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Karriere oder Liebe?

Benutzer62107998

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen,

ich (24) bin aktuell etwas überfordert und dachte, ich lasse mal hier meinen Gedanken freien Lauf und evtl. habt ihr ja Lust mir eure Einschätzung und Erfahrungen mitzuteilen. Ich würde sagen, es geht um die Frage: Karriere oder Liebe?

Seit einem Jahr bin ich in einer Beziehung mit einem wundervollen Mann (30), es fühlt sich zu 100% richtig an und ich kann mir auf jeden Fall eine Zukunft mit ihm vorstellen. Leider liegt eine Entfernung von ca 120 km zwischen uns. Aufgrund seines Jobs ist er auf jeden Fall an seine Heimat gebunden. Ich kann an drei Tagen in der Woche Home Office zu machen, dadurch kann ich etwas länger bei ihm sein, muss dennoch pendeln.

Aktuell bin ich in meinem Job mit den Aufgaben nicht glücklich… meine Möglichkeiten wären:

  • Interner Wechsel mit Aufgaben, die mir gefallen (Nachteil: müsste weiter pendeln)
  • Berufsbegleitendes Studium (Vorteil, falls es klappt: mehr Geld, evtl find ich danach mehr Jobs in seiner Umgebung, Nachteil: weitere 3 Jahre pendeln, lernen)
  • Oder kompletter Wesel und einen Job in seiner Nähe finden (Vorteile: Nähe, mehr Potenzial für gemeinsame Zukunft -> zusammenziehen, Familie gründen, bessere work-life-balance: reduziert pendeln - mehr Zeit für mich und uns)
Ich habe versucht eine Übersicht für mich zu machen und kann trotzdem nicht so richtig eine Entscheidung treffen. Ich weiß, dass mir Familie, Freizeit, Nähe zu meinem Partner das wichtigste im Leben ist als Karriere und dennoch gibt es so viele Möglichkeiten und die Frage, ob ich es irgendwann bereuen werde, mich beruflich nicht entfaltet zu haben… ich habe so viele Gedanken und Fragen in meinem Kopf. Jeden Tag denk ich anders… Meine Freundin/Arbeitskollegin wäre sehr traurig, wenn ich gehe, meine Eltern denken natürlich, dass ein Studium super wäre, mein Partner wird mich in meiner Entscheidung unterstützten, sieht uns dennoch schon in Richtung zusammenziehen usw. verabschieden und alleine wieder ins Bett zu gehen ist schon nicht so schön, wenn man sich aneinander gewöhnt hat.

Hattet ihr eine ähnliche Situation? Wie habt ihr euch entschieden oder wie würdet ihr euch entscheiden?

Ich freu mich auf eure Einschätzung.

Danke fürs lesen :)

Beste Grüße
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Kannst Du nur mit Studium Karriere machen?
Ich würde an den Wohnort Deines Freundes ziehen.
Aber wen Du Dich von Arbeitskollegen abhängig machst, wird es schwierig.
120 km sind doch ein Witz, Du könntest Deine Eltern, Freundinnen etc immer sehen, wenn Du willst.
Anderer Kontinent wäre was ganz anderes.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
@Benutzer62107998
120km sind ja jetzt nicht die Welt :) Ich würde einen beruflichen Neustart in seiner Nähe wagen und einfach mal schauen, was dabei rauskommt. Letztendlich musst es für dich stimmig sein und nicht für irgendwelche anderen Parteien. Du sehnst dich ja ohnehin nach deinem Freund und mehr Nähe. Mit deinen Arbeitskollegen und Freunden kannst du ja trotzdem in Kontakt bleiben. Alles nicht so dramatisch :giggle:
 
G

Gelöscht 125515

Gast
Ich würde der Karriere den Vorzug geben. Ein Jahr Beziehung ist extrem kurz in meinen Augen und keine Basis um darauf zu bauen, dass das ewig hält. Das musst du aber selbst wissen.

Du wirst deine Entscheidung wahrscheinlich so oder so bereuen oder dich wenigstens fragen: "Was wäre gewesen, wenn...?" Das ist völlig normal und geht jedem so. Die eine richtige Entscheidung gibt es nicht.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich verlasse mich bei solchen Entscheidungen auf den Zufall, auf Zeichen, auf Hinweise, die meine Entschlüsse, Pläne, Vorhaben untermauern. ...oder diese durchkreuzen.

Meiner Ansicht nach sind nicht wir ( Egos??Kleinhirnbesitzer, Blinde??) die Macher, es ist ein höherer Verstand sicher mit im Spiel und der weiß, was richtig ist und nimmt das auch gerne in die Hand.

Das heißt, warte mal die nächsten Wochen ab und entscheide dich vorerst nicht, schau einfach allem genau zu und achte auf alle Details. Wenn du eine Wahl getroffen hast, dann darf ja später nicht dauernd eine innere Stimme auftauchen und das alles anzweifeln. Also macht es doch Sinn, dass du keinen Weg vorzeitig verschließt, sondern echt überlegst und alles anhörst an Für und Wider in deinem oberen Stübchen. In dieser Phase bist du jetzt.

Wenn du mich fragst, es ist doch jetzt zu diesem Zeitpunkt kein Handlungsbedarf, du kannst doch in aller Gemütlichkeit und Ruhe zu der Antwort finden, die sich gut und gültig anfühlt.
Manche wohnen nur am Wochenende zusammen, manche heiraten und wohnen dann trotzdem weiter wie vorher ( bei einem Bekannten war das so und das ging nicht gut aus), manche haben alles zugleich- die bringen alles unter einem Hut und das könnte bei dir vielleicht die ideale Lösung sein vorerst und von einem Moment auf den anderen weißt du, so gehts weiter. Wenn diese Entscheidung noch nicht dran ist, dann gibts Grübeln.. zuletzt kommts ja eh so, wie es gut ist. Da helfen dann andere, das zu erkennen, wenn du dazu noch nicht in der Lage bist.
Meine Meinung...

Ich stehe auch gerade vor so einer Grübelei, aber ich verlasse mich drauf, dass sich das wie von selbst löst. Der Mensch denkt, "Gott" lenkt. ( etwas, das alles im Griff hat und überschauen kann).

Bei mir war mal kein Zugang zu dem, was ich mir eingebildet hatte und dadurch öffnete sich etwas, das viel besser war, ( das passierte öfters) aber wer soll das wissen? Daher vertraue ich nicht mehr so leicht meinem Gutdünken. Das kann sich schwer irren. Meine Vorsicht ist daher groß und solange ich nicht eindeutig sehe, das ist okay, solange zögere ich halt. Ist nicht verkehrt.

Ich wünsche dir ein super sattes zufriedenes glückliches, unkompliziertes, leichtes Sein.
Liebe Grüße an deine Freundin und Kollegin, sie soll sich klar machen, dass sie auch einmal jemanden hat, der ihre Zeit benötigt und ihre vollste Hinwendung und Zuwendung in Anspruch nimmt. Bis dahin vertrödelt man halt mit anderen Prioritäten seine Zeit. Dein engster Freund ist nun mal jetzt dein Partner. Mit dem baust du alles auf.
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Wenn du an drei Tagen die Woche Home Office machen kannst, dann habt ihr ja inklusive Wochenende 5 Tage am Stück gemeinsam ... Da würde ich gar keinen akuten Handlungsbedarf haben.

Ich an deiner Stelle würde das Studium machen, Home Office (vielleicht Stunden reduzieren) und die Beziehung wie bisher weiter führen. Ich könnt ja trotzdem zusammen ziehen. Du bist ja nur an zwei Tagen im Büro.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey Benutzerin,
könntest du dir denn in der Nähe deines Freundes einen einigermaßen qualifizierten, ähnlichen Job suchen? Dann würde ich immer der Beziehung den Vorrang geben. Als Frau muss man doch Familie erst planen, die Uhr tickt und die Gefahr, dass eure Beziehung unter einer längeren Fernbeziehung leidet, ist auch gegeben.

Im Job kannst du später, parallel immer noch ein Studium, Fortbildungen machen, dich weiterentwickeln, du bist ja jung, da wird es noch genug Chancen geben. Die Doppelbelastung mit dem Fahren bist du nach dem Umzug auch los und hast dann mehr Energie für andere Dinge, die Beziehung zu deinem Freund, ein neues privates Netzwerk am neuen Ort und die Karriereplanung.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Ich weiß, dass mir Familie, Freizeit, Nähe zu meinem Partner das wichtigste im Leben ist als Karriere und dennoch gibt es so viele Möglichkeiten und die Frage, ob ich es irgendwann bereuen werde, mich beruflich nicht entfaltet zu haben…
Wer sagt denn, dass Du Dich in der Nähe Deines Freundes nicht beruflich entfalten könntest?

Ich hatte in jungen Jahren mehrere Fernbeziehungen und fand das furchtbar belastend. Nie den Alltag wirklich gemeinsam erleben, immer wieder diese Abschiedssituationen... Und oft können Konflikte nicht zufriedenstellend ausgetragen werden, bzw. man vermeidet sie von vornherein, weil die gemeinsame Zeit ja so kostbar ist...

Heute würde ich immer der Beziehung den Vorrang geben. Karriere zu machen kann toll sein, aber sie wärmt Dich nicht und gibt Dir keinen Halt.

Und 120 km wären mir definitiv zu weit.
 

Benutzer62107998

Neues Mitglied
Lieben Dank für die ganzen Beiträge :)
Diese konnten mir ein wenig von meinen Sorgen und meiner Zukunftsangst nehmen. Ich bin wirklich froh, dass es nur 120 km und nicht mehr sind.. wenn ich mir aber vorstelle, in den nächsten 3-4 Jahre noch hin und her zu fahren, ist das für mich schon belastend.. Aktuell kann ich wirklich nichts an der Situation ändern. Ich schaue mal, wie sich alles entwickelt. Im Herbst ist das Einstellungsverfahren für das Studium..wer weiß, ob ich einen Platz bekomme - die Durchfallquote ist wohl hoch ;) Und falls ich ein interessantes Angebot in seiner Umgebung sehe, ergreife ich mal die Initiative… manchmal mach ich mir zu viele Gedanken und stresse mich selbst..es hat gut getan das mal rauszuschreiben und andere Meinungen zu lesen - es wird sich schon alles ergeben..
Noch mal danke und einen schönen Abend :)
 

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