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Kein Geld für Scheidung oder fürs Leben

Kampfzwerg01

Mitglied
Hallo,

Ich bin seit einem Jahr von meiner noch Ehefrau getrennt. Jetzt wird es langsam Zeit für die Scheidung. Das Problem ist nur, ich habe dafür leider momentan überhaupt kein Geld....
Ich bin zur Zeit in Ausbildung und verdiene deswegen natürlich nicht so viel. Ich muss sagen, ich schäme mich dafür auch ein bisschen, genauso wie für meinen ganzen Lebenslauf, aber das ist eine andere Geschichte. Abzüglich aller Fixkosten habe ich im Monat noch 100€ übrig.
Ich habe auch schon einen Nebenjob angenommen, um wenigsten ein bisschen Geld auf Seite legen zu können. Aber der Nebenjob ist körperlich sehr Hart und Anstrengend und dadurch habe ich noch weniger Freizeit zum Lernen und für die Ausbildung.
Leider kann ich auch keinen anderen Nebenjob annehmen, der körperlich etwas weniger belastend wäre, weil es wenige gibt, die mit meinen Ausbildungsarbeitszeiten vereinbar sind.
Ich mache mir durch die Scheidung meinen ganzen Körper und eventuell sogar meine Ausbildung kaputt, sollten meine Leistungen dadurch sinken.....
Aber irgendwie sehe ich es halt auch nicht ein, jetzt dafür zu büßen, weil ich 1stens gar nichts dafür kann, Sie war diejenige, die mich betrogen hat und 2tens dafür büßen zu müssen, nur weil ich damals diesen Fehler gemacht habe.
Ok, diese Überlegungen sind etwas weit hergeholt.....aber ich bin echt verzweifelt.....
Die Scheidung kostet mir mindestens 1600 -2000€. Ich verdiene in meinem Nebenjob 320€ d.h. ich bräuchte im besten Fall ein ganzes halbes Jahr um NUR die Scheidung zu zahlen, dabei habe ich mir noch nichts privates geleistet wie z.b. Hosen, welche ich auch dringend benötigen würde......

Ich habe schon im Internet geschaut, ob mir evtl. Verfahrenskostenbeihilfe zusteht, aber die steht mir nicht zu, weil meine noch Frau um einiges mehr verdient und damit unterhaltspflichtig mir gegenüber wäre. Das möchte ich jedoch nicht, dass meine noch Frau auch noch für mich aufkommen muss.....ich hoffe ihr versteht mich da.
Daneben bekomme ich auch kein Wohngeld, da es nicht meine eigene Wohnung ist, in der ich momentan Wohne, noch bekomme ich Ausbildungsbeihilfe, weil es nicht meine erste Ausbildung ist, die ich mache.....

Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich nicht ausbrechen kann. Ich wusste, dass der Staat einem nichts schenkt, aber dass er einer Person, die endlich seinen Traumberuf gefunden hat und endlich jeden Tag motiviert zur Ausbildung geht auch noch Steine in den Weg legt, dass hätte ich wirklich nicht gedacht....

Ich bin momentan wirklich am Verzweifeln und weiß nicht mehr wo oben und unten ist...hat jemand von euch einen Rat, was ich in meiner momentanen Situation machen könnte?
ich bin um jeden Ratschlag dankbar....

Mit freundlichen Grüßen.

Kampfzwerg01
 
Hast du keinen Anwalt, der dich berät??
Du kannst Prozesskostenhilfe beantragen wenn du zu wenig verdienst,
dann kostet dich die Scheidung so gut wie nichts!

Frag mal deinen Anwalt, der rechnet sein Honorar übrigens auch darüber ab.

LG Yado
 
Hallo danke schon mal für eure Antworten

@Yado_Cat ich habe zwar schon einen Anwalt aber bei dem war ich bisher nur einmal und ich möchte erst wieder zu ihm hin, wenn sich die fianzielle Situation von mir geklärt hat. Da ich ihn momentan nicht zahlen kann. Aber natürlich werde ich ihn nach Prozesskostenbeihilfe fragen.

@Zeabothling ich weiß nicht, ob meine noch Ehefrau für mich unterhaltspflichtig ist. Ich habe mich deswegen nur mal im Internet darüber informiert und da steht halt drin, wenn sie um einiges mehr Verdient wie ich, dann wäre sie theoretisch unterhaltspflichtig.
Aber wie du warscheinlich oben schon gelesen hast, möchte ich das nicht und ja daran bin ich dann selber Schuld, aber ich habe nunmal meine Prinzipien und möchte mir nicht mein "Leben" von einer Frau finanzieren lassen, die ich verachte. Ok, dann sollte ich hier bestimmt nicht so rummjammern und das hatte ich auch nicht vor. Ich wollte mir nur mal alles von der Seele schreiben, was mich momentan beschäftigt und eventuell hätte ja jemand wircklich einen nützlichen Tipp für mich gehabt. Aber trotzdem danke für deinen Kritikpunkt, ich habe ihn mir zu Herzen genommen.
 
Wie es aussieht habt ihr beide Fehler gemacht die zum scheitern der Ehe geführt haben. Wenn man merkt das eine Scheidung die beste Lösung für alle Beteiligten ist, warum strebt man also nicht eine einvernehmliche Scheidung an?

Es gibt, meines Wissens, zwei Varianten der Scheidung, die Einvernehmliche oder Scheidungsklage. Die Erste verlangt Fairness, Respekt und Ehrlichkeit von beiden Seiten ist aber Kostengünstig - wenn auch nicht Gratis, die Zweite kann sich nicht nur endlos hinziehen und auch Kostenintensiv werden, häufig führt sie dazu das es beiden Expartner danach meistens unmöglich ist, auf freundschaftlicher Basis zu verkehren.

Also eine Scheidung Kann, Muss aber nicht, teuer werden. Warum wollt ihr euer hart verdientes Geld euren Anwälten in den Rachen werfen? Auch wenn deine Ex über ein höheres Einkommen als du verfügt, denke ich das auch sie eine Kostengünstige Trennung befürwortet.

Setzt euch zusammen und besprecht die Aufteilung eurer, während der Ehe, gemeinsamen erworbenen Güter. Gibt es Kinder aus der Ehe, solltet ihr auch da zu einem gemeinsamen Konsens finden. Am besten schriftlich zusammenfassen. Wenn ihr alle Punkte geklärt habt könnt ihr für einen Scheidungstermin einreichen.

Mein Rat an dich, besprich dich doch nochmal mit deiner (Ex)Frau und finde heraus ob für sie eine Einvernehmliche Scheidung nicht ebenfalls erstrebenswert ist.


Beispiel gefällig, das es auch günstig geht?!

Meine Tochter wurde nach 10 Jahren Ehe, 2 Kinder, letztes Jahr einvernehmlich geschieden. Die Trennung wurde auf Wunsch ihres Ex vollzogen. Natürlich war da einiges zu beachten, aber statt einem Anwalt zu bemühen haben sie sich auf einer amtlichen Homepage (*) alle nötigen Informationen dazu eingeholt und dann in gemeinsamen Gesprächen vorab alle Details geklärt und schriftlich festgelegt - ohne Unterstützung von Anwälten! Das so ersparten Geld haben sie lieber ihren Kindern auf ein Sparbuch gelegt. Angenehmer Nebenaspekt, meine Tochter kann jederzeit mit Unterstützung ihres Ex rechnen wenn sie Hilfe braucht und das nicht nur der Kinder wegen. Sondern weil beide es, trotzt Scheidung, geschafft haben Freunde zu bleiben. 😉

Vielleicht kann auch deine Scheidung in diese Richtung laufen. zu wünschen wär es euch.


* https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/10/Seite.100010.html

Der oben angeführte Link gehört zu einer österr. Seite. Aber solche Seiten wird es sicher auch bei euch in Deutschland geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie es aussieht habt ihr beide Fehler gemacht die zum scheitern der Ehe geführt haben. Wenn man merkt das eine Scheidung die beste Lösung für alle Beteiligten ist, warum strebt man also nicht eine einvernehmliche Scheidung an? ....

Wurde 2005 selbst geschieden und wir nahmen zusammen einen Anwalt (leider geht es ohne nicht), regelten alle finanziellen Dinge zuvor.
Die Scheidung vor Gericht war reine Formsache und selbst die Gerichtskosten hielten sich in sehr überschaubaren Rahmen.
 
Wurde 2005 selbst geschieden und wir nahmen zusammen einen Anwalt (leider geht es ohne nicht), regelten alle finanziellen Dinge zuvor.
Die Scheidung vor Gericht war reine Formsache und selbst die Gerichtskosten hielten sich in sehr überschaubaren Rahmen.

Freut mich für dich das ihr eine reibungslose Scheidung geschafft habt. Gemeinsamer Anwalt kann aber nur funktionieren wenn beide Parteien sich vorab über Grundlegende Punkte 100% einig sind. Ich sage nur Gewissenskonflikt des Anwaltes - ein solcher tritt nämlich ein wenn es Streitpunkte bei den Parteien gibt und dann darf der Anwalt nicht mehr beide vor Gericht vertreten. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Danke für eure Antworten ParadiseAngel62 und Jan-Alexander.

Na ja in meinen Augen, hat nur sie Fehler gemacht. Ok, niemand ist Perfekt, aber am scheitern der Ehe war im Grunde sie alleine Verantwortlich. Aber sei es wie es ist, es ist nunmal passiert. Aber wir sind uns wenigstens einig zwecks der Scheidung. Wir streben schon eine einvernehmliche Scheidung an. Auch weil zum Glück keine Kinder im Spiel sind und wir kein großartiges Vermögen haben.
Es soll für uns beide Einfach so schnell wie möglich vorbei sein und so wenig wie möglich kosten.

Trotzdem habe ich halt Angst wegen der Summe. Weil auch viele etwa anderes Sagen. Da wurden dann Summen genannt von alleine den Gerichtskoten von 800 - 1000€! und der Anwalt dann nochmal 1600€. Obwohl wir uns den Anwalt gerne zusammen nehmen möchten, da das Geld spart.
 
Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich nicht ausbrechen kann. Ich wusste, dass der Staat einem nichts schenkt, aber dass er einer Person, die endlich seinen Traumberuf gefunden hat und endlich jeden Tag motiviert zur Ausbildung geht auch noch Steine in den Weg legt, dass hätte ich wirklich nicht gedacht....
Inwiefern legt dir der Staat Steine in den Weg und warum sollte der Steuerzahler dafür einspringen, nur weil du dich Scheiden lassen und die Unterhaltsverpflichtung deiner Frau nicht in Anspruch nehmen willst? Prozesskostenbeihilfe bekommst du sowieso und ggf müßte deine Frau auch sogar deinen Anwalt löhnen, wenn du ihn dir nicht leisten kannst.

Aber wie du warscheinlich oben schon gelesen hast, möchte ich das nicht und ja daran bin ich dann selber Schuld, aber ich habe nunmal meine Prinzipien und möchte mir nicht mein "Leben" von einer Frau finanzieren lassen, die ich verachte.
Nun, dann bestehe mal auf deinen Prinzipien, aber schiebe dann nicht die Schuld auf den Staat. Die Steine legst du dir nämlich ganz alleine in den Weg.
 

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