momo_lonely
Mitglied
Hallo zusammen,
ich habe ziemlich große Schwierigkeiten und würde einfach gerne mit jemanden darüber reden.
Es ist ziemlich kompliziert, die ganze Vorgeschichte zu erzählen. Damit man meine Situation nachvollziehen kann, hier die extrem gekürzte (trotzdem sehr lange) Fassung:
Ich wurde als Kind von meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten massiv psychisch misshandelt und vernachlässigt. Bin dann als Jugendliche zu meinem Vater geflüchtet und wohne seitdem mit seiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn dort. Durch meine Erlebnisse in der Kindheit habe ich eine Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typus entwickelt. Dazu leide ich unter rezidivierenden depressiven Episoden. Phasenweise habe ich auch immer wieder Probleme mit meinem Essverhalten, somatoforme Beschwerden, Panikattacken usw. Ich habe quasi von allem etwas abgekriegt. Nach außen bin ich total unauffällig, zeige trotz Probleme immer sehr gute Leistungen im Studium/Beruf; der Abgrund offenbart sich erst, wenn man mich privat gut kennt.
Ich bin seit meinem Auszug bei meiner Mutter auch in Therapie und habe schon einige Klinikaufenthalte hinter mir. Dies hat viel zu meiner Selbstreflexion beigetragen und mein Wissen um meine Probleme erweitert, aber schlecht geht es mir oft immer noch.
Da gibt es aber eine Sache, die mir auch nach all den Therapien am meisten Schwierigkeiten bereitet: zwischenmenschliche Beziehungen.
Ich schaffe es partout nicht, Freundschaften oder gar Liebesbeziehungen aufrecht zu erhalten. Ich stürze mich in höchst leidenschaftliche Beziehungen, die nach wenigen Wochen im Streit gnadenlos zerbrechen. Ausnahmslos immer. Richtige Freunde hatte ich wirklich noch nie in meinem Leben; ich war schon immer "die Komische".
So auch jetzt: Letztes Jahr bin ich an eine neue Uni gewechselt und habe versucht, mir einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Das hat auch funktioniert und es ist sogar eine Partnerschaft zustande gekommen. Alles verlief super, bis sich wieder eine depressive Episode in mein Leben schlich. Meinem Partner passte das nicht, er hatte kein Verständnis. Er bekam dann auch noch meine Stimmungsschwankungen und meine Impulsivität zu spüren und das war’s dann. Ich entschuldigte mich und versuchte ihm meine Probleme zu erklären, doch er meinte das käme nicht von meiner Krankheit, sondern ich würde mich mit Absicht so verhalten. Weitere Rechtfertigungsversuche und Klärungsangebote meinerseits scheiterten und es endete im Streit.
Ein paar Tage später wurde ich sehr wütend und schrieb ihm, dass er doch selber mal an seinen Drogenproblemen (er konsumiert sehr viel Cannabis, MDMA und Alkohol) arbeiten solle, anstatt mir Vorwürfe zu machen. Als Antwort erhielt ich mehrere (Sprach-)Nachrichten von einer seiner Freundinnen, die mich beleidigte und fertig machte. Doch das war nicht genug, er erzählte Lügen über mich in unserem Freundeskreis und verdrehte die ganze Geschichte. Mit anderen stritt ich dann auch und ja, jetzt stehe ich mal wieder vollkommen alleine da.
Ich weiß, dass ich nicht alles richtig gemacht habe, aber ich habe versucht mich zu entschuldigen und es wieder gerade zu biegen, aber ich werde von allen nur noch verachtet.
Ich habe nur noch ein paar oberflächliche Kontakte zu Kommilitonen, aber daraus wird eben nicht mehr (und das empfinden auch beide Seiten als in Ordnung – wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge). Es tut nur so unglaublich weh, wenn man sein Leben lang einsam ist und immer wieder Freunde verliert, trotz allen Anstrengungen.
Das schlimme ist: Ich weiß, wie man Freundschaften hält. Ich weiß ganz genau, wie man sich zu verhalten hat, damit sich Vertrauen entwickelt und sich halten kann. Daran fehlt es mir nicht, ich bin sozial eigentlich kompetent, studiere und arbeite sogar ehrenamtlich in diesem Bereich (da bin ich auch wie ein anderer Mensch...). Nur überkommen mich meine Impulsivität und meine Stimmungsschwankungen immer wieder, sodass ich andere Leute beleidige, Streit anfange, ihnen Dinge unterstelle, Tatsachen verdrehe usw. Hinterher entschuldige ich mich immer, versuche ein klärendes Gespräch zu führen, aber (verständlicherweise!) will dann niemand mehr Kontakt zu mir haben. Ich schaffe es einfach nicht, mich da unter Kontrolle zu halten, egal welche Maßnahmen und Skills ich anwende. Alles lasse ich immer an den Menschen aus, die ich am liebsten habe. Manchmal fühle ich mich einfach wie ein riesiges, zerstörerisches Monster.
In der Therapie habe ich das schon öfters angesprochen, wir haben aber keine richtige Lösung dafür gefunden. Meine Therapeutin sagt immer, das ergibt sich mit der Zeit, aber ich bin nach so vielen einsamen Jahren einfach hoffnungslos.
Vielleicht kennt ja jemand dieses Problem und kann mir einen Rat geben, oder einfach nur ein paar verständnisvolle Worte. Dafür wäre ich wirklich unendlich dankbar!
Liebe Grüße,
momo_lonely
ich habe ziemlich große Schwierigkeiten und würde einfach gerne mit jemanden darüber reden.
Es ist ziemlich kompliziert, die ganze Vorgeschichte zu erzählen. Damit man meine Situation nachvollziehen kann, hier die extrem gekürzte (trotzdem sehr lange) Fassung:
Ich wurde als Kind von meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten massiv psychisch misshandelt und vernachlässigt. Bin dann als Jugendliche zu meinem Vater geflüchtet und wohne seitdem mit seiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn dort. Durch meine Erlebnisse in der Kindheit habe ich eine Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typus entwickelt. Dazu leide ich unter rezidivierenden depressiven Episoden. Phasenweise habe ich auch immer wieder Probleme mit meinem Essverhalten, somatoforme Beschwerden, Panikattacken usw. Ich habe quasi von allem etwas abgekriegt. Nach außen bin ich total unauffällig, zeige trotz Probleme immer sehr gute Leistungen im Studium/Beruf; der Abgrund offenbart sich erst, wenn man mich privat gut kennt.
Ich bin seit meinem Auszug bei meiner Mutter auch in Therapie und habe schon einige Klinikaufenthalte hinter mir. Dies hat viel zu meiner Selbstreflexion beigetragen und mein Wissen um meine Probleme erweitert, aber schlecht geht es mir oft immer noch.
Da gibt es aber eine Sache, die mir auch nach all den Therapien am meisten Schwierigkeiten bereitet: zwischenmenschliche Beziehungen.
Ich schaffe es partout nicht, Freundschaften oder gar Liebesbeziehungen aufrecht zu erhalten. Ich stürze mich in höchst leidenschaftliche Beziehungen, die nach wenigen Wochen im Streit gnadenlos zerbrechen. Ausnahmslos immer. Richtige Freunde hatte ich wirklich noch nie in meinem Leben; ich war schon immer "die Komische".
So auch jetzt: Letztes Jahr bin ich an eine neue Uni gewechselt und habe versucht, mir einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Das hat auch funktioniert und es ist sogar eine Partnerschaft zustande gekommen. Alles verlief super, bis sich wieder eine depressive Episode in mein Leben schlich. Meinem Partner passte das nicht, er hatte kein Verständnis. Er bekam dann auch noch meine Stimmungsschwankungen und meine Impulsivität zu spüren und das war’s dann. Ich entschuldigte mich und versuchte ihm meine Probleme zu erklären, doch er meinte das käme nicht von meiner Krankheit, sondern ich würde mich mit Absicht so verhalten. Weitere Rechtfertigungsversuche und Klärungsangebote meinerseits scheiterten und es endete im Streit.
Ein paar Tage später wurde ich sehr wütend und schrieb ihm, dass er doch selber mal an seinen Drogenproblemen (er konsumiert sehr viel Cannabis, MDMA und Alkohol) arbeiten solle, anstatt mir Vorwürfe zu machen. Als Antwort erhielt ich mehrere (Sprach-)Nachrichten von einer seiner Freundinnen, die mich beleidigte und fertig machte. Doch das war nicht genug, er erzählte Lügen über mich in unserem Freundeskreis und verdrehte die ganze Geschichte. Mit anderen stritt ich dann auch und ja, jetzt stehe ich mal wieder vollkommen alleine da.
Ich weiß, dass ich nicht alles richtig gemacht habe, aber ich habe versucht mich zu entschuldigen und es wieder gerade zu biegen, aber ich werde von allen nur noch verachtet.
Ich habe nur noch ein paar oberflächliche Kontakte zu Kommilitonen, aber daraus wird eben nicht mehr (und das empfinden auch beide Seiten als in Ordnung – wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge). Es tut nur so unglaublich weh, wenn man sein Leben lang einsam ist und immer wieder Freunde verliert, trotz allen Anstrengungen.
Das schlimme ist: Ich weiß, wie man Freundschaften hält. Ich weiß ganz genau, wie man sich zu verhalten hat, damit sich Vertrauen entwickelt und sich halten kann. Daran fehlt es mir nicht, ich bin sozial eigentlich kompetent, studiere und arbeite sogar ehrenamtlich in diesem Bereich (da bin ich auch wie ein anderer Mensch...). Nur überkommen mich meine Impulsivität und meine Stimmungsschwankungen immer wieder, sodass ich andere Leute beleidige, Streit anfange, ihnen Dinge unterstelle, Tatsachen verdrehe usw. Hinterher entschuldige ich mich immer, versuche ein klärendes Gespräch zu führen, aber (verständlicherweise!) will dann niemand mehr Kontakt zu mir haben. Ich schaffe es einfach nicht, mich da unter Kontrolle zu halten, egal welche Maßnahmen und Skills ich anwende. Alles lasse ich immer an den Menschen aus, die ich am liebsten habe. Manchmal fühle ich mich einfach wie ein riesiges, zerstörerisches Monster.
In der Therapie habe ich das schon öfters angesprochen, wir haben aber keine richtige Lösung dafür gefunden. Meine Therapeutin sagt immer, das ergibt sich mit der Zeit, aber ich bin nach so vielen einsamen Jahren einfach hoffnungslos.
Vielleicht kennt ja jemand dieses Problem und kann mir einen Rat geben, oder einfach nur ein paar verständnisvolle Worte. Dafür wäre ich wirklich unendlich dankbar!
Liebe Grüße,
momo_lonely