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Kann keine Entscheidungen treffen

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Neuer Gast01

Gast
Hallo liebe Community

Ich stagniere seit mehr als vier Jahren!!! Ich bin nicht in der Lage wichtige Entscheidungen für mein Leben zu treffen, sei es im Berufsleben oder im Privatbereich.

Ich bin in der IT-Branche, verdiene nicht schlecht und habe einen großen Freundeskreis. Mein Sozialleben ist ziemlich ausgeglichen das Verhältnis zu meinen Familienangehörigen sehr vertraut.

Sobald ich aber vor einer wichtigen Entscheidung stehe geht es mir grottenschlecht. Was sind für mich wichtige Entscheidungen?
zb.: ein Jobwechsel, ich traue mich einfach nicht meinen aktuellen Job zu wechseln obwohl ich es höchstwahrscheinlich nicht bereuen würde. Oder bei einer Anschaffung welches viel Geld kosten würde (ca. 20.000 €)

Wenn ich vor solchen Problemen stehe, dann weiß ich einfach nicht mehr weiter. Soll ich? Soll ich nicht? Ich weiß es nicht!
Immer wieder versuche ich die Vorteile und die Nachteile gegenüber zulegen, ich versuche das Risiko zu minimieren und mit meiner Logik die Folgen meiner Entscheidung zu prognostizieren. UND dann treffe ich doch keine Entscheidung weil es mir zu unberechenbar bzw.: weil es mir teilweise angst macht.

Das geht seit ziemlich vier Jahren so!

Was habe ich für eine Problem? Warum bin ich so?

Manchmal denke ich mir, wie einfach wäre mein Leben wenn ich nur JA oder NEIN sagen könnte. Wenn ich Entscheidungen treffen könnte.

Was ich aber noch erwähnen muss, es sind meisten also zu 90 % Entscheidungen die mich persönlich treffen. Wenn ich während der Arbeit was zu entscheiden habe, dann fällt es mir ziemlich leicht. Da denke ich mir immer wieder ist ja nur der Job, aber sobald es mich persölich betrifft hänge ich fest.
 
Lieber Gast,

möglicherweise könntest Du zu Klarheit über Dein Verhalten gelangen, wenn Du Dich mit dem Wortpaar "Flüchten" bzw. "Standhalten" auseinandersetzt.

Flüchten bedeutet,
..dass der Mensch eine für ihn möglicherweise schlechte Situation nicht durchleben will. Irgendwelche Nachteile, die für ihn entstehen könnten, werden zu einem Leid führen. Und Leiden - das ist etwas, was wir nicht wünschen. Wir sind schließlich i.d.R. keine Masochisten. Um also dem Leid zu entgehen, flüchten Menschen.

Standhalten bedeutet,
..dass sich der Mensch allen Vor- und Nachteilen stellt, die aus einer Situation heraus entstehen können. Mit seinen Mitteln bemüht sich der Mensch, das Beste aus einer Situation zu machen, auch wenn er unsicher ist, was denn das Beste sein könnte.

Flüchtende Menschen
Flüchtende Menschen sind durchaus widersprüchliche Menschen. Sie wollen durchaus das Gute, aber am liebsten nur dann, wenn es sie selbst nichts kostet. Weil das Gute aber immer etwas kostet, stehen flüchtende Menschen in der Gefahr, das Gute im Leben zu verpassen.

Flüchtende Menschen neigen dazu, eigene Entscheidungen zu bezweifeln und zu bereuen, egal wie gut sie vorher darüber nachgedacht haben. So wird aus einem flüchtenden Menschen ein Dauerzweifler, der nirgends und nie wirklich unbeschwert und glücklich ist.

Die Angst vor dem Leid treibt den Flüchtenden in Situationen, anderen Leid zuzumuten, was man selbst nicht tragen möchte. So gelangen Flüchtende in die Abhängigkeit von Gruppen, die ihnen ihre Entscheidung abnehmen. Dahinter steckt oftmals der Gedanke: "wenn ich mich dieser Gruppe anschließe, dann werden die Gruppenentscheidungen richtiger sein, als (m)eine Einzelentscheidung. Und sollte die Gruppenentscheidung falsch sein, so kann ich die Verantwortung dafür immer noch der Gruppe anlasten."

Stand haltende Menschen
Diese Menschen zeichnen sich immer durch Mut aus. Sie machen Fehler - und stehen zu ihren Fehlern. Jedoch erreichen sie auch gute Ziele. Erreichen sie gute Ziele, so erhöht dieses Erleben die Selbstsicherheit: "ah, ich habe mich richtig entschieden".

Stand haltende Menschen wissen und können nicht alles. Daher stellen sie Fragen und suchen auch Hilfe, ohne zwangsläufig in Abhängigkeit irgendwelcher Menschen und Gruppen zu gelangen. Unter den Stand haltenden Menschen trifft man meist Menschen, für die Eigenverantwortung und Freude an den eigenen Begabungen vorhanden sind.

Stand haltende Menschen geraten durchaus auch in Situationen, in denen sie Leid erfahren. Aber nur Stand haltende Menschen sind in der Lage, auch im Leid Sinn zu erkennen sowie nach Lösungen und sinnvollen Lösungsschritten zu suchen.

Während flüchtende Menschen Leidvermeidung als Ziel anvisieren, streben Stand haltende Menschen das Gute an.

Was beide Verhaltenseinstellungen unterscheidet, ist der Mut sowie die Einstellung zur Eigenverantwortung sowie zum Leid.

Manchmal geraten wir in Situationen, in denen von uns eine Entscheidung erwartet oder verlangt wird. Aber müssen wir uns immer "jetzt" entscheiden? Ich denke "nein". Wir sollten auch lernen, eine Situation auszuhalten, in der eine klare Entscheidung eben "jetzt" noch nicht getroffen werden muß. Abwarten, wenn ich abwarten kann und geduldig sein, halte ich für eine gute Grundlage, im richtigen Moment auch mutig zu sein und eine klare Entscheidung zu treffen, selbst wenn noch nicht alle benötigten Informationen, die ich gerne hätte, vorliegen. Jedoch unnötiges Verzögern bereitet der Mutlosigkeit ihren Weg. Dies hat zur Folge, dass der beste Zeitpunkt für eine Entscheidung verpasst wird.

Lieber Gast,
jetzt habe ich Dir alternative Einstellungen vorgestellt. Ich hoffe, damit konnte ich Dir etwas helfen. Wähle Du, wie Du leben möchtest. Meine Empfehlung: Sei mutig.

LG, Nordrheiner
 

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