Hallo! Ich danke Euch für Eure Antworten.
Die Sache mit den "richtigen Freunden" - Ja, genau das macht es grade so doppelt schlimm für mich. Denn ich bin ja eigentlich gar nicht eine Person die Hemmungen hat soziale Kontakte aufzubauen und ich bin auch keineswegs "kontaktarm"... Es ist nur leider so, dass trotz ehrlichen Bemühens meinerseits diese Freundschaften zu vertiefen offenbar doch keiner dieser Freunde genug für mich empfindet um sich nun zu sorgen... Dabei gibt es sogar jemanden der mich stets seine "beste Freundin" nennt - was ich für ihn wohl umgekehrt auch immer war... - und mir sogar oft sagt, dass er mich lieben würde. Aber letztlich lässt er mich jetzt dennoch komplett im Stich...bzw. offenbar gelten seine Worte nur in guten Zeiten... Falls Ihr jetzt denkt er wüßte bloß nicht wie es mir geht: Nein, ich hab mich überwunden ihm ganz offen zu sagen, dass es mir grade wirklich schlecht geht und dass ich mich total einsam fühle... Doch das bewirkte leider nichts. Meine Freunde haben sich vor dem Tod meines Vaters immer gemeldet und wollten (lustige) Dinge mit mir unternehmen, doch seit dem es passiert ist werde ich tatsächlich gemieden... Dabei ist es keineswegs so, dass ich die Leute "vollheule" - ich bin im Gegenteil sehr darauf bedacht niemandem zur Last zu fallen. Es würde mir momentan ja sogar völlig reichen einfach mal Menschen um mich zu haben - und wenn es nur ein Kinobesuch ab und an wäre... eben bloß das Gefühl, dass jemand da ist, dass ich noch irgendwohin gehöre. Mal eine Umarmung würde mir so gut tun... Aber da ist einfach keiner. Eine Freundin meldet sich, doch sie hat selbst einen Haufen Probleme bei denen eher ich grade versuche ihr zu helfen. Und obwohl sie auch lieb ist, kann sie mir in ihrer eigenen Lage eben keine Stütze sein.
Am meisten weh tut es mir im Moment aber wie egal ich meinem Bruder scheinbar bin. Denn eigentlich stehen wir uns recht nah (dachte ich jedenfalls) grade da wir durch eine schwere Kindheit und auch das enge Verhältnis zu unserem Vater sehr zusammen geschweisst wurden. Und auch jetzt, als dieses riesen Unglück mit unserem Vater passiert ist, war es erstmal bei allen Dingen als wären wir Seelenverwandte... Er ist ja auch an Familie/Menschen die ich liebe alles was ich noch habe. Es hat mich erstmal aufrecht gehalten mir zu sagen, dass ich ja nicht ganz allein auf der Welt bin, weil es schließlich ihn noch gibt. Leider lebt er aber ohnehin schon sehr weit weg, - doch es kommt auch kein Anruf nur um mal zu hören wie es mir geht, - hier in unserer Heimat, wo ich nun ganz allein (AUCH noch mit der Verantwortung für das Haus unseres Vaters etc) bin. So einfache Dinge würden mir ja schon reichen. Nur mal ein Anruf alle 2 Wochen. Doch nichtmal das... Ehrlich, würde mir jetzt etwas zustoßen, würde es ganz ernsthaft erstmal für WOCHEN nichtmal jemandem auffallen. Und diese Erkenntnis ist schon sehr schlimm und beängstigend für mich. Vielleicht versteht jemand von Euch was ich meine...
Versteht Ihr: Ich hab grade einfach das Gefühl keinen Ort und Platz mehr in diesem Leben zu haben... Vor allem keine Bedeutung. Wenn man niemandem wichtig ist, wie wertlos muss man da als Mensch sein...? Versteht mich nicht falsch, bitte. Ich möchte echt nicht im Selbstmitleid zerfließen. Jeden Tag schleppe ich mich zur Arbeit, - obwohl ich nachts nicht schlafen kann und ich langsam aussehe wie eine wandelnde Tote. Einfach nur weil ich versuche unter Menschen zu bleiben. Aber ich halte diese Einsamkeit die den Arbeitstagen folgt einfach nicht mehr aus. Bin einfach nur noch verzweifelt und würde am liebsten sterben (wenn ich nicht zu schwach oder feige wäre so einen Versuch durchzuziehen). Eigentlich war ich nie ein Mensch der nah am Wasser gebaut ist, im Gegenteil... doch jetzt grade liege ich hier wie fast jede Nacht wach und weine mir die Augen aus dem Kopf... Ich habe einfach das Gefühl mit meinem Vater alles verloren zu haben. Er war nicht nur ein wirklich toller Mensch, Vater und guter Freund... sondern irgendwie auch alles was ich hatte. Als er starb sagten mir auf seiner Beerdigung diverse Leute die Floskel "Mach Dir keine Sorgen, Du bist NICHT allein...!" Doch keiner dieser Menschen hat anschließend nochmal etwas von sich hören lassen. Das kann ich mir irgendwie auch, so gern ich würde, alles nicht mehr schönreden.