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Jura oder Informatik(Ingenieurswesen) Studium?

Dr_Mario

Mitglied
Guten Tag,

Ich bin immer noch auf der Suche nach dem richtigen Studiengang für mich. Übrig geblieben sind zwei. Einmal Rechtswissenschaft, das ist interessant, weil ich kommunikativ bin, gerne schreibe und verhandel. Zweitens ist Informatik-Ingenieurwesen da, weil ich gerne Gesetze erforsche, mathematisch begabt bin und in meiner Freizeit viel Programmiere.

Herausgefallen ist Medizin. Das ist mir zu eklig und man muss sich von den Noten her enorm anstrengen.

PS: Bitte diskutiert etwas darüber und schreibe nicht nur das Ergebnis hin.

DrMario
 
Streich erstmal deinen Dr aus deinem Namen... 🙂

Man muss sich in jedem Studiengang anstrengen, um gute Noten zu bekommen. D.h. in keinem Studium werden dir Noten einfach so geschenkt.

Für Jura ist mathematische Begabung und kommunikativ sein ganz nützlich. Aber von der Mathematik her nur das Definition-Satz-Beweis Zeugs, und nicht die Mitternachts-Formel anwenden. Jura-Studenten gibt es zur Zeit sehr viele, teilweise bekommt man die besten Jobs nur durch Prädikatsexamen, während das untere Quartil eher strauchelt.

Informatik, v.a. in Kombination mit Ingenieurswesen, kann sehr interessant sein. Es ist viel Hardcore Mathematik im ersten Jahr drinnen und zur Zeit werden sehr viele Informatiker gesucht.

Ich persönlich finde beide Fachgebiete interessant, z.B. Strafrecht, Verfassungsrecht, etc. und in Informatik künstliche Intelligenz, Machine Learning, etc.

Geh nach persönlichem Interesse vor. Mit beiden Fächern kann man wenig falsch machen. Also, was könntest du dir vorstellen, die nächsten 40 Jahre lang zu machen?

EDIT:
Google mal nach Skripten. In Informatik kannst du nach Analysis, Lineare Algebra, Theoretische Informatik, praktische Informatik, technische Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen, usw. suchen.

Für Jura würde ich dir empfehlen in eine Bibliothek zu gehen und dir ein Buch wie "Einführung in die Rechtswissenschaften" oder Ähnliches auszuleihen. Vielleicht gibt es auch Skripten im Internet.

Dann kannst du mal schauen, was dich erwarten wird und mit was du dich lieber befassen möchtest. Wäre vielleicht auch noch nützlich zu schreiben, was dein Ziel ist, bzw. wieso du beide Fächer in Betracht ziehst.
 
Erstmal zu dem Doktor im Namen... es kommt von der Super Mario Figur, die mit Pillen schmeißt und weil das auf meinen Namen passt. Nicht, weil ich ein Doktor bin.

Ich mache derzeit ein Praktikum beim Juristen und das berufliche Fahren gefällt mir auch sehr. Ich hatte auch mal ein Informatik-Praktikum. Reines Programmieren, aber das war nicht ganz mein Ding. Deshalb möchte ich es auch mit Ingenieur zusammen studieren, um noch mehr den technischen Hintergrund zu verstehen.

Mein Ziel ist es Menschen zu helfen, sei es durch eine App im Auto (Informatik) oder durch ein besseres Urteil (Strafrecht).

In beiden Berufen kenne ich ungefähr die Lerngebiete. Aber das hilft mir auch nicht weiter. Finde beides interessant.
 
was-studiere-ich.de
oder ähnliches schon probiert? Waren da beide Optionen gleichauf?

Ansonsten kannst du dich eiskalt für beides einschreiben bis du dich entscheiden kannst. Ist aber sicherlich stressig. Oder du wirfst einfach eine Münze!

Aber auch wenn du den "falschen" Studiengang erwischt: Nächstes Jahr kannst du einfach was anderes machen, das eine verschenkte Jahr ist auch nicht so wild, wenn du danach 40 Jahre lang das "Bessere" machen kannst.
 
Du solltest dir beim Jura- Studium aus dem Kopf schlagen, dass das Ziel der ganzen Sache sei, die Welt besser zu machen "durch bessere Urteile". Arbeitest du später als Anwalt, musst du dir vor Augen halten, dass auch ein Mandat vor dir sitzt, der die Tat wirklich begangen hat.
Mach dir klar, dass es am Ende nur die Wenigsten auf den Richterstuhl schaffen! Rechne doch mal,...die maximal erreichbare Punktzahl ist 18, überglücklich sind alle, wenn sie im Schnitt 9 Punkte erreicht haben (Prädikatsnote oder "Vollbefriedigend"), 90 % landen bei 4-7 Punkten.
Natürlich können mathematische Fähigkeiten nicht schaden, weil das beweist, dass man logisch denken kann, was für Jura enorm wichtig ist. Aber mein Dozent sagt immer: "Wäre ich gut in Mathe, hätte ich Mathe studiert und nicht Jura". Will meinen: Für Jura ist es wichtig, mit dem Gesetz umgehen und es auf unbekannte Sachverhalte anwenden zu können. Das hat rein gar nichts (um mit der weit verbreiteten Meinung aufzuräumen) mit Gesetzestext- Auswendiglernen zu tun. Das Gesetz hat man im Examen schließlich dabei. Demnach sind Mathematikfähigkeiten kenie Grundvoraussetzung.
Jetzt zum Studium...Das hat in den ersten Semestern wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Du lernst "lehrbuchartig" und bekommst Fälle, die du im Gutachten lösen musst und zum Ergebnis kommst, ob sich die Person A oder B strafbar gemacht hat, oder die eine gegen die andere Person zivilrechtliche Ansprüche hat. Dabei gilt es Unmengen an Theorie und Meinungsstreitigkeiten zu lernen und zu bewältigen, das Gesetz auszulegen und Transferleistungen auf einen unbekannten Sachverhalt zu leisten.

"Verhandeln" wirst du im Studium auch nicht...streich dir das aus dem Kopf, das Studium, hat wie bereits erwähnt, wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Das kommt erst später, im Referendariat, wenn du das erste Examen in der Tasche hast und die Uni damit abgeschlossen hast.
Und jetzt rechne nochmal...du hast Regelstudienzeit von 9 Semestern (die die meisten, wie ich selbst, sowieso überschreiten, da die Vorbereitung auf das Examen einem alles abverlangt und es gilt Massen an Stoff zu bewältigen) wenn alles gut läuft (und dann musst du es echt drauf haben) bist du dann schon fertig und fängst mit dem Referendariat an, das zwei Jahre dauert. Daran schließt sich das zweite Staatsexamen. Ob man das (11 fünfstündige Klausuren plus eine Mündliche) auf Anhieb schafft ist fraglich. Man muss immer mit einem Zweitversuch rechnen und diesen einkalkulieren.
Was ich damit sagen will...bis man sein angestrebtes Ziel erreicht hat, dauert es verdammt lange. Dabei solltest du dir sicher sein, ob du es wirklich studieren möchtest und nicht blauäugig an die ganze Sache herangehen.
Natürlich möchte ich dir nicht den Mut nehmen, Jura zu studieren. Du solltest es allerdings nur tun, wenn du wirklich Spaß an der Sache hast und es dich 100 prozentig interessiert. Wenn das der Fall ist, kann es richtig Spaß machen. Dennoch ist es nicht mit einem Bachelor- Studiengang zu vergleichen, bei welchem man jedes Semester seine 5-6 Klausuren schreibt und auf einen keine "Hammerprüfung" am Ende wartet.
 
Jura ist meines Wissens recht überlaufen, wäre Steuerberatung und/oder Wirtschaftsprüfung auch ne Option? Soll beides sehr lukrativ sein.

Informatiker/Ingenieure braucht man auch immer, aber ich denke die Verdienstmöglichkeiten als Steuerberater wären dennoch höher. Wie wärs mit Wirtschaftsingenieur? - sollen auch sehr gefragt sein.
 
Danke, dass du den Studiengang Jura beleuchtet hast.

Mir fehlte in meinen Praktikum als Programmierer schlicht weg der soziale Kontakt. Daher hoffe ich, dass es im Jura Studium mehr sein wird. Oder später als Anwalt, Richter, what ever.
Ich finde es gut eine Herausforderung mit viel lernen zu haben. Die Schule ist mir teilweise zu langweilig.
Ein Vorteil im Anwalt sein vermute ich bei der Selbstständigkeit. Ich mag es nicht als "Informatiker" die Fristen einzuhalten und immer pünktlich zu sein.

Vielleicht kennt jemand noch die andere Seite?
 
Die Herausforderung "Lernen" bzw. "richtiges Lernen" hast du in jedem Studiengang. Bei Jura ist die Kunst gegen das "Vergessen" anzukämpfen.
Zum Thema Selbstständigkeit...Nun ja, das mag voll ein Vorteil sein. Einer der Nachteile,..insofern man in einer Großkanzlei sitzt, in den ersten Jahren wirst du da nicht vor 21 Uhr abends aus dem Laden rauskommen.
Mach dir doch einfach mal eine Pro/ Contra Liste und setze dich in Vorlesungen der Studiengänge, die dich interessieren. Das scheint mir am Effektivsten zu sein.
 

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