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m16 sucht...
Gast
Schönen Sonntag alle miteinander
Ich habe mich vor 3 Jahren einmal auf diesem Forum registriert, habe aber es aber dann nie für nötig befunden, mich hier wieder einmal zu melden. Inzwischen bin ich entgegen meinem Namen schon 19 Jahre alt, und dementsprechend auf der Suche nach Weisheit, wie es sich für alternde Menschen gehört.
Ich habe schon mit Freunden über dieses Thema gesprochen, aber ich werde nicht glücklich über deren Antworten. Ich hoffe hier, mit dem Vorteil der anonymen Meinungsäusserung und dem wegfallenden Zeitdruck (man kann zuerst überlegen - dann schreiben, und muss nicht wie im Gespräch innert Sekundenbruchteilen eine Antwort parat haben) einige überlegte Meinungen hören zu können, und zwar zum Thema Reichtum in unserer Gesellschaft.
In letzter Zeit habe ich mich immer wieder gefragt, warum wir leben, was unserer Natur entspricht (was sollen wir tun und haben, was sollen wir nicht tun und nicht haben), was die wahren Werte des Lebens sind, und so weiter, ich könnte problemlos noch 10 weitere solcher Fragen aufstellen, aber ich versuche mich nicht übertrieben langezogen zu äussern.
Bei all diesen Punkten bekommen natürlich Begriffe wie Besitztum, Freundschaft eine grosse Bedeutung. Mit 19 steht man in der Schweiz ein Jahr vor dem Beginn der 6-monatigen Militärschulung, und nachdem Abschluss kommt der Sprung ins eigene Leben, sei es mit Studium, Beruf, eigener Wohnung und allem was dazu gehört. Viele meiner Freunde sind genau jetzt an diesem Punkt angelangt und müssen beginnen, Entscheidungen zu treffen, die über den Verlauf ihres Lebens bestimmen.
Und alle, die ich kenne, haben vor noch eine schöne Zeit zu haben, solange sie jung sind, sie wollen ihr Leben auskosten, Reisen, Zeit mit Freunden, aber auch alleine verbringen, Frauen/Männer haben, Autos, Motorräder, unendlich viele Partys, von Zuhause ausziehen, Auslandjahre machen oder gar Auswandern und ganz wichtig, eigentlich am wichtigsten: Sie wollen jetzt Geld haben, um ihre Träume zu verwirklichen, und sie wollen eine gute Ausbildung haben um später haufenweise Geld für eine angenehme Lebensweise haben.
So sind nun mal meine Bekannten, und sie kommen alle aus relativ reichen Verhältnissen, wie ich auch. Mit reich meine ich nicht, dass alle eine Jacht im Mittelmeer haben, aber doch die meisten in einem schönem Einfamilienhäusschen aufgewachsen sind und ein anständiger Wagen in der Doppelgarage steht.
Und alle sind auf dem besten Weg, den gleichen Weg wieder für ihre Kinder zu ebnen, damit auch diese die gleichen Vorstellungen vom Leben haben.
Ich weiss gar nicht, wie ich das schreiben soll, was mir jetzt durch den Kopf geht. Ich bin ein bisschen anders aufgewachsen als die anderen, zwar in vergleichbarem Reichtum, habe aber bis mit ca. 15 Jahren kaum Freunde gehabt und viel Zeit zuhause und alleine verbracht, und auch verpasst, mich mit dem anderen Geschlecht auseinanderzusetzen. Das ganze hat vermutlich bewirkt, dass ich auch heute etwas andere Vorstellungen vom Leben habe als die meisten in meinem Alter und meinem Bekanntenkreis. Ich bin auch auf dem Weg zur Matur (vergleichbar mit dem deutschen Abitur), aber ich frage mich unglaublich oft, ob denn dieser Reichtum, diese Weltvorstellung nicht eine (etwas böse gesagt) "Krankheit" ist.
Ich meine, wir sind drauf und dran, den Lebensweg unserer Eltern zu kopieren, dagegen spricht ja eigentlich auch nichts. Wenn ich mir aber unsere Eltern ansehe, dann sehe ich irgendwie (wieder zu krass ausgedrückt) kranke Menschen, die aber als normal gelten, weil sie sind, wie alle anderen auch. Ich kann das gar nicht so beschreiben wie ich möchte, aber ich gehe immer sehr gerne vom Urmenschen in der Natur aus (das heisst aber nicht, dass ich gegen den Fortschritt bin). Und dieser Mensch lebt in einer Gruppe, da er alleine zu schwach ist um zu überleben, er bewegt sich ständig, ist normalerweise gesund und kümmert sich darum, dass er und seine Nächsten am Leben und bei Gesundheit bleiben. Und schaue ich heute die Generation meiner Eltern an, so arbeiten die Männer in irgendeinem Beruf, sind häufig übergewichtigt oder sonst völlig unsportlich, kümmern sich nicht um Ernährung und geben nichts auf ihren Körper. Die Arbeit ist wichtiger, hauptsache man kann in einem Einfamilienhaus leben und jährlich zwei Wochen Urlaub bezahlen, hat ein Auto in der Garage und Ruhe, sobald man fertig gearbeitet hat.
Heute wird irgendwie Wohlstand über von der Natur vorgeschriebene Gestzte gestellt. Wahre Freundschaft, Zusammenhalt, gesunde Körper findet man bei jungen Leuten, die meistens noch nicht den ganzen Reichtum haben, den ihre Eltern angehäuft haben, und sich in der Schule mit anderen Leuten herumschlagen müssen, und nicht neben ihnen wie in einem Bürojob arbeiten können, ohne sich für die anderen zu interessieren.
Ich weiss nicht, ob es an der Schule oder an sonst etwas liegt, aber es scheint offensichtlich, dass junge Leute noch eher der Natur entsprechen, je älter sie werden, umso mehr haben sie aber Träume, die man nur durch Reichtum erfüllen kann, umsomehr gehen Freundschaften verloren (einmal im Monat ein Abendessen mit einem ehemaligen Schulfreund, früher verbrachte man mit diesen Menschen sein halbes Leben, disskutierte nach der Schule noch stundenlang, verbrachte jeden Freitag und Samstagabend zusammen in einem Pub, schmiedete Pläne...), die gesunden, schönen Körper verlieren an Priorität, solange der Doktor sagt, man habe kein grosses Problem reicht einam das aus, und mit der heutigen Medizin wird man ja schnell mal 80 Jahre alt.
Ich mache hier einmal einen kleinen Sprung, ich habe mich im letzten Jahr immer wieder mit der östlichen (asiatischen, v.a. ostrussischen) Lebensweise auseinandergesetzt, und dort gibt es offensichtlich andere Prioritäten, der familiäre Zusammenhalt wird mehr betont (z. Bsp: alte Personen werden von der Familie betruet, nicht von Pflegeheimen), Meditation sowie alte Weisheiten kommen häufig vor (zum Beispiel gibt es alternative Heilmethoden, wie Menschen ihre Brillen loswerden können und wieder gut sehen, bei uns ist das ziemlich umstritten, wer schlecht sieht sieht halt dummerweise einfach schlecht, ändern kann man das kaum), ganz grundsätzlich gilt, dass man seinen Körper und seine Gedanken im Griff hat, sprich man beneidet nicht Personen, die mehr Besitzen, sonder man bewundert sie oder ignoriert sie mindestens, schlechte Gedanken helfen niemandem.
Und zum wieder zurück zum Thema zu kommen, natürlich haben diese Menschen dafür kein Haus mit Swimmingpool, nicht unsere Infrastruktur, sind allgemein meilenweit von unserem Wohlstand und unseren Reichtümern entfernt.
Na ja, das mit dem Ost-Einschub war eigentlich nur zum Zeigen, dass man allgemein anders leben kann als wir es tun, natürlich gibts noch x andere Möglichkeiten, und alle haben Vor- und Nachteile. Um meinen Teil nun endlich einmal zu beenden und die Disskussion zu eröffnen, möchte ich einfach einmal die Denkanstösse geben, ob ihr, unsere westliche Lebensweise als normal, sinnvoll und bestrebenswert erachtet, ob es Sinn macht, dem Wohlstand und dem Reichtum alles andere unterzuordnen, oder erachtet ihr das eher als unnatürlich, sogar krank, und nicht erstrebenswert? Was zählt im Leben, haben wir überhaupt eine Wahl, oder schreibt uns das System, indem wir leben vor, wie die Wertmasstäbe auszusehen haben? Wenn dem so ist, und wir es nicht gutheissen können, wie kann es dann sein dass wir trotzdem Teil dieses Systems sind?
Ich danke euch für die Zeit, die ihr zum Lesen dieses Beitrags aufgewendet habt, und hoffe auf viele Erkenntnisse für alle, die diese Diskussion mitverfolgen werden.
Ich habe mich vor 3 Jahren einmal auf diesem Forum registriert, habe aber es aber dann nie für nötig befunden, mich hier wieder einmal zu melden. Inzwischen bin ich entgegen meinem Namen schon 19 Jahre alt, und dementsprechend auf der Suche nach Weisheit, wie es sich für alternde Menschen gehört.
Ich habe schon mit Freunden über dieses Thema gesprochen, aber ich werde nicht glücklich über deren Antworten. Ich hoffe hier, mit dem Vorteil der anonymen Meinungsäusserung und dem wegfallenden Zeitdruck (man kann zuerst überlegen - dann schreiben, und muss nicht wie im Gespräch innert Sekundenbruchteilen eine Antwort parat haben) einige überlegte Meinungen hören zu können, und zwar zum Thema Reichtum in unserer Gesellschaft.
In letzter Zeit habe ich mich immer wieder gefragt, warum wir leben, was unserer Natur entspricht (was sollen wir tun und haben, was sollen wir nicht tun und nicht haben), was die wahren Werte des Lebens sind, und so weiter, ich könnte problemlos noch 10 weitere solcher Fragen aufstellen, aber ich versuche mich nicht übertrieben langezogen zu äussern.
Bei all diesen Punkten bekommen natürlich Begriffe wie Besitztum, Freundschaft eine grosse Bedeutung. Mit 19 steht man in der Schweiz ein Jahr vor dem Beginn der 6-monatigen Militärschulung, und nachdem Abschluss kommt der Sprung ins eigene Leben, sei es mit Studium, Beruf, eigener Wohnung und allem was dazu gehört. Viele meiner Freunde sind genau jetzt an diesem Punkt angelangt und müssen beginnen, Entscheidungen zu treffen, die über den Verlauf ihres Lebens bestimmen.
Und alle, die ich kenne, haben vor noch eine schöne Zeit zu haben, solange sie jung sind, sie wollen ihr Leben auskosten, Reisen, Zeit mit Freunden, aber auch alleine verbringen, Frauen/Männer haben, Autos, Motorräder, unendlich viele Partys, von Zuhause ausziehen, Auslandjahre machen oder gar Auswandern und ganz wichtig, eigentlich am wichtigsten: Sie wollen jetzt Geld haben, um ihre Träume zu verwirklichen, und sie wollen eine gute Ausbildung haben um später haufenweise Geld für eine angenehme Lebensweise haben.
So sind nun mal meine Bekannten, und sie kommen alle aus relativ reichen Verhältnissen, wie ich auch. Mit reich meine ich nicht, dass alle eine Jacht im Mittelmeer haben, aber doch die meisten in einem schönem Einfamilienhäusschen aufgewachsen sind und ein anständiger Wagen in der Doppelgarage steht.
Und alle sind auf dem besten Weg, den gleichen Weg wieder für ihre Kinder zu ebnen, damit auch diese die gleichen Vorstellungen vom Leben haben.
Ich weiss gar nicht, wie ich das schreiben soll, was mir jetzt durch den Kopf geht. Ich bin ein bisschen anders aufgewachsen als die anderen, zwar in vergleichbarem Reichtum, habe aber bis mit ca. 15 Jahren kaum Freunde gehabt und viel Zeit zuhause und alleine verbracht, und auch verpasst, mich mit dem anderen Geschlecht auseinanderzusetzen. Das ganze hat vermutlich bewirkt, dass ich auch heute etwas andere Vorstellungen vom Leben habe als die meisten in meinem Alter und meinem Bekanntenkreis. Ich bin auch auf dem Weg zur Matur (vergleichbar mit dem deutschen Abitur), aber ich frage mich unglaublich oft, ob denn dieser Reichtum, diese Weltvorstellung nicht eine (etwas böse gesagt) "Krankheit" ist.
Ich meine, wir sind drauf und dran, den Lebensweg unserer Eltern zu kopieren, dagegen spricht ja eigentlich auch nichts. Wenn ich mir aber unsere Eltern ansehe, dann sehe ich irgendwie (wieder zu krass ausgedrückt) kranke Menschen, die aber als normal gelten, weil sie sind, wie alle anderen auch. Ich kann das gar nicht so beschreiben wie ich möchte, aber ich gehe immer sehr gerne vom Urmenschen in der Natur aus (das heisst aber nicht, dass ich gegen den Fortschritt bin). Und dieser Mensch lebt in einer Gruppe, da er alleine zu schwach ist um zu überleben, er bewegt sich ständig, ist normalerweise gesund und kümmert sich darum, dass er und seine Nächsten am Leben und bei Gesundheit bleiben. Und schaue ich heute die Generation meiner Eltern an, so arbeiten die Männer in irgendeinem Beruf, sind häufig übergewichtigt oder sonst völlig unsportlich, kümmern sich nicht um Ernährung und geben nichts auf ihren Körper. Die Arbeit ist wichtiger, hauptsache man kann in einem Einfamilienhaus leben und jährlich zwei Wochen Urlaub bezahlen, hat ein Auto in der Garage und Ruhe, sobald man fertig gearbeitet hat.
Heute wird irgendwie Wohlstand über von der Natur vorgeschriebene Gestzte gestellt. Wahre Freundschaft, Zusammenhalt, gesunde Körper findet man bei jungen Leuten, die meistens noch nicht den ganzen Reichtum haben, den ihre Eltern angehäuft haben, und sich in der Schule mit anderen Leuten herumschlagen müssen, und nicht neben ihnen wie in einem Bürojob arbeiten können, ohne sich für die anderen zu interessieren.
Ich weiss nicht, ob es an der Schule oder an sonst etwas liegt, aber es scheint offensichtlich, dass junge Leute noch eher der Natur entsprechen, je älter sie werden, umso mehr haben sie aber Träume, die man nur durch Reichtum erfüllen kann, umsomehr gehen Freundschaften verloren (einmal im Monat ein Abendessen mit einem ehemaligen Schulfreund, früher verbrachte man mit diesen Menschen sein halbes Leben, disskutierte nach der Schule noch stundenlang, verbrachte jeden Freitag und Samstagabend zusammen in einem Pub, schmiedete Pläne...), die gesunden, schönen Körper verlieren an Priorität, solange der Doktor sagt, man habe kein grosses Problem reicht einam das aus, und mit der heutigen Medizin wird man ja schnell mal 80 Jahre alt.
Ich mache hier einmal einen kleinen Sprung, ich habe mich im letzten Jahr immer wieder mit der östlichen (asiatischen, v.a. ostrussischen) Lebensweise auseinandergesetzt, und dort gibt es offensichtlich andere Prioritäten, der familiäre Zusammenhalt wird mehr betont (z. Bsp: alte Personen werden von der Familie betruet, nicht von Pflegeheimen), Meditation sowie alte Weisheiten kommen häufig vor (zum Beispiel gibt es alternative Heilmethoden, wie Menschen ihre Brillen loswerden können und wieder gut sehen, bei uns ist das ziemlich umstritten, wer schlecht sieht sieht halt dummerweise einfach schlecht, ändern kann man das kaum), ganz grundsätzlich gilt, dass man seinen Körper und seine Gedanken im Griff hat, sprich man beneidet nicht Personen, die mehr Besitzen, sonder man bewundert sie oder ignoriert sie mindestens, schlechte Gedanken helfen niemandem.
Und zum wieder zurück zum Thema zu kommen, natürlich haben diese Menschen dafür kein Haus mit Swimmingpool, nicht unsere Infrastruktur, sind allgemein meilenweit von unserem Wohlstand und unseren Reichtümern entfernt.
Na ja, das mit dem Ost-Einschub war eigentlich nur zum Zeigen, dass man allgemein anders leben kann als wir es tun, natürlich gibts noch x andere Möglichkeiten, und alle haben Vor- und Nachteile. Um meinen Teil nun endlich einmal zu beenden und die Disskussion zu eröffnen, möchte ich einfach einmal die Denkanstösse geben, ob ihr, unsere westliche Lebensweise als normal, sinnvoll und bestrebenswert erachtet, ob es Sinn macht, dem Wohlstand und dem Reichtum alles andere unterzuordnen, oder erachtet ihr das eher als unnatürlich, sogar krank, und nicht erstrebenswert? Was zählt im Leben, haben wir überhaupt eine Wahl, oder schreibt uns das System, indem wir leben vor, wie die Wertmasstäbe auszusehen haben? Wenn dem so ist, und wir es nicht gutheissen können, wie kann es dann sein dass wir trotzdem Teil dieses Systems sind?
Ich danke euch für die Zeit, die ihr zum Lesen dieses Beitrags aufgewendet habt, und hoffe auf viele Erkenntnisse für alle, die diese Diskussion mitverfolgen werden.