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Ist mein Arbeitszeugnis schlecht? Brauch fachliche Meinung

Silvestergirly

Aktives Mitglied
Hallo liebes Forum,


Ich benötige Hilfe von Personalern oder anderen, die sich mit der Fachtermini von Beurteilungen auskennen.


Ich habe c. A. 3 Jahre als Aushilfe in einer Bäckerei gearbeitet und seit März habe ich aufgehört dort zu arbeiten (ich habe es beendet wegen Studium) . Heute kam mein Arbeitszeugnis an (habe jetzt nochmal nachgefragt, obwohl ich das damals schon mal gefordert hatte. Passiert halt)

Und ich bin mir sehr unklar, ob das nun ein gutes Zeugnis ist. Daher würde ich mich um Hilfe sehr freuen.



"Frau XYZ erledigte die ihr übertragenen Aufgaben stets zu unser vollsten Zufriedenheit. Wir lernen Frau XYZ als nette, zuvorkommende und sehr freundliche Person kennen. Im Umgang mit Kunden war sie stets höflich. Die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten war jederzeit einwandfrei. Sie war immer pünktlich und ehrlich.

Das Arbeitsverhältnis endet auf Wunsch von Frau XYZ zum 31....
Wir wünschen Frau XYaz für ihre private und berufliche Zukunft alles Gute. "


An sich klingt es ganz gut denke ich.
Ich stolpere nur über eine Sache:

" Sie war immer pünktlich und ehrlich. "

Nachdem was ich gelesen habe im Netz, ist das hervorheben der pünktlichkeit immer sehr negativ. Außer evtl in der Gastronomie oder im Handel? . Es handelt sich hierbei um einen Bäcker, aber es steht ja als letztes da und irgendwie alleine. Ist das negativ?

Vielen Dank für die Hilfe!

Gruß Sil
 
Zuletzt bearbeitet:
"stets zu unser vollsten Zufriedenheit" - Tipp Topp, besser geht nicht

Generell scheint der Arbeitgeber nicht all zu oft Arbeitszeugnisse zu schreiben, es liest sich ein bisschen unbeholfen. Aber die Grundaussagen sind, dass du sehr gut da gearbeitet hast.

Fraglich ist nur, warum du, wenn du studierst, dir ein Arbeitszeugnis für einen Helferjob ausstellen lässt.
Ob du früher mal Brötchen aufgebacken und verkauft hast ist nach den meisten Studienabschlüssen egal, in einem Akademikerlebenslauf hat so etwas nichts zu suchen.

 
Ich würde sagen, da es sich hier um einen Bäcker handelt, ist das sogar ein guter Satz. Gerade bei Helferjobs kommt es durchaus vor, dass (oft auch vom Arbeitsamt zwangszugeteilte) Mitarbeiter es mit der Pünktlichkeit nicht so haben oder gar in die Kasse greifen. Beim Bäcker sieht es z.B. nicht jeder ein, pünktlich um 7 oder gar noch früher die Brötchen zu verkaufen und kommt einfach später. Erst recht, wenn man den Job selber gar nicht wollte, aber machen musste, um H4-Sanktionen zu entgehen.

Problematisch ist das eher, wenn du z.B. in einem Büro arbeitest. Da sind diese Dinge selbstverständlich und es ist viel wichtiger, dass Sätze zu deiner Leistung drin stehen. Aber was willst du als Helferin in einer Bäckerei schon mehr zum Unternehmenserfolg beitragen als pünktlich und freundlich die Brötchen zu verkaufen?

Aber den Satz "Das Arbeitszeugnis endet..." würde ich doch eher auf "Das Arbeitsverhältnis endet..." abändern lassen 😀
 
Es ist eigentlich ein sehr gutes Zeugnis, aber, wie Kerstin schon sagte, ein bisschen holprig formuliert. Ich würde das aber nicht unbedingt für eine Stelle in die Bewerbungsunterlagen mit aufnehmen, weil es von deiner Berufsausbildung/Studium doch überhaupt nichts zu tun hat. Du hast doch Praktika gemacht und dann Praktikumszeugnisse.
 
Ich gebe dir recht: "hervorheben der pünktlichkeit" würde ich auch als negativ interpretieren. ABER
es würde im Widerspruch zur Formulierung "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" stehen!
Denn diese Formulierung ist die höchste Auszeichnung... das weiß jeder kommende Arbeitgeber.

Insofern würde ich mit diesem Zeugnis sehr zufrieden sein.

VG Hubi
 
Hallo Sil,

eigentlich benötigt man für die Analyse eines Arbeitszeugnisses zumindest den vollständigen Text, quasi von der Über- bis zur Unterschrift.

Wenn ich jetzt aber unterstelle dass es sich bei diesem Arbeitgeber um den Betreiber einer Bäckerei- und nicht einer großen Backshop-Kette handelt darf ich auch davon ausgehen dass er vom Verfassen von Arbeitszeugnissen möglicherweise keine wirkliche Ahnung hat. Das könnte die (vermeintlich dilettantische) Schreibweise erklären, die sich bereits aus dieses wenigen Zeilen ergibt. Wichtiges findet keine Erwähnung, die tatsächlich getätigten Aussagen sind teilweise eigentlich als negativ zu verstehen.

Zum Beispiel gilt es als Hinweis auf einen, im persönlichen Umgang problematischen Mitarbeiter wenn im Rahmen der Würdigung des Verhaltens die Kollegen vor den Vorgesetzten genannt werden.
Ein weiteres Negativbeispiel wäre dass man dir zuerst für deine private- und für deine berufliche Zukunft alles Gute wünscht. Diese Reihenfolge steht für einen eher Freizeitorientierten, wenig engagierten Mitarbeiter. Dazu würde auch passen dass zuvor keinerlei Würdigung deines Engagement stattfand.
Desweiteren wird dein Ausscheiden nicht bedauert, es fehlt der Dank, der Wunsch nach weiterhin viel Erfolg fehlt (konsequenterweise) ebenfalls. Das ist, nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen, in einem guten oder gar sehr guten Zeugnis unverzichtbar... eigentlich.
Wie gesagt, das sind nur Beispiele.

Der versierte Leser könnte es jetzt so sehen, dass dies nicht an deinem mangelhaften Verhalten bzw. deiner ebensolchen Arbeitsweise und -leistung liegt sondern vielmehr am diesbezüglichen Unvermögen des Verfassers des Zeugnisses diese angemessen zu würdigen. Das muss aber nicht sein.

Noch ein paar Worte zum Ehrlichkeitsvermerk.
Warst du in dieser Bäckerei im Verkauf eingesetzt und wird das im Zeugnis genannt? Dann (aber nur dann) ist die Erwähnung von Ehrlichkeit von immenser Wichtigkeit. Das Fehlen eines Ehrlichkeitsvermerkes eines Mitarbeiters der Umgang mit Bargeld hatte gilt als Hinweis darauf, dass es zu Unregelmäßigkeiten kam. Demzufolge hat ein ehrlicher Kassenmitarbeiter einen einklagbaren Anspruch auf die Bestätigung von Ehrlichkeit. Im Idealfall wird diese allerdings etwas anders formuliert als hier bei dir.
Die Erwähnung von Pünktlichkeit gilt jedoch nicht als positiv und wird als Hinweis darauf verstanden, dass ein Mitarbeiteter zwar pünktlich gekommen und gegangen ist, dazwischen aber nichts nennenswertes geleistet hat.
 
Hallo Sil,

eigentlich benötigt man für die Analyse eines Arbeitszeugnisses zumindest den vollständigen Text, quasi von der Über- bis zur Unterschrift.

Wenn ich jetzt aber unterstelle dass es sich bei diesem Arbeitgeber um den Betreiber einer Bäckerei- und nicht einer großen Backshop-Kette handelt darf ich auch davon ausgehen dass er vom Verfassen von Arbeitszeugnissen möglicherweise keine wirkliche Ahnung hat. Das könnte die (vermeintlich dilettantische) Schreibweise erklären, die sich bereits aus dieses wenigen Zeilen ergibt. Wichtiges findet keine Erwähnung, die tatsächlich getätigten Aussagen sind teilweise eigentlich als negativ zu verstehen.

Zum Beispiel gilt es als Hinweis auf einen, im persönlichen Umgang problematischen Mitarbeiter wenn im Rahmen der Würdigung des Verhaltens die Kollegen vor den Vorgesetzten genannt werden.
Ein weiteres Negativbeispiel wäre dass man dir zuerst für deine private- und für deine berufliche Zukunft alles Gute wünscht. Diese Reihenfolge steht für einen eher Freizeitorientierten, wenig engagierten Mitarbeiter. Dazu würde auch passen dass zuvor keinerlei Würdigung deines Engagement stattfand.
Desweiteren wird dein Ausscheiden nicht bedauert, es fehlt der Dank, der Wunsch nach weiterhin viel Erfolg fehlt (konsequenterweise) ebenfalls. Das ist, nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen, in einem guten oder gar sehr guten Zeugnis unverzichtbar... eigentlich.
Wie gesagt, das sind nur Beispiele.

Der versierte Leser könnte es jetzt so sehen, dass dies nicht an deinem mangelhaften Verhalten bzw. deiner ebensolchen Arbeitsweise und -leistung liegt sondern vielmehr am diesbezüglichen Unvermögen des Verfassers des Zeugnisses diese angemessen zu würdigen. Das muss aber nicht sein.

Noch ein paar Worte zum Ehrlichkeitsvermerk.
Warst du in dieser Bäckerei im Verkauf eingesetzt und wird das im Zeugnis genannt? Dann (aber nur dann) ist die Erwähnung von Ehrlichkeit von immenser Wichtigkeit. Das Fehlen eines Ehrlichkeitsvermerkes eines Mitarbeiters der Umgang mit Bargeld hatte gilt als Hinweis darauf, dass es zu Unregelmäßigkeiten kam. Demzufolge hat ein ehrlicher Kassenmitarbeiter einen einklagbaren Anspruch auf die Bestätigung von Ehrlichkeit. Im Idealfall wird diese allerdings etwas anders formuliert als hier bei dir.
Die Erwähnung von Pünktlichkeit gilt jedoch nicht als positiv und wird als Hinweis darauf verstanden, dass ein Mitarbeiteter zwar pünktlich gekommen und gegangen ist, dazwischen aber nichts nennenswertes geleistet hat.




An alle vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Jedoch bin ich jetzt nur noch mehr verunsichert.

Damit ihr Bescheid wisst. Das Arbeitszeugnis wurde von einer Personalstelle ausgestellt mir der ich nie bzw. kaum in Kontakt getreten bin. Als Überschrift steht nur Arbeitszeignis.

Wo du recht hast: Das Engagement wurde wirklich nicht gewertschätzt. Dabei bin ich fast immer eingesprungen auch sehr spontan, wenn mal jemand ausviel. Außer als das Studium dann intensiver wurde und ich einfach keine Zeit mehr hatte. Weswegen ich dann auch aufgehört habe.

Ja ich war im Verkauf tätig und das steht auch im Arbeitszeugnis, also auch das Abkassieren.

Was soll ich da machen? Es einfach lassen, weil es nur eine Aushilfsstelle war und ich das Zeugnis so wie es ist nach meiner Bewerbung nirgendwo beitue oder soll ich mich mit dem Betrieb nocheinmal auseinandersetzen?
 
Ich würde sagen, da es sich hier um einen Bäcker handelt, ist das sogar ein guter Satz. Gerade bei Helferjobs kommt es durchaus vor, dass (oft auch vom Arbeitsamt zwangszugeteilte) Mitarbeiter es mit der Pünktlichkeit nicht so haben oder gar in die Kasse greifen. Beim Bäcker sieht es z.B. nicht jeder ein, pünktlich um 7 oder gar noch früher die Brötchen zu verkaufen und kommt einfach später. Erst recht, wenn man den Job selber gar nicht wollte, aber machen musste, um H4-Sanktionen zu entgehen.

Problematisch ist das eher, wenn du z.B. in einem Büro arbeitest. Da sind diese Dinge selbstverständlich und es ist viel wichtiger, dass Sätze zu deiner Leistung drin stehen. Aber was willst du als Helferin in einer Bäckerei schon mehr zum Unternehmenserfolg beitragen als pünktlich und freundlich die Brötchen zu verkaufen?

Aber den Satz "Das Arbeitszeugnis endet..." würde ich doch eher auf "Das Arbeitsverhältnis endet..." abändern lassen 😀

danke für deine Antwort. Habe mich nur vertippt 😀
 
Es ist eigentlich ein sehr gutes Zeugnis, aber, wie Kerstin schon sagte, ein bisschen holprig formuliert. Ich würde das aber nicht unbedingt für eine Stelle in die Bewerbungsunterlagen mit aufnehmen, weil es von deiner Berufsausbildung/Studium doch überhaupt nichts zu tun hat. Du hast doch Praktika gemacht und dann Praktikumszeugnisse.

Ich bin mir nur unsicher, ob die auch so schlecht sind oder gut. Ich kann das gar nicht einschätzen buw, verstehe ich diese Ausdrucksweise nicht...
 
Hier ist ein anderes Beispiel aus meinem einen Praktikum (was mir für meine spätere Zeit auch behilflich sein kann). Vielleicht könnt ihr mir da helfen. Ich verstehe das nämlich auch nicht. Jede Internetquelle sagt was anderes. Ist das besser? Soll ich das eher verwenden in Bewerbungen?

Da es sehr lang ist kürze ich auch wieder.
Zu Beginn steht viel über meine Person (was ich Studiere und co., was ich im Praktikum gelernt habe, welche Schwerpunkte ich in meinem Praktikum machte)


Der Text:

XXXXX
 
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