Anzeige(1)

Kaiserschnitt - Angst etwas verpasst zu haben

Mama1718

Neues Mitglied
Hallo

Ich weiß nun nicht, ob das in dieses Forums gehört, aber ich muss es mir einfach von der Seele quatschen...

Ich habe 2 Kinder bekommen, absolute Wuschkinder! Meinen ersten Sohn haben die Ärzte nach Geburtsstillstand per Kaiserschnitt geholt. Nach 2 Jahren kam mein zweiter Sohn per Wunschkaiserschnitt zur Welt. Damals kam mir der Wunsch nach einem Kaiserschnitt plausibel vor, ich konnte alles planen, habe meinen erste Sohn in sicheren Händen gewusst.

Jetzt bekommen Bekannte und Freunde auch Kinder und ich ertappe mich dabei, wie ich sie förmlich ausquetsche nach Informationen der Geburt. Ich will wirklich alles wissen, wann es losging, wie lange die Wehen waren, wie es sich anfühlte.

Irgendwie habe ich das Gefühl, es zu bereuen, meinen zweiten Sohn ohne Indikation per Kaiserschnitt bekommen zu haben. Ich denke, als 2-fach Mama fehlt mir da was, die Erfahrung, die alle anderen machen durften.

Zudem kommt, dass ich meinen ersten gar nicht stillen konnte und den zweiten nur kurz. Und da bin ich echt neidisch, wenn ich stillende Mamas sehe. Auch wenn man sagt, dass man auch liebevoll die Flasche geben kann.

Irgendwas stimmt da nicht im mir. Ich meine, ich bin unendlich glücklich, dass beide Kinder gesund sind und auch wenn der Alltag nicht immer leicht war (ich habe darüber hier geschrieben), habe ich diese Erfahrung einfach verpasst. Sie ist weg und kann nicht nachgeholt werden.

Das stimmt mich wirklich traurig, an manchen Tagen weniger und heute musste ich weinen, denn gestern erst bekam meine Freundin ihre Tochter und obwohl sie eigentlich nicht stillen wollte, klappt es so hervorragend...

Das macht mich traurig und auch neidisch...
 
Mich berührt dein Text irgendwie. Als Mann kan ich dazu aber naturgemäß wenig sagen.


Ich weiß nicht, ob dir das hilft: Denk weniger an das, was du nicht erlebt hast und mehr was du erlebt hast.
Du hast viele Erlebnisse gemacht, die uns Männern ganz prinzipiell verborgen bleben. Ich werde niemals wissen wie es ist, wenn man ein Kind unter dem Herzen trägt.
 
Ich kann es verstehen, dass es Dich traurig und neidisch macht, aber es gibt noch etwas wichtigeres und dazu erfreuliches, was mit dir passiert ist, und was Dir wahrscheinlich entgeht:

Du bist zu einer natürlichen, reiferen Haltung zu diesem Thema gekommen, einer neuen, tieferen Wertung und Wertschätzung und zwar sehr bewusst! Und du teilst diese mittlerweile uns mit, vielleicht auch manchen zukünftigen Müttern unter uns. Das finde ich gut. 🙂

Ich habe für mich ganz allgemein eine Erkenntnis gewonnen, dass Trauer über Verlust einer Erfahrung oder die Sehnsucht nach ihr sehr nah an der tatsächlichen Erfahrung liegt, da man sie sehr realistisch ahnt und durch die darin erhaltene Wertschätzung, es in inneren fest verankert.

Jeder von uns, in irgendeiner Form kennt das, liebe Mama1718.
Viel Glück für Dich und Deine Familie 🙂
 
Da kann ich mich nur anschließen du hast zwei gesunde Kinder und dann noch in dir gehabt zu haben ist doch was ganz besonderes auch wenn die Kinder nicht auf normalem Weg raus gekommen sind. Du kannst glücklich sein eine normale Geburt wäre vielleicht schmerzhafter gewesen. Aber deine Kinder sind gesund und das ist dass wichtigste.
 
ich denke auch: Man sollte sich nicht mit anderen vergleichen. Eine Geburt ist sowieso bei jedem anders: Also deswegen kann man eh nicht sagen, ob das etwas gewesen wäre, dass Du im Nachhinen vermisst.
Manchmal glorifiziert man solche Dinge auch im nachhinein: Viele Mütter tun das.
Also versuche Dir keinen Kopf zu machen: Das wichtigste ist, dass Du und deine zwei Buben gesund sind. wahrscheinlich wäre es beim zweiten mal sowieso auch auf einen Kaiserschnitt rausgelaufen: man sagt ja: Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt! Da ist schon was dran.
Jede Mutter und jedes Kind sind individuell und jede geburt auch: Du hast damals für den Wunschkaiserschnitt entschieden und Du hattest Gründe dazu: Also war es auch gut so.
Versuche damit Deinen Frieden zu machen: hauptsache gesund!
Auch das mit dem Stillen: manche babys wollen da halt nicht so richtig- da kann man nichts machen: Das liegt nicht an Dir oder daran, dass Du irgendwie unfähig wärst: Deine Jungs haben halt anders entschieden.
Versuche Dich nicht mit anderen zu vergleichen: Die anderen haben es vermutlich auch nicht nur rosig: Du hast vielleicht keine natürliche geburt gehabt, dafür hast Du zB auch keinen Dammschnitt oder sowas. man sollte sich auch mal die Nachteile vor Augen halten: beides hat sowohl vor- als auch Nachteile und es klingt ein bißchen so, als würdest Du nur die Vorteile der natürlichen Geburt sehen, weil Du es Dir halt gerade so schön vorstellst, aber vielleicht ist es ganz heilsam, sich nicht nur damit zu befassen, was man verpasst haben könnte, sondern auch damit, was einem evtl erspart geblieben ist.
 
Anfangs sind Wehen wie Magenkrämpfe, also erträglich.
Kurz vor der Geburt sind diese Schmerzen so heftig, das es keinen Vergleich gibt.
Prinzipiell bin ich ein schmerzunempfindlicher Mensch, aber da habe ich wirklich vor Schmerzen geschrien - es war die Hölle.
Beim Pressen habe ich keinen Schmerz mehr gespürt, es war einfach nur anstrengend.
Ähnlich wie beim Sport - keine Kondition total erschöpft, aber man läuft trotzdem immmer schneller und schneller, um ans Ziel zu kommen.
Nachdem das Baby geboren ist, fallen Millionen Steine von einem runter - es ist ein unbeschreiblich befreiendes Glücksgefühl. Kein Gedanke mehr an den Schmerz und die Anstrengung - es war einfach nur - wow wow.

Ich habe nur ein Kind, aber hätte ich den passenden Partner für mehr Kinder an meiner Seite gehabt - ich hätte wieder zu einer "normalen" Geburt tendiert, man muss einfach spüren, wie sich die Geburt des Lebens anfühlt.
Als Mutter wollte ich mittendrin sein und alles erleben, was zu einer natürlichen Geburt dazu gehört - für mich war es der erste Liebesbeweis an mein Kind. Schmerzhaft aber auch gerade deshalb - unvergesslich.
Ich wollte nichts planen - ich wollte ganz natürlich überrascht werden und dem Kind die erste Entscheidung überlassen - die Entscheidung, wann es geboren werden will.

An dieser Stelle solltest Du Dich nicht kritisiert von mir fühlen, Du hast der Natur die Entscheidung abgenommen - wenn es für Dich das Richtige war, dann ist es ok.

Beim Stillen ist meine Tochter einfach wieder eingeschlafen, wenn sie satt war und ich meist gleich mit.
Sie wog bei der Geburt nur 2800g und durch ihr Hungerverlangen, habe ich gelernt, wie und wann ich später das Fläschchen dosieren musste. Mehrmals täglich, aber halt nicht soviel.
Ich habe quasi von ihr gelernt, wie ihr Bedarf wirklich ist und mich dem angepasst.

Allgemein hatte ich eine sehr zufriedene Tochter, die wirklich nur geschrien hat, wenn sie Hunger hatte. Bei einer vollen Windel hat sie sich anders artikuliert, wenn ich gefühlsmäßig den Moment des Windelwechsels verpasst hatte. Aber meist hatte ich es wirklich gefühlt, wenn die Windel voll war - die Kommunikation zwischen uns war wirklich perfekt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Susi_the_Strange Angst wegen schlimmer Prophezeiungen/Vorhersagen für 2025 und die folgenden Jahre Ich 23
G Angst vor neuen Situationen Ich 13
H3rzwetter Nur keine Angst Ich 16

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben