Aus meiner Sicht ist die Unterscheidung zwischen Diesseits und Jenseits eine Illusion. Wenn ich mir ein spezifisches Bild machen sollte/wollte, dann gefällt mir am Besten noch "Himmel und Hölle" aus dem Buch
"Mensch und Übermensch" von
George Bernard Shaw.
Und tatsächlich hatte ich mal eine Nahtoderfahrung - wenn man es mir so zugestehen will. Die Psyche ist schon faszinierend. Konnte es mir also nicht erklären, warum mein ganzer Körper, außer mein Gesicht, plötzlich mit "Anomalien" übersät war. Da ich mich zuletzt thematisch mit Krebs befasst hatte, war es mir zu 99,9% klar, dass ich Hautkrebs habe und in Kürze oder sehr bald sterben werde. "Nicht auch noch du." Also stand ich frühmorgens und stark übernächtigt in meiner Küche. Durch das verhangene Küchenfenster hörte ich, wie Mülltonnen rausgekarrt wurden. Und plötzlich, im Fraktal einer Sekunde sah ich nicht nur die Müllmänner, sondern alles und alle Details auf dieser Welt. Mein Geist schoß einmal ans Ende des Universums, darüber hinaus, durch alle Dimensionen und wieder zurück. Ich war nun beruhigt und bereit zu sterben.
Auf einer anderen Ebene hat sich durch dieses klitzekleine Ereignis wohl mein Empfinden darüber intensiviert, was ich in diesem Leben als wichtig oder unwichtig erachte.
Nachdem ich "mit letzter Kraft" einer vertrauten Forumteilnehmerin detailliert die Symptome geschildert hatte, schrieb sie mir sehr bald darauf hin und mit ihrer sagenhaften Treffsicherheit: "Bettwanzen, Baby."
Und wie so ziemlich immer, hatte sie auch damit recht. Also alles nicht so tragisch, wie es für mich den Anschein hatte. Und ja, ich lebe noch.
