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Kein Studium, keine Ausbildung, momentane Krise und Depression

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Gast

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Hallo zusammen,

ich weiß nicht so recht wo mein Thema hingehörte, ob in „Beruf“ oder hier. Hab mich letzten Endes für hier entschieden, sollte das falsch sein bitte ich das zu entschuldigen.

Zu meinem „derzeitigen“ (seit 2 Jahren) Problem: Jedes Jahr aufs Neue verbaue ich mir meine Zukunft, immer und immer wieder – nun schon zum dritten Mal. Nach meinem Abitur hab ich das studiert was ich schon immer machen wollte beruflich gesehen. Musste dann jedoch feststellen, dass das Studium mir eben NICHT den Weg dahin ebnet (auch wenn die Professoren dies predigen, die Firmen sind da anderer Meinung). Also hab ich mich nach 2 Semestern entschieden das Studium abzubrechen, zum einen eben weil es mir nichts für meinen Job oder für eine andere berufliche Tätigkeit bringen würde und zum anderen weil ich nicht das fachliche Verständnis mitbrachte, das dafür benötigt wurde. Hab damals mein Bestes gegeben, gelernt, gelernt, gelernt aber es hat nicht sollen sein. Allerdings wollte ich noch nicht aufgeben und versuchte mich an einem Studiengang bei dem ich mein erstes Studium miteinbringen konnte, sodass ich von zwei Gebieten etwas mitbringen könnte. Hier war es bereits nach dem ersten Semester für mich entschieden, dass ich dies nicht mehr weitermachen wollte und ich endlich meinen Traumberuf aufgeben sollte. Außerdem hinterfragte ich mich selbst ob ein Studium überhaupt das richtige sei und probierte mal die andere Seite aus, die praktische. Praktika waren angesagt in einigen verschiedenen Bereichen, Verwaltung, Büro, künstlerische Berufe und soziale Berufe. So wirklich zusagen tat mir zwar nichts zu 100% aber ich entschied mich eine Bewerbung an ein Heim zu schicken – mit Erfolg. Bin relativ schnell genommen worden und freute mich die letzten Monate darauf neue Erfahrungen zu sammeln – tja falsch gedacht. Nun sitz ich hier, einen Monat später, kann nicht mehr schlafen, heule jeden Tag stundenlang wenn ich heimkomme (einmal sogar in der Arbeit selbst), esse nichts mehr oder nur sehr wenig und spiele jeden Tag mit dem Gedanken dem ganzen einfach ein Ende zu setzen und mich von der nächsten Brücke zu stürzen. Kontakt zu Freunden hab ich so gut wie nicht mehr weil alles wonach sie fragen die Arbeit ist und ich darüber absolut nicht sprechen möchte (was die meisten jedoch nicht akzeptieren und rumstochern bis ich die Schnauze voll habe). Vor ca. 2 Wochen war ich auch kurz davor mein Leben zu beenden aber ich kann und darf meinen Vater nicht alleine lassen, dem es gesundheitlich ziemlich schlecht geht. Ich bin mit den Nerven völlig am Ende, kann an nichts anderes mehr denken und das Ganze geht noch drei Jahre so. Dass ich das nun durchziehen muss ist mir klar, hab ich mir ja selbst eingebrockt aber ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Mein Bruder meinte letztens zu mir, dass das Leben zu kurz sei um etwas zu tun, das einen so kaputt macht aber NOCHMAL eine Ausbildung abbrechen? Dass das Dummheit wäre weiß ich, vorallem weil ich nicht weiß was ich sonst tun soll. Ich werde ja auch nicht jünger und wer will schon jemanden einstellen der zwei abgebrochene Studiengänge UND eine abgebrochene Ausbildung hat? Während Freunde von mir in meinem Alter bereits eine abgeschlossene Ausbildung haben, glücklich sind UND nun arbeiten habe ich absolut gar nichts davon. Versager ist hier glaube ich das treffende Wort.
Würde ein Therapeut vielleicht während meiner Ausbildungszeit helfen? Gibt es jemanden unter euch, der ähnliche Fehlentscheidungen getroffen hat aber am Ende trotzdem noch glücklich wurde? Wenn ja, was habt ihr getan? Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, heule grad wieder wie ein Wasserfall und vor der heutigen Nacht und dem morgigen Tag habe ich bereits jetzt sehr große Angst.

Danke für alle ernstgemeinten Antworten und einen schönen Abend noch!

Liebe Grüße
 
Hallo!
Auch ich stehe mit abgebrochenem Studium und ohne Ausbildung da, kann also teilweise verstehen, wie du dich fühlst (meine Freunde arbeiten auch alle bereits und fragen ständig, was ich derzeit mache).
Ich kann dir auf jeden Fall empfehlen mit einem Therapeuten zu sprechen! Mir hat das sehr geholfen, mich mit meiner – nicht vorhandenen – beruflichen Situation abzufinden. Ob du deine Ausbildung abbrichst oder durchziehst ist natürlich deine Entscheidung, allerdings bringt es auch nichts, wenn du dich 3 Jahre durch deine Ausbildung quälst und dich selbst damit kaputt machst. Mit einem Therapeuten kannst vielleicht den richtigen Weg für deine Zukunft finden!
 
Sorry, aber das passiert, wenn man zu sehr verwöhnt ist. Was ich schreibe mag jetzt vielleicht hart klingen, aber ich denke eine Mitleidstour wird dir nicht weiterhelfen. Mit 2 abgebrochenen Studiengängen UND einer abgebrochenen Ausbildung ruinierst du dir deinen Lebenslauf! Ganz ehrlich, jeder wird denken, der zieht nichts durch und genauso denke ich auch, wenn ich deinen Text lese.

Ich habe 2 Ausbildungen und studiere jetzt, bin 26. Mit meiner ersten Ausbildung habe ich keine Stelle gefunden. Bei der zweiten Ausbildung wusste ich, dass ich das nicht machen will, trotzdem habe ich sie durchgezogen und mein jetziges Studium baut darauf auf und gefällt mir sehr gut. An den ganzen Nebentätigkeiten die ich währenddessen gemacht habe, habe ich gehangen und wollte meinen Arbeitsplatz nicht verlieren, stand 2 Jahre lang JEDES Wochenende im Laden bis 2 Uhr nachts.

Entschuldige, aber mit einer EInstellung: Das gefällt mir nicht und dies gefällt mir nicht kommst du nicht weiter... Was ist das für eine Spaßgesellschaft, die eine Erwartung hat, dass jeder Beruf Spaß machen soll. Natürlich soll es den Neigungen entsprechen, aber bis man dahin kommt, muss man in den sauren Apfel beißen und etwas auch mal durchziehen. Es gibt keine Tätigkeit die immer und zu jeder Zeit Spaß macht. Jeder Job hat auch eine blöde Seite. Ich bin froh nichts abgebrochen zu haben. Im Nachhinein hat es mir dennoch geholfen und es war nicht umsonst.

Ich kann dir nur raten, deine Ausbildung nicht abzubrechen. Du hast immerhin eine Aufgabe, auch wenn sie dir nicht gefällt. RUmhängen und Nichtstun und keine Aufgabe haben ist doch noch deprimierender. Zumal ein Abschluss im sozialen Bereich für dein Leben immer nützlich sein wird. Es ist eine zusätzliche Qualifikation, die dir weitere Türen öffnen kann. Warum nicht zwei oder mehr Qualifikationen haben. Du kannst dich immernoch in anderen Bereichen ausprobieren. Es ist nie zuspät, aber hier ein halbes Ding und da was halbherziges, das bringt dich nicht weiter. Zieh endlich mal etwas durch, du wirst daran wachsen.

Ich wünsche dir viel Glück
 
@ yukinari:
Was kann Dir da ein Therapeut helfen? Ein Therapeut kann doch durch Sprechen, deine tatsächliche berufliche Situation nicht ändern? - wie hat es Dir geholfen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dontlooshope: Die tatsächliche Situation lässt sich natürlich nicht durch Gespräche ändern, will ich auch gar nicht behaupten, aber ein Therapeut kann helfen mit der Situation klarzukommen und vielleicht auch bei der Entscheidung, ob mit der Ausbildung weiter gemacht wird oder nicht, helfen.

Mir persönlich hat es geholfen, einfach über meine Probleme reden zu können; zu hören, dass ein abgebrochenes Studium nicht das Ende der Welt ist; dass Leute, die weit älter sind als ich auch noch auf die Beine kamen; dass ich keine komplette Versagerin bin, nur weil ich nicht alles so auf die Reihe kriege, wie andere Leute.

(Die Situationen lassen sich natürlich nicht komplett vergleichen, ich habe mein Studium trotz 1er Schnitts aufgrund von psychischen Problemen abbrechen müssen, aber ich kann mir vorstellen, dass reden in vielen Situationen hilfreich sein kann! Dabei muss es sich natürlich nicht unbedingt um einen Therapeuten handeln, ich denke einfach, dass es nicht schaden kann, aber ob es notwendig ist liegt letzten Endes natürlich beim TE!)
 
Erstmal danke für die Antworten und @yukinari ebenfalls danke für die lieben Worte, so in etwa haben auch meine Familienmitglieder reagiert und bin dankbar zumindest ein wenig wieder aufgebaut zu werden.

@Biddi: Ich bin weiblich, 22 Jahre alt, mein erstes Studium war Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt auf Japan und Korea und mein zweites Studium war BWL. Meine derzeitige Ausbildung ist in der Altenpflege.

Sorry, aber das passiert, wenn man zu sehr verwöhnt ist. Was ich schreibe mag jetzt vielleicht hart klingen, aber ich denke eine Mitleidstour wird dir nicht weiterhelfen. Mit 2 abgebrochenen Studiengängen UND einer abgebrochenen Ausbildung ruinierst du dir deinen Lebenslauf! Ganz ehrlich, jeder wird denken, der zieht nichts durch und genauso denke ich auch, wenn ich deinen Text lese.

Ich habe 2 Ausbildungen und studiere jetzt, bin 26. Mit meiner ersten Ausbildung habe ich keine Stelle gefunden. Bei der zweiten Ausbildung wusste ich, dass ich das nicht machen will, trotzdem habe ich sie durchgezogen und mein jetziges Studium baut darauf auf und gefällt mir sehr gut. An den ganzen Nebentätigkeiten die ich währenddessen gemacht habe, habe ich gehangen und wollte meinen Arbeitsplatz nicht verlieren, stand 2 Jahre lang JEDES Wochenende im Laden bis 2 Uhr nachts.

Entschuldige, aber mit einer EInstellung: Das gefällt mir nicht und dies gefällt mir nicht kommst du nicht weiter... Was ist das für eine Spaßgesellschaft, die eine Erwartung hat, dass jeder Beruf Spaß machen soll. Natürlich soll es den Neigungen entsprechen, aber bis man dahin kommt, muss man in den sauren Apfel beißen und etwas auch mal durchziehen. Es gibt keine Tätigkeit die immer und zu jeder Zeit Spaß macht. Jeder Job hat auch eine blöde Seite. Ich bin froh nichts abgebrochen zu haben. Im Nachhinein hat es mir dennoch geholfen und es war nicht umsonst.

Ich kann dir nur raten, deine Ausbildung nicht abzubrechen. Du hast immerhin eine Aufgabe, auch wenn sie dir nicht gefällt. RUmhängen und Nichtstun und keine Aufgabe haben ist doch noch deprimierender. Zumal ein Abschluss im sozialen Bereich für dein Leben immer nützlich sein wird. Es ist eine zusätzliche Qualifikation, die dir weitere Türen öffnen kann. Warum nicht zwei oder mehr Qualifikationen haben. Du kannst dich immernoch in anderen Bereichen ausprobieren. Es ist nie zuspät, aber hier ein halbes Ding und da was halbherziges, das bringt dich nicht weiter. Zieh endlich mal etwas durch, du wirst daran wachsen.

Ich wünsche dir viel Glück

Erstmal danke für die lange Antwort und die ehrlichen Worte. Ob dus glaubst oder nicht, in fast allen Punkten muss ich dir natürlich zustimmen, nur nicht bei einem: Ich würde mich nicht gerade als verwöhnt bezeichnen. Das Abitur wurde mir immerhin auch nicht hinterhergeschmissen, bei den Praktika die teilweise über mehrere Monate gingen hat mich die Arbeit ebenfalls öfter zur Verzweiflung gebracht und die Tätigkeit an sich würde ich zwar nicht mein Leben lang machen wollen ABER das Praktikum damals war trotzdem lustig und eine wertvolle Erfahrung. Hab mich die Monate durchgebissen einfach weil ich nicht aufgeben wollte. Bei den Nebenjobs im Übrigen ähnlich, die hab ich garantiert nicht gemacht weil ich so glücklich damit war sondern einfach des Geldes wegen.
Anders als du bin ich übrigens froh darüber, die beiden Studiengänge abgebrochen zu haben. Denn die beiden haben mir gezeigt, dass ich nunmal kein Mensch fürs studieren bin. Wäre es damals eine Ausbildung gewesen, wäre vermutlich vieles anders verlaufen. Die Praktika haben mir dies nochmal bestätigt, die praktische Arbeit macht mir einfach mehr Spaß. Das Problem ist nur, dass ich nun die falsche Ausbildung gewählt habe. Sie ist nicht für mich geeignet und damit meine ich garantiert nicht körperlich. Der Stress macht mir absolut nichts aus.
Und du sagst es ja schon selbst, sie sollte den Neigungen entsprechen, was hier eben nicht der Fall ist. Ich verfolge mit der Ausbildung auch kein Ziel, diese habe ich damals nur gewählt, weil es das einzige war was ich noch hätte bekommen können und weil das Praktikum dort ganz in Ordnung war (allerdings durfte ich damals nur zuschauen, nichts selbst machen - verständlicherweise - und das zeigt sich nun). Zeitdruck hatte ich natürlich auch und so hab ich mich dafür entschieden, leider falsch und nun bekomme ich die Quittung. Mitleid will ich für keine einzige Sekunde, wollte ich noch nie. Es geht mir eigentlich nur darum zu hören, was andere gemacht haben wenn sie soviele Fehlentscheidunge hintereinander fielen und dann eben in diese depressive Phase kamen. Ich bin mir sicher, dass viele auch diese Ausbildung/dieses Studium abgebrochen haben und trotzdem wieder auf die Beine kamen und glücklich wurden. Zumindest denke ich das, wissen tu ich es natürlich nicht.

Liebe Grüße
 

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