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Jobangebot - nach dem Vorstellungsgespräch habe ich ein ganz ungutes Gefühl!

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K

Karafia

Gast
Hallo,

ich hatte heute morgen ein Vorstellungsgespräch in einem Architekturbüro.
Das Stellenangebot kam vom Jobcenter, d.h. es handelt sich um einen Arbeitsplatz, den ich nicht ablehnen dürfte!
Meine Aufgaben wären Telefondienst und Sekretariatsaufgaben.

Ich hatte schon vor dem Gespräch große Angst, dass ich den Anforderungen nicht gewachsen sein könnte.
Im Profil stand, dass gute MS-Office-Kenntnisse erforderlich und SAP-Kenntnisse wünschenswert seien.
Ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, aber in den 13 Jahren seit dem Abschluss nur insgesamt 3 Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Seit 2010 bin ich dauerhaft arbeitslos.
Dementsprechend wenig traue ich mir zu und habe das im Gespräch auch voll raushängen lassen.
Ich sagte, dass ich so gut wie keine Computerkenntnisse habe und nur mit Word arbeiten könne.
Der Chef war etwas verwundert, weil ich eine Fortbildung, die auch eine PC-Schulung beinhaltete, besucht habe.
Doch er kommentierte das nicht weiter.
Er fragte auch nicht, warum ich seit Jahren nicht mehr im kaufmännischen Bereich gearbeitet habe.
Er stellte es eher so dar, dass das ganze kein Problem sein dürfte, obwohl ich mit Datenbänken werde arbeiten müssen.

Das Gespräch war überhaupt so, wie ich es noch nie erlebt habe.
Normalerweise soll man etwas über seinen Werdegang erzählen, man wird nach Stärken und Schwächen gefragt und soll sagen, warum man sich für diesen Job befähigt sieht.
Ich wurde auch desöfteren gefragt, warum ich in keinem Job besonders lange war. Manchmal wurde auch nach privaten Interessen gefragt.
Das war alles nicht der Fall.

Anwesend beim Gespräch war noch ein wesentlich jüngerer Mitarbeiter, der mich die ganze Zeit beobachtete. Ich hatte den Eindruck, dass er mich eher skeptisch betrachtete.
Der Chef machte sehr schnell deutlich, dass es von Arbeitgeberseite auf jeden Fall zu einem Arbeitsvertrag kommen könne. Es liege an mir zu entscheiden, ob ich am 03. Februar anfangen wolle.

Ich wurde noch durch die Firma geführt und mir wurden ein paar der ohnehin wenigen Mitarbeiter vorgestellt.
Ich wäre die einzige Frau.
Mir wurde auch mein eventuell zukünftiger Arbeitsplatz gezeigt. Ein ganz netter Raum, in dem aber in den Regalen neben den Aktenordnern auch Teddybären sitzen. 🙄

Ehrlich gesagt habe ich ein ungutes Gefühl.
Ich habe mich äußerst schlecht verkauft, und trotzdem wurde mir gleich ein Arbeitsvertrag angeboten.
Ich sehe zwei mögliche Gründe. Zum einen: sie wollen möglichst wenig Gehalt zahlen (ich nannte als Gehaltsvorstellung 1400 € brutto). Zum anderen: es gibt doch Chefs, die gerne mal mit einer Sekretärin anbandeln, möglichst jung und blond. Vielleicht wäre ich da das geeignete Objekt?

Jedenfalls soll ich am Montagmorgen Bescheid geben, ob ich anfangen möchte.

Ich kann nicht verstehen, dass sie mich als Mitarbeiterin wollen!
Bitte schreibt mir eure Meinung dazu.

Liebe Grüße,
Karafia
 
Du verstehst nicht, dass sie dich als Mitarbeiterin wollen????

Meine Güte, du hast aber ein schlechtes Bild von dir.

Klar nimmst du den Job an!

🙂
 
Du verstehst nicht, dass sie dich als Mitarbeiterin wollen????

Meine Güte, du hast aber ein schlechtes Bild von dir.

Klar nimmst du den Job an!

🙂


Ehemalige Arbeitgeber haben mich oft als Katastrophe abgestempelt.
Meinst du, ich könnte es dort schaffen, mit ein bisschen Selbstvertrauen?
 
Ich frage mich eher umgekehrt, warum Du alles dafür getan hast, den Job nicht zu bekommen?

1400 € brutto ist eh schon mehr als mager. Für Vollzeit? Tiefer kann er eigentlich nicht gehen. Vielleicht will er Dich unbedingt, weil er weiß, dass er so billig nie wieder jemanden kriegt. Vielleicht wird Dein Arbeitsplatz dazu noch gefördert. Vielleicht ist es auch wichtig, dass die Sekretärin nett aussieht und nicht so wichtig, was genau Du jetzt kannst. Vielleicht gibts dort keine anspruchsvollen Aufgaben, so dass er sich sicher ist, dass Du das trotz Deiner Bedenken hinkriegst.

Ich würde es machen, wenn es Schrott ist, wirst Du es merken und kannst dann immer noch handeln.

Besser als sein Leben lang arbeitslos sein, ist das allemal.
 
Ich frage mich eher umgekehrt, warum Du alles dafür getan hast, den Job nicht zu bekommen?

1400 € brutto ist eh schon mehr als mager. Für Vollzeit? Tiefer kann er eigentlich nicht gehen. Vielleicht will er Dich unbedingt, weil er weiß, dass er so billig nie wieder jemanden kriegt. Vielleicht wird Dein Arbeitsplatz dazu noch gefördert. Vielleicht ist es auch wichtig, dass die Sekretärin nett aussieht und nicht so wichtig, was genau Du jetzt kannst. Vielleicht gibts dort keine anspruchsvollen Aufgaben, so dass er sich sicher ist, dass Du das trotz Deiner Bedenken hinkriegst.

Ich würde es machen, wenn es Schrott ist, wirst Du es merken und kannst dann immer noch handeln.

Besser als sein Leben lang arbeitslos sein, ist das allemal.

Um erst einmal deine Frage zu beantworten, warum ich mich schlecht dargestellt habe.
Meine Angst war so groß, dass sie mich nehmen und sich dann nach kurzer Zeit herausstellt, dass es nicht funktioniert mit mir. Dann muss ich mich ja auch wieder beim Jobcenter rechtfertigen.

Ein bisschen ärgere ich mich jetzt aber auch über meine Gehaltsvorstellung.
Ich habe mich als Langzeitarbeitslose nicht getraut, ein höheres Gehalt zu nennen. Doch es stimmt schon. Sie denken, dass ich mit 1400 € zufrieden wäre und sie so billig nie wieder jemanden bekommen würden. 🙄

Ich werde den Job annehmen, denn es stimmt, es ist besser als noch Jahre arbeitslos zu sein.
 
Gehalt kann man auch nachverhandeln, wenn es gut läuft.

Ich bin auch Sekretärin in einem reinen Männerbetrieb. Und ich fühle mich SOWAS von wohl da. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, daß es mit einem hohen Männeranteil im Team ein echt nettes Klima ist.

Vielleicht hat der eine Kollege nur so komisch geguckt, weil Du Dich selbst so niedergemacht hast.

Glaub mal an Dich selbst, auch wenn es schwer ist. Ja, Dein Gehalt wird da auch eine gewichtige Rolle spielen, aber Du bist ja nun nicht die einzige Langzeitarbeitslose, die sie zum Vorstellungsgespräch bekommen. Und Du bist auch ganz sicher nicht die einzige von denen, deren Selbstbewußtsein durch die Arbeitslosigkeit gelitten hat. ;-)

Aber vielleicht ist für Dich jetzt mal der Zeitpunkt da, von dem an Du auch mal Glück haben sollst. 🙂

Nimm den Job an, laß den Lernprozeß (auch auf menschlicher Ebene) zu, und starte dann durch. Ich drück Dir die Daumen!
 
bei den gehaltsforderungen von 1400 brutto bist du ja auch eine billige sklavin!
die nehmen dich wahrscheinlich mit kusshand.
aber bei deinem lebenslauf solltest du dringend annehmen!
 
Ja, nimm den Job an und schaue, was daraus wird. 1400 Euro sind immer noch mehr als Arbeitslosengeld und die Berufserfahrung kannst du für die nächsten Bewerbungen mitnehmen.



Zudem solltest du erst einmal dir selbst mehr trauen und etwas stolzer auf dich zu sein. Betone nicht immer, was du nicht kannst und nicht gemacht hast, sondern denke daran, was du schon geschafft hast. Gib dir nicht für alles die Schuld, sondern lasse es mehr auf dich zukommen.

Gehen kannst du ja später immer noch und da hast du dir gegenüber dem SB der Arge auch nix vorzuwerfen, wenn du es wenigstens versucht hast.
 
Danke für die weiteren Antworten.

Ich habe mich nun entschieden, den Job anzunehmen.
Morgen werde ich den Arbeitsvertrag unterschreiben.

Das ganze kommt mir noch so unwirklich vor!
Meine Sachbearbeiterin beim Jobcenter sagte, sie freue sich für mich.
Ganz ehrlich, ich freue mich nicht, denn ich habe ganz große Ängste! Noch dazu das Gefühl, mich dermaßen niedrig bei meiner Gehaltsvorstellung angesiedelt zu haben. Sie müssen denken, dass ich mir wirklich null zutraue und dementsprechend nicht mehr wert bin!

Ich habe mit einer Freundin überlegt, warum der Chef schon zum Ende des Vorstellungsgesprächs eine Zusage machen konnte.
Ich kann ihn ja wohl keinesfalls von mir überzeugt haben.
Meine Freundin meinte, es liege sicher an dem niedrigen Gehalt.

Ich muss jetzt versuchen, das beste daraus zu machen.
 

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