G
Günter
Gast
Hallo miteinander
Ich bin vor einiger Zeit eher zufällig auf Johanniskraus gestoßen, habe mich darüber informiert und nehme es seit etwa 2 Monaten. Da es bei mir eine positive Wirkung hat, möchte ich kurz über meine Erkundigungen und Erfahrungen berichten.
Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal ein synthetisches Antidepressivum (Zoloft mit Wirkstoff Setralin) ausprobiert. Nach zwei Wochen konnte ich keine Wirkung wahrnehmen. Dagegen hatte ich den mir statistisch zustehenden Anteil der Nebenwirkungen: Taubheitsgefühle im Gesicht, ständiges Durstgefühl, Konzentrationsstörungen, Verlust des Sättigungsgefühls - egal, wie viel oder wie wenig ich aß. Obwohl die Nebenwirkungen wieder abklingen können, habe ich es kurze Zeit später wegen dem Ausbleiben einer positiven Wirkung wieder abgesetzt. Auch ein zweiter Versuch einige Zeit später blieb erfolglos.
Bei Johanniskraut setzte zu meiner eigenen Überraschung nach etwa 2 Wochen eine positive Wirkung ein. In meinem Leben änderte sich nichts. Ich bin arbeitslos, meine Wohnung ist chaotisch, ich zögere notwendige Dinge ganz gerne heraus, neige dazu, zuviel zu essen, und Single bin ich immer noch. Aber meine Stimmung wurde besser. Ich bin lockerer, gelassener, alberner. Und das hält bislang seit etwa 6 Wochen an. Depressive Phasen von mehreren Tagen traten seitdem nicht mehr auf. Allenfalls einmal ein Abend. Außerdem glaube ich, dass es mir den letzten Schritt erleichtert hat, keinen Alkohol mehr zu trinken (als „ehemaliger“ Alkoholiker). Ich komme gar nicht mehr auf den Gedanken. Nebenwirkungen habe ich keine wahrgenommen.
Zu Johanniskraut
Johanniskraut ist erst um 1980 als stimmungsaufhellendes Mittel wieder bekannt geworden. Leider liegen noch keine wirklich umfassenden Untersuchungen vor. Die größeren Untersuchungen der vergangenen Jahre ergaben jedoch eindeutig, dass Johanniskraut bei leichten, teilweise auch bei mittelschweren Depressionen eine ähnlich hohe Erfolgsquote hat, wie synthetische Antidepressiva.
Dabei halten sich die Nebenwirkungen sehr in Grenzen. Es macht nicht süchtig, eine Überdosierung ist relativ ungefährlich, die Erscheinungen beim Absetzen sind relativ harmlos. Letztlich darf es deshalb auch frei verkauft werden.
Die wichtigsten Nebenwirkungen sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut - also keine ausgiebigen Sonnenbäder und kein Solarium – und ein Einfluss auf hormonelle Verhütung. Es ist bis heute nicht sicher nachgewiesen, ob die Wirkung z.B. der Pille beeinträchtigt ist, man sollte jedoch vorsichtig sein. Ansonsten kann es in seltenen Fällen zu Unverträglichkeiten kommen (Übelkeit, allergische Reaktionen).
Johanniskraut kann die Wirkung von wenigen anderen Medikamenten beeinträchtigen. Darüber sollte man sich vorher informieren, am besten mit einem Arzt sprechen.
Johanniskraut sollte nicht zusammen mit anderen Antidepressiva eingenommen werden. Deren Wirkung kann verstärkt werden, ebenso wie deren Nebenwirkungen.
Man sollte Johanniskraut unbedingt in der Apotheke (oder auch Internetapotheke) kaufen. Die in Drogeriemärkten oder Supermärkten angebotenen Präparate sind durchweg nicht ernst zu nehmen. Sie sind viel zu niedrig dosiert. Empfohlen wird eine Tagesdosis von etwa 4 Gramm Johanniskraut. Das entspricht etwa 900 mg Extrakt bei der handelsüblichen Konzentration. Ich habe einmal eines der höchstdosierten Supermarktprodukte gekauft. 170 mg Extrakt. Laut Packungsbeilage sollte man täglich ein Dragee einnehmen. Tatsächlich wären 4-5 Dragees empfehlenswert gewesen. Nebenbei war die Packungsbeilage bei den Nebenwirkungen unvollständig. Na ja, braucht man ja auch nicht unbedingt bei einer Dosierung, die kaum mehr, als einen Placebo-Effekt hervorrufen kann. Außerdem ist es fraglich, wie gut die Qualität (verwendete Pflanzenteile, Anbaugebiet, Extraktionsverfahren) der Billigprodukte ist.
Johanniskraut wird in Apotheken von vielen bekannten Firmen angeboten. Ich nehme Felis 425 (Hexal), das wie die meisten anderen angebotenen Markenprodukte wie z.B. Jarsin 450 (Lichtwer), Johanniskraut Sandoz 425, Hypericum Stada 425, Tonizin 425 (Betapharm), oder Johanniskraut Ratiopharm 425 von zwei Einnahmen täglich ausgeht. Manche Produkte wie Laif 900 (Steigerwald) oder auch Laif 600 – bei höherer Konzentration - gehen von einer Einnahme aus. Obwohl in Untersuchungen kein Nachteil bei einer einmaligen täglichen Einnahme festgestellt wurde, würde ich zur zweimaligen Einnahme raten. Der wichtigste Wirkstoff Hyperizin wird zwar in 25 Stunden nur zur Hälfte im Körper abgebaut. Aber andere Bestandteile werden viel schneller abgebaut und die genaue Wirkungsweise ist bis heute nicht geklärt. Man geht von einem Zusammenspiel der Bestandteile aus, das auf mehrfache Weise wirkt, wie es mit synthetischen Mitteln noch nicht erreicht wird.
Johanniskraut wirkt nicht sofort, wie es auch bei synthetischen Antidepressiva der Fall ist. Man muss es etwa 1-4 Wochen einnehmen, ehe man eine Wirkung wahrnehmen kann – oder eben auch nicht. Es wirkt, genau wie synthetische Antidepressiva, bei jedem Menschen verschieden und entsprechend bei manchen Menschen gar nicht. Wer täglich die empfohlene Dosis einnimmt, muss mit Kosten von etwa 15 Euro im Monat rechnen. Eine Packung mit 60 Kapseln/Tabletten/Dragees sollte zum Ausprobieren ausreichen. Johanniskraut kann allerdings auch vom Arzt verschrieben werden. Ich würde auch zu einer Absprache mit einem Arzt raten, da es für viele Symptome ungeeignet ist. Insbesondere sollte man eine begleitende Therapie erwägen.
So, ich glaube, das war alles.
Diese Seiten fand ich zu Johanniskraut ganz interessant:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/johannis.htm
http://www.naturheilkunde-online.de/naturheilkunde/fachartikel/johanniskraut.html
Günter
Ich bin vor einiger Zeit eher zufällig auf Johanniskraus gestoßen, habe mich darüber informiert und nehme es seit etwa 2 Monaten. Da es bei mir eine positive Wirkung hat, möchte ich kurz über meine Erkundigungen und Erfahrungen berichten.
Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal ein synthetisches Antidepressivum (Zoloft mit Wirkstoff Setralin) ausprobiert. Nach zwei Wochen konnte ich keine Wirkung wahrnehmen. Dagegen hatte ich den mir statistisch zustehenden Anteil der Nebenwirkungen: Taubheitsgefühle im Gesicht, ständiges Durstgefühl, Konzentrationsstörungen, Verlust des Sättigungsgefühls - egal, wie viel oder wie wenig ich aß. Obwohl die Nebenwirkungen wieder abklingen können, habe ich es kurze Zeit später wegen dem Ausbleiben einer positiven Wirkung wieder abgesetzt. Auch ein zweiter Versuch einige Zeit später blieb erfolglos.
Bei Johanniskraut setzte zu meiner eigenen Überraschung nach etwa 2 Wochen eine positive Wirkung ein. In meinem Leben änderte sich nichts. Ich bin arbeitslos, meine Wohnung ist chaotisch, ich zögere notwendige Dinge ganz gerne heraus, neige dazu, zuviel zu essen, und Single bin ich immer noch. Aber meine Stimmung wurde besser. Ich bin lockerer, gelassener, alberner. Und das hält bislang seit etwa 6 Wochen an. Depressive Phasen von mehreren Tagen traten seitdem nicht mehr auf. Allenfalls einmal ein Abend. Außerdem glaube ich, dass es mir den letzten Schritt erleichtert hat, keinen Alkohol mehr zu trinken (als „ehemaliger“ Alkoholiker). Ich komme gar nicht mehr auf den Gedanken. Nebenwirkungen habe ich keine wahrgenommen.
Zu Johanniskraut
Johanniskraut ist erst um 1980 als stimmungsaufhellendes Mittel wieder bekannt geworden. Leider liegen noch keine wirklich umfassenden Untersuchungen vor. Die größeren Untersuchungen der vergangenen Jahre ergaben jedoch eindeutig, dass Johanniskraut bei leichten, teilweise auch bei mittelschweren Depressionen eine ähnlich hohe Erfolgsquote hat, wie synthetische Antidepressiva.
Dabei halten sich die Nebenwirkungen sehr in Grenzen. Es macht nicht süchtig, eine Überdosierung ist relativ ungefährlich, die Erscheinungen beim Absetzen sind relativ harmlos. Letztlich darf es deshalb auch frei verkauft werden.
Die wichtigsten Nebenwirkungen sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut - also keine ausgiebigen Sonnenbäder und kein Solarium – und ein Einfluss auf hormonelle Verhütung. Es ist bis heute nicht sicher nachgewiesen, ob die Wirkung z.B. der Pille beeinträchtigt ist, man sollte jedoch vorsichtig sein. Ansonsten kann es in seltenen Fällen zu Unverträglichkeiten kommen (Übelkeit, allergische Reaktionen).
Johanniskraut kann die Wirkung von wenigen anderen Medikamenten beeinträchtigen. Darüber sollte man sich vorher informieren, am besten mit einem Arzt sprechen.
Johanniskraut sollte nicht zusammen mit anderen Antidepressiva eingenommen werden. Deren Wirkung kann verstärkt werden, ebenso wie deren Nebenwirkungen.
Man sollte Johanniskraut unbedingt in der Apotheke (oder auch Internetapotheke) kaufen. Die in Drogeriemärkten oder Supermärkten angebotenen Präparate sind durchweg nicht ernst zu nehmen. Sie sind viel zu niedrig dosiert. Empfohlen wird eine Tagesdosis von etwa 4 Gramm Johanniskraut. Das entspricht etwa 900 mg Extrakt bei der handelsüblichen Konzentration. Ich habe einmal eines der höchstdosierten Supermarktprodukte gekauft. 170 mg Extrakt. Laut Packungsbeilage sollte man täglich ein Dragee einnehmen. Tatsächlich wären 4-5 Dragees empfehlenswert gewesen. Nebenbei war die Packungsbeilage bei den Nebenwirkungen unvollständig. Na ja, braucht man ja auch nicht unbedingt bei einer Dosierung, die kaum mehr, als einen Placebo-Effekt hervorrufen kann. Außerdem ist es fraglich, wie gut die Qualität (verwendete Pflanzenteile, Anbaugebiet, Extraktionsverfahren) der Billigprodukte ist.
Johanniskraut wird in Apotheken von vielen bekannten Firmen angeboten. Ich nehme Felis 425 (Hexal), das wie die meisten anderen angebotenen Markenprodukte wie z.B. Jarsin 450 (Lichtwer), Johanniskraut Sandoz 425, Hypericum Stada 425, Tonizin 425 (Betapharm), oder Johanniskraut Ratiopharm 425 von zwei Einnahmen täglich ausgeht. Manche Produkte wie Laif 900 (Steigerwald) oder auch Laif 600 – bei höherer Konzentration - gehen von einer Einnahme aus. Obwohl in Untersuchungen kein Nachteil bei einer einmaligen täglichen Einnahme festgestellt wurde, würde ich zur zweimaligen Einnahme raten. Der wichtigste Wirkstoff Hyperizin wird zwar in 25 Stunden nur zur Hälfte im Körper abgebaut. Aber andere Bestandteile werden viel schneller abgebaut und die genaue Wirkungsweise ist bis heute nicht geklärt. Man geht von einem Zusammenspiel der Bestandteile aus, das auf mehrfache Weise wirkt, wie es mit synthetischen Mitteln noch nicht erreicht wird.
Johanniskraut wirkt nicht sofort, wie es auch bei synthetischen Antidepressiva der Fall ist. Man muss es etwa 1-4 Wochen einnehmen, ehe man eine Wirkung wahrnehmen kann – oder eben auch nicht. Es wirkt, genau wie synthetische Antidepressiva, bei jedem Menschen verschieden und entsprechend bei manchen Menschen gar nicht. Wer täglich die empfohlene Dosis einnimmt, muss mit Kosten von etwa 15 Euro im Monat rechnen. Eine Packung mit 60 Kapseln/Tabletten/Dragees sollte zum Ausprobieren ausreichen. Johanniskraut kann allerdings auch vom Arzt verschrieben werden. Ich würde auch zu einer Absprache mit einem Arzt raten, da es für viele Symptome ungeeignet ist. Insbesondere sollte man eine begleitende Therapie erwägen.
So, ich glaube, das war alles.
Diese Seiten fand ich zu Johanniskraut ganz interessant:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/johannis.htm
http://www.naturheilkunde-online.de/naturheilkunde/fachartikel/johanniskraut.html
Günter
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