T
Tristan38
Gast
Ende des vergangenen Jahres lernte ich (38) auf der Arbeitsstelle eine jüngere Frau (29) „näher kennen“, als sie zu mir kam und weinend vom plötzlichen Auszug (nach Fremdgehen) ihres Freundes aus der gemeinsamen Wohnung berichtete.
In sehr kurzer Zeit entwickelte sich ein sehr vertrauensvolles Verhältnis mit vielen sehr persönlichen Gesprächen über das private (z.T. auch intime) Leben.
Innerhalb weniger Wochen musste ich erkennen, dass ich mich in die Frau verliebt hatte und auch sie gab mir Signale, für sie bedeutsam und wichtig zu sein. Sie zeigte sich verwundert, dass „jemand mich in kürzester Zeit so gut kennt, aber meine Verwundbarkeit nicht ausnutzt und verkauft ....“.
Wir tauschten in der Folgezeit zahlreiche mails und sms aus, waren sehr aufeinander bezogen. Ich schrieb ihr Briefe und Gedichte, schenkte ihr Musik-CD´s und andere Aufmerksamkeiten, die ihr auch, nach ihrer Aussage, gut gefielen, ja sogar „süchtig machten“.
Meine Gefühle der Verliebtheit, Verbundenheit und Zuneigung nahmen in kurzer Zeit enorm zu und entwickelten sich zu einer (z.T. auch schmerzvollen) Sehnsucht nach ihr. Ich hatte den Eindruck, das sie mit ihrer Art all jene Schlüssel besäße, die mein Innerstes öffnen konnten. Dies „traf“ mich in einer Zeit, wo ich (u.a. wegen eines notwendigen Wechsels innerhalb meines Berufs; aber auch aus persönlichen Gründen) in einer starken Belastungszeit, wenn nicht gar Krise, befand.
Besonders problematisch war/ist natürlich, dass ich verheiratet bin und Familie habe (2 Kinder á 1 und 3 Jahre), dass sie an der „Trennung“ bzw. Problembeziehung mit ihrem Freund litt, gleichzeitig aber auch sporadisch wieder mit ihm „zusammen“ war, wir auch noch Arbeitskollegen waren – und diese Dinge ein weiteres „Näherkommen“ sehr kompliziert, wenn gar unmöglich, erschienen ließen.
Bereits zu Beginn fielen mir ungeheure Schwankungen in ihrer Gefühlslage und Verhaltenweisen auf. So gab sie mir beizeiten zu verstehen, dass sie sich durchaus „mehr“ vorstellen könne, dass es aufregend sei, prickelnd („... S*x mit ´nem Kollegen hat was ...“) oder dass wir „gemeinsam untergehen würden“, wenn wir es vorantreiben würden ,....
Andererseits, und dies teilweise binnen Stunden (!), gab sie mir zu verstehen, dass sie „es“ nicht könne, dass wir „nur Freunde“ sein könnten, sie mir „nicht mehr geben könne“, dass sie sich nicht auf mich/uns einlassen könne, für sie ihr (Ex)Freund noch wichtig sei (mit dem sie sich ab März dann auch wieder regelmäßig in ihrer Wohnung traf), dass die Äußerlichkeiten (ich verheiratet, sei noch nicht „frei“, wir Arbeitskollegen etc.) eine „Beziehung“ unmöglich machten. Geplante Verabredungen zu „außerdienstlichen“ d.h. privaten Treffen wurden von ihr mir morgens vorgeschlagen – und nachmittags widerrufen. Von „das Gefühl, das Du mir gibst, ist unbeschreiblich ....“ bis zu „Ich hab nicht gewollt, dass Du mich als Frau siehst ....“ schwankte es ebenfalls sehr häufig.
Zu diesem Zeitpunkt äußerte sie auch bereits, dass sie emotional sehr schwach sei, sich nicht unter Kontrolle habe, sehr labil sei, nicht wisse, was sie wolle etc.
Ich litt sehr unter diesen Stimmungsschwankungen und an den gegensätzlichen Aussagen und Signalen, die sie mir gab.
Ich versuchte, gerade durch viel Behutsamkeit, aber auch durch Aufmerksamkeit, Anerkennung und Respekt ihr zu zeigen, dass ich ein feinfühliger, emotionaler Mann sei, für den Vertrauen, Zärtlichkeit usw. sehr wichtig seien und ich sehr viel für sie empfände. Ich versuchte, die Nähe zu intensivieren – häufig trug dies zum Gegenteil bei.
Die unterschiedlichen Signale von ihr wurden z.T. sehr extrem. Sehr liebevolle Mails und Gesten wechselten sich mit sehr kühlen und schroffen „Abfuhren“ ab, die mich zurückwiesen. Hierbei bemerkte ich recht früh, dass sie sowohl sehr empfindsame und vorsichtige Seiten an sich hatte, jedoch auch im Gegenteil hierzu z.T. auch sehr „offene“ und derbe Äußerungen in Bezug auf andere Personen sowie auf S*x und Intimitäten von sich gab. So war ich auch sehr verwundert, als sie mir in Bezug auf S*x bereits sehr früh mitteilte, dass sie mit Zärtlichkeit(en), Kuscheln, Schmusen, Romantik etc. gar nichts anfangen könne.
Früh berichtete sie mir schon davon, dass sie „Schwierigkeiten beim S*x habe“, „S*x für sie problematisch sei“ etc. Sie offenbarte mir auch, dass sie seit Jahren an Absz****n im Gen**albereich leide sowie, dass sie in früheren Jahren auch in Psychotherapie gewesen sei (hat sie aber vor Monaten beendet.). Als Grund für ihre Therapie gab sie die Alkohol- und Drogenprobleme ihres Freundes an (aus späterer Sicht bezweifelte ich aber dies als wahren Grund ...).
Ihre Aussagen, sie habe bisher nur mit 3 Männern geschl*fen (davon ja ihr jetziger Freund, ein One-Night Stand und scheinbar noch ein anderer) stand in großem Widerspruch zu anderen Äußerungen, wie „zu Karneval schlepp ich mir immer einen ab ...“, oder „ich mach es immer „mit“ (Kon*om), so voll kann ich gar nicht sein ...“ oder „in der Zeit, wo ich von A. (Freund) getrennt war, hatte ich immer Männer...“ (Auf meine Nachfrage, wie dies denn mit „nur 3 Männern“ zusammenginge, antwortete sie sehr unsicher: „... jaah, ... nicht im B*tt ....!) Diese Dinge passten für mich einfach nicht zusammen.
Häufig kam es zwischen uns zu sehr starken Missverständnissen, die ich auf ihre Gefühlsschwankungen zurückführte. Zurückweisungen und „Abfuhren“ empfand ich als sehr schmerzlich und konnte zunächst keine Erklärungen für das unterschiedliche Verhalten finden.
Ich merkte aber sehr schnell, dass sie ein großes Nähe-Distanz-Problem habe, was sie mir mit diesen Worten auch selbst beschrieb.
Meine Gefühle und Zuneigungen wurden immer tiefer, meine Sehnsucht sowie Traurigkeit darüber, dass es nicht „voran ging“ ebenfalls. Über Wochen konnte ich viele Nächte nicht mehr schlafen, weinte sehr oft, konnte nur noch an sie denken und musste Beruhigungsmittel nehmen. Die äußeren und inneren Probleme, meine Ehe und Familie betreffend, wuchsen ebenfalls. Ab März hatte ich mich meiner Ehefrau aber offenbart, dass ich mich in eine andere Frau verliebt habe. Meiner Frau gestand ich von da an offen alles, was ich fühlte, tat, was „wir“ taten oder welche unerklärlichen Verhaltensweisen diese Frau an den Tag legte. Wir versuchten so gar, diese gemeinsam zu „analysieren“. Für meine Frau war/ist die Situation ebenfalls sehr belastend, weil sie hautnah an mir erfuhr/erfährt, dass ich einer anderen Frau regelrecht emotional verfallen war/bin.
Ich traf mich mit dieser Arbeitskollegin dann ab Frühjahr mehrmals. Es waren sehr schöne Abende bei ihr – in Zeiten, wo ihr „Freund“ nicht zu ihr kam. Dass sie sich wieder mit ihm traf, wusste ich – jedoch hielt sie diese „Tatsache“ ansonsten (z.B. auf der Arbeitsstelle) geheim.
Ich versuchte, ihr mit ganz kleinen, behutsamen und z*rtlichen Gesten näher zu kommen. Es kam zu kleinen, liebevollen Berü****gen und Umar**ngen, aber nicht zu mehr ! (Neben einem höchstens freundschaftlichen Wangenk*ss nichts anderes). Nach jedem Treffen sandte sie mir allerdings direkt im Anschluss daran sms, dass sie es „sehr schön empfunden“ hätte, die „Zeit viel zu schnell vorübergegangen wäre“, wir die Treffen wiederholen sollten etc.
Im Rahmen der „Nähe-Distanz“ begriff ich immer mehr, dass sie immer dann auf Distanz ging, wenn ich näher kam, auf ihre Signale „reagierte“, mehr Nähe wollte etc. – sie dann aber selbst wieder extrem auf mich zukam, wenn ich nun in die Distanz bzw. Reserve ging. Dieses „Schema“ ging sehr häufig so. Ich glaubte, sie sei emotional unschlüssig, habe vielleicht negative Erfahrungen gemacht, bräuchte halt mehr Zeit, um zu vertrauen etc. In diesen Phasen war ich zudem sehr schockiert darüber, dass sie mein Verhalten oft als „too much“ (wenn’s zu nahe war), oder „ar***lochmäßig“ (wenn ich auf Distanz ging und sie weniger „beachtete“) bezeichnete oder sogar äußerte, ich würde ihre „Gefühle mit Füßen treten“.
Verwundert war ich auch, als sie mir einmal sagte, sie wisse nicht, ob „sie meinen Wunsch erfüllen könne. Dies war verwirrend, weil bei mir der Eindruck entstand, sie verstehe Nähe/Inti***ät/S*x als etwas, was sie mir (wie einen Wunsch) erfüllen müsste; so als ob sie etwas „leisten“ oder gar „opfern“ müsse, um ggf. etwas von mir (Anerkennung, Aufmerksamkeit usw.) zu bekommen.
In einer dann von mir gewählten größeren Distanz kam sie dann sehr massiv auf mich zu und sagte mir, „ich könne sie jetzt haben, sie ließe sich auf mich ein, ich hätte sie da, wo ich sie haben wollte, sie wehre sich nicht mehr., du sollst nicht meine verpasste Gelegenheit sein ...“
Bei dem darauffolgenden Treffen (Anfang Mai) war mir klar, dass vielleicht jetzt der Zeitpunkt gekommen war, dass wir uns jetzt sicher näher und intimer kämen bzw. miteinander schlafen würden. Ganz vorsichtig und behutsam näherte ich mich ihr – und erlebte dann einen emotionalen Ausbruch und Wei*krampf von ihr, der an Intensität kaum gesteigert werden kann.
Sie wei*te und he*lte an meiner Seite. Ich hielt ihre Hände, hielt sie im Arm..., sie hatte einen Wei*krampf.
„Sie könne nicht mehr, wann hört das endlich auf, dieses hin und her, die Angst, das Verlet*tsein. Sie kann die Kontrolle nicht aufgeben, sie kann mir diese Nähe nicht geben, sie kann sich nicht fallen lassen. Wann läuft endlich mal etwas „gerade“ in ihrem Leben. Sie will niemanden mehr nahe an sich ran lassen, selbst den A. (ihren Freund) nicht“. Sie sei innerlich so kaputt. Auch ihre Abz*sse und Zwischenbl*tungen würden ihr doch zeigen, dass sie nicht mehr könne.
Ich versuchte ihr verstehen zu geben, dass ich sie verstehe, dass ich bei ihr wäre, dass sie vertrauen könne, dass ich sie liebe und nicht unbedingt jetzt auf S*x bestünde; es gäbe doch so viele andere Möglichkeiten, miteinander z*rtlich zu sein usw. Ich fragte immer wieder, wo denn die Frau wäre, die mir schrieb „Ich will mich auf dich einlassen. Du hast mich, wo du mich haben wolltest, ich wehre mich nicht mehr ....“, die Frau, deren Gefühle stärker würden. [Diese Frau war scheinbar nicht mehr da].
Sie sagte, ich müsse aufhören sie zu „lieben“. Sie wüsste ja, dass sie mir wehtun würde. Sie bat mich zu gehen, was ich auch tat.
-.-.-.-.-.-.-
Meine Empfindungen und Eindrücke, die ich aus diesem Abend gewann, lenkten meine Aufmerksamkeit von diesem Zeitpunkt an in eine andere Richtung, als vorher.
Ich versuchte, alle unsere Begegnungen seit Ende des vergangenen Jahres, alle unsere Gespräche, ihre Äußerungen, Verhalten, Mails und „Botschaften“ mir nochmals in Erinnerung zu rufen und sie „im Lichte“ dieses Abends und des emotionalen Ausbruchs zu analysieren und zu interpretieren.
In der psychologischen Literatur stieß ich sehr schnell auf psychische Störungen im Bereich des
· Narzissmus
sowie der
· Borderline - Störung
Ich studierte eine Unzahl von Fachliteratur und fand im Internet auf entspr. Fachseiten Informationen, die mich erschrecken ließen. In Internetforen für „Betroffene“ teilte ich mich (anonym) mit und tauschte ich mich mit unzähligen „Betroffenen“, „Partnern“ oder „Angehörigen“ aus, die mir unzählige Antworten, Ratschläge und Hinweise gaben – die mich aber vor allem (meine Gefühlslage und Fragen) verstanden !!!
Gleichzeitig eröffnete „sie“ mir, dass sie „br*chen“ würde. So kam ich in Ber*hrung mit einem weiteren „Thema“:
· B*limie
Über die Fachliteratur lernte ich Unmengen über diese „Störungen“ und „Krankheitsbilder“ – und deren mögliche Ursachen (!!!) kennen.
Neben meinen persönlichen Gefühlen, der Verbundenheit, Zuneigung, Begehren und Verliebtheit – und den Problemen, die dies auf meine Ehe hat, sah ich mich nun auch noch konfrontiert mit Bereichen, mit denen ich selbst noch nie „zu tun“ hatte; mit Angelegenheiten, mit denen ich mich – auch bei meinen früheren (nicht wenigen) Beziehungen zu Frauen – noch nie befassen musste.
In Betrachtung all der Dinge, die sie mir gesagt, gemailt oder zu verstehen gegeben hatte, kamen alle Äußerungen wieder zum Vorschein, die sich wie Puzzle-Teile zu einem (verschwommenen) Bild zusammensetzten, aber in Bezug auf diese „Diagnosen“ irgendwie alle zu passen scheinen. Fast ausnahmslos alle der nachstehenden Äußerungen sind tatsächlich so von ihr gefallen:
· Ich bin emotional labil, kann mit meinen Gefühlen nicht umgehen
· Mal will ich, mal will ich nicht
· Habe Probleme mit der S*xualität
· S*x ist ein Problem für mich
· Meine Abzesse erschweren das noch, deshalb lehne ich S*x mit „Fremden“ ab
· S*x mit Dir – das hätte was
· Ich hasse mich, meinen Körper, meinen Namen
· Ich kann niemanden nahe an mich heranlassen
· Wenn man sich fallen lässt (vertraut), wird man getreten ...... und man wird es !
· Ich darf die Kontrolle nicht verlieren, kann mich nicht fallen lassen
· Ich habe Angst (beim S*x), zu versagen, nicht zu gefallen
· Ich möchte alleinerziehende Mutter einer Tochter werden
· Mit Z*rtlichkeit, K*scheln, (Vorspiel) könne sie nichts anfangen
· K*scheln ist ein Zeichen von Schwäche
· Du weißt ja gar nicht, worauf Du Dich bei mir einlässt ........
· Ich möchte niemanden mehr kennen/lieben lernen. All diese Fragen......
· Ich kann nicht den ersten Schritt tun ...
Wenn ich was esse (McDonald usw.), bleibt „das keine zwei Minuten in meinem Körper“ (Bulimie)
· Sie hat Abz*sse im Gen**albereich (deren Ursprung ich aber im psychosomatischen Bereich sehe)
· Sie war in Psychotherapie – hat aber der Therapeutin in vielem aber „nicht die Wahrheit gesagt“
· Ich bin psychisch kaputt
· Ich kann über meine Gefühle nicht sprechen
· Ich bin ein seelisches Frack
· Ich kann mich selbst (körperlich) nicht annehmen
· In Partnerschaft und Liebe bin ich verkorkst
· Ich kann niemanden vertrauen
· Auf der Arbeitsstelle bin ich in Sicherheit
· Ich kann mich nicht auf dich einlassen, weil ich sonst auf der Strecke bleibe
· Seit Jahren schleppe ich das Kapitel „A.“ (Freund) mit mir rum. Ich weiß, dass die Beziehung nicht gut ist für mich, dass ich sie beenden muss etc.
· Sie bittet mich: „Ich möchte meine Angst überwinden. Hilf mir bitte dabei“. ------ Drei Tage später dann: „Meine Angst zu überwinden bedarf einiges. Keine Ahnung, ob ich das will“
· Und: „es liegt nicht an Dir !“
Auch andere Situationen oder Details kamen mir wieder in Erinnerung, die mich fragend zurücklassen:
Eine winzig kleine behutsamen Handbewegung von mir (ihr Wange berühren wollend) zog einmal eine ganz heftig Reaktion (Wegziehen des ganzen Kopfes) nach, die mich erschrecken ließ
Bei einem „Rendez-vous“ bei ihr zu Hause fragte ich vorsichtig, ob ich sie mal in den Arm nehmen dürfe. Sie sagte „ja, aber nicht k*ssen ...“
Sie sagte mir, bei einem One-Night-Stand habe sie dem Typ „beim ersten Abend „einen gebl**en“. Ich habe mich davor geekelt, mir war da alles egal, ich wollte mir dabei etwas beweisen. Er hat mich gestoßen, dass ich glaubte, „er“ käme hinten wieder raus. Ich mache „so was“ (O**lver***hr) normal nicht....“
Auf meine Frage hin, warum sie zu dem One-Night-Stand fähig war, jedoch mit mir nicht intim werden könne, sagte sie, sie könne das nicht mit mir, „weil ich ihr (emotional) viel zu nahe wäre“. Der Typ (mit dem One-Night-Stand) sei „nur Zeitvertreib“ gewesen.
Als Kind sei sie (Einzelkind !) häufig bei den Großeltern gewesen, ab mittags dann alleine mit dem V*ter zusammen. Er sei „sehr streng“ gewesen. Sie hasse ihn, sei sehr ambivalent gegenüber ihm, liebe ihn aber etc. Ihre Mutter sei nicht da gewesen, sei nur noch (äußerlich) mit dem V*ter zusammen etc.
Zwischen dem 13. und 23. Lebensjahr habe sie Tagebuch geschrieben. Da will ich nie wieder reinschauen, das möchte ich nicht noch mal durchmachen, das ist für mich erledigt, damit will ich mich nicht mehr befassen. Irgendwann muss es gut sein ....
-.-
Sehr häufig führten sie und ich Gespräche; und wenn diese in den Bereich tieferer Gefühle, Beziehung, N*he, Int**ität, S*x, Vergangenheit, Eltern, Freund etc. ging, fing/fängt sie mehrmals an zu weinen – wie ein Kind ! Hierdurch bekam ich noch mehr das Gefühl, dass es in ihr emotional entsetzlich schlimm aussehen müsse und dass sie in der Vergangenheit sicher schlimme Erlebnisse hat haben müssen, die aber ggf. durch Verdrängung, Verleugnung, Abspaltung oder Dissoziation ausgeblendet würden.
All diese Dinge waren und sind für mich Hinweise darauf, dass sie ggf. *pfer
· S***ellen Mi**br**chs
geworden sein kann.
Unklar ist mir natürlich, ob dem wirklich so ist und wenn ja, ob V*ter, Großv*ter, gar ihr „Freund“ (oder doch Dritte) T*ter waren; weiter, ob es längerandauernder sMB in der Kindheit o. Jugend war oder doch eine Verg******gung, oder ob „nur“ körperliche Gewalt oder „nur“ emotionale Gewalt ohne s***uellen Hintergrund. Keine Ahnung. Noch weniger weiß ich, ob sie es weiß/realisiert hat – oder wg. Abspaltung eben nicht „bewusst weiß“ bzw. unverarbeitet verdrängt hat.
Die weitere Befassung mit diesem „Thema“ ließen mich selbst gefährlich nahe an einen emotionalen Abgrund geraden; den Abgrund von Entsetzen, von Wut, Hilflosigkeit, Verlust des eigenen Gleichgewichts, Helfersyndrom bis hin zur Co-Abhängigkeit.
Neben meiner Verliebtheit und meinem „Wunsch“, ihr emotional und körperlich näher zu kommen, trat nunmehr das weitere Problem auf, wie ich mit ihr umgehen solle.
Ich sah tatsächlich große Anzeichen einer narzisstisch verwundeten Frau, die an B*limie und Borderline-Symptomen („schwarz-weiß-Denken, Stimmungsschwankungen, Idealisierung – Entwertung, falsches Selbst, innere Leere und Langeweile, „Ich hasse dich – verlass mich nicht“, „Komm her, geh weg“, Angst vor N*he etc.) leidet – und dies die Ursachen in S*xuellen Missbrauchserfahrungen haben könnte.
In dieser Zeit wurde mir auch klar, dass vielleicht gerade meine persönliche Art der „nichtoberflächlichen“ Beziehung, Gespräche, Nähe, Vertrauen – bzw. das, was für mich wichtig wäre (N*he, Z*rtlichkeit, Gefühle, Eingestehen von Schwäche, liebevolle, int*me Beziehung etc.) für sie sehr gefährlich sein könnten, weil sie in diesen Bereich ggf. tr**matisiert sein könnte. Daher auch ihre Ambivalenz was Gefühle zu mir angeht ... ?
Über zwei Monate befasste ich mich intensiv mit diesen komplexen Themen, konnte aber zum Glück innerlich ein wenig Abstand dazu gewinnen. Vor allem sah ich ein, dass nicht ICH Ursache, Auslöser oder Teil ihrer Vergangenheit war und ich diese auch weder ändern, rückgängig machen noch „heilen“ könne.
Oft haben wir unsere „Beziehung“ in Gesprächen thematisiert. Was geht, was nicht, warum das Hin und Her etc. Ich habe ihr auch zu verstehen gegeben, dass ich ihre Verl***ungen, W*nden und Ängste (auch hinter ihrer Fassade) erkennen würde, sie aber Vertrauen zu mir haben könne. Teilweise versuchte ich über Andeutungen ihr klar zu machen, dass ich dieses „verletzte Kind“ in ihr sähe. Konkrete Äußerungen (z.B. über Mi**brauch etc.) machte ich hingegen nicht !!!
Im Hinblick auf ihren „Freund“, mit dem sie ständig „Stress“ habe (er u.a. auch Probleme mit Alkohol und Drogen, streckenweise arbeitslos etc.), unzählige Trennungen und Versöhnungen erlebt habe und der zwischenzeitlich wieder in ihrer Wohnung lebt, sagte sie sehr oft, dass er nicht gut für sie sei, er einen grossteil ihrer Probleme ausmache, er sie immer wieder betrogen und getreten habe, sie die Beziehung eigentlich beenden müsste, sie aber an ihm hinge und ihn „liebe“. Bei einer der zahlreichen „Trennungen“ von ihrem Freund, sagte sie einmal: „Was soll ich denn jetzt mit meiner Zeit anfangen ?“ Obwohl sie sagte, sie „liebe“ ihn, verleugnet sie jedoch (z.B. auf der Arbeitsstelle bzw. gegenüber ihrer Therapeutin), dass sie mit ihm wieder zusammen ist, er bei ihr wohnt bzw. sie wieder das Leben miteinander verbringen.
In all dieser Zeit blieb es zwischen uns aber bei dem emotionalen Hin- und Her, N*he und Distanz – und der Frage, was denn eigentlich zwischen uns ist – oder nicht.
Im August/September noch schrieb sie mir, dass sie mich sehr vermisst, ich ihr sehr fehle, ich für sie etwas besonderes bin, sie mich „lieb habe“, sie an mir hängt, sie nur schwer von mir lassen kann, dass ich ihr wichtig bin. Sie gestand mir sogar, dass ich ihr emotional viel näher stünde, als ihr Freund (mit dem sie über 10 Jahre „zusammen“ ist, mehr als 60 Trennungen hinter sich hätten etc.). Er würde, im Gegensatz zu mir, nicht hinter ihre Fassade blicken können; er wüsse gar nichts vor ihr, ihm spiele sie die „perfekte Frau“ vor. Ich sei „viel näher dran, als ich glaube“ ....
Gleichzeitig ist ihr Freund aber wieder bei ihr eingezogen, was sie in vielfältiger Weise zu mir auch wieder in Distanz gehen lässt. Auch sei er eifersüchtig, kontrolliere sie und frage immer wieder nach, was sie denn mit dem Arbeitskollegen (also: mir) hätte etc. Das Nähe-Distanz-Problem mit ihr setzt sich also fort.
Ich versuche seit Monaten, mich innerlich von ihr zu lösen, Verliebtheit und Sehnsucht nicht weiter zu forcieren, mein Leben (mit Ehefrau und Familie) wieder in den Griff zu bekommen – und vor allem nicht zu versuchen, gerade diese (!) Frau als Partnerin, Liebhaberin etc. zu gewinnen. Dies ist ein schwerer Weg.
Gleichzeitig lässt mich aber dennoch das Denken an die möglichen Ursachen „ihres“ Verhaltens nicht mehr in Ruhe.
Narz***tische Verw*ndungen, möglicherweise Borderline, B*limie und gar s***eller M***auch sind aber auch Dinge, die ganz sicher über „meinen Horizont“ gehen; Dinge, mit denen auch ich (als „Außenstehender) emotional umgehen muss. Vielleicht ist mir dieser „Schuh“ ganz einfach zu groß .... Dennoch versuche ich, sie zu verstehen, da ich diese Dinge einfach nicht mehr ignorieren kann.
Ich weiß nicht, wie ich angesichts dieser Umstände und Ursachen, richtig, adäquat oder auch nur freundschaftlich mit ihr umgehen soll, wo ich helfen, zuhören soll, wo ich Vertrauen anbieten kann, wo ich ihr bei ihrer Angst helfen kann, wo ich distanziert bleiben soll, wo ich einfach „nichts“ tun soll, weil ich nichts tun kann etc. etc.
Ein großes Problem stellt natürlich auch dar, dass wir einander jeden Tag sehen und jeden Tag dienstlich miteinander zu tun haben (müssen). Hier eine „gesunde Distanz“ wahren oder eine „Auszeit“ nehmen zu können, ist nicht nur sehr schwer, sondern nahezu unmöglich, da wir ja, auch bei ganz beruflicher, neutraler Begegnung, „nicht nicht kommunizieren“ können. Dies aber macht eine Loslösung kaum möglich.
Was kann ich tun ?
Wie kann/soll ich mit ihr umgehen ?
Wie löse ich mich von Sehnsucht und Verlangen nach Dingen, die einfach nicht gehen, nicht passen ?
Wie kann ich mich von ihr lösen, aber dennoch „Freund“ bleiben ?
Wie kann sie Angst überwinden und Vertrauen aufbauen ?
Wie kann ich ihr helfen – welche „Hilfe“ wäre falsch/gefährlich – wie kann ich mir helfen ?
Braucht sie mich – was brauche ich von ihr ?
In sehr kurzer Zeit entwickelte sich ein sehr vertrauensvolles Verhältnis mit vielen sehr persönlichen Gesprächen über das private (z.T. auch intime) Leben.
Innerhalb weniger Wochen musste ich erkennen, dass ich mich in die Frau verliebt hatte und auch sie gab mir Signale, für sie bedeutsam und wichtig zu sein. Sie zeigte sich verwundert, dass „jemand mich in kürzester Zeit so gut kennt, aber meine Verwundbarkeit nicht ausnutzt und verkauft ....“.
Wir tauschten in der Folgezeit zahlreiche mails und sms aus, waren sehr aufeinander bezogen. Ich schrieb ihr Briefe und Gedichte, schenkte ihr Musik-CD´s und andere Aufmerksamkeiten, die ihr auch, nach ihrer Aussage, gut gefielen, ja sogar „süchtig machten“.
Meine Gefühle der Verliebtheit, Verbundenheit und Zuneigung nahmen in kurzer Zeit enorm zu und entwickelten sich zu einer (z.T. auch schmerzvollen) Sehnsucht nach ihr. Ich hatte den Eindruck, das sie mit ihrer Art all jene Schlüssel besäße, die mein Innerstes öffnen konnten. Dies „traf“ mich in einer Zeit, wo ich (u.a. wegen eines notwendigen Wechsels innerhalb meines Berufs; aber auch aus persönlichen Gründen) in einer starken Belastungszeit, wenn nicht gar Krise, befand.
Besonders problematisch war/ist natürlich, dass ich verheiratet bin und Familie habe (2 Kinder á 1 und 3 Jahre), dass sie an der „Trennung“ bzw. Problembeziehung mit ihrem Freund litt, gleichzeitig aber auch sporadisch wieder mit ihm „zusammen“ war, wir auch noch Arbeitskollegen waren – und diese Dinge ein weiteres „Näherkommen“ sehr kompliziert, wenn gar unmöglich, erschienen ließen.
Bereits zu Beginn fielen mir ungeheure Schwankungen in ihrer Gefühlslage und Verhaltenweisen auf. So gab sie mir beizeiten zu verstehen, dass sie sich durchaus „mehr“ vorstellen könne, dass es aufregend sei, prickelnd („... S*x mit ´nem Kollegen hat was ...“) oder dass wir „gemeinsam untergehen würden“, wenn wir es vorantreiben würden ,....
Andererseits, und dies teilweise binnen Stunden (!), gab sie mir zu verstehen, dass sie „es“ nicht könne, dass wir „nur Freunde“ sein könnten, sie mir „nicht mehr geben könne“, dass sie sich nicht auf mich/uns einlassen könne, für sie ihr (Ex)Freund noch wichtig sei (mit dem sie sich ab März dann auch wieder regelmäßig in ihrer Wohnung traf), dass die Äußerlichkeiten (ich verheiratet, sei noch nicht „frei“, wir Arbeitskollegen etc.) eine „Beziehung“ unmöglich machten. Geplante Verabredungen zu „außerdienstlichen“ d.h. privaten Treffen wurden von ihr mir morgens vorgeschlagen – und nachmittags widerrufen. Von „das Gefühl, das Du mir gibst, ist unbeschreiblich ....“ bis zu „Ich hab nicht gewollt, dass Du mich als Frau siehst ....“ schwankte es ebenfalls sehr häufig.
Zu diesem Zeitpunkt äußerte sie auch bereits, dass sie emotional sehr schwach sei, sich nicht unter Kontrolle habe, sehr labil sei, nicht wisse, was sie wolle etc.
Ich litt sehr unter diesen Stimmungsschwankungen und an den gegensätzlichen Aussagen und Signalen, die sie mir gab.
Ich versuchte, gerade durch viel Behutsamkeit, aber auch durch Aufmerksamkeit, Anerkennung und Respekt ihr zu zeigen, dass ich ein feinfühliger, emotionaler Mann sei, für den Vertrauen, Zärtlichkeit usw. sehr wichtig seien und ich sehr viel für sie empfände. Ich versuchte, die Nähe zu intensivieren – häufig trug dies zum Gegenteil bei.
Die unterschiedlichen Signale von ihr wurden z.T. sehr extrem. Sehr liebevolle Mails und Gesten wechselten sich mit sehr kühlen und schroffen „Abfuhren“ ab, die mich zurückwiesen. Hierbei bemerkte ich recht früh, dass sie sowohl sehr empfindsame und vorsichtige Seiten an sich hatte, jedoch auch im Gegenteil hierzu z.T. auch sehr „offene“ und derbe Äußerungen in Bezug auf andere Personen sowie auf S*x und Intimitäten von sich gab. So war ich auch sehr verwundert, als sie mir in Bezug auf S*x bereits sehr früh mitteilte, dass sie mit Zärtlichkeit(en), Kuscheln, Schmusen, Romantik etc. gar nichts anfangen könne.
Früh berichtete sie mir schon davon, dass sie „Schwierigkeiten beim S*x habe“, „S*x für sie problematisch sei“ etc. Sie offenbarte mir auch, dass sie seit Jahren an Absz****n im Gen**albereich leide sowie, dass sie in früheren Jahren auch in Psychotherapie gewesen sei (hat sie aber vor Monaten beendet.). Als Grund für ihre Therapie gab sie die Alkohol- und Drogenprobleme ihres Freundes an (aus späterer Sicht bezweifelte ich aber dies als wahren Grund ...).
Ihre Aussagen, sie habe bisher nur mit 3 Männern geschl*fen (davon ja ihr jetziger Freund, ein One-Night Stand und scheinbar noch ein anderer) stand in großem Widerspruch zu anderen Äußerungen, wie „zu Karneval schlepp ich mir immer einen ab ...“, oder „ich mach es immer „mit“ (Kon*om), so voll kann ich gar nicht sein ...“ oder „in der Zeit, wo ich von A. (Freund) getrennt war, hatte ich immer Männer...“ (Auf meine Nachfrage, wie dies denn mit „nur 3 Männern“ zusammenginge, antwortete sie sehr unsicher: „... jaah, ... nicht im B*tt ....!) Diese Dinge passten für mich einfach nicht zusammen.
Häufig kam es zwischen uns zu sehr starken Missverständnissen, die ich auf ihre Gefühlsschwankungen zurückführte. Zurückweisungen und „Abfuhren“ empfand ich als sehr schmerzlich und konnte zunächst keine Erklärungen für das unterschiedliche Verhalten finden.
Ich merkte aber sehr schnell, dass sie ein großes Nähe-Distanz-Problem habe, was sie mir mit diesen Worten auch selbst beschrieb.
Meine Gefühle und Zuneigungen wurden immer tiefer, meine Sehnsucht sowie Traurigkeit darüber, dass es nicht „voran ging“ ebenfalls. Über Wochen konnte ich viele Nächte nicht mehr schlafen, weinte sehr oft, konnte nur noch an sie denken und musste Beruhigungsmittel nehmen. Die äußeren und inneren Probleme, meine Ehe und Familie betreffend, wuchsen ebenfalls. Ab März hatte ich mich meiner Ehefrau aber offenbart, dass ich mich in eine andere Frau verliebt habe. Meiner Frau gestand ich von da an offen alles, was ich fühlte, tat, was „wir“ taten oder welche unerklärlichen Verhaltensweisen diese Frau an den Tag legte. Wir versuchten so gar, diese gemeinsam zu „analysieren“. Für meine Frau war/ist die Situation ebenfalls sehr belastend, weil sie hautnah an mir erfuhr/erfährt, dass ich einer anderen Frau regelrecht emotional verfallen war/bin.
Ich traf mich mit dieser Arbeitskollegin dann ab Frühjahr mehrmals. Es waren sehr schöne Abende bei ihr – in Zeiten, wo ihr „Freund“ nicht zu ihr kam. Dass sie sich wieder mit ihm traf, wusste ich – jedoch hielt sie diese „Tatsache“ ansonsten (z.B. auf der Arbeitsstelle) geheim.
Ich versuchte, ihr mit ganz kleinen, behutsamen und z*rtlichen Gesten näher zu kommen. Es kam zu kleinen, liebevollen Berü****gen und Umar**ngen, aber nicht zu mehr ! (Neben einem höchstens freundschaftlichen Wangenk*ss nichts anderes). Nach jedem Treffen sandte sie mir allerdings direkt im Anschluss daran sms, dass sie es „sehr schön empfunden“ hätte, die „Zeit viel zu schnell vorübergegangen wäre“, wir die Treffen wiederholen sollten etc.
Im Rahmen der „Nähe-Distanz“ begriff ich immer mehr, dass sie immer dann auf Distanz ging, wenn ich näher kam, auf ihre Signale „reagierte“, mehr Nähe wollte etc. – sie dann aber selbst wieder extrem auf mich zukam, wenn ich nun in die Distanz bzw. Reserve ging. Dieses „Schema“ ging sehr häufig so. Ich glaubte, sie sei emotional unschlüssig, habe vielleicht negative Erfahrungen gemacht, bräuchte halt mehr Zeit, um zu vertrauen etc. In diesen Phasen war ich zudem sehr schockiert darüber, dass sie mein Verhalten oft als „too much“ (wenn’s zu nahe war), oder „ar***lochmäßig“ (wenn ich auf Distanz ging und sie weniger „beachtete“) bezeichnete oder sogar äußerte, ich würde ihre „Gefühle mit Füßen treten“.
Verwundert war ich auch, als sie mir einmal sagte, sie wisse nicht, ob „sie meinen Wunsch erfüllen könne. Dies war verwirrend, weil bei mir der Eindruck entstand, sie verstehe Nähe/Inti***ät/S*x als etwas, was sie mir (wie einen Wunsch) erfüllen müsste; so als ob sie etwas „leisten“ oder gar „opfern“ müsse, um ggf. etwas von mir (Anerkennung, Aufmerksamkeit usw.) zu bekommen.
In einer dann von mir gewählten größeren Distanz kam sie dann sehr massiv auf mich zu und sagte mir, „ich könne sie jetzt haben, sie ließe sich auf mich ein, ich hätte sie da, wo ich sie haben wollte, sie wehre sich nicht mehr., du sollst nicht meine verpasste Gelegenheit sein ...“
Bei dem darauffolgenden Treffen (Anfang Mai) war mir klar, dass vielleicht jetzt der Zeitpunkt gekommen war, dass wir uns jetzt sicher näher und intimer kämen bzw. miteinander schlafen würden. Ganz vorsichtig und behutsam näherte ich mich ihr – und erlebte dann einen emotionalen Ausbruch und Wei*krampf von ihr, der an Intensität kaum gesteigert werden kann.
Sie wei*te und he*lte an meiner Seite. Ich hielt ihre Hände, hielt sie im Arm..., sie hatte einen Wei*krampf.
„Sie könne nicht mehr, wann hört das endlich auf, dieses hin und her, die Angst, das Verlet*tsein. Sie kann die Kontrolle nicht aufgeben, sie kann mir diese Nähe nicht geben, sie kann sich nicht fallen lassen. Wann läuft endlich mal etwas „gerade“ in ihrem Leben. Sie will niemanden mehr nahe an sich ran lassen, selbst den A. (ihren Freund) nicht“. Sie sei innerlich so kaputt. Auch ihre Abz*sse und Zwischenbl*tungen würden ihr doch zeigen, dass sie nicht mehr könne.
Ich versuchte ihr verstehen zu geben, dass ich sie verstehe, dass ich bei ihr wäre, dass sie vertrauen könne, dass ich sie liebe und nicht unbedingt jetzt auf S*x bestünde; es gäbe doch so viele andere Möglichkeiten, miteinander z*rtlich zu sein usw. Ich fragte immer wieder, wo denn die Frau wäre, die mir schrieb „Ich will mich auf dich einlassen. Du hast mich, wo du mich haben wolltest, ich wehre mich nicht mehr ....“, die Frau, deren Gefühle stärker würden. [Diese Frau war scheinbar nicht mehr da].
Sie sagte, ich müsse aufhören sie zu „lieben“. Sie wüsste ja, dass sie mir wehtun würde. Sie bat mich zu gehen, was ich auch tat.
-.-.-.-.-.-.-
Meine Empfindungen und Eindrücke, die ich aus diesem Abend gewann, lenkten meine Aufmerksamkeit von diesem Zeitpunkt an in eine andere Richtung, als vorher.
Ich versuchte, alle unsere Begegnungen seit Ende des vergangenen Jahres, alle unsere Gespräche, ihre Äußerungen, Verhalten, Mails und „Botschaften“ mir nochmals in Erinnerung zu rufen und sie „im Lichte“ dieses Abends und des emotionalen Ausbruchs zu analysieren und zu interpretieren.
In der psychologischen Literatur stieß ich sehr schnell auf psychische Störungen im Bereich des
· Narzissmus
sowie der
· Borderline - Störung
Ich studierte eine Unzahl von Fachliteratur und fand im Internet auf entspr. Fachseiten Informationen, die mich erschrecken ließen. In Internetforen für „Betroffene“ teilte ich mich (anonym) mit und tauschte ich mich mit unzähligen „Betroffenen“, „Partnern“ oder „Angehörigen“ aus, die mir unzählige Antworten, Ratschläge und Hinweise gaben – die mich aber vor allem (meine Gefühlslage und Fragen) verstanden !!!
Gleichzeitig eröffnete „sie“ mir, dass sie „br*chen“ würde. So kam ich in Ber*hrung mit einem weiteren „Thema“:
· B*limie
Über die Fachliteratur lernte ich Unmengen über diese „Störungen“ und „Krankheitsbilder“ – und deren mögliche Ursachen (!!!) kennen.
Neben meinen persönlichen Gefühlen, der Verbundenheit, Zuneigung, Begehren und Verliebtheit – und den Problemen, die dies auf meine Ehe hat, sah ich mich nun auch noch konfrontiert mit Bereichen, mit denen ich selbst noch nie „zu tun“ hatte; mit Angelegenheiten, mit denen ich mich – auch bei meinen früheren (nicht wenigen) Beziehungen zu Frauen – noch nie befassen musste.
In Betrachtung all der Dinge, die sie mir gesagt, gemailt oder zu verstehen gegeben hatte, kamen alle Äußerungen wieder zum Vorschein, die sich wie Puzzle-Teile zu einem (verschwommenen) Bild zusammensetzten, aber in Bezug auf diese „Diagnosen“ irgendwie alle zu passen scheinen. Fast ausnahmslos alle der nachstehenden Äußerungen sind tatsächlich so von ihr gefallen:
· Ich bin emotional labil, kann mit meinen Gefühlen nicht umgehen
· Mal will ich, mal will ich nicht
· Habe Probleme mit der S*xualität
· S*x ist ein Problem für mich
· Meine Abzesse erschweren das noch, deshalb lehne ich S*x mit „Fremden“ ab
· S*x mit Dir – das hätte was
· Ich hasse mich, meinen Körper, meinen Namen
· Ich kann niemanden nahe an mich heranlassen
· Wenn man sich fallen lässt (vertraut), wird man getreten ...... und man wird es !
· Ich darf die Kontrolle nicht verlieren, kann mich nicht fallen lassen
· Ich habe Angst (beim S*x), zu versagen, nicht zu gefallen
· Ich möchte alleinerziehende Mutter einer Tochter werden
· Mit Z*rtlichkeit, K*scheln, (Vorspiel) könne sie nichts anfangen
· K*scheln ist ein Zeichen von Schwäche
· Du weißt ja gar nicht, worauf Du Dich bei mir einlässt ........
· Ich möchte niemanden mehr kennen/lieben lernen. All diese Fragen......
· Ich kann nicht den ersten Schritt tun ...
Wenn ich was esse (McDonald usw.), bleibt „das keine zwei Minuten in meinem Körper“ (Bulimie)
· Sie hat Abz*sse im Gen**albereich (deren Ursprung ich aber im psychosomatischen Bereich sehe)
· Sie war in Psychotherapie – hat aber der Therapeutin in vielem aber „nicht die Wahrheit gesagt“
· Ich bin psychisch kaputt
· Ich kann über meine Gefühle nicht sprechen
· Ich bin ein seelisches Frack
· Ich kann mich selbst (körperlich) nicht annehmen
· In Partnerschaft und Liebe bin ich verkorkst
· Ich kann niemanden vertrauen
· Auf der Arbeitsstelle bin ich in Sicherheit
· Ich kann mich nicht auf dich einlassen, weil ich sonst auf der Strecke bleibe
· Seit Jahren schleppe ich das Kapitel „A.“ (Freund) mit mir rum. Ich weiß, dass die Beziehung nicht gut ist für mich, dass ich sie beenden muss etc.
· Sie bittet mich: „Ich möchte meine Angst überwinden. Hilf mir bitte dabei“. ------ Drei Tage später dann: „Meine Angst zu überwinden bedarf einiges. Keine Ahnung, ob ich das will“
· Und: „es liegt nicht an Dir !“
Auch andere Situationen oder Details kamen mir wieder in Erinnerung, die mich fragend zurücklassen:
Eine winzig kleine behutsamen Handbewegung von mir (ihr Wange berühren wollend) zog einmal eine ganz heftig Reaktion (Wegziehen des ganzen Kopfes) nach, die mich erschrecken ließ
Bei einem „Rendez-vous“ bei ihr zu Hause fragte ich vorsichtig, ob ich sie mal in den Arm nehmen dürfe. Sie sagte „ja, aber nicht k*ssen ...“
Sie sagte mir, bei einem One-Night-Stand habe sie dem Typ „beim ersten Abend „einen gebl**en“. Ich habe mich davor geekelt, mir war da alles egal, ich wollte mir dabei etwas beweisen. Er hat mich gestoßen, dass ich glaubte, „er“ käme hinten wieder raus. Ich mache „so was“ (O**lver***hr) normal nicht....“
Auf meine Frage hin, warum sie zu dem One-Night-Stand fähig war, jedoch mit mir nicht intim werden könne, sagte sie, sie könne das nicht mit mir, „weil ich ihr (emotional) viel zu nahe wäre“. Der Typ (mit dem One-Night-Stand) sei „nur Zeitvertreib“ gewesen.
Als Kind sei sie (Einzelkind !) häufig bei den Großeltern gewesen, ab mittags dann alleine mit dem V*ter zusammen. Er sei „sehr streng“ gewesen. Sie hasse ihn, sei sehr ambivalent gegenüber ihm, liebe ihn aber etc. Ihre Mutter sei nicht da gewesen, sei nur noch (äußerlich) mit dem V*ter zusammen etc.
Zwischen dem 13. und 23. Lebensjahr habe sie Tagebuch geschrieben. Da will ich nie wieder reinschauen, das möchte ich nicht noch mal durchmachen, das ist für mich erledigt, damit will ich mich nicht mehr befassen. Irgendwann muss es gut sein ....
-.-
Sehr häufig führten sie und ich Gespräche; und wenn diese in den Bereich tieferer Gefühle, Beziehung, N*he, Int**ität, S*x, Vergangenheit, Eltern, Freund etc. ging, fing/fängt sie mehrmals an zu weinen – wie ein Kind ! Hierdurch bekam ich noch mehr das Gefühl, dass es in ihr emotional entsetzlich schlimm aussehen müsse und dass sie in der Vergangenheit sicher schlimme Erlebnisse hat haben müssen, die aber ggf. durch Verdrängung, Verleugnung, Abspaltung oder Dissoziation ausgeblendet würden.
All diese Dinge waren und sind für mich Hinweise darauf, dass sie ggf. *pfer
· S***ellen Mi**br**chs
geworden sein kann.
Unklar ist mir natürlich, ob dem wirklich so ist und wenn ja, ob V*ter, Großv*ter, gar ihr „Freund“ (oder doch Dritte) T*ter waren; weiter, ob es längerandauernder sMB in der Kindheit o. Jugend war oder doch eine Verg******gung, oder ob „nur“ körperliche Gewalt oder „nur“ emotionale Gewalt ohne s***uellen Hintergrund. Keine Ahnung. Noch weniger weiß ich, ob sie es weiß/realisiert hat – oder wg. Abspaltung eben nicht „bewusst weiß“ bzw. unverarbeitet verdrängt hat.
Die weitere Befassung mit diesem „Thema“ ließen mich selbst gefährlich nahe an einen emotionalen Abgrund geraden; den Abgrund von Entsetzen, von Wut, Hilflosigkeit, Verlust des eigenen Gleichgewichts, Helfersyndrom bis hin zur Co-Abhängigkeit.
Neben meiner Verliebtheit und meinem „Wunsch“, ihr emotional und körperlich näher zu kommen, trat nunmehr das weitere Problem auf, wie ich mit ihr umgehen solle.
Ich sah tatsächlich große Anzeichen einer narzisstisch verwundeten Frau, die an B*limie und Borderline-Symptomen („schwarz-weiß-Denken, Stimmungsschwankungen, Idealisierung – Entwertung, falsches Selbst, innere Leere und Langeweile, „Ich hasse dich – verlass mich nicht“, „Komm her, geh weg“, Angst vor N*he etc.) leidet – und dies die Ursachen in S*xuellen Missbrauchserfahrungen haben könnte.
In dieser Zeit wurde mir auch klar, dass vielleicht gerade meine persönliche Art der „nichtoberflächlichen“ Beziehung, Gespräche, Nähe, Vertrauen – bzw. das, was für mich wichtig wäre (N*he, Z*rtlichkeit, Gefühle, Eingestehen von Schwäche, liebevolle, int*me Beziehung etc.) für sie sehr gefährlich sein könnten, weil sie in diesen Bereich ggf. tr**matisiert sein könnte. Daher auch ihre Ambivalenz was Gefühle zu mir angeht ... ?
Über zwei Monate befasste ich mich intensiv mit diesen komplexen Themen, konnte aber zum Glück innerlich ein wenig Abstand dazu gewinnen. Vor allem sah ich ein, dass nicht ICH Ursache, Auslöser oder Teil ihrer Vergangenheit war und ich diese auch weder ändern, rückgängig machen noch „heilen“ könne.
Oft haben wir unsere „Beziehung“ in Gesprächen thematisiert. Was geht, was nicht, warum das Hin und Her etc. Ich habe ihr auch zu verstehen gegeben, dass ich ihre Verl***ungen, W*nden und Ängste (auch hinter ihrer Fassade) erkennen würde, sie aber Vertrauen zu mir haben könne. Teilweise versuchte ich über Andeutungen ihr klar zu machen, dass ich dieses „verletzte Kind“ in ihr sähe. Konkrete Äußerungen (z.B. über Mi**brauch etc.) machte ich hingegen nicht !!!
Im Hinblick auf ihren „Freund“, mit dem sie ständig „Stress“ habe (er u.a. auch Probleme mit Alkohol und Drogen, streckenweise arbeitslos etc.), unzählige Trennungen und Versöhnungen erlebt habe und der zwischenzeitlich wieder in ihrer Wohnung lebt, sagte sie sehr oft, dass er nicht gut für sie sei, er einen grossteil ihrer Probleme ausmache, er sie immer wieder betrogen und getreten habe, sie die Beziehung eigentlich beenden müsste, sie aber an ihm hinge und ihn „liebe“. Bei einer der zahlreichen „Trennungen“ von ihrem Freund, sagte sie einmal: „Was soll ich denn jetzt mit meiner Zeit anfangen ?“ Obwohl sie sagte, sie „liebe“ ihn, verleugnet sie jedoch (z.B. auf der Arbeitsstelle bzw. gegenüber ihrer Therapeutin), dass sie mit ihm wieder zusammen ist, er bei ihr wohnt bzw. sie wieder das Leben miteinander verbringen.
In all dieser Zeit blieb es zwischen uns aber bei dem emotionalen Hin- und Her, N*he und Distanz – und der Frage, was denn eigentlich zwischen uns ist – oder nicht.
Im August/September noch schrieb sie mir, dass sie mich sehr vermisst, ich ihr sehr fehle, ich für sie etwas besonderes bin, sie mich „lieb habe“, sie an mir hängt, sie nur schwer von mir lassen kann, dass ich ihr wichtig bin. Sie gestand mir sogar, dass ich ihr emotional viel näher stünde, als ihr Freund (mit dem sie über 10 Jahre „zusammen“ ist, mehr als 60 Trennungen hinter sich hätten etc.). Er würde, im Gegensatz zu mir, nicht hinter ihre Fassade blicken können; er wüsse gar nichts vor ihr, ihm spiele sie die „perfekte Frau“ vor. Ich sei „viel näher dran, als ich glaube“ ....
Gleichzeitig ist ihr Freund aber wieder bei ihr eingezogen, was sie in vielfältiger Weise zu mir auch wieder in Distanz gehen lässt. Auch sei er eifersüchtig, kontrolliere sie und frage immer wieder nach, was sie denn mit dem Arbeitskollegen (also: mir) hätte etc. Das Nähe-Distanz-Problem mit ihr setzt sich also fort.
Ich versuche seit Monaten, mich innerlich von ihr zu lösen, Verliebtheit und Sehnsucht nicht weiter zu forcieren, mein Leben (mit Ehefrau und Familie) wieder in den Griff zu bekommen – und vor allem nicht zu versuchen, gerade diese (!) Frau als Partnerin, Liebhaberin etc. zu gewinnen. Dies ist ein schwerer Weg.
Gleichzeitig lässt mich aber dennoch das Denken an die möglichen Ursachen „ihres“ Verhaltens nicht mehr in Ruhe.
Narz***tische Verw*ndungen, möglicherweise Borderline, B*limie und gar s***eller M***auch sind aber auch Dinge, die ganz sicher über „meinen Horizont“ gehen; Dinge, mit denen auch ich (als „Außenstehender) emotional umgehen muss. Vielleicht ist mir dieser „Schuh“ ganz einfach zu groß .... Dennoch versuche ich, sie zu verstehen, da ich diese Dinge einfach nicht mehr ignorieren kann.
Ich weiß nicht, wie ich angesichts dieser Umstände und Ursachen, richtig, adäquat oder auch nur freundschaftlich mit ihr umgehen soll, wo ich helfen, zuhören soll, wo ich Vertrauen anbieten kann, wo ich ihr bei ihrer Angst helfen kann, wo ich distanziert bleiben soll, wo ich einfach „nichts“ tun soll, weil ich nichts tun kann etc. etc.
Ein großes Problem stellt natürlich auch dar, dass wir einander jeden Tag sehen und jeden Tag dienstlich miteinander zu tun haben (müssen). Hier eine „gesunde Distanz“ wahren oder eine „Auszeit“ nehmen zu können, ist nicht nur sehr schwer, sondern nahezu unmöglich, da wir ja, auch bei ganz beruflicher, neutraler Begegnung, „nicht nicht kommunizieren“ können. Dies aber macht eine Loslösung kaum möglich.
Was kann ich tun ?
Wie kann/soll ich mit ihr umgehen ?
Wie löse ich mich von Sehnsucht und Verlangen nach Dingen, die einfach nicht gehen, nicht passen ?
Wie kann ich mich von ihr lösen, aber dennoch „Freund“ bleiben ?
Wie kann sie Angst überwinden und Vertrauen aufbauen ?
Wie kann ich ihr helfen – welche „Hilfe“ wäre falsch/gefährlich – wie kann ich mir helfen ?
Braucht sie mich – was brauche ich von ihr ?