Hi,
ich erinnere mich noch damals als ich 13 oder 14 war und ich verzweifelt auch eine Nachricht auf einer so ähnlichen Website hinterlassen habe, als ich erfahren hab, dass mein damaliger Schwarm mit einem anderen Mädchen aus meiner Klasse Händchen gehalten hat. Wie unbedeutend das im Nachhinein doch eigentlich ist. Und jetzt bin ich 18 und hinterlasse wieder so eine Nachricht vielleicht gerade in der Hoffnung es in 3 oder 4 Jahren als unbedeutend anzusehen.
Also, kommen wir zu meinem Problem: vor etwa einem Jahr lernte ich einen Jungen kennen. Nennen wir ihn Randolf. Randolf war toll, wirklich toll. Ich war glücklich, alles war schön. Jedenfalls stellte sich dann heraus, dass Randolf ein ziemlicher "Player" war und wohl schon mit mehr Mädchen geschlafen hat, als man es sich hätte vorstellen können. Das ganze lief darauf hinaus, dass wir uns nicht mehr trafen und unsere komische immerhin bis November existierende Beziehung beendeten. Natürlich war ich traurig, mein Herz gebrochen, das ganze Drama eben.
Aber wie das so ist, geht Liebeskummer auch wieder vorbei und kurz nach Randolf lernte ich Jan kennen. Jan war nicht so hübsch wie Randolf oder hatte sonst irgendetwas besonderes an sich. Aber er wirkte so nett und lieb und ich dachte, das ist genauso einer wie ich ihn brauche. Er war unglaublich nett und zuvorkommend und verständnisvoll. Er machte mich unglaublich glücklich und so dauerte es nicht lange bis wir dann zusammen kamen. Ich kann nicht beschreiben wie glücklich ich war. Er war immer für mich da, egal was war, er brachte mich zum lachen. Von meiner Seite aus hätte es ewig so weiter gehen können. Aber es kam wie es kommen musste: er betrog mich mit einer Anderen, nennen wir sie Verena. Jan und ich trennten uns also vor etwa einem Monat. Ich bin immer noch traurig deswegen, das steht außer Frage, aber das ist nicht das eigentliche Problem.
Eine Freundin von mir freundete sich, ohne zu wissen, was zwischen Jan und Verena geschehen war mit Verena an. Über kurz oder lang kam die ganze Sache dann doch zum Gespräch und meine Freundin wollte, dass ich mit Verena einmal rede, da sie von Jan doch genauso verarscht wurde wie ich. Und ja ich weiß, dass Jan Verena damals nicht erzählt hat, dass wir zusammen waren und dass sie da so gesehen nichts für kann. Vielleicht macht mich das zu einem schlechten Menschen, vielleicht bin ich ein schlechter Mensch, doch ich gebe Verena die Schuld daran, genauso wie ich Jan die Schuld daran gebe und ich will mich weiß Gott nicht mit ihr treffen. Es tut mir leid, aber ich hasse sie, auch wenn ich weiß, dass ich sie nicht hassen sollte. Meine Freundin jedenfalls verstand das gar nicht. Sie fand Verena toll und ich solle sie kennenlernen. Ich sagte jedes mal ab und irgendwann war das Thema vom Tisch. Meine Freundin und ich stritten uns deswegen nicht oder so, aber für mich ist es irgendwie so als würde sie nicht länger auf meiner Seite stehen. Und jetzt kommen wir langsam zum eigentlichen Problem.
Nachdem Jan und ich uns getrennt hatten war ich einige Wochen natürlich am Boden zerstört, doch dann ging es wieder Berg auf. Ich traf mich sogar mit einem anderen Jungen und alles war ganz nett. Doch dann kam der 1. Mai. Keine Ahnung ob man das überall so macht, aber hier wo ich wohne ist die "Maibaum- Feier" eigentlich nur ein Grund sich sinnlos zu betrinken. Eine erwas größere Feier sollte in der Nähe stattfinden und ein Freund wollte mich als seine Begleitung mitnehmen. Wir kamen da an und es war ganz nett, allerdings kannte ich außer meinen Freund nicht wirklich jemanden dort. Er hingegen schon und natürlich ging er dann auch zu ihnen um mit ihnen zu reden etc. Ich, persönlich eher ein Einzelgänger, hatte nicht wirklich Lust neue Leute kennenzulernen und setzte mich alleine auf eine Bank. Es dauerte nicht lange, da kam Randolf zu mir (den ich seit unserer Trennung nicht mehr gesehen hatte) und wir redeten kurz. Und ich muss sagen es war ganz nett, ein bisschen unangenehm, aber nett. Wir redeten auch nicht viel, maximal 5 Minuten, aber dieses Gespräch war dennoch sehr wichtig für mich. Ich hatte keine Gefühle mehr für ihn und er auch nicht mehr für mich, immerhin hat er seit kurzem eine Freundin, doch dieses Gespräch erinnerte mich daran, wie sehr ich ihm vertraut hatte, wie wichtig er mir einmal war. Aber viel wichtiger an dem Gespräch war seine besagte neue Freundin, die dann irgendwann dazu stieß, Randolf von mir wegzog und ihm zuflüsterte, allerdings noch so laut, dass ich es hören konnte: "Was willst du denn von der? Hast du nicht gehört, dass die Jan betrogen hat? Das ist echt das mieseste was man jemandem antun kann."
Ich wusste nicht so richtig, wie ich hätte mit dieser neuen Situation umgehen sollen. Ganz offensichtlich stimmte das nicht, was dieses Mädchen erzählte und ich wusste nicht, ob das die Geschichte war, die Jan sich ausgedacht hatte, oder ob sie von Randolfs Freundin selbst stammte. Spielt letztendlich ja auch keine Rolle. Auf Grund des Alkohols und der neusten Gerüchte über mich, war ich jedenfalls so überfordert, dass ich anfing zu weinen. Die Party war für mich gelaufen und mein Freund brachte mich nach Hause.
Aber wo wir schon bei Gerüchten sind, war das Gerücht, dass ich Jan betrogen hätte keines Falls das Einzige.
Ein Tag nach der Party schrieb mich eine Freundin an und fragte ob ich mit Dieter geschlafen hätte. Dieter, zur Erinnerung, ist der Typ mit dem ich mich kurz nach der Trennung von Jan getroffen habe. Allerdings waren wir nur zusammen Essen. Es gab kein Händchen halten, keine Umarmung, keinen Kuss und schon gar keinen Sex. Jedenfalls schickte mir die Freundin dann einen Screenshot einer Whatsapp- Gruppe in der Dieter behauptet, Sex hätte es doch gegeben.
Warum mich das so belastet? Es ist nicht schlimm, dass Leute denken ich hätte wirklich mit ihm geschlafen, er ist niemand für den man sich schämen müsste, hätte man es doch getan, aber er war der Erste mit dem ich mich nach Jan wieder getroffen habe, von dem ich mich überzeugen lassen wollte, dass nicht alle Jungs solche Idioten sind, und dann war er es auch. Ein Idiot.
Das ganze an sich ist schon doof genug, aber wäre für mich vermutlich noch lange kein Grund hier um Hilfe zu bitten.
Es gibt da einen Jungen, nennen wir ihn Tom. Ich hatte ihn nur einmal kurz auf einem Geburtstag gesehen und auch da nicht mit ihm gesprochen oder auffällig Blickkontakt gehabt oder sonst irgendetwas was sein Verhalten in Ansätzen gerechtfertigt hätte.
Das Ganze begann als Jan und ich noch zusammen waren. Tom schickte mir auf facebook eine Freundschaftsanfrage. Nichts ungewöhnliches. Und auch wenn ich mich damals nicht genau daran erinnern konnte, woher ich ihn kannte, oder er mich, nahm ich seine Anfrage an. Ein paar Tage später ging es dann los: Tom fing an mich auf facebook auf irgendwelchen Bildern zu makieren. Das waren Bilder auf denen stand "Makiere die größte Hoe die du kennst" oder ähnliches. Zunächst war ich nur verwirrt, doch als sich diese Makierungen von einmal täglich bis fast 15-mal am Tag steigerten, blockierte ich ihn.
Dann lange Rede, kurzer Sinn schaukelte sich alles immer weiter hoch, aus Nachrichten wurden Anrufe und irgendwann als ich alleine zu Hause war, stand er bei mir vor der Tür. Damals war das gerade mit Jan vorbei. Ich hatte zuvor meinen Eltern noch nichts von Tom gesagt, da ich immer noch hoffte es würde sich von selbst erledigen. Doch als an diesem Abend Tom vor meiner Tür stand, bekam ich richtig Panik. Ich schlug die Haustür zu und rief panisch meine Eltern an. Doch als diese zu Hause waren, war Tom schon weg. Am nächsten Morgen fuhren wir dann zur Polizei und was dann passierte, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Das Stalking hat jedenfalls aufgehört, aber dennoch fühle ich mich so unglaublich unsicher. Der Fakt, dass quasi ein komplett Fremder meine Hadynummer, meine Addresse, etc herausfinden konnte, macht mich immer noch unglaublich paranoid.
Und das war so der Zeitpunkt an dem ich mich zum ersten Mal intensiver über Selbstmord informierte. Aber es war mehr einfach nur so aus Neugier, als wirklich mit dem Gedanken mich umzubringen.
Jedenfalls habe ich jetzt bald mein Abitur und hatte auch schon ein duales Studienplatz, zumindest so gut wie sicher. Jedenfalls musste ich in eine andere Stadt mit dem Zug fahren um einen letzten gesundheitlichen Check-up zu überstehen, bevor ich endgültig die Zusage bekommen hätte. Also im Wesentlichen ging es eigentlich nur darum, dass man nicht zu dick sein darf, oder irgendein Problem mit Drogen haben sollte. Ich machte mir also wenig Gedanken, obwohl ich mich etwas schwach fühlte, da ich auf Grund der ganzen Aufregungen der letzten Wochen ziemlich abgenommen hatte. Jedenfalls wurde genau das mir zum Verhängnis. Bei der Untersuchung stellte man dann fest, dass mein BMI leider zu niedrig sei. Somit wars das also mit meinem Traumjob. Man sagte mir, ich könne es nächstes Jahr ja nochmal probieren.
Ich war dann also über 400km von zu Hause entfernt in einer fremden Stadt und unglaublich enttäuscht von mir selber. Ich hätte so gerne Jan, Dieter, Verena, Randolfs Freundin oder Tom die Schuld an meinem Versagen gegeben, denn wäre das alles nicht passiert, hätte ich vielleicht normal weiter gegessen, aber Tatsache war, dass es meine unbewusste Entscheidung war weniger zu essen, also mein Fehler.
Jedenfalls war ich mit dem Test dann früher als erwartet fertig und wollte mein Zugticket umbuchen, damit ich früher nach Hause konnte. Da ich nicht genau wusste wie viel das kosten würde, hob ich sicherheitshalber 100€ ab. Allerdings wollte die freundliche Frau von der DB fast 80€ dafür und so entschied ich mich doch gegen das Umbuchen und fuhr wie geplant abends zurück. Ich musste ein paar Mal umsteigen und einmal war ich so in Eile, dass ich gar nicht richtig wahr nahm, als mich eine Frau am Bahnsteig anrempelte. Ich stieg also ganz normal in meinen Anschlusszug, wartete bis er losfuhr und merkte dann, dass irgendwas fehlte. Die Frau am Bahnsteig hatte meine Handtasche mitgehen lassen, in der sich neben meinem Personalausweis auch die 100€ befanden. Fassen wir also zusammen: An diesem Tag hatte ich es geschafft, dass sich meine Zukunftspläne in Luft auflösen und ich meine Identität und 100€ verliere. Defintiv nicht mein bester Tag.
Als ich in Zug saß, hatte ich so dringend das Bedürfnis mit irgendwem darüber zu reden, und da viel mir auf, dass da niemand war mit dem ich hätte reden können. Das mit Jan war vorbei, meine Freundin, die sich mit Verena angefreundet hatte, stand nicht mehr auf meiner Seite, es wäre seltsam gewesen hätte ich plötzlich Randolf angerufen und Dieter habe ich nach der "Sex - Geschichte" nicht mehr vertraut. Natürlich habe ich noch andere Freunde und Familienmitglieder, aber auch wenn das jetzt komisch klingt, sie waren mir nicht so wichtig. Sie waren nicht die an die ich mich wenden wollte. Natürlich hätte ich meine Eltern anrufen können, aber mit meinen Eltern und mir ist das so eine Sache. Ich liebe sie und ohne Zweifel lieben sie mich auch, aber ich vertraue ihnen nicht. Ich möchte mit ihnen reden, aber wenn sie mich fragen wie es mir geht, dann kann ich nur mit gut antworten. Es geht einfach nicht anderes.
Jedenfalls habe ich dann doch endlich den schlimmsten Tag meines Lebens überstanden, allerdings nicht ohne Folgen. Das Gefühl alleine zu sein blieb, obwohl ich nicht alleine war oder bin. Und meine Zukunft war ein großes schwarzen Nichts. Als ich noch mit Jan zusammen war, stellte ich mir eine Zukunft vor, die ihn und mein Studium beinhaltete. Und das war schön. Ich stellte mir auch vor, dass wenn das mit dem Studium doch nichts werden würde, ich ja immer noch ihn hätte. Und ich stellte mir auch vor, dass wen das mit Jan nicht klappen würde, ich ja immer noch das Studium haben würde. Doch niemals habe ich daran gedacht, dass ich beides verlieren könnte. Doch genau das ist geschehen und ich könnte einfach aufstehen und mir einen neuen Traumberuf suchen oder mich mit einem anderen Jungen treffen, aber ich kann es einfach nicht. Ich habe das Gefühl, dass das Leben was ich hätte leben sollen vorbei ist und mir irgendetwas neues zu suchen, macht für mich keinen Sinn mehr. Um ehrlich zu sein, macht für mich gar nichts mehr Sinn. Ich weiß nicht warum ich jeden Morgen aufstehe, wo es doch gar keinen Unterschied macht ob ich den ganzen Tag verschlafe oder nicht.
Längst ist das alles auch nicht an meinen Eltern vorbeigegangen. Sie machen sich Sorgen. "Warum bist du immer so müde?" "Du wirkst so traurig, ist alles gut?" "Vertraust du uns nicht?". Und ich weiß nicht wie ich darauf antworten soll und irgendwas in mir will darauf auch nicht mehr antworten.
Und heute war wieder so ein Tag. Es ist nichts besonderes passiert, aber ich war schon wieder so unglücklich und habe diesmal sogar gegoogelt (ist das ein Wort?) wie man sich am besten umbringt. Ich weiß, das ist vermutlich noch Meilen entfernt von sich irgendwann wirklich umbringen, aber diese Entwicklung macht mir Angst. Ich möchte nicht sterben, aber momentan macht das Leben für mich nicht mehr nur keine Spaß, sondern vor allem keinen Sinn mehr.
ich erinnere mich noch damals als ich 13 oder 14 war und ich verzweifelt auch eine Nachricht auf einer so ähnlichen Website hinterlassen habe, als ich erfahren hab, dass mein damaliger Schwarm mit einem anderen Mädchen aus meiner Klasse Händchen gehalten hat. Wie unbedeutend das im Nachhinein doch eigentlich ist. Und jetzt bin ich 18 und hinterlasse wieder so eine Nachricht vielleicht gerade in der Hoffnung es in 3 oder 4 Jahren als unbedeutend anzusehen.
Also, kommen wir zu meinem Problem: vor etwa einem Jahr lernte ich einen Jungen kennen. Nennen wir ihn Randolf. Randolf war toll, wirklich toll. Ich war glücklich, alles war schön. Jedenfalls stellte sich dann heraus, dass Randolf ein ziemlicher "Player" war und wohl schon mit mehr Mädchen geschlafen hat, als man es sich hätte vorstellen können. Das ganze lief darauf hinaus, dass wir uns nicht mehr trafen und unsere komische immerhin bis November existierende Beziehung beendeten. Natürlich war ich traurig, mein Herz gebrochen, das ganze Drama eben.
Aber wie das so ist, geht Liebeskummer auch wieder vorbei und kurz nach Randolf lernte ich Jan kennen. Jan war nicht so hübsch wie Randolf oder hatte sonst irgendetwas besonderes an sich. Aber er wirkte so nett und lieb und ich dachte, das ist genauso einer wie ich ihn brauche. Er war unglaublich nett und zuvorkommend und verständnisvoll. Er machte mich unglaublich glücklich und so dauerte es nicht lange bis wir dann zusammen kamen. Ich kann nicht beschreiben wie glücklich ich war. Er war immer für mich da, egal was war, er brachte mich zum lachen. Von meiner Seite aus hätte es ewig so weiter gehen können. Aber es kam wie es kommen musste: er betrog mich mit einer Anderen, nennen wir sie Verena. Jan und ich trennten uns also vor etwa einem Monat. Ich bin immer noch traurig deswegen, das steht außer Frage, aber das ist nicht das eigentliche Problem.
Eine Freundin von mir freundete sich, ohne zu wissen, was zwischen Jan und Verena geschehen war mit Verena an. Über kurz oder lang kam die ganze Sache dann doch zum Gespräch und meine Freundin wollte, dass ich mit Verena einmal rede, da sie von Jan doch genauso verarscht wurde wie ich. Und ja ich weiß, dass Jan Verena damals nicht erzählt hat, dass wir zusammen waren und dass sie da so gesehen nichts für kann. Vielleicht macht mich das zu einem schlechten Menschen, vielleicht bin ich ein schlechter Mensch, doch ich gebe Verena die Schuld daran, genauso wie ich Jan die Schuld daran gebe und ich will mich weiß Gott nicht mit ihr treffen. Es tut mir leid, aber ich hasse sie, auch wenn ich weiß, dass ich sie nicht hassen sollte. Meine Freundin jedenfalls verstand das gar nicht. Sie fand Verena toll und ich solle sie kennenlernen. Ich sagte jedes mal ab und irgendwann war das Thema vom Tisch. Meine Freundin und ich stritten uns deswegen nicht oder so, aber für mich ist es irgendwie so als würde sie nicht länger auf meiner Seite stehen. Und jetzt kommen wir langsam zum eigentlichen Problem.
Nachdem Jan und ich uns getrennt hatten war ich einige Wochen natürlich am Boden zerstört, doch dann ging es wieder Berg auf. Ich traf mich sogar mit einem anderen Jungen und alles war ganz nett. Doch dann kam der 1. Mai. Keine Ahnung ob man das überall so macht, aber hier wo ich wohne ist die "Maibaum- Feier" eigentlich nur ein Grund sich sinnlos zu betrinken. Eine erwas größere Feier sollte in der Nähe stattfinden und ein Freund wollte mich als seine Begleitung mitnehmen. Wir kamen da an und es war ganz nett, allerdings kannte ich außer meinen Freund nicht wirklich jemanden dort. Er hingegen schon und natürlich ging er dann auch zu ihnen um mit ihnen zu reden etc. Ich, persönlich eher ein Einzelgänger, hatte nicht wirklich Lust neue Leute kennenzulernen und setzte mich alleine auf eine Bank. Es dauerte nicht lange, da kam Randolf zu mir (den ich seit unserer Trennung nicht mehr gesehen hatte) und wir redeten kurz. Und ich muss sagen es war ganz nett, ein bisschen unangenehm, aber nett. Wir redeten auch nicht viel, maximal 5 Minuten, aber dieses Gespräch war dennoch sehr wichtig für mich. Ich hatte keine Gefühle mehr für ihn und er auch nicht mehr für mich, immerhin hat er seit kurzem eine Freundin, doch dieses Gespräch erinnerte mich daran, wie sehr ich ihm vertraut hatte, wie wichtig er mir einmal war. Aber viel wichtiger an dem Gespräch war seine besagte neue Freundin, die dann irgendwann dazu stieß, Randolf von mir wegzog und ihm zuflüsterte, allerdings noch so laut, dass ich es hören konnte: "Was willst du denn von der? Hast du nicht gehört, dass die Jan betrogen hat? Das ist echt das mieseste was man jemandem antun kann."
Ich wusste nicht so richtig, wie ich hätte mit dieser neuen Situation umgehen sollen. Ganz offensichtlich stimmte das nicht, was dieses Mädchen erzählte und ich wusste nicht, ob das die Geschichte war, die Jan sich ausgedacht hatte, oder ob sie von Randolfs Freundin selbst stammte. Spielt letztendlich ja auch keine Rolle. Auf Grund des Alkohols und der neusten Gerüchte über mich, war ich jedenfalls so überfordert, dass ich anfing zu weinen. Die Party war für mich gelaufen und mein Freund brachte mich nach Hause.
Aber wo wir schon bei Gerüchten sind, war das Gerücht, dass ich Jan betrogen hätte keines Falls das Einzige.
Ein Tag nach der Party schrieb mich eine Freundin an und fragte ob ich mit Dieter geschlafen hätte. Dieter, zur Erinnerung, ist der Typ mit dem ich mich kurz nach der Trennung von Jan getroffen habe. Allerdings waren wir nur zusammen Essen. Es gab kein Händchen halten, keine Umarmung, keinen Kuss und schon gar keinen Sex. Jedenfalls schickte mir die Freundin dann einen Screenshot einer Whatsapp- Gruppe in der Dieter behauptet, Sex hätte es doch gegeben.
Warum mich das so belastet? Es ist nicht schlimm, dass Leute denken ich hätte wirklich mit ihm geschlafen, er ist niemand für den man sich schämen müsste, hätte man es doch getan, aber er war der Erste mit dem ich mich nach Jan wieder getroffen habe, von dem ich mich überzeugen lassen wollte, dass nicht alle Jungs solche Idioten sind, und dann war er es auch. Ein Idiot.
Das ganze an sich ist schon doof genug, aber wäre für mich vermutlich noch lange kein Grund hier um Hilfe zu bitten.
Es gibt da einen Jungen, nennen wir ihn Tom. Ich hatte ihn nur einmal kurz auf einem Geburtstag gesehen und auch da nicht mit ihm gesprochen oder auffällig Blickkontakt gehabt oder sonst irgendetwas was sein Verhalten in Ansätzen gerechtfertigt hätte.
Das Ganze begann als Jan und ich noch zusammen waren. Tom schickte mir auf facebook eine Freundschaftsanfrage. Nichts ungewöhnliches. Und auch wenn ich mich damals nicht genau daran erinnern konnte, woher ich ihn kannte, oder er mich, nahm ich seine Anfrage an. Ein paar Tage später ging es dann los: Tom fing an mich auf facebook auf irgendwelchen Bildern zu makieren. Das waren Bilder auf denen stand "Makiere die größte Hoe die du kennst" oder ähnliches. Zunächst war ich nur verwirrt, doch als sich diese Makierungen von einmal täglich bis fast 15-mal am Tag steigerten, blockierte ich ihn.
Dann lange Rede, kurzer Sinn schaukelte sich alles immer weiter hoch, aus Nachrichten wurden Anrufe und irgendwann als ich alleine zu Hause war, stand er bei mir vor der Tür. Damals war das gerade mit Jan vorbei. Ich hatte zuvor meinen Eltern noch nichts von Tom gesagt, da ich immer noch hoffte es würde sich von selbst erledigen. Doch als an diesem Abend Tom vor meiner Tür stand, bekam ich richtig Panik. Ich schlug die Haustür zu und rief panisch meine Eltern an. Doch als diese zu Hause waren, war Tom schon weg. Am nächsten Morgen fuhren wir dann zur Polizei und was dann passierte, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Das Stalking hat jedenfalls aufgehört, aber dennoch fühle ich mich so unglaublich unsicher. Der Fakt, dass quasi ein komplett Fremder meine Hadynummer, meine Addresse, etc herausfinden konnte, macht mich immer noch unglaublich paranoid.
Und das war so der Zeitpunkt an dem ich mich zum ersten Mal intensiver über Selbstmord informierte. Aber es war mehr einfach nur so aus Neugier, als wirklich mit dem Gedanken mich umzubringen.
Jedenfalls habe ich jetzt bald mein Abitur und hatte auch schon ein duales Studienplatz, zumindest so gut wie sicher. Jedenfalls musste ich in eine andere Stadt mit dem Zug fahren um einen letzten gesundheitlichen Check-up zu überstehen, bevor ich endgültig die Zusage bekommen hätte. Also im Wesentlichen ging es eigentlich nur darum, dass man nicht zu dick sein darf, oder irgendein Problem mit Drogen haben sollte. Ich machte mir also wenig Gedanken, obwohl ich mich etwas schwach fühlte, da ich auf Grund der ganzen Aufregungen der letzten Wochen ziemlich abgenommen hatte. Jedenfalls wurde genau das mir zum Verhängnis. Bei der Untersuchung stellte man dann fest, dass mein BMI leider zu niedrig sei. Somit wars das also mit meinem Traumjob. Man sagte mir, ich könne es nächstes Jahr ja nochmal probieren.
Ich war dann also über 400km von zu Hause entfernt in einer fremden Stadt und unglaublich enttäuscht von mir selber. Ich hätte so gerne Jan, Dieter, Verena, Randolfs Freundin oder Tom die Schuld an meinem Versagen gegeben, denn wäre das alles nicht passiert, hätte ich vielleicht normal weiter gegessen, aber Tatsache war, dass es meine unbewusste Entscheidung war weniger zu essen, also mein Fehler.
Jedenfalls war ich mit dem Test dann früher als erwartet fertig und wollte mein Zugticket umbuchen, damit ich früher nach Hause konnte. Da ich nicht genau wusste wie viel das kosten würde, hob ich sicherheitshalber 100€ ab. Allerdings wollte die freundliche Frau von der DB fast 80€ dafür und so entschied ich mich doch gegen das Umbuchen und fuhr wie geplant abends zurück. Ich musste ein paar Mal umsteigen und einmal war ich so in Eile, dass ich gar nicht richtig wahr nahm, als mich eine Frau am Bahnsteig anrempelte. Ich stieg also ganz normal in meinen Anschlusszug, wartete bis er losfuhr und merkte dann, dass irgendwas fehlte. Die Frau am Bahnsteig hatte meine Handtasche mitgehen lassen, in der sich neben meinem Personalausweis auch die 100€ befanden. Fassen wir also zusammen: An diesem Tag hatte ich es geschafft, dass sich meine Zukunftspläne in Luft auflösen und ich meine Identität und 100€ verliere. Defintiv nicht mein bester Tag.
Als ich in Zug saß, hatte ich so dringend das Bedürfnis mit irgendwem darüber zu reden, und da viel mir auf, dass da niemand war mit dem ich hätte reden können. Das mit Jan war vorbei, meine Freundin, die sich mit Verena angefreundet hatte, stand nicht mehr auf meiner Seite, es wäre seltsam gewesen hätte ich plötzlich Randolf angerufen und Dieter habe ich nach der "Sex - Geschichte" nicht mehr vertraut. Natürlich habe ich noch andere Freunde und Familienmitglieder, aber auch wenn das jetzt komisch klingt, sie waren mir nicht so wichtig. Sie waren nicht die an die ich mich wenden wollte. Natürlich hätte ich meine Eltern anrufen können, aber mit meinen Eltern und mir ist das so eine Sache. Ich liebe sie und ohne Zweifel lieben sie mich auch, aber ich vertraue ihnen nicht. Ich möchte mit ihnen reden, aber wenn sie mich fragen wie es mir geht, dann kann ich nur mit gut antworten. Es geht einfach nicht anderes.
Jedenfalls habe ich dann doch endlich den schlimmsten Tag meines Lebens überstanden, allerdings nicht ohne Folgen. Das Gefühl alleine zu sein blieb, obwohl ich nicht alleine war oder bin. Und meine Zukunft war ein großes schwarzen Nichts. Als ich noch mit Jan zusammen war, stellte ich mir eine Zukunft vor, die ihn und mein Studium beinhaltete. Und das war schön. Ich stellte mir auch vor, dass wenn das mit dem Studium doch nichts werden würde, ich ja immer noch ihn hätte. Und ich stellte mir auch vor, dass wen das mit Jan nicht klappen würde, ich ja immer noch das Studium haben würde. Doch niemals habe ich daran gedacht, dass ich beides verlieren könnte. Doch genau das ist geschehen und ich könnte einfach aufstehen und mir einen neuen Traumberuf suchen oder mich mit einem anderen Jungen treffen, aber ich kann es einfach nicht. Ich habe das Gefühl, dass das Leben was ich hätte leben sollen vorbei ist und mir irgendetwas neues zu suchen, macht für mich keinen Sinn mehr. Um ehrlich zu sein, macht für mich gar nichts mehr Sinn. Ich weiß nicht warum ich jeden Morgen aufstehe, wo es doch gar keinen Unterschied macht ob ich den ganzen Tag verschlafe oder nicht.
Längst ist das alles auch nicht an meinen Eltern vorbeigegangen. Sie machen sich Sorgen. "Warum bist du immer so müde?" "Du wirkst so traurig, ist alles gut?" "Vertraust du uns nicht?". Und ich weiß nicht wie ich darauf antworten soll und irgendwas in mir will darauf auch nicht mehr antworten.
Und heute war wieder so ein Tag. Es ist nichts besonderes passiert, aber ich war schon wieder so unglücklich und habe diesmal sogar gegoogelt (ist das ein Wort?) wie man sich am besten umbringt. Ich weiß, das ist vermutlich noch Meilen entfernt von sich irgendwann wirklich umbringen, aber diese Entwicklung macht mir Angst. Ich möchte nicht sterben, aber momentan macht das Leben für mich nicht mehr nur keine Spaß, sondern vor allem keinen Sinn mehr.
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