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Kein Abschiedsgeschenk nach 15 Jahren

Seesternchen2018

Neues Mitglied
Hallo ihr da draußen,
ich weiss nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich habe nach 15 Jahren meinen Job gekündigt da ich eine besseres Angebot bekommen habe ( Gehalt, Arbeitszeit etc.). In dem Unternehmen, in dem ich 15 Jahre tätig war, arbeiten ca 100 Mitarbeiter. Ich habe mich mit ( fast allen) gut verstanden und alle waren traurig als sie gehört haben das ich gehe. So weit so gut. Dann kam mein letzter Tag. Ich habe noch etwas Süßes hingestellt und einen netten Text dazu geschrieben. Kollegen sind an mir vorbeigelaufen und haben gesagt:“Schade das du gehst...“ Der Tag plätscherte so dahin. Ich habe dann meine Abteilungsleiterin kurz verabschiedet, ein paar Kollegen, die ich zufällig auf dem Weg nach draußen noch getroffen habe, habe meinen Spind ausgeräumt und bin gegangen. Niemand hat mich richtig verabschiedet- so offiziell quasi. Niemand hatte ein Blümchen oder es wurde gesammelt. Niemand hat sich für die Süßigkeiten bedankt. Bei anderen Abschieden in der Firma wurden mitunter herzzerreißende Reden geschwungen. Blumen, Geschenke das Übliche halt. Ich glaube das ich einfach schlichtweg vergessen wurde und keine Zeit war und niemand sich Gedanken gemacht hat. Keine Ahnung. Aber es nagt an mir. Vor meinen Augen spielen sich seit dem Tag immer wieder die letzten Stunden wie ein Film ab. Ich bin so enttäuscht. Ich habe immer etwas gegeben wenn gesammelt wurde. Ich komme damit gerade echt nicht klar. Habt ihr auch schon mal sowas erlebt oder wärt ihr auch so enttäuscht? Ich muss nochmal in diese Firma weil ich meine Fahrkarten abgeben muss. Ich habe überlegt sie einfach mit der Post zu schicken. Was meint ihr?
 
Hallo Seesternchen,
warst du mit jemanden aus der Arbeit besonders eng befreundet? Abschiedsgeschenke und so etwas werden ja immer von einer Person organisiert. Gab es wegen deinem Ausscheiden böses Blut?

Ich hatte bei einigen Stellen Abschiedsfeiern, wo ich natürlich groß auftischen musste, unter anderem habe ich eine Grillparty organisiert und bekam auch ein Geschenk. Bei einer anderen Stelle habe ich mich nur vereinzelt von den Leuten verabschiedet und bekam auch keine Gruppengeschenke, sondern nur was von einzelnen. Das hatte aber immer was mit der Gruppendynamik zu tun und war jeweils so in Ordnung.

Groß gesammelt wurde nur bei runden Geburstagen oder wenn jemand in Rente ging.

Aber nach 15 Jahren im Team finde ich das auch ein bisschen komisch.

Ich würde wahrscheinlich die Fahrkarten zurückschicken, wenn das geht.
 
Wenn man sonst keine Probleme hat, ist doch alles in Ordnung. Fahrkarten mit der Post schicken und neues Spiel, neues Glück. Show must go on.
 
Ich kann mir die Situation bildlich vorstellen, ich kenne so etwas ebenfalls. Ich habe in einer Dienststelle 10 Jahre mit Kollegen verbracht, nach dem weg bewerben ist der Kontakt schnell abgebrochen. Auch wenn ich heute anrufe, haben sie wenig Zeit. Besuchen brauche ich sie gar nicht, der Alltag würde vorgehen.

Vermutlich wiederhole ich mich gegenüber anderen Beiträgen, aber auf einer Arbeitsstelle ist man nur über "die Sache" mit anderen verbunden. Selten entstehen tragfähige Freundschaften. Den Verbleibenden bleibt nichts anderes übrig, als Loyalität zu ihrem Arbeitgeber zu demonstrieren, also spalten sie sich ab und arbeiten weiter.

Man darf es nicht persönlich nehmen.

Als Schützenkönig ist man der Held für 3 Tage, man wird gefeiert und besucht, alle trinken auf sein Wohl. Macht man danach eine Kneipe auf und glaubt, dass die Leute wiederkommen, so hat man sich vertan.
 
War bei meinen Abgängen bisher auch nicht wirklich anders, aber ich habe es nicht persönlich genommen. Mehr als ein Händeschütteln und ein "Tschüss, alles Gute für die Zukunft!" gab es bisher noch nie. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass irgendjemand traurig über meinen Abgang gewesen wäre.

Natürlich verstehe ich, dass du enttäuscht bist, aber ich würde versuchen, es nicht persönlich zu nehmen. Ganz im Gegenteil, du kannst dir umso sicherer sein, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.

Die Fahrkarten würde ich mit der Post zurückschicken.
Als ich wenige Wochen nach meiner Kündigung noch einmal in die Arbeit fuhr um meine Sodexo-Gutscheine vom Vormonat (weiß nicht, ob es so etwas in Deutschland gibt, ich komme aus Österreich 😀) zu holen, waren meine Ex-Kollegen von meinem Besuch ziemlich unbeeindruckt. Das könnte auch dir passieren, und dann bist du möglicherweise noch enttäuschter.
Auch wenn 15 Jahre eine lange Zeit sind, würde ich das Ganze einfach abschließen und mir nicht zu viele Gedanken darüber machen...
 
Hallo ihr da draußen,
ich weiss nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich habe nach 15 Jahren meinen Job gekündigt da ich eine besseres Angebot bekommen habe ( Gehalt, Arbeitszeit etc.). In dem Unternehmen, in dem ich 15 Jahre tätig war, arbeiten ca 100 Mitarbeiter. Ich habe mich mit ( fast allen) gut verstanden und alle waren traurig als sie gehört haben das ich gehe. So weit so gut. Dann kam mein letzter Tag. Ich habe noch etwas Süßes hingestellt und einen netten Text dazu geschrieben. Kollegen sind an mir vorbeigelaufen und haben gesagt:“Schade das du gehst...“ Der Tag plätscherte so dahin. Ich habe dann meine Abteilungsleiterin kurz verabschiedet, ein paar Kollegen, die ich zufällig auf dem Weg nach draußen noch getroffen habe, habe meinen Spind ausgeräumt und bin gegangen. Niemand hat mich richtig verabschiedet- so offiziell quasi. Niemand hatte ein Blümchen oder es wurde gesammelt. Niemand hat sich für die Süßigkeiten bedankt. Bei anderen Abschieden in der Firma wurden mitunter herzzerreißende Reden geschwungen. Blumen, Geschenke das Übliche halt. Ich glaube das ich einfach schlichtweg vergessen wurde und keine Zeit war und niemand sich Gedanken gemacht hat. Keine Ahnung. Aber es nagt an mir. Vor meinen Augen spielen sich seit dem Tag immer wieder die letzten Stunden wie ein Film ab. Ich bin so enttäuscht. Ich habe immer etwas gegeben wenn gesammelt wurde. Ich komme damit gerade echt nicht klar. Habt ihr auch schon mal sowas erlebt oder wärt ihr auch so enttäuscht? Ich muss nochmal in diese Firma weil ich meine Fahrkarten abgeben muss. Ich habe überlegt sie einfach mit der Post zu schicken. Was meint ihr?

Ich finde das auch unmöglich und kann verstehen, dass du enttäuscht bist. Dieses Verhalten ist lieblos und lässt jede Wertschätzung vermissen. Da, wo ich arbeite, gäbe es so etwas nicht, da wird sogar für ein Abschiedsgeschenk gesammelt, wenn man bloß die Abteilung wechselt. Du hast mit diesen Typen in Zukunft nichts mehr zu tun. Auf jeden Fall würde ich die Fahrkarten mit der Post schicken. Kannst du ja per Einschreiben mit Rückschein tun, damit du die Gewissheit hast, dass sie auch angekommen sind. Und ich würde nicht eine einzige begleitende Zeile dazu schreiben. Wer so gleichgültig mit mir umgeht, dem tue ich nicht auch noch die Ehre an, mich nur wegen der Rückgabe von Fahrkarten persönlich dorthin zu begeben.

Ich wünsche dir, dass du in der nächsten Firma aufmerksamer behandelt wirst. :blume:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Ich würde es auch mit der Post schicken.
Zu deinem Erlebnis. Einige liebe Worte hast du ja gesagt bekommen. Die zählen auch.
Vielleicht fühlen sich auch manche im Stich gelassen, mit deinem Weggang.
Denn du geht ja auch, weil du ein besseres Angebot bekamst, ohne darüber nachzudenken, ob die anderen damit klarkommen.
Dies vermittelt den anderen das Gefühl welches dich jetzt auch bedrückt, das sie dir nicht sooo wichtig sind, sonst wärst du ja geblieben.

Ich weiß nicht ob das so ist, aber es könnte einer der Gründe zum Verhalten deiner Kollegen sein.
Natürlich kann auch simples Desinteresse dahinter stecken.
Es wird wohl immer ein Rätsel bleiben, oder eben Vermutungen zu den Hintergründen ihres Verhaltens bleiben.

Viel wichtiger ist wie du damit umgehst. Möglichst konstruktiv und mit Elan in das Neue starten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde ich tun - sie mit der Post schicken. Tu es dir nicht an, dich dem nochmal auszusetzen, das war, wenn es sonst anders lief, hinterletzte Schiene.

Und ich kann dich mehr als gut verstehen, denn mir ist, wenn auch im ehrenamtlichen Bereich, aber dennoch, sehr Ähnliches widerfahren und es tut noch immer weh, obwohl 15 Jahre her......
30 Jahre Engagement - und als ich ging, nicht mal ein Tschüss.... Das saß.

Schicks mit der Post - und wenn dir danach ist, dann schreib dazu, wie weh es dir getan hat, so nichtssagend "verabschiedet" worden zu sein. Ich habs mir damals gespart - aber manchmal kanns gut tun, es auszusprechen.
 
Was Du tun kannst, ist die selbst Situation als Geschenk annehmen.

Du bist sehr enttäuscht, es schmerzt, Du fühlst dich nicht gesehen... Das hat mit Dir zu tun. Wie Du hier liest, kennen auch andere solche Situationen, aber es berührt sie nicht weiter. Die docken da nicht mit Traurigkeit an, es löst keine besonderen Emotionen bei ihnen aus.

Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn etwas starke Emotionen auslöst, dann gehören diese sehr oft in einen ganz anderen Zusammenhang. Und wenn ich dem nachgehe, dann kann mir die aktuelle Situation Heilung einer alten Kränkung oder Verletzung schenken.

Daher freue ich mich meistens, wenn ich in so eine überschaubare, exemplarische Situation gerate.

Vielleicht ist das ein Ansatz für Dich, um in Frieden mit der aktuellen Situation zu sein und nicht in alte Muster von "Warum ich" oder "nie werde ich gesehen" oder was du dabei spürst zu versinken, sondern einfach wahrzunehmen, was das bei Dir auslöst und die Chance zu ergreifen, dem nachzugehen.
 
Hallo Seesternchen2018,

willkommen im Forum 🙂

Mein spontaner Gedanke:

Versuche aus dem (See)Sternchen einen Stern zu machen.

Gruß Hajooo
 

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