare, die jetzt 70 sind und mit der 1. Liebe zusammen sind, sondern genauso für 30-Jährige, die man kennt. Wer sagt aber, dass sich die nicht doch noch morgen trennen - und dann ist deine ganze Statistik im Einer.

Ich kenne niemanden, der traumatisiert wäre wegen der ersten Trennung.

Es gibt nicht viele erste Beziehungen, die zu einer dauerhaften wurden.
Zwei Paare kenne ich, völlig verschiedene Generationen.
Die einen sind seit 38 Jahren zusammen, die anderen seit 10.
Die Regel sind anders aus.



Doch welche Rolle spielt das für dich?
Möchtest du dich aus Angst vor Trennungsschmerz dann nicht verlieben?

Was bedeutet "MC"?

Bei solchen theoretischen Erwägungen zum Thema Beziehung, wie Du @Lelo123 sie gerade anstrengst, fällt mir immer der Satz ein: "Wir sind alle nur Schiffe auf dem Ozean des Lebens". Möglich ist so vieles. Aber ist es auch sinnvoll? Ich kenne niemanden, der mit dem ersten Partner ein Leben lang zusammen ist. Vielleicht war das früher eher wahrscheinlich, weil die Konstellationen und "Gesetze" es so verlangten. Wer in die Hölle kommt, nur weil sie sich von einem prügelnden Mann scheiden lässt und dafür für immer geächtet ist, überlegt sich das womöglich zu lange.

Beziehung zu idealisieren ist kein vernünftiges Konzept, denn dieses Konzept scheitert selten an den Ideen, sondern an der Umsetzung der Chancen und Möglichkeiten. Wozu an einem Ziel festhalten, wenn es sich nur als Fassade leben lässt, weil einfach nicht da ist, was erforderlich wäre? Dieses Leben ist zu kurz, um immer nur auf Morgen zu hoffen. So sind schon viele verdurstet.

Die erste Beziehung kann scheitern,muss aber nicht.
Was sie muss?
Erst einmal beginnen.
Zu Anfang jeder Beziehung,habe ich gehofft,dass es für immer hält.
Was kommt,weiß man nicht.
Auch eine Beziehung,die gegenfalls scheitert ( schnell oder in Laufe der Zeit) kann schöne Erlebnisse beeinhalten.
Sie muss auch nicht traumatisieren.
Manchmal kann man auch dadurch lernen,sich selber weiter entwickeln.

Wahrscheinlich wird die erste Beziehung, die man in so jungen Alter anfängt, nicht ewig halten. Aber das ist trotzdem eine Erfahrung und kann auch eine schöne Zeit sein. Traumatisiert wird man nicht gleich, nur weil eine Beziehung nicht hält. Und real life ist nicht gleich Film oder Buch, da wird doch extra dramatischer dargestellt, damit es spannend bleibt. Mach deine Erfahrung, zerdenk es nicht zu sehr. Geh nicht mit den Gedanken rein, es wäre sowieso zum scheitern verurteilt, sondern genieß es und finde für euch raus wohin es geht. Gibt ja manchmal doch Fälle, dass Leute ihre erste Liebe heiraten und Familie gründen.

Ein wenig scheint mir das zu passen:

ALLE LUST WILL EWIGKEIT

O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief -,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh -,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!"

Aus:
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra (1883-1891)


PS: Wollen kann man viel, aber das dann auch hinzubekommen, steht auf einem anderen Blatt.