Kann mich nicht beim Therapeuten öffnen (Gesprächstherapie)

Lieber Leser,

ich habe seit vielen Jahren ein Problem, im Grunde heißt es Borderline Typ, aber da gibt es ja Therapien gegen, sogar ganz ausgeklügelte und wie ich hörte ganz wirksame (wie DBT). Ich war jetzt ein Jahr lang nicht mehr in der Psychiatrie, die Jahre davor waren es etliche Aufenthalte.
Ich bin in großer Not. Meine Mitmenschen kommen nicht mit mir klar und ich nicht mit ihnen. Mir ist eins im Gedächtnis geblieben. Einige Male meinten Ärzte zu mir, dass ich mich vor ihnen im grade laufenden gespräch nicht öffnen würde. Ich habe das nicht so empfunden. Ich wurde sogar direkt dafür angeklagt. So. Ich brauche dringend eine Therapie, sonst geh ich kaputt, was ich größtenteils schon bin. Was mir gesagt wurde schwirrt mir ständig im Kopf rum. Aber stimmt das wirklich, oder wurde ich einfach nur falsch aufgefasst ? Nätürlich kann es dafür verschiedene Gründe geben.: Ich will eigentlich nicht therapiert werden, habe ein geheimnis von dem ich nicht erzählen will, mag den Therapeuten nicht, habe schlechte Erfahrungen mit Th. gemacht, schlechte Erfahrungen mit Menschen allgemein gemacht usw. was wirklich triftiges habe ich allerdings nicht erkannt. Kann man da was machen ? Oder gibt es Menschen, die einfach therapieunfähig sind und bleiben ? Gibt es jemanden der dieses Problem kennt und da rausgefunden hat ? Dieser Beitrag ist sehr wichtig für mich. Deshalb werde ich ihn auch immer stehen lassen.

LG artincsandra

Da muss ich leider wiedersprechen. Es gibt durchaus therapieresistente Menschen.
Hier schreibt so einer der von seinem Therapeuten eine Beurteilung bekommen hat in der eine " relative therapieresistenz " erwähnt wird.

Ferner kann ich dir, als Mensch der schon 7-8 Therapeuten verschlissen hat sagen, das die zwischenmenschliche Beziehung zum Therapeuten sehr wichtig ist, denn nur dann kann man sich öffnen.

Ich wünsche dir das du einen solchen Therapeuten findest, denn es ist nicht so schön ein hoffnungsloser Fall zu sein.

Bandit2105 meinte:

Hallo artincsandra,

einen untherapierbaren Menschen gibt es nicht.
Es gibt aber sehr viele Menschen die sich nicht öffnen können und deshalb die Therapie nicht greifen kann.
Wenn Du kein Vertrauen zu den Therapeuten aufbauen kannst funktioniert es nicht.
Das Vertrauen ist die Basis auf der Therapie am besten aufbaut.

Versuche dich zu öffnen dazu ist Therapie da und nur so können deine Probleme bearbeitet werden.

LG Bandit :daumen:

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Ich kann diese Ansicht nicht teilen, es gibt durchaus nicht Therapierbare Menschen.
Wir müssen uns von der Vorstellung lösen das man alles "reparieren" kann.

Aber es stimmt- der Therapeut und der Hilfesuchende müssen miteinander können. Nicht alle passen zusammen. Therapie ist eine Hilfe zur Selbsthilfe und keine Reparaturwerkstatt wo Dich einer ganz macht. Du musst es wollen und so etwas dauert lange und ist auch beängstigend.

Ich möchte einmal folgendes Bild benutzen:
Stell Dir vor Du hast eine Sack im Kopf. In diesen Sack stopfst Du alles rein was Dir Probleme macht. Im Laufe der Zeit ist dieser Sack gut gefüllt und weil er soviel Platz braucht, drückt er hier und da auf deinen Geist und der funktioniert dann nicht mehr so wie er sollte.
Nun gehst Du zur Therapie und hoffst das der Therapeut diesen Sack etwas kleiner macht damit es Dir besser geht. Möglicherweise steht dieser Sack schon kurz vorm platzen. Der Therapeut möchte also das Du Ihn in diesen Sack hineinsehen lässt um einen weg zu finden wie er Dir helfen kann. Du sollst Dich öffnen 😕 Du versuchst also selber auch vorsichtig da mal reinzusehen - und siehst in die Büchse der Pandora.Alles Leid, alles schmerzhafte und vieles mehr was Du nicht ertragen kannst ist darin gefangen. Also machst Du den Sack schnell wieder zu denn Es Macht Dir eine Heidenangst das anzusehen.
Du fühlst Dich sicherer wenn Du nicht daran rührst. Das mag auch eine Zeit lang gut gehen, aber der Sack wird immer voller.

Noch hast Du die Möglichkeit zu verhindern das er platzt indem zu langsam anfängst daran zu arbeiten. Du wirst feststellen das so manche ketten die Du trägst von Dir abfallen und es Dir besser gehen wird. Willst Du das nicht wird irgendwann dieser Sack platzen und die Büchse der Pandora wird sich ungefiltert über Dich ergießen. :mad:

Lass es nicht soweit kommen denn wenn Du Leben willst ,nimm die Chancen war die Du hast. Es liegt an Dir dir helfen zu lassen.

Alles Gute

Ach ja ----- sich nicht öffnen können als Problem!

Man kann sich nur öffnen, wenn man jemandem vertrauen kann.
Vertrauen kann wachsen und ist anfangs kaum verhanden.
Und dazu:
Oft sind auch Therapeuten dumme A********* und Du musst erst den passenden Behandler
finden - kann oft dauern. Mehrere Gegenüber ausprobieren.
Und traue Dir und Deinen Empfindungen.

" Die beste Therapie ist die, wenn man gar nicht merkt, dass man eine macht!"🙂

Einem Therapeuten öffne ich mich auch nur bis zu einem gewissen Grad, alles muss er nicht wissen, ich hab in meinem Leben noch nie einen Menschen getroffen, dem ich 100 % vertrauen kann, warum sollte da ausgerechnet ein Therapeut anders sein.

Deshalb erzähle ich nur soviel, wie es mir selbst gut tut, mehr erfährt auch ein Therapeut nicht von mir, er ist auch nur ein Mensch und hat genauso Schwächen wie wir alle.

Aber ich muss mich wohl fühlen bei ihm, ansonsten hat es keinen Sinn für mich.

Myday meinte:

Einem Therapeuten öffne ich mich auch nur bis zu einem gewissen Grad, alles muss er nicht wissen, ich hab in meinem Leben noch nie einen Menschen getroffen, dem ich 100 % vertrauen kann, warum sollte da ausgerechnet ein Therapeut anders sein.

Deshalb erzähle ich nur soviel, wie es mir selbst gut tut, mehr erfährt auch ein Therapeut nicht von mir, er ist auch nur ein Mensch und hat genauso Schwächen wie wir alle.

Aber ich muss mich wohl fühlen bei ihm, ansonsten hat es keinen Sinn für mich.

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Ich habe mich lediglich in meiner letzten Therapie ein Stück weit öffnen können und selbst das hat über ein Jahr gedauert.

Mein Thera meinte das ich den jeweiligen Gesprächspartner sehr gründlich abchecken und prüfen würde ...damit lag er genau richtig. Im allgemeinen öffne ich mein Seelenleben nur dann wenn ich mich irgendwo ein Stück weit verstanden fühle und mir nicht vorkomme wie sonst was.