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jahrelang vom eigenen Vater vergewaltigt

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C

Cutie

Gast
Hallo! Mir fällt es wirklich schwer hier meine Geschichte zu erzählen, aber ich muss es tun, denn in letzter Zeit geht es mir total schlecht. Ständig muss ich daran denken. Und vielleicht find ich ja hier Hilfe. Alles fing an, als ich noch ziemlich klein (vielleicht 3, 4 Jahre) war. Mein Vater kam abends immer in mein Zimmer und zu mir ins Bett. Manchmal trug er mich sogar in den Keller, sogar im Urlaub passierte es. Er stellte immer unanständige Sachen mit mir an, (ich kann mich nicht mehr an Details erinnern, denn ich habe es bis jetzt immer so gut es ging verdrängt). Es war immer unser Geheimnis und ich sollte es nie jemandem erzählen, sonst würde mir und dieser Person etwas geschehen. Und das wollte ich natürlich nicht. Als ich dann älter wurde, kapierte ich irgendwann, dass das, was mit mir geschieht nicht rechtens war. Aber ich konnte ja nichts dagegen tun. Immer wenn es mir schlecht ging, fing ich mich an zu ritzen. Ich wollte mich nicht umbringen, einfach nur den Schmerz wegritzen. Als ich dann mit 13 endlich meine Tage bekam, hatte dieser Horror ein Ende. Seit diesem Zeitpunkt hat mich mein Vater nie mehr so berührt. Eigentlich habe ich meinen Daddy immer geliebt, er hat mir jeden Wunsch von den Lippen gelesen. Aber jetzt so im nachhinein denke ich mir, dass er das nur gemacht hat, um mir was "Gutes" zu tun. Außerdem hat er für uns ein riesen Haus mit seinen eigenen Händen gebaut. Auf jeden Fall trennten sich meine Eltern, als ich 15 war. Einerseits war ich froh, andererseits hat mir mein Daddy total leid getan. Er hat seine Frau verloren und seine 4 Kinder und auch das Haus. Ich hatte dann noch Briefkontakt zu ihm. Einmal hab ich ihn auch mal drauf angeschrieben, was er damals mit mir getan hat, aber er schrieb dann nur zurück, von was ich denn reden würde. Von da an hab ich mit meinem Vater abgeschlossen.
Der Rest der Familie ist intakt. Ich verstehe mich super mit meiner Ma und meinen 3 Geschwistern. Vor ca. 1 1/2 Jahren hab ich dann von meinen 2 Schwestern erfahren, dass auch Sie vom Papa unsittlich berührt wurden seien, aber jeweils nur 1 Mal. Als ich das gehört habe, hätte ich echt platzen können und gedacht: zum glück hat er mich dann vorgezogen. Bei meiner kleinsten Schwester hab ich schon sowas geahnt gehabt, denn sie hat sich auch öfter geritzt. Hab sie auch öfter drauf angesprochen, aber sie hat immer geleugnet. Was ich mich heute frage, ist: Hat meine Mama nie was davon mitbekommen? Oder sonst irgendwer? Ich versteh das alles nicht. Wenn es mir heute schlecht geht, würde ich mich gerne immer noch ritzen, aber ich möchte es auch irgendwie nicht, denn Narben hatte ich schon genug. Was kann ich denn jetzt tun? Soll ich ihn noch anzeigen? Ich hab gelesen, dass Vergewaltigung erst 20 Jahre nach Vollendung des 18. Lebensjahres verjährt. Ist das wahr? Aber dann müsste ich sicher alles noch mal durchleben und das will ich nicht. Er ist ja schon genug bestraft. Kann mir jemand helfen? Ich würd gerne mit jemandem darüber reden, aber selbst mit meinem Freund geht es nicht, weil ich ihm nicht vertrauen kann (eigentlich gibt er mir keinen Grund dazu, ihm nicht vertauen zu können). Aber es geht halt nicht. Was ist mit einer Therapie oder so? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mittlerweile bin ich 26. Ich hoffe, dass ich auf diesem Weg Hilfe finde.
 
Hallo Cutie,

ich dann dir das nicht sagen wie das mit einer Anzeige ist, aber wichtiger ist das du versuchst einen Weg für dich zu finden wo du lernst mit der ganzen Sache um zu gehen. Ich selber (bin jetzt32) habe mit 20 mal eineTherapie wegen meiner Eßstörung gemacht da kam auch heraus das ich sexuell mißbraucht wurde und das stark verdrängt habe, ich bin leider nicht tiefer in das Thema gegangen, aber heute holt mich die Vergangenheit ein ich habe Angst wenn mir ein Mann zu NAhe kommt und mich anfäßt, dadurch ist das ritzen auch wieder schlimmer geworden, ich hatte es lange im Griff. Zur Zeit kann ich mich nicht zu einer Therapie durchringen, werde aber von meiner Hausärztin mit Medikamenten behandelt. Darum kann ich dir auch nur raten suche dir Hilfe und wenn es erstmal nur eine Selbsthilfegruppe ist. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für den langen Weg den du vor dir hast.
Liebe Grüße Mäusemama
 
Hallo,

ich kenne mich was deine Geschichte angeht nicht besonders gut mit solchen Dingen aus.
Meiner besten Freundin (22) ist erst spät bewusst geworden, wie schlecht ihr Vater sie behandelt hat, geschlagen und gedemütigt hat er sie.
ihre Mutter hat da nie viel gesagt, ihrer kleine Schwester erging es nie so.
Meine Freundin ist auf jeden Fall in eine Therapie gegangen, sie hat sich geritzt und sonstige Verletzungen zugefügt. da war sie für 10 Wochen und sie hat im Moment auch keinen Kontakt zu ihren Eltern, im April geht sie dort wieder so für 6-8 Wochen hin und hat so noch eine Therapie nebenher.
seither geht es ihr besser, sie verletzt sich auch nicht mehr selbst.
Sie hat allerdings festgestellt, durch die Therapie, dass sie vielleicht auch sexuell missbraucht wurde als sie noch sehr klein war.
Viele dort in der Klinik wurden missbraucht, ihnen ist das gleiche passiert wie dir. den meisten hilft die Therapie sehr gut.
Spreche am besten mit einem Arzt darüber, auch im Internet sind mit Sicherheit Stellen da, wo du deine Situation auch erst einmal schriftlich schildern kannst.
Merkt dein Freund nichts? ich meine durch die Narben und das Ritzen.
Ich denke dass es wichtig wäre wenn er es weiß.

Gruß Steffi
 
was soll man da sagen.

ich habe schon öfters solche sachen gelesen und auch gehört, es passiert in unserer abgefuckten gesellschaft leider immer wieder solch eine scheiße.
wie soll man so einen menschen der so schwer verletzt wurde trösten, mit welchen worten ?? Mit welchen Worten soll man einen Menschen trösten der alles verloren hat an was er geglaubt hat, wo soll man die schuld suchen ? die welt ist einfach so abartik und grotesk.

wenns da oben einen gott gibt dann soll er verdammt nochmal den menschen da unten helfen.


nicht falsch verstehen aber ich rate dir zu einer psychologischen therapie ich glaube nur die können dir wirklich helfen.


mfg

Will weiter Im glauben Leben das es da Oben einen Gott gibt ............
 
Hallo Steffi!
Vielen dank für deine Antwort. Schon allein zu lesen, dass andere einen helfen wollen, auch wenn es nur mit Worten ist, tut gut.
Mein Freund hat einmal miterlebt, dass ich mich geritzt habe, da hat er aber nur gesagt, dass ich das ja nie wieder machen soll und es krank sei. Ich weiß ja, dass es krank ist, aber es ist halt so. Das hab ich gemacht, nachdem ich totalen Stress mit meiner Schwester hatte. Also immer wenn es irgendwie Ärger gab, hab ichs gemacht. Aber wie gesagt, ich mach es nicht mehr. Ich muss mich manchmal ganz schön zurückhalten, aber irgendwie klappt es. Eigentlich ist mir bewusst, dass ichs meinem Freund sagen sollte, aber das kann ich nicht, wenn ich ihm nicht 1000 %ig vertrauen kann. Und außerdem hab ich auch Angst vor seiner Reaktion. Was ist, wenn er sich dann vor mir ekelt? Vom eigenen Vater, wie hört sich das denn an? Und eine Therapie, ich weiß nicht, hab schon öfter drüber nachgedacht, aber ich hab Angst davor. Ich will darüber nicht reden. Es ist irgendwie komisch auch nur daran zu denken. Mit einem Therapeut? Puh, das fällt mir schwer, schon allein der Gedanke daran. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ist wahrscheinlich ein aussichtsloser Weg. Mit dem werd ich wohl bis ans Lebensende leben müssen. Auch hab ich schon überlegt, ob ich meiner Mama davon erzählen soll. Aber ich weiß nicht, ob ich sie damit auch noch belasten soll. Mit den Berührungen ist das auch so eine Sache. Richtig fallenlassen kann ich mich nicht. Naja, was solls?! That's life!!!
Ich hoffe, dir geht es besser.
LG
Cutie
 
Hi Cutie,

du hast ein gewaltiges Trauma hinter dir und ohne eine Therapie kommst du da schwer von los. Erfahrungsgemäß bringt Verdrängen und v.a. verschweigen nix, im Gegenteil, man erstickt oft daran allein mit seinem Seelenschmerz zu sein und wird nicht selten physisch oder psychisch krank dadurch.
Ich spreche aus Erfahrung, ich hatte selber einen ebenfalls gewalttätigen, allerdings "nur" schlagenden Vater. Meine jüngste Schwester und ich haben nach außen hin nie einen Hehl daraus gemacht. Meine mittlere Schwester hat das verdrängt, wollte der WAhrheit nicht ins Auge blicken und sich auch nicht damit auseinandersetzen, und ist letztes Jahr an einer Psychose erkrankt....so kann es halt kommen, wenn man nicht von der VErgangenheit mit einem gewalttätigen Vater loskommt...Daher kann ich dir nur raten: mach diesen Fehler nicht, hole dir fachliche Hilfe. Eine psychologische Beratung kostet dich nix ausser deine Zeit und die sollte es dir schon wert sein. Es geht schliesslich um dich und deine Zukunft.

Ich kann deine Hemmschwelle jemandem davon zu erzählen gut nachvollziehen...aber manchmal muss man sich im Leben über so hinderliche Gefühle wie Scham oder Angst hinwegsetzen um weiterzukommen. Es ist meiner Erfahrung nach übrigens manchmal leichter mit einem Fremden, d.h. einer Psychologin z.B. über sehr intime Erfahrungen und Erlebnisse zu reden, als mit Nahestehenden, Freund etc. Allerdings wird dein Freund, wenn er dich liebt, sicherlich auch zu dir stehen, wenn er weiss, was du in deiner Kindheit erleben und erleiden musstest. Wie heißt es so treffend: Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Dein WEg hier ins Forum war ein guter erster SChritt in Richtung drüber reden und verarbeiten..gut wäre jedoch weitere Schritte folgen zu lassen, d.h. dir auch professionell psychologisch helfen zu lassen. Das erspart dir einiges. Du musst ja nicht gleich in den ersten Sitzungen dein Innerstes nach außen kehren...man macht das Schritt für Schritt...sucht erstmal eine passende Psychologin, oder Beraterin in einer Gewaltopferberatungsstelle, lernt sich ein wenig kennen etc., guckt ob man Vertrauen zueinander hat und ob es passt und kann sich dann Stück für Stück öffnen. Du hast jederzeit die Kontrolle und brauchst absolut nix sagen, oder tun, was du nicht willst. Ist also nix Weltbewegendes oder was Angst machen sollte! Im Gegenteil solltest du es so sehen, dass es was Notwendiges zu deiner Lebensrettung ist...klingt ziemlich dramatisch...ist es im Grunde auch. Man darf die Spätfolgen eines sexuellen Gewalttraumas nicht unterschätzen, finde ich...

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Mut und Kraft dich für das Richtige zu entscheiden und dir auch ruhig dabei helfen zu lassen. Kompetente Hilfe gibt es sicherlich bei dir vor Ort auch...kannst ja mal in den Gelben Seiten etc. nachschauen.

LG
Tyra
 
hi cutie,

meiner freundin ist das selbe passiert, sie ist heute 25 jahre alt und in psychologischer betreuung.

rechtlich verjährt die tat nach 10 jahren gerechnet vom tag der volljährigkeit des opfers. heißt also bis zu deinem 28. ten geburtstag bleiben dir alle möglichkeiten. oft ist es leichter für die opfer wenn sie den täter eindeutig identifizieren, heißt also anzeigen, damit eine klare rolle zugeordnet wird.
psychologische betreuung oder unterstützung brauchst du, wie alle anderen
opfer, genau so. alleine ist sowas nicht zu verarbeiten. du leidest unter einem trauma, dass aufgedeckt bzw. verarbeitet werden muß damit dein leben wieder leicht und lebenswert wird.

informiere dich doch mal : www.shg.li; vielleicht auch zusammen mit deinem freund.

ich habe dort gestöbert und auch als partner einige hilfe gefunden.

alles gute, viel glück und stärke auch für deine geschwister
 
Hallo Cuttie,
erst mal möchte ich Dir sagen, der erste Schritt Dich zu offenbaren ist bereits vollzogen. Es ist gut das Du anfängst zu Reden. Suche Dir bitte eine Beratungsstelle für Frauen um genau das zu erzählen, was Du auf diesen Seiten erzählt hast. Zur Sicherheit schreibe Dir Daten auf, wann ungefähr was geschehen ist. Meine Tochter und ich haben meinen Ex ebenfalls angezeigt. Mein Kind hat sich auch geritzt. Die Aussage bei der Kripo, bei den Anwälten, vor Gericht wühlt alles auf, ja- aber wir vergewaltigten und missbrauchten Mädchen und Frauen müssen aufstehen und zeigen das kein Mensch das Recht hat zu diesen Greueltaten. Cuttie, Du bist nicht alleine. Die Dunkelziffer von denen die sich nicht wehren, ist sehr hoch. Eine Anzeige kann die Taten auch nicht unge-
schehen machen, aber wenn wir nicht anfangen uns zu wehren, hören sie nie auf. Die Frauenberatungsstellen kennen Fachanwälte, die sehr menschlich sind. Bei der Kripo (keine Polizeidienststelle) gibt es speziell ausgebildete Frauen, die sich sehr viel Zeit nehmen. Diese ganzen Aktionen kosten enorme Kraft, aber es ist ein Schritt zu Deiner Gesundung. Schritt für Schritt.
Bitte habe Mut, Cuttie.
Alles Liebe
Beate
 
Hi,

ich finde Beates Beitrag gut und man kann nicht oft genug betonen wie wichtig es ist sein Schweigen zu brechen und zu kämpfen. Schweigen ist ein Schutzmantel für den Täter und fortgesetztes Verdrängen führt nur zur Schädigung der Seele der Opfer....was den Tätern ja wunderbar in den Kram passt...oder egal ist...aber es sollte den Opfern nicht egal sein! Der einzige der Strafe verdient ist der Täter und die sollte er auch erhalten. Womit dann für das Opfer ein wichtiger Schritt in Richtung Loslösung aus der Macht des Täters getan ist.

Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Gewaltopfer den Weg gehen würden, den Beate gegangen ist...das wäre in Hinsicht auf eine Änderung derzeitiger Verhältnisse schon ein wesentlicher Schritt. Nicht Schweigen, sondern das Unrecht laut herausschreien...damit kehrt die Furcht (vor Entdeckung und Strafe) dann zum Auslöser (= Gewalttäter) zurück...so wie es sein sollte!

LG
Tyra
 
Hallo Beate!
Vielen Dank für deine Meinung. Es tut einfach nur gut, darüber zu reden/schreiben. Ich glaube, ich werde mich nie dazu aufraffen können, eine Therapie zu machen, obwohl ich selbst weiß, dass es vielleicht die einzige Möglichkeit ist, mit diesem "Scheiß"-Thema abschließen zu können. Wäre da nicht die Angst und das Schagefül mit jemandem darüber zu reden.
Obwohl ich in letzter Zeit oft am nachdenken bin, ob ich es nich tdoch mal probieren sollte. Ich würde gerne meinem Freund davon erzählen, aber, wie gesagt, ich habe Angst vor seiner Reaktion. Wie auch immer die sein mag. Aber dann würde er mich wahrscheinlich in einigen Dingen besser verstehen.
Naja, wahrscheinlich brauch ich noch etwas Zeit, um das "offiziell" verarbeiten zu können.
Dir noch einmal viel Dank.
Cutie
 

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