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Kind aus Klinik...alles gut...doch was nun???

dasleben

Mitglied
Hallo,
ich sollte jetzt eigentlich vor Freude platzen...doch leider ist das nicht ganz so.:( Meine Tochter ist vor 9 Tagen aus der Klinik entlassen. Sie (16 Jahre) ist Magersüchtig, und war in zwei Jahren jetzt das dritte mal in der Klinik Lüneburger Heide. Wir haben uns übermächtig gefreut was für Fortschritte sie macht, wie sich ihr verhalten..ihre eigene Hoffnung verändert hat. Sie hat wieder Zukunftspläne, und zog diesmal nicht so ihre Show ab wie die beiden male zuvor.
Dazu: Sie ist obermega intelligent (für mich als Mutter manchmal erschreckend) , und hat es zweimal geschafft nicht nur uns Eltern, sondern auch die Therapeuten zu blenden. Diesmal hat sie aber eine Therapeutin erwischt...oh meio...Hut ab, die hat unser Kind erkannt. Da wir aus der Erkrankung auch gelernt haben..und die Zeit so einiges zeigt, haben wir eine Woche Eltern-Work-Shop mitgemacht. Kein URLAUB...kann ich nur sagen!! Viel input, viel reden, viel Schiksale....doch auch ganz viel was mit man nach Hause nimmt...und für sich das beste rauszieht. Nach diesem Workshop waren mein Mann und ich total euphorisch. Das war zwei Wochen vor der entlassung von unserer Tochter. Wir wußten unsere Grenzen und Ziele viel besser zu stecken. Unter anderem ich: ICH BIN MUTTER...KEINE BESTE FREUNDIN!! Wir haben sie abgeholt..und wir alle waren happy...aber auch mit der Gewissheit, das es noch nicht vorbei ist...und wir noch alle an uns und an der Familie arbeiten müssen. Dazu: Seit fünf Monaten sind mein Mann u ich wieder zusammen. Wir waren 20 Jahre zusammen...drei Jahre getrennt...und nun starten wir als Familie wieder durch. Was nicht so leicht ist, wie es sich schreibt..:confused:
Nun sind einige Tage mit unserer Tochter ins Land gegangen und ich kann dazu sagen..oh ja ..sie hat tolle Fortschritte gemacht...kämpft was das zeug hält, doch kostet mich das ganze viel viel Kraft. Sie steckt grad dermaßen ihre Grenzen...und versucht mich zu domenieren,das ich manchmal kotz....könnt.
In der Zeit mit ihr allein hab ich sicher fatale Fehler gemacht. Da ich arbeiten mußte...durfte sie sicher mehr, und wir hatten ein viel zu enges Verhältnis. Nun das ganze zu lösen..ist schon nicht leicht.
Magersucht ist ein Machtkampf...wo glaub ich keiner gewinnen kann...nur verlieren!!! Ich als Mutter habe da keinen einfluß...und gelegenlich macht mich das kirre..:mad:
Drücken...knuddeln...und gleichzeitig schütteln möchte ich sie...
Ich glaube das sich das ganze hier komisch liest...so sorry...wenn ich Gedanken raus lasse...tu ich es meist sehr impulsiv...
Wer hat noch erfahrungen mit Magersüchtigen Teenies???
Und da wirft sich die nächste Frage auf...Wo ist ihre erkrankung....wo ist ihr pupertierendes Verhalten??
Danke fürs lesen....das ganze zu schreiben hat mich schon etwas ruhiger gemacht..
dasleben
 

dasleben

Mitglied
Vielen Dank Karma,

da schaut man soviel im Internet über dieses Thema, doch das hatte ich noch nicht gefunden.
Was da so über das Verhalten der Eltern steht, war auch ganz viel Thema im Eltern-Workshop. Und es ist uns auch gelungen die Persönlichkeit unserer Tochter von der Erkrankung zu trennen....denn das ist wenn man so mitten drinne hängt gar nicht so einfach. Zurzeit ist es sehr entspannt...und ich bin da sehr zuversichtlich:))
Sie geht immer mehr ihren weg...schulisch..und mit Freunden. Und ihr verhalten ist teilweise echt anstrengend...aber auf "schöne" Art und Weise schön pupertär:)))
 

karma

Aktives Mitglied
Manchmal brauchen auch Eltern Hilfe. Denn der Umgang mit den psychischen Problemen deiner Tochter gehen mit Sicherheit bis an eure Belastungsgrenze.



Viel Kraft und Glück


karma
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

diese Fragen solltest du an sich ggü der Therapeutin deiner Tochter stellen. Ihr braucht eventuell fachkundige Anleitung um einige Fehler zu vermeiden. Einige Auslöser für die Störung deiner Tochter lagen oder liegen oft auch im Umfeld...in der Familie selbst, in ungünstigen Strukturen, die ihr ggf. ändern müsstet.

Mach dich also bitte fachkundig, informiere dich (mit dem Einverständnis deiner Tochter) bei den behandelnden Ärzten oder aber bei einem eigenen Therapeuten. Familientherapeut oder sowas.

Richtige Hilfe will erst einmal gelernt sein und wichtig ist nun dass vermieden wird, dass eure Tochter ihre Störung/Erkrankung funktionalisiert..was sehr häufig vorkommt. Was das ist und wie das zustande kommt, worauf ihr besonders achten solltet, solltet ihr mit einem Therapeuten besprechen.

Wichtig wäre dahingehend keine Sonderbehandlung oder zu großes Schonverhalten an den Tag zu legen...behandelt eure Tochter wie eine normale fast erwachsene Frau, die lernen muss mit ihren Problemen (!) um zu gehen und ihren Weg ins Leben zu finden. Zeigt Vertrauen in sie, traut ihr also zu ein normales Leben zu führen.
Ermutigt sie an ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Autonomie/Selbstständigkeit zu arbeiten. Sie sollte ggf. Kampfsport machen oder insgesamt auch genug Sport damit sie ein gesundes Körperbewusstsein (das durch die psychische Störung blockiert und gestört war/ist) entwickelt.

Wichtig wäre auch nicht immer alles auf die Störung zu schieben (womit der weg zur Funktionalisierung frei ist) ...dazu müsst ihr allerdings genügend Fachwissen über die Störung haben. Immer offen über alles reden...keine Berührungsängste ggü psychischer Erkrankung zeigen....

Ist doch prima dass sie immer mehr ihren Weg geht...hier ist ein wenig loslassen können sehr wichtig. Denke auch mal an dich....richte dir Auszeiten und Erholungszeiten im Alltag ein. Triff dich mal mit Freunden, pflege eigene Hobbies mit denen du mal - und sei es nur stundenweise - vollkommen raus kommst aus dem häuslichen Alltag.

Weiterhin viel Erfolg!
Tyra
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo dasLeben:), ich weiß was Du im Moment durch machst. Dieses "ich will dich knuddeln/ich könnte dich schütteln" und die Workshops in einer Therapie gehen an die Substanz. Behalte Deine Tochter im Auge, lasse sie an "der langen Leine", aber vergiss Dich nicht dabei. Deiner Tochter hilft es nicht, wenn Du sie zu sehr gängelst.

Meine Tochter habe ich in der Klinik nicht wieder erkannt, sie hat mich wie einen Fussabtreter behandelt und hat auf einen Ausraster von mir gewartet, ich blieb ganz ruhig. Provokation ist ein Mittel der Teenies, um uns in eine Ecke zu drängen. Wir können uns drängen lassen, wir können aber auch "wir selber" bleiben und ohne Eskalation (auch ohne Gleichgültigkeit) integer bleiben. Bei Auseinandersetzungen lernen unsere Kinder wie man sich verhalten soll. Wenn Eltern Ruhe bewahren und das Ziel "ich möchte das es Dir wieder gut geht" nie aus dem Blick verlieren, führen wir das Kind langsam auf den Weg der Genesung.

Ich hoffe für Dich und Deine Tochter, dass sie die Magersucht und Pubertät gut übersteht.;)
 

dasleben

Mitglied
Karma:Dir erstmal Hochachtung zu fünf Kindern!!! Danke dir für deinen Tip mit der Kur. Den ersten Schritt habe ich schon gemacht, aber wie du dir denken kannst ist der erst einmal abgelehnt worden, und ich weiß nicht ob ich Luft und Lust habe die ganzen Schritte zu gehen die ich tun muß um die Kur bewilligt zu bekommen. Einen Einspruch habe ich erhoben, doch wollen die ja das man nonstop in ärztlicher Behandlung ist, und so sorry damit kann ich nicht dienen. Ich glaube die brauchen ein Burn out...um was zu genehmigen;-)))
 

dasleben

Mitglied
Hallo Tyra,

danke für deinen lieben Kommentar!

Wir sind grad in der Phase, das unsere Tochter es eben nicht funtionlalisieren kann!!
Individualität..und eigencharakter...schwer zu durchschauen, aber wir sind dabei das zu trennen..
Ich hätte halt nie gedacht das es trotz proffesioneller Hilfe solange dauert, doch wird dadurch ja nur vieles wachgerüttelt, und der weg zum Ziel ist dann noch unendlich laaang....
Sie joggt, und macht viel Sport, jetzt grad ist sie kippelig wegen des Gewichtes...und wir werden sie anfang nächster Woche wieder leider einschräneken müssen wenn das Gewicht bis dahin nicht höher ist..
 

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