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Japanisch lernen

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe Forianerinnen und Forianer 🙂

ich würde gerne die japanische Sprache lernen. Ich bin seit Jahren großer Japan Fan, höre japanische Musik und würde gerne auch irgendwann mal Tokio sehen.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, WIE ich am besten eine Sprache, insbesondere Japanisch lerne. Vielleicht hat sich hier auch schon jemand daran versucht? 🙂

Ich habe bisher in einem Selbststudium begonnen die japanische Silbenschrift (Hiragana und Katakana) zu lernen. Damit kann ich dann immerhin schon mal japanische Kinderbücher lesen - wenngleich ich sie dann noch nicht übersetzen kann 😀

Als nächstes möchte ich Vokabeln lernen, auch direkt in der Silbenschrift. Ich halte die Vorgehensweise "erst Schrift, dann Vokabeln" für besser. Vokabeln kann ich gut mit einem Lehrbuch oder einer App lernen.

Dabei stolper ich aber recht schnell über die aus dem chinesischen stammenden Schriftzeichen (Kanji). Davon müsste ich zum flüssigen Lesen langfristig rund 2.000 Zeichen lernen.... Ich habe keine Ahnung wie ich die lernen soll, zumal ich zu jedem Schriftzeichen Übersetzung UND Aussprache lernen muss. Soll ich das gleichzeitig lernen oder nacheinander? Oder soll ich Kanji erstmal ganz ausblenden und alles in Hiragana schreiben?

Ich habe auch schon einen VHS Kurs besucht. Gefiel mir aber gar nicht. Zum einen fehlt mir die Zeit regelmäßig Kurse zu besuchen, zum anderen halte ich von der Methode "stures Auswendiglernen" nichts. Natürlich kommt der Zeitpunkt wo man die Sprache hören und aktiv sprechen muss, ich würde es aber zu Beginn gerne im Selbststudium versuchen.

LG
Andreas
 
Ich habe schon mal etwa ein Jahr lang Japanisch gelernt. So wie du habe ich einen Sprachkurs gemacht. Das ist zwar nicht optimal, aber zum Einsteigen trotzdem nicht schlecht. Irgendwie muss man ja einen Fuß in die Tür kriegen, und da kann so ein Sprachkurs helfen, um zumindest einen Basiswortschatz zu lernen und sich mit Katakana und Hiragana vertraut zu machen.

Früher oder später ist es dann hilfreich, sich mit Japanern auszutauschen, zum Beispiel über ein Sprach-Tandem (du lernst über ein Internet-Portal oder über einen Aushang in einer Bibliothek etc. einen Japaner kennen, der Deutsch lernen will. Ihr trefft Euch dann regelmäßig, und jeder versucht, in der Sprache des anderen zu sprechen).

Zur Schrift:
Katakana und Hiragana kann man relativ schnell lernen. Bei den Kanji hingegen ist viel Geduld angesagt, die lernt man nur nach und nach. Ich habe diese Schriftzeichen am besten gelernt, indem ich sie immer und immer wieder geschrieben habe (Schreibübungen sozusagen).

Am Anfang lernt glaube ich jeder erst einmal nur Katakana und Hiragana, und nach und nach kann man die allmählich gelernten Kanji hinzu nehmen. Wichtig zu wissen: die Aussprache der Kanji ist im Japanischen nicht eindeutig, sie hängt vom Kontext ab. Ein und dasselbe Zeichen kann unterschiedlich ausgesprochen werden, weil es oft eine sinojapanische und eine rein japanische Aussprache gibt.

Typische Beispiele: die Zahlzeichen von 1 bis 10 sind zwar eindeutig, können aber auf verschiedene Arten ausgesprochen werden.

Beispiel:
ist das Zeichen für die Zahl 6. Es kann ausgesprochen werden:
roku. Das ist die sinojapanische Aussprache.
Es gibt aber auch die rein japanische Aussprache, die schreibt man dann so:
六つ.
Die Aussprache: muttsu

Man sieht: das Zeichen kommt in beiden Fällen vor, weil es 6 bedeutet, aber es hat verschiedene Aussprachen.

Noch schwieriger wird es, wenn man die Zahlen nicht isoliert benutzt, sondern etwas Konkretes zählen will, dann verändert sich die Aussprache erneut, aber das Zeichen bleibt gleich. Beispielsweise bedeutet
六本木 "6 Bäume" und wird roppongi ausgesprochen. Das ist auch der Name eines Stadtbezirks in Tokyo.

Anderes Beispiel: das Zeichen für einen Menschen sieht so aus: (wird hito oder jin ausgesprochen). Wenn man Menschen zählen will, verändert sich die Aussprache.
"2 Menschen" schreibt man
ニ人
Einzeln würde man die beiden Zeichen also aussprechen ni und hito bzw. jin. In der Kombination wird daraus aber die Aussprache futari. Wenn man Menschen zählen will, verändert sich die Aussprache beider Zeichen und verschmilzt zu einem neuen Wort.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo andreas,
an die verschiedenen zeichen, insbesondere auch an den chinesischen kanjis kommst du nicht vorbei, wenn du die sprache lernen willst.
mein tipp: besorge dir japanische schulbücher. die japanischen kinder lernen praktisch alle diese zeichen über gedichte, sprich über die einheit von aussehen, klang und bedeutung.
viel erfolg.
marut
 
hallo andreas,

ich hoffe du hattest einen guten rutsch und es geht dir gut.
....
was heißt du kannst kinderbücher lesen nur nicht übersetzen?

erzähl gerne mehr von deinem fortschritt hier wenn du magst.

Erstmal Danke und auch dir ein frohes Neues Jahr! 🙂
Mit Lesen meine ich, dass ich die japanische Silbenschrift aussprechen kann.
ALso ich kann z.B. aus "こんにちは" erkennen, dass die Silben für Ko-n-ni-chi-wa stehen, aber dadurch kann ich das Wort natürlich nicht automatisch übersetzen, sondern eben nur auf japanisch lesen.

Jetzt wo ich die Silbenschrift lesen kann, möchte ich Vokabeln lernen.

Früher oder später ist es dann hilfreich, sich mit Japanern auszutauschen, zum Beispiel über ein Sprach-Tandem (du lernst über ein Internet-Portal oder über einen Aushang in einer Bibliothek etc. einen Japaner kennen, der Deutsch lernen will. Ihr trefft Euch dann regelmäßig, und jeder versucht, in der Sprache des anderen zu sprechen).

Das ist eine gute Idee. Es gibt sogar Apps wie "Hello Talk" bei denen man mit Japanern chatten kann. Besser ist natürlich das echte Sprechen wie du sagst.

Zur Schrift:
Katakana und Hiragana kann man relativ schnell lernen. Bei den Kanji hingegen ist viel Geduld angesagt, die lernt man nur nach und nach. Ich habe diese Schriftzeichen am besten gelernt, indem ich sie immer und immer wieder geschrieben habe (Schreibübungen sozusagen).

Mache ich denn etwas falsch wenn ich erstmal alles bzw. die Vokabeln in Katakana und Hiragana lerne?
Soweit ich das verstehe, können ja alle Kanji in Hiragana geschrieben werden, in Lehrbücher sehe ich die oft parallel. Ich schau mir so gerade das Buch "japanisch im Sauseschritt" an, da stehen neben jedem Kanji noch die gleichlautenden Hiragana. Da es mir primär ums sprechen und verstehen geht, würde ich mit Lernen von Kanji noch warten. Ich glaube japanische Kinder lernen ja auch alles erstmal in Hiragana und erst im Verlauf ihrer Schule langsam die Kanji.
 
Mache ich denn etwas falsch wenn ich erstmal alles bzw. die Vokabeln in Katakana und Hiragana lerne?
Soweit ich das verstehe, können ja alle Kanji in Hiragana geschrieben werden, in Lehrbücher sehe ich die oft parallel.

Damit machst du nichts falsch. Es stimmt, dass man alle Kanji in Hiragana und auch in Katakana schreiben kann. Und auf diese Weise kannst du die Silbenalphabete gut üben. Es ist ja wichtig, dass sie dir im Lauf der Zeit in Fleisch und Blut übergehen, und du nicht jedesmal grübeln musst, was für ein Zeichen das war.

So wie du es machst, so machen es die meisten. Erst einmal sattelfest werden mit den Katakana und Hiragana, und dann nach und nach die Kanji dazu lernen.

Die Katakana kann man ja auch gut gebrauchen, um Worte entziffern zu können, die aus Fremdsprachen (meistens aus dem Englischen) importiert wurden. Damit kann man überraschend viele Beschriftungen in der Öffentlichkeit (auf Schildern, Hinweistafeln etc.) lesen. Zum Beispiel das japanische Wort für eine Rolltreppe ist:
エスカレーター und wird esukare-ta- ausgesprochen (genauer gesagt wird es gesprochen wie eskareetaa). Es leitet sich vom englischen escalator ab.

Mit Katakana schreibt man normalerweise auch westliche Namen (von Personen, Städten, Ländern, etc.). Berlin heißt beispielsweise ベルリン (Berurin), und Deutschland heißt ドイツ (Doitsu).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist noch ein Tipp für die Kanji eingefallen.

Es gibt Bücher, in denen die knapp 2000 Standard-Kanji schön systematisch aufgelistet sind. Die Zeichen sind relativ groß dargestellt, mit Aussprache- und Bedeutungsbeispielen. Außerdem fand ich folgendes hilfreich:

die Zeichen werden mit einer empfohlenen Strichreihenfolge dargestellt. Mir hat es geholfen, mich beim Schreiben an diese Reihenfolge zu halten, weil ich mir dann die Zeichen wesentlich einfacher merken konnte (man prägt sich das Bewegungsmuster ein).

Es sei denn, du hast kein Interesse daran, die Zeichen auch handschriftlich zu schreiben?
 
Mir ist noch ein Tipp für die Kanji eingefallen.

Es gibt Bücher, in denen die knapp 2000 Standard-Kanji schön systematisch aufgelistet sind. Die Zeichen sind relativ groß dargestellt, mit Aussprache- und Bedeutungsbeispielen. Außerdem fand ich folgendes hilfreich:

die Zeichen werden mit einer empfohlenen Strichreihenfolge dargestellt. Mir hat es geholfen, mich beim Schreiben an diese Reihenfolge zu halten, weil ich mir dann die Zeichen wesentlich einfacher merken konnte (man prägt sich das Bewegungsmuster ein).

Es sei denn, du hast kein Interesse daran, die Zeichen auch handschriftlich zu schreiben?

Danke 🙂
Ich habe die Hiragana und Katakana aus dem Buch "Die Kana lernen und behalten" von James W. Heisig gelernt. Das klappte mit der Bilden zum Merken sehr gut.
Für die Kanji habe ich mir dann ebenfalls von Heisig ein Buch mit 2.000 Kanji bestellt. Das aber gefielt mir gar nicht, weil hier nur die Übersetzung der Zeichen aber nicht die Aussprache enthalten war. Ich möchte etwas mit On- und Kun-Lesungen nebst Übersetzungen und schau mich grad um. "Kanji und Kana: Die Welt der japanischen Schrift in einem Band" von Wolfgang Hadamitzky liegt schon in meinem Einkaufskorb.
https://www.amazon.de/Kanji-Kana-ja...?ie=UTF8&qid=1483534843&sr=8-1&keywords=kanji

So viel Auswahl bei deutscher Literatur gibt es gar nicht mal, vieles ist Englisch. Ich kann zwar gut Englisch aber Deutsch ist mir dann doch lieber. Immerhin gib`s reichlich Apps, ich wiederhole die Kanas grad mit der "AnkiDroid" App. Egal was man auswendig lernen will, man kann sich kostenlos Lernstapel herunterladen und dann wie früher mit Karteikarten lernen. Hätte es sowas bloß schon zu meiner Schulzeit gegeben ^^

Schwierig ist generell zwischen Lernmedien zu wechseln, weil jede Lektüre wieder anderen Vokabel voraussetzt. Aber hier stehe ich ja auch noch ganz am Anfang und kann kaum mehr als Hallo, Bahnhof, Ich, Du usw.
Ein gutes ganzheitliches Werk habe ich noch nicht gefunden, eben weil entweder Kanji gelehrt werden ODER Vokabeln mit vielleicht noch Grammatik.

Aber ich denke, ich sollte erstmal Vokabeln auf Kana Basis lernen damit ich Erfolge spüre und einfache Texte ohne Kanji lesen und übersetzen kann. Ich kenne aber auch Lehrbücher, die auf Seite 3 schon mit einzelnen Kanji anfangen, denn selbst für das einfache Touristen-Japanisch muss man eigentlich die Kanji auf den Verkehrsschildern lesen können.

Drückt mir die Daumen, dass ich fleißig bin 😀
 
Ein gutes ganzheitliches Werk habe ich noch nicht gefunden, eben weil entweder Kanji gelehrt werden ODER Vokabeln mit vielleicht noch Grammatik.

Das stimmt, das hatte mich damals auch schon gestört, weswegen ich mehrere Bücher zum Thema gekauft hatte. Beim Lernen von Mandarin ist es auch so ähnlich, obwohl es da keine drei verschiedene Schriftsysteme gibt. Auch da habe ich bisher kein wirklich gutes, umfassendes Lehrbuch gefunden, in dem sowohl die Sprache, der Wortschatz, die Grammatik und die Schriftzeichen übersichtlich dargestellt werden.
 
Ich lerne seit ca. 3 Jahren Japanisch und finde es deutlich einfacher, sobald man Hiragana gut und Katakana zumindest halbwegs kann auch die ersten Kanji zu lernen. Das erleichtert das Lesen ungemein, weil man daran erkennt wo ein Wort aufhört und das neue beginnt. Im Japanischen gibt es ja keine Leerzeichen zwischen den Wörtern. Erstmal erkennen und die Bedeutung wissen reicht völlig aus. 私は漢字書きます。lässt sich meiner Meinung nach besser lesen als わたしはかんじかきます。

Nun aber zum (Sprachen) lernen im Allgemeinen: Man kann es mit Karteikarten versuchen: auf einer Seite Deutsch, auf der anderen Japanisch in der Schrift oder Schriften seiner Wahl. Man kann sich auch an Gegenstände zu Hause Post its kleben, auf denen der Name des Gegenstands auf Japanisch steht oder eine Tätigkeit, die man damit machen kann (z.B. kochen am Herd). Japanische Texte laut vorlesen und versuchen zu übersetzen, Musik und Filme/Serien im Originalton hören. Im Internet nach Tandempartnern suchen und vllt nochmal einen anderen Kurs ausprobieren.

Auch ruhig mal Youtube und den App Store durchstöbern...da gibt's jede Menge, je nachdem auf was du dich gerade konzentrieren möchtest.
 
Kleiner Zwischenstand meiner Japanisch-Versuche

Ich habe ca. 3 Monate durchgehalten und hatte dann erstmal aufgegeben, möchte aber wieder einsteigen, diesmal mit mehr Ausdauer.

Ich habe mir verschiedene Bücher geholt
- japanisch im Sauseschritt
- Japanisch für Manga Fans
- diverse Heisig Bücher für Katagana, Hiragana und Kanji

Katakana und Hiragana lernen ging erstaunlich gut. Kanji habe ich erstmal aufgegeben.

Mein Hauptproblem ist, dass ich keine Methodik habe. Es fühlt sich alles durcheinander an und ich lerne extrem langsam. Das wilde Durcheinander der Schriftzeichen und die unterschiedlichen Lernmethoden der Bücher sind konfus.

So ist "japanisch im Sauseschritt" (ohne Kanji)eigentlich ein gutes Buch, das Niveau zieht aber extrem an und irgendwann liest man nur noch japanische Schrift und hat keine Kontrolle mehr, ob man etwas richtig liest. Von der Aussprache ganz zu schweigen. Zwar ist japanisch nicht die schwerste Sprech-Sprache, aber doch ungewohnt.

Die Heisig Bücher sind für die Schriftzeichen toll. ABER bei den Kanji wird es mühsam. Nicht nur weil es viele sind, sondern die Heisig Methode lehrt ERST "Zeichen und Übersetzung" und erst im zweiten Schritt die Aussprache. Das soll zwar bewusst so sein, liefert aber erstmal GARKEINEN Erfolg zum Verstehen der gesprochenen Sprache. Wie vieles im japanischen sehr mühselig.

Grundsätzlich empfehlen kann ich die App "AnkiDroid". Hier kann man Karteikarten erstellen oder runterladen und so Vokabel und Schriftzeichen lernen. Kostenlos, super! Problem ist aber: Was tun mit den Wörtern? Grammatik wird hier nicht gelehrt. Auch ist es schwer, die Wörter zu finden, die man gerade im Lehrbuch parallel nutzt.

Ich wollte jetzt mal Rosetta Stone testen, habe aber eher negatives gehört. Lohnt sich das?

Einen VHS Kurs habe ich schon versucht, allerdings mit sehr negativen Erfahrungen. Muttersprachler hin oder her, unsere Japanisch Lehrerin konnte kaum Deutsch. Nach wenigen Tagen hatten 3 Schüler den Kurs verlassen, weil das Niveau nicht stimmte. Schriftzeichen wurden erstmal gar nicht gelehrt, dafür wurde man mit Vokabeln zugeschüttet. Ich glaube, dass die meisten Muttersprachler keineswegs gut Japanisch lehren können.

Ich wünschte, mir würde jemand mehr einen roten Faden aufzeigen. Ich habe immer das Gefühl, ich vergesse Dinge schnell wieder oder lerne in die falsche Richtung.

Ich frische erstmal die Hiragana und Katakana auf und wollte mich dann im Lehrbuch vorarbeiten. Vielleicht parallel die Lehrbuch Vokabeln per App nachlernen oder Rosetta Stone testen.
 
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