G
Gast
Gast
Hallo,
ich studiere jetzt im 3.Semester Jura. Ich nehme an einem englischsprachigen Studiengang teil, und werde ab dem 5.Semester 1,5 Jahre in England verbringen. Soweit so gut. Sicherlich ist das eine riesige Chance.
Das Problem ist auch nicht, dass mich Jura nicht interessiert oder so. Ganz im Gegenteil, fachlich macht mir das Spaß. Das Problem sind die Leute und die Anonymität der Uni. Wir sind eine Gruppe von Leuten, die den engllischen Studiengang macht. Die allermeisten fühlen sich als totale Elite. Immer müssen sie die besten sein, am meisten gelernt haben, und immer wissen wieviel Du gemacht hast damit sie wissen dass sie besser sind. Oder andere sind einfach für mich "langweilig". Ich meine ich war nie großer Partygänger oder so, aber die verbringen halt ihre Freizeit mit Fahrradtouren und Besuchen in der Philarmonie, was ja mal sicherlich nett ist, aber auf die Dauer. Natürlich auch wieder nicht alle, klar,aber ich bin wirklich auf vielen Veranstaltungen gewesem, wo die Leute dabei waren, um sie kennzulernen, und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass die einfach nicht "auf meiner Wellenlänge" liegen. Der Junge aus dem Studiengang, mit dem ich mich am besten verstehe, sagt das übrigens auch, und zwar ohne dass ich das vorher erwähnt hätte, also ganz von sich aus. Klar hatte ich auch in der Schule Leute, die ich nicht so mochte, aber im Großen und Ganzen habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir die Vorlesungen mit allen anderen Jurastudenten zusammen haben, also mit mehreren 100 Leuten. Das ist mir einfach zu viel. Man spricht mal mit dem, neben dem man sitzt, aber auch nicht viel, weil der Prof ja vorne redet. Es gibt keine Arbeit in Kleingruppen oder so.
Ich vermisse die Schule, wo man in einem Klassenverband war. Man was nicht mit allen Leuten befreundet, aber man gehörte irgendwo zusammen, weil man eben in einer Klasse war. Ich habe mich beinah jeden Morgen auf die Schule gefreut. Und jetzt freue ich mich gar nicht mehr. Wenn ich die Uni betrete, sinkt meine Laune ab. Ich kann da nichts gegen tun. Und wie gesagt, ich war auf Veranstaltungen und so, d.h. ich habe mich echt bemüht.
Aber es macht mich einfach wahnsinnig traurig, und irgendwo depressiv. Ich habe nicht das Gefühl, für irgendwas gut zu sein, kann aber auch neben der Uni nicht viel anderes machen, weil ja das aus den Vorlesungen auch nachgeholt werden muss. Meinem Freund geht meine schlechte Laune schon tierisch auf den Keks. Aber es ändert sich nichts. Seit dem ersten Semester ist es schon so.
Und jetzt überlege ich ob ich aufhören soll. Das Problem ist, dass ich die fachliche Seite ja mag. Möglich wäre es dann für mich, z.B. an einer Finanzhochschule dual zu studieren. Da sind Jura-Anteile mit dabei, aber man studiert in kleinen Kursen, das wäre vielleicht was schulähnlicher, und nicht so anonym. Da hat man aber natürlich dann nicht die Verdienstchancen die man mit einem Jurastudium mit Auslangsaufenthalt (mal unterstellt das Examen läuft einigermaßen) hat.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Ne gute Karriere später ist bestimmt toll, aber im Moment bin ich ständig traurig und depressiv, ich möchte mich endlich wieder freuen, morgens aufzustehen. Oder soll man sich einfach durchbeißen, damit es irgendwann viel später einmal besser wird? Aber jetzt will ich ja auch irgendwie "leben".
Was meint Ihr?
Was würdet Ihr mir raten?
Eure Julia (sorry dass es so lang geworden ist)
ich studiere jetzt im 3.Semester Jura. Ich nehme an einem englischsprachigen Studiengang teil, und werde ab dem 5.Semester 1,5 Jahre in England verbringen. Soweit so gut. Sicherlich ist das eine riesige Chance.
Das Problem ist auch nicht, dass mich Jura nicht interessiert oder so. Ganz im Gegenteil, fachlich macht mir das Spaß. Das Problem sind die Leute und die Anonymität der Uni. Wir sind eine Gruppe von Leuten, die den engllischen Studiengang macht. Die allermeisten fühlen sich als totale Elite. Immer müssen sie die besten sein, am meisten gelernt haben, und immer wissen wieviel Du gemacht hast damit sie wissen dass sie besser sind. Oder andere sind einfach für mich "langweilig". Ich meine ich war nie großer Partygänger oder so, aber die verbringen halt ihre Freizeit mit Fahrradtouren und Besuchen in der Philarmonie, was ja mal sicherlich nett ist, aber auf die Dauer. Natürlich auch wieder nicht alle, klar,aber ich bin wirklich auf vielen Veranstaltungen gewesem, wo die Leute dabei waren, um sie kennzulernen, und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass die einfach nicht "auf meiner Wellenlänge" liegen. Der Junge aus dem Studiengang, mit dem ich mich am besten verstehe, sagt das übrigens auch, und zwar ohne dass ich das vorher erwähnt hätte, also ganz von sich aus. Klar hatte ich auch in der Schule Leute, die ich nicht so mochte, aber im Großen und Ganzen habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir die Vorlesungen mit allen anderen Jurastudenten zusammen haben, also mit mehreren 100 Leuten. Das ist mir einfach zu viel. Man spricht mal mit dem, neben dem man sitzt, aber auch nicht viel, weil der Prof ja vorne redet. Es gibt keine Arbeit in Kleingruppen oder so.
Ich vermisse die Schule, wo man in einem Klassenverband war. Man was nicht mit allen Leuten befreundet, aber man gehörte irgendwo zusammen, weil man eben in einer Klasse war. Ich habe mich beinah jeden Morgen auf die Schule gefreut. Und jetzt freue ich mich gar nicht mehr. Wenn ich die Uni betrete, sinkt meine Laune ab. Ich kann da nichts gegen tun. Und wie gesagt, ich war auf Veranstaltungen und so, d.h. ich habe mich echt bemüht.
Aber es macht mich einfach wahnsinnig traurig, und irgendwo depressiv. Ich habe nicht das Gefühl, für irgendwas gut zu sein, kann aber auch neben der Uni nicht viel anderes machen, weil ja das aus den Vorlesungen auch nachgeholt werden muss. Meinem Freund geht meine schlechte Laune schon tierisch auf den Keks. Aber es ändert sich nichts. Seit dem ersten Semester ist es schon so.
Und jetzt überlege ich ob ich aufhören soll. Das Problem ist, dass ich die fachliche Seite ja mag. Möglich wäre es dann für mich, z.B. an einer Finanzhochschule dual zu studieren. Da sind Jura-Anteile mit dabei, aber man studiert in kleinen Kursen, das wäre vielleicht was schulähnlicher, und nicht so anonym. Da hat man aber natürlich dann nicht die Verdienstchancen die man mit einem Jurastudium mit Auslangsaufenthalt (mal unterstellt das Examen läuft einigermaßen) hat.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Ne gute Karriere später ist bestimmt toll, aber im Moment bin ich ständig traurig und depressiv, ich möchte mich endlich wieder freuen, morgens aufzustehen. Oder soll man sich einfach durchbeißen, damit es irgendwann viel später einmal besser wird? Aber jetzt will ich ja auch irgendwie "leben".
Was meint Ihr?
Was würdet Ihr mir raten?
Eure Julia (sorry dass es so lang geworden ist)