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Jurastudium oder Informatik

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Gast

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Heute ist schon der 15.08. und mir läuft die Zeit davon.

Derzeit sieht es so aus, dass ich die Zusage für ein duales Informatikstudium mit anschließender Verbeamtung habe, alternativ habe ich Zusagen von 3 verschiedenen Unis für ein Jurastudium.

An sich arbeite und nutze ich gerne meinen PC, seis für Officekram oder Unterhaltung, allerdings habe ich absolut keine Ahnung vom Programmieren. Hab hie und da mal in ne Vorlesung von Wirtschaftsinformatik reingeschnuppert und es schien mir an sich recht verständlich. Probleme sehe ich insofern, dass ich in der Schulmathematik die Basics immer verstanden hab aber eher Probleme mit den komplexeren und weiterführenden Themenbereichen hatte. Außerdem befürchte ich, als einsamer Programmierer vorm Bildschirm in einer kleinen Büronische mit eintöniger Arbeit zu enden. Auch bin ich in der Beamtenlaufbahn was Entwicklung angeht echt eingeschränkt, mein Gehalt steht im Prinzip schon von Tag 1 an fest.

Auf der anderen Seite hab ich mal ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei gemacht und die Materie hat mir recht gut gefallen, auch hat man mir dort empfohlen Recht zu studieren. Mir hat es sehr gefallen, dass man zwar eine Grundlage hat, aber diese immer neu an die Situation adaptieren muss, also Abwechslung vorhanden ist. Auch liegt es mit, Texte bzw Briefe geschickt zu formulieren und zu verhandeln. Allerdings fürchte ich beim Jurastudium, dass es echt hart wird und ich das Prädikat (9/18 Punkten) nicht erreiche, ich habe nachgelesen dass nur 10% aller Jurastudenten diese Hürde überwinden können.
Des weiteren habe ich keinen Anspruch auf Bafög da mein Vater zu viel dafür verdient (geschiedene Eltern) sich aber dennoch quer stellt mehr als nötig zu zahlen, womit ich zu folgendem Fazit komme:

Mein Herz und meine Wünsche sagt Jura studieren, aber mein Kopf und mein Geldbeutel tendieren zum dualen Studium.

Über den ein oder anderen Kommentar würde ich mich echt freuen, zumal ich wie gesagt enorm unter Zeitdruck stehe um eine Entscheidung zu treffen.
 
In deinem Fall würde ich nach dem Herzen gehen. Wenn dir Informatik nicht gefällt würdest du dann denken was wäre wenn..
 
"Mein Herz und meine Wünsche sagt Jura studieren, aber mein Kopf und mein Geldbeutel tendieren zum dualen Studium"

Herz ist wichtiger als Kopf. Nur wenn man tut was einem Spaß macht und man mit dem Herzen dabei ist kann man erfolgreich sein.
 
Auch wenn programmieren früher oder später zum Informatikstudium dazugehört ist es eher eine Randerscheinung. Informatik ist Mathematik, du solltest dich vor allem Fragen ob du Mathematik in 4 Semestern mit allen Auswüchsen überlebst. Jura ist dagegen absolut 100%ig Geisteswissenschaftlich und reine lernerei ohne Logik (Logiker leben in Jura gefährlich)

Ansich sind das 2 Studiengänge die verschiedener nicht sein können
 
Auch wenn programmieren früher oder später zum Informatikstudium dazugehört ist es eher eine Randerscheinung.
Deine Beschreibung klingt nach Mathestudium. Dort ist Programmieren als Randerscheinung vorhanden. Das Informatikstudium ist genau das Gegenteil. Da ist Mathematik zwar keine Randerscheinung da es Grundlage für das Programmieren ist, aber großen Stellenwert hat Mathe nicht weil es selten über stinknormales Schulmathe hinaus geht.

Jura ist dagegen absolut 100%ig Geisteswissenschaftlich und reine lernerei ohne Logik (Logiker leben in Jura gefährlich)
Das ist auch wieder Schwachsinn. Das Jurastudium besteht im Prinzip zum größten Teil aus dem Durchkauen von juristischen Fällen, quasi das ständige Üben vom richtigen Einordnen des Falls und Anwenden der Gesetze. Selbst Gesetze muss man im Studium nicht auswendig lernen.
 
Jura ist dagegen... reine lernerei ohne Logik (Logiker leben in Jura gefährlich)
Unsinn. Das behaupten nur gescheiterte oder schlechte Juristen oder juristische Laien.

Liebe/r TE!

Auch unterhalb des Prädikats (z.B. mit zwei soliden "Befriedigend" um die 8 Punkte) lassen sich durchaus akzeptable Stellen finden. Im Zuge des demografischen Wandels wird sich ohnehin in den nächsten Jahrzehnten noch manches ändern.

Im Zweifel würde ich an deiner Stelle Jura studieren. Vielleicht kannst du den Kontakt zu der Anwaltskanzlei, in der du das Praktikum gemacht hast, halten und dir dort in den Semesterferien oder aber an der Uni am Lehrstuhl eines Professors als studentische Hilfskraft etwas dazu verdienen? Gleichzeitig wäre es eine juristische (Neben)Tätigkeit, zumindest aber nichts völlig Fachfremdes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Beschreibung klingt nach Mathestudium. Dort ist Programmieren als Randerscheinung vorhanden. Das Informatikstudium ist genau das Gegenteil. Da ist Mathematik zwar keine Randerscheinung da es Grundlage für das Programmieren ist, aber großen Stellenwert hat Mathe nicht weil es selten über stinknormales Schulmathe hinaus geht.
Guck dir mal das Modulhandbuch bei einer einschlägigen Uni an.

Informatik: Studierende

Allein von den GOP Prüfungen sind 5 Mathematik in Reinform und für die restlichen ist man besser sehr gut in Mathematik. Und 4 Semester Mathematik Grundlagen (Mathematik für INF) sind auch happig.

Nur zu sagen, dass Programmieren in Informatik eine Randerscheinung ist halte ich für ein Gerücht. *gg* Ich glaube die Entwicklung einer Bachelorarbeit in Informatik die ohne Programmierarbeit klar kommt ist ein Bachelorthema wert. 😀
 
Ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Vor zwei Jahren stand ich vor der Entscheidung: Konditorin (Herz) oder Jura (Verstand). Ich habe mich für den Verstand entschieden.

Eins muss Dir klar sein: Das Jurastudium dauert viele Jahre. Den Informatiker hättest du vermutlich in der Häfte der Zeit in der Tasche. Zumindest hättest du den ersten Abschluss.

Du wirst auch EXTREM viel (auswendig) lernen müssen. Keine Gesetzestexte, sondern Massen (!) an Definitionen und viele Theorien. Dazu solltest du ein gewisses Talent im Formulieren haben - und Durchhaltungsvermögen.
Du brauchst nicht erwarten, dass du 18 Punkte schreibst - Unmöglich. Die bekommt nicht mal der hochbegabte Streber aus der ersten Reihe! Wenn du Dich im zweistelligen Bereich einordnest, bist du gut. Mit 4 Punkten bist du im Durchschnitt 😀

Ein Prädikatsexamen ist ein großes Ziel. Aber Ziele sind wichtig 😉 Auch ohne Prädikatsexamen hast du aber Aufstiegsmöglichkeiten. Man kann sich einen Ruf aufbauen, Kontakte knüpfen - und um die eigene Kanzlei aufzubauen, benötigt man kein Prädikat 😉

Mein Tipp wäre dennoch, Informatik zu studieren. Ich bin eben ein Kopfmensch 😉
 
Weil einige hier etwas zu Informatik geschrieben haben, was aber nicht ganz stimmt und Korrektur bedarf, wird mein Beitrag etwas länger ausfallen.

Ich hatte Informatik studiert und erinnere mich noch daran, dass einige Kommilitonen bis zum Ende hin noch Aversionen gegen Mathe hegten und dennoch ihren Abschluss schafften. Man darf es hassen, muss jedoch damit umgehen lernen. Übrigens haben auch einige ihren BSc in der Tasche, die gar nicht programmieren konnten (was ich verwunderlich und ziemlich peinlich finde, denn was sonst assoziiert man mit einem Informatiker?) und jetzt ihren Master machen!

Es gibt Überschneidungen mit der üblichen "Schulmathematik" (Lineare Algebra, Matrizenrechnung, Differentialgleichungen, Integralrechnung...) gerade zu Beginn in den Einführungsveranstaltungen - wo man übrigens alles "von vorne" lernt. Wenn man also in der Schule keinen Plan von Mathe hatte: das macht nichts. Man kann es auch so schaffen.
Die für das Studium relevante Mathematik (Ausnahme sind Matrizen) ist ohnehin eine ganz andere:
Berechnungen zwischen Zahlensystemen, Boolsche Algebra, Digitale Logik, Mengenlehre, Graphentheorie (malen nach Zahlen, sogbar mit Farben!), Kombinatorik, Zahlentheorie, ggf. Kryptographie, Statistik (sicher auch im Jurastudium vorhanden)...
Auch wenn primär nicht einer mathematischen Disziplin zugeordnet, finden sich verschiedene mathematische Notationen in anderen Bereichen: Formale Sprachen/Grammatiken, Berechenbarkeit, Turing-Maschinen, Automaten, Laufzeitanalyse, Datenstrukturen/-banken... eigentlich überall. Außer in Veranstaltungen wie Datenschutz.

Ich empfand die Mathematik im Studium weitaus einfacher als die in der Schule. Das liegt zum einen an der Aufbereitung des zu Lernenden an der Uni (man wird öfters mit konkreten Problemen und Aufgabenstellungen konfrontiert, wo Mathematik zur Anwendung kommt und endlich mal "Sinn" ergibt) und zum anderen, dass man sich langsam von den "klassischen Gleichungen" löst und in Algorithmen übergeht, was dem alltäglichen Denken mehr entspricht. Auch gab es an der Uni eine ganz andere Arbeitsatmosphäre, insbesondere wenn man sich in Lerngruppen organisiert hatte, wo man sich dank einer Art des sozialen Drucks gezwungen fühlte unangenehme Aufgaben zu bearbeiten. Es hängt nicht immer von dem Thema (Mathe) selbst ab, sondern auch den Umständen, in denen man mit diesem konfrontiert wird. Und Schule versaut durch Verstofflichung ohnehin jedes Fach.

Was das Programmieren betrifft, war im Studium nur C (nicht C++) und Java verpflichtend. Und dabei ging es nie um die Sprache selbst, sondern den dahinterstehenden und grundlegenden Konzepten, Software-Techniken und Architekturen, welche auf jede andere Sprache übertragbar sind. Das Grundlegende hat man durch das Programmieren in der jeweiligen Sprache gelernt. In diesem Zusammenhang musste man sich auch Modellierungssprachen aneignen (insbesondere UML), die m.E. weitaus wichtiger für einen Informatiker sind. Auch das Programmieren selbst besteht nicht nur aus Schreiben von Code. Fehlersuche, Dokumentation, Verwaltung (Git, Svn), Suchen von bestehenden Lösungen von Problemen, dementsprechend Code Review für andere, Konzeption und Evaluation, Testung, Kommentierung, Kommunikation über Probleme, bei denen man nicht weiterkommt (Stackoverflow...) und nochmals Fehlersuche - all das macht das Programmieren aus, und höchstwahrscheinlich noch mehr, was mir gerade nicht einfällt. Je nach Auswahl der Veranstaltungen kamen C++, Python, Matlab... hinzu, wo man mittels dieser andere Problemstellungen lösen konnte.

Wie sieht nun der Alltag im Studium abseits der Vorlesungen aus?
Viel vor dem Bildschirm sitzen. Aber auch viele schriftliche Aufgaben für Übungsgruppen und Tutorien, die man wöchentlich abgeben musste. Zum Erstaunen von vielen - sehr viel kommunizieren (!): Übungsgruppen, Tutorien, Austausch über Facebook, Whatsapp, eigene Foren mit Studenten aus gleichen und höheren Semestern, privat organisiert in Lerngruppen, Nutzen von Sprechstunden mit Dozent und Prof usw.usf. Wer sich nicht da beteiligt und glaubt, alleine durchziehen zu können, wird es nicht schaffen. Unmöglich. Gerade die späteren Matheveranstaltungen werden sehr hart, sodass man zwangsweise auf die Kommunikation mit anderen angewiesen ist. Konzipieren, Durchführen und Beenden von größeren Projekten im Team, und dabei mit den Streitereien, Unstimmigkeiten umgehen lernen. Und die Ergebnisse wiederum mit anderen kommunizieren. Die Aufgaben am PC bestanden jedoch eher aus Einzelarbeit und stundenlangem Grübeln, Ausprobieren und den Dingen, die ich oben schon erwähnte.

Bei mir haben sich die Interessen im Studium jedoch stark verändert. Nach Abschluss des Studiums habe ich mich für einen ganz anderen Bereich entschieden (Gesundheit) und mache dort nun eine Ausbildung. Jedoch bereue ich nicht Informatik studiert zu haben. Wie es danach weitergehen könnte, kenne ich selber nur aus Trends, Stellenausschreibungen (schau mal >>hier<<*. Ist da irgendetwas interessantes für dich bei? Für mich jedenfalls nicht 😉) und Erfahrungen anderer.

Mustang meinte:
Nur zu sagen, dass Programmieren in Informatik eine Randerscheinung ist halte ich für ein Gerücht. *gg* Ich glaube die Entwicklung einer Bachelorarbeit in Informatik die ohne Programmierarbeit klar kommt ist ein Bachelorthema wert.
Es gibt viele Bachelor-Arbeiten, bei denen man nicht programmieren muss (Datenschutz, Patentrecht...). Falls das Programmieren einem nicht gefällt, hat man genügen Alternativen.


Mit Jura kenne ich mich nicht aus, deswegen kein Wort dazu. Ich hoffe mein Beitrag schafft etwas Klarheit und hilft dir bei der Entscheidungsfindung.


*Jobmarkt - Fakultät für Informatik - TU Dortmund Wenn du hier nichts interessantes findest, solltest du Informatik nicht studieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sieht nun der Alltag im Studium abseits der Vorlesungen aus?
Viel vor dem Bildschirm sitzen. Aber auch viele schriftliche Aufgaben für Übungsgruppen und Tutorien, die man wöchentlich abgeben musste. Zum Erstaunen von vielen - sehr viel kommunizieren (!): Übungsgruppen, Tutorien, Austausch über Facebook, Whatsapp, eigene Foren mit Studenten aus gleichen und höheren Semestern, privat organisiert in Lerngruppen, Nutzen von Sprechstunden mit Dozent und Prof usw.usf. Wer sich nicht da beteiligt und glaubt, alleine durchziehen zu können, wird es nicht schaffen. Unmöglich. Gerade die späteren Matheveranstaltungen werden sehr hart, sodass man zwangsweise auf die Kommunikation mit anderen angewiesen ist. Konzipieren, Durchführen und Beenden von größeren Projekten im Team, und dabei mit den Streitereien, Unstimmigkeiten umgehen lernen. Und die Ergebnisse wiederum mit anderen kommunizieren. Die Aufgaben am PC bestanden jedoch eher aus Einzelarbeit und stundenlangem Grübeln, Ausprobieren und den Dingen, die ich oben schon erwähnte.

Ich studier selber Informatik und ich mach fast alles alleine und ich schaff es trotzdem. Wir brauchen weder zu kommunizieren noch machen wir größere Projekte. Bei uns sieht es so aus: Zu jedem Fach gibt es eine Hausaufgabe in der Woche die man abgeben sollte, 50% von den Hausaufgaben müssen am Ende richtig sein damit man zur Klausur zugelassen wird. Mathe ist bei uns ganz normale Schulmathe, nur etwas erweitert. Ansonsten noch normale Physik Hausaufgaben, und Programmierhausaufgaben. Bei den Programmierhausaufgaben ist man in einer Gruppe, wobei man sich die Aufgaben aufteilt, d.h. einer macht die erste Aufgabe, der zweite die nächste Aufgabe etc. Und das wars auch schon. Du dramatisierst es ziemlich extrem. Kann sein das es bei deiner Hochschule so extravagent abläuft, aber ich studier nur an einer stinknormalen FH wie jeder andere auch und nicht an einer elitären Uni wie die TU München o.ä.
 

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