G
Gelöscht 72638
Gast
Ich leide und leide. Mal mehr, mal weniger. Es gibt auch Momente, in denen ich nicht leide...meistens dann, wenn ich stark abgelenkt bin. Glücklich war ich tatsächlich auch mal im Leben, ein halbes Jahr lang (ich bin jetzt 30, w). Seit meiner Kindheit habe ich ein dysthymes Wesen und konnte mich nie so intensiv freuen, wie andere Kinder. Auch war ich oft traurig...nach meinem Abitur überkamen mich Depressionen, ich funktionierte nicht mehr oder nur eingeschränkt. Einige Jahre später, während ich immer noch mit mir und einem Studium kämpfte, entwickelte ich eine Psychose - ich driftete in eine Phantasiewelt ab, in der es mir besser ging. Nach einem unfreiwilligen Aufenthalt in einer Psychiatrie mit Zwangsbehandlung ging für mich die Welt unter. Ohne meine Phantasiewelt schien alles hoffnungslos, ich war, unter starken Medikamenten stehend, kaum in der Lage, irgendetwas zu tun. Ich fühlte mich nicht mehr als Mensch und war überzeugt,maximal noch 5 Jahre zu leben zu haben. Leider hat sich daran bis heute nicht viel geändert. Mehrere Klinikaufenthalte und ambulante Therapien, eine Reha, verschiedene Medikamente und das Absetzen dieser - egal was ich mache, es wird nicht besser. Ich weiß nicht, was ich will, was meine Bedürfnisse sind und was ich noch erreichen kann. Ich bekomme sehr wenig hin, mache fast nichts und traue mich auch nicht, wieder Psychopharmaka einzunehmen. Ich bin einfach ratlos. Wahrscheinlich sollte ich auch weiterhin ein Antipsychotikum zur Prophylaxe einnehmen, da ich immerhin zwei psychotische Nachschwankungen hatte und es gemeinhin empfohlen wird. Aber es macht mir Angst und vielleicht denke ich unbewusst, wozu - mein Leben ist doch sowieso fast vorbei bzw. Selbst wenn ich länger lebe werde ich nie meine Bedürfnisse erfüllen können (vielleicht kenne ich sie doch?)