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"Kinderrechte - Kinderpflichten": Riesenprobleme mit Tochter (16)

S

Sunny68

Gast
Hallo @ all,
schön, daß ich über dieses Forum "gestolpert" bin:) .

Ich bin Mutter einer 16jährigen Tochter und eines 9jährigen Sohnes.

Bereits im Kiga gab es Probleme mit der Tochter (keine Teilnahme am Sport, kaum Teilnahme an Gruppenveranstaltungen etc.). In der GS verhielt sie sich eher unauffällig, kapselte sich jedoch - nachdem sie auf eine schulische Frage falsch antwortete und ausgelacht wurde - immer mehr ab. In der RS hielt sie sich von dem Klassenkameraden völlig fern, antwortete nicht auf Lehrerfragen; eine Freundin im Sinne des Wortes gab/gibt es nicht. In der 7. Klasse versuchte sie, etwas in der Drogerie zu stehlen, wurde aber erwischt. "Begeistert" durfe ich sie vom Pol.-revier aufholen, tat das Ganze jedoch als "Dummer-Jungen/Mädchen-Streich" ab, wohl wissend, daß auch ich solche "Mutprobe" vollführt habe. In der 8. Klasse hatte sie beobachtet, wie ein Mädchen aus ihrer Klasse einen Geldbetrag aus der Tasche einer anderen Mitschülerin entwendete und dies nicht gemeldet - "mitgehangen - mitgefangen" - Pech gehabt. Es kam zur Aussprache und zum Tadel.

Bereits zu der Zeit war sie aufgrund ihrer Auffälligkeit (kein Kontakt, keine Antworten bei Lehrerfragen etc.) in schulpsychologischer Betreuung, welche ich als Mutter beiwohnte (soweit erforderlich). Da jedoch keine Besserung eintrat, wurde die Beratung/Behandlung abgebrochen.

Wegen fehlender Schüler wurde ihre Schule geschlossen, so daß die Klasse gekomplett in eine andere Schule wechselte, die "alte" Klassenlehrerin blieb weiterhin für die Klasse zuständig. Aufgrund mangelnder Leistungen (5 + 6 en mas) wird z. Zt. die 9. Klasse wiederholt. Bereits beim 1. Durchlauf der 9. Klasse zeigten sich massive Verhaltensprobleme sowohl in der Schule als auch im Elternhaus. Da ein gemeinsamer Urlaub sowohl von uns Eltern als auch von ihr nicht gewünscht war (warum auch? Schließlich verkroch sie sich stets nur im Zimmer/Zelt und spielte mit Gameboy, hörte Musik und las; gemeinsamte Unternehmungen waren kaum möglich, Kontakt zu Gleichaltrigen am Urlaubsort wurden von ihr mit Desinteresse quittiert), fuhren wir allein weg mit der Maßgabe, u. a. den PC nicht zu benutzen. Da dieser jedoch einen Verlaufsordner aufweist, konnte ich nachvollziehen, daß der PC benutzt wurde und stellte sie hierzu zur Rede.
Neben üblen Beschimpfungen und der "netten Bezeichnung" - sorry an den Admin "... du alte F****..." eskalierte die ganze Situation.

Da mein Akku nach 4jährigem Kampf ziemlich gen "0" tendierte, "beauftrage";) ich meinen Göttergatten, sich der Problematik anzunehmen. Auf Anraten der Schule wurden sowohl das Jugendamt als auch der Schulpsychologe eingeschaltet; wobei sich meine Tochter beim JA stets reserviert und ablehnend verhielt. An den Terminen beim JA nahm ich BEWUSST nicht teil, hielt mich dezent im Hintergrund, war jedoch stets auf dem Laufenden. Der Vorschlag des JA, die Eingliederung in eine Wohngruppe etc. wurde von ihr nicht gewünscht und kam daher nicht zum Tragen. Die Einweisung in die psychologische Tagesgruppe wurde bereits nach 3 Tagen abgebrochen, wobei wir sie am ersten Tag per Eskorte hinbrachten und die "erfreuliche" Mitteilung erhielten, daß sie bereits an einer Stunde "abgehauen" sei.

Mittlerweile besucht sie erneut die 9. Klasse (Ehrenrunde) und hat am Unterricht kein Interesse. Hefter für Mitschriften führt sie nicht, sondern malt lieber "Arschgeweihe" bunt aus. Das Schulpraktikum, welches seit 3 Tagen läuft, interessiert sie nicht, um einen Platz hierfür hat sie sich nicht gekümmert (Praktikumsbörse); entsprechende Bemühungen seitens der Klassenleiterin und meinerseits werden - da sie am Unterricht der 8. bzw. 10. Klasse teilnehmen muß - nicht Schulschwänzen quittiert. Eine nochmalige Vorsprache beim Psychologischen der Tagesklinik werden mit "Blitzmerker" und "A*******" (Arzt) und einem "zärtlichen" "...die Idioten", "Wichsertochter" (Eltern,Mutter) und ähnlichem Gebrülle kommentiert. Fazit des Arztes:"...kein psychiches,sondern pädogogisches Problem...nichts zu machen, wenn sie nicht mit mir reden will..." (Sie saß während des "Gesprächs" mit dem Rücken zum Arzt.) Also wieder zum JA und einen Termin besorgt. Telefonisch wurde mir mitgeteilt, daß ich mich ein ganzes Jahr nicht um meine Tochter gekümmert und an den JA-Terminen nicht teilgenommen habe. Soweit stimmt dies auch. Auf meinen Einwurf, daß mein Akku nach dem ewigen Krieg einfach leer war und ich trotz der Auszeit alles mitbekommen habe, wurde mir gesagt, daß dies als Ausrede nicht zähle; auch meine Frage, ob ich mir Bezeichnungen wie "alte F****" und "Wichertochter" gefallen lassen soll, erhielt ich in nette Info "...daß eine Mutter immer und stets alles abzunicken und sich alles gefallen lassen muß, sonst wäre es keine Mutter - schließlich ist man Mutter...". Eine Art "Zwangseinweisung" in ein Wohnprojekt, um die angespannte Lage zu entkrampfen gäbe es lt. Gesetz nicht. "Das Gesetz schützt die Kinder und ihre Rechte. Entsprechende Verankerungen von Kinderpflichten gibt es lt. Gesetz nicht." - Gedächtsniszitat vom JA.

Ergänzend noch der Tagesablauf von ihr: Schule bzw. Ausschlafen, Essen, Fernsehen (Animés, Viva), Schlafen gehen. Während der Sommerferien bewegte sie sich nur zwischen Bett-Küche-Klo-Fernseher (die ganzen 6 Wochen!). Geld, welches ich zum Kaufen von Bekleidung (selbst einkaufen gehen) bereitlegte, wurde entwendet, um davon einen Gameboy DS Lite + Spiel zu kaufen. Da wir mit meinen Eltern in einem Haus wohnen (separate Wohnung) pumpt sie meine Eltern desöfteren an, um sich angeblich CD's zu kaufen, welche sich als ein neune GB-Spiel (Pokemon!) entpuppte. Beköstigt wird sie von meinen Eltern (Kommentar: "...ist doch zu Weihnachten...unsere Enkeltochter...") Vorsichtige Einwürfe unsererseits ("...Einmischung in unsere Angelegenheit...etc.") werden mit Durchsetzung des Patriachats meines Vaters geahndet. Da wir aufgrund des miserablen Verhaltens des Kindes das Taschengeld gestrichen haben, wird der Betrag natürlich nachgefordert (mittlerweile 360 €); nach Rückfragen beim Psychologen haben wir jedoch richtig gehandelt. Im Prinzip waren mein Mann und ich nur noch darauf, daß "Töchterchen" volljährig wird, um sie an die frische Luft zu setzen. Da ihre beruflichen Aussichten aufgrund ihrer schulischen Glanzleistungen denkbar "günstig" stehen, wird sie wohl - so der momentane Stand - einfach am Leben verrecken. Da ihr Leistungsdurchschnitt bereits wieder den Stand 5 - 6 erreicht hat, ist die Schule berechtigt, sie bereits nach Abschluß des 1. Schulhalbjahres 'rauszuschmeißen. Momentan hat sie sich offenlichtlich damit abgefunden, daß sie auf der Straße o ä. landet, zumal wir ihr dies auch oftgenugt dargelegt haben. Ihre Einsicht hierzu ist jedoch gleich "0".
Literatur: Vampirbücher u. ä., Animés (Naruto). Die "Enzyklopädie der Serienmörder" habe ich ihr weggenommen (hat sie in der Schule gelesen). Nachfrage in der Buchhandlung:"...Buch steht nicht auf den Index (FSK), kann also auch von meinem 9jährigen Sohn problemlos gekauft und gelesen werden (Warum gibt's hier keine FSK? Gibt es nicht etwas, was sich "Jugendschutz" nennt?"

Was nu? Sie schaltet - logischerweise - auf Abwehr; das JA kennt offensichtlich nur Kinderrechte, aber keine Kinderpflichten; lt. Gesetz sind unsere Möglichkeiten als Eltern ausgeschöpft, es bleiben noch der Antrag auf einen Erziehungshelfer und der Antrag an das Vormundschaftsgericht zwecks Zwangseinweisung in die Klinik (wie Tagesklinik, nur von Mo - Fr). Überall wird vom Schutz der Kinder geredet, wer schützt Eltern vor solchen Kindern? Ein Ziel, nämlich einen Keil zwischen meinen Eltern und uns als Eltern zu treiben, hat sie bereits geschafft; muß ich/müssen wir uns als Eltern von den (eigenen) Kindern eigentlich ALLES gefallen lassen (so, wie es das JA sagt bzw. denkt?

Gibt es in den Weiten des Web eine Page, auf der sowohl die Rechte, als auch die Pflichten der Kinder (Deutschland) aufgeführt sind, damit wir als Eltern einigermaßen sinnvoll beim JA-Termin argumentieren können?
(Bsp.: "RECHT auf Bildung und die PFLICHT alles zu tun, um sich zu bilden" oder so ähnlich)

Ein entsprechendes Telefonat beim Caritas ergab nicht allzu viel, lediglich ein "...alles hinter sich lassen...gestern war gestern - heute ist heute...von Pkt. "0" anfangen...ihr sagen, daß sie ihre Tochter lieben..."

Bla bla bla, nein, momentan liebe ich meine Tochter nicht, ich hasse sie - sorry.

Sorry an den Admin, wegen der z. T. krassen Ausdrücke (Zitate); nicht immer kann man die Nettiquette einhalten, auch wenn man's möchte.

Bye
Sunny68
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hallo Sunny,
uff- ich schwanke zwischen Bestürzung, Wut, Mitleid... und weiss nicht so genau, für wen? Für Dich oder für Deine Tochter....

Da scheint ja echt jede Menge schief gelaufen zu sein, dass es soweit gekommen ist. Ich finde es sehr mutig, aber auch sehr erschreckend zu lesen, wie du über Deine Tochter schreibst. Dass du sie Hasst, dass sie am Leben verrecken soll. Aber dennoch ist sie Dir ja wichtig... Ich glaube auch noch nicht mal, dass du sie wirklich hasst, ich glaube eher, dass ist die totale Verzweiflung...
Leider kenn ich mich mit Gesetzen nicht wirklich aus, denke aber, dass es keine Gesetze gibt, die eine 16jährige dazu zwingen, ihr Leben richtig in Angriff zu nehmen. Wie soll das auch funktionieren.
So einfach auf die Strasse setzen dürft ihr sie mit 18 auch nicht. Ihr müsst ihr zumindest Unterhalt zahlen, dazu sind Eltern dann verpflichtet.
Im Großen und Ganzen machen diese Regelungen für den Schutz von Kindern und über elterliche Pflichten auch Sinn. Wenn es so schief läuft wie hier... hmm...
Was ich mich frage: Was ist bei Euch so schief gelaufen? Wenn sie bereits im Kiga auffällig war? Da muss doch was gewesen sein? Das ist nicht als Vorwurf gemeint, dass ihr was falsch gemacht habt. Aber für so ein Verhalten muss es Ursachen geben. Kein Kind kommt bösartig auf die Welt. Manchmal hilft es wenn, man den Grund herausfindet.
Alles musst Du Dir auch nicht gefallen lassen als Eltern. Wenn Du nicht willst, dass sie nur Fernseh guckt oder PS spielt, nimm ihr die Sachen weg. Zeig ihr Grenzen auf. Wasch ihre Wäsche eine zeitlang nicht, etc. Damit sie Grenzen spürt für ihr Handeln.
Wenn sich da auch noch die Großeltern einmischen- auch denen kann und sollte man Grenzen setzen - notfalls mit Auszug.
Aber ich weiss, sowas ist leichter zu schreiben als umzusetzen, vor allem, wenn eine Situation so verfahren ist und Eure Tochter acuh nicht gesprächsbereit zu sein scheint....
So wirklich Tipps kann ich Euch also auch nicht geben.
Aber ich wünsch Euch ganz viel Kraft (Dir, Deinem MAnn und Deiner Tochter!), dass ihr irgendwie einen Weg findet (wie immer der auch aussehen mag).

LG

Sori

P.S.: Wie reagiert denn Euer Sohn auf die Situation?
 
S

Sunny68

Gast
Hallo Sori,

tja, da ist so einiges schiefgelaufen: die Tochter ist ein Wendekind, was so schlimm nicht ist,aber:
- 1990 wurde der Betrieb der Eltern geschlossen, beide arb.-los
- als Mutter mit Kleinkind Job bekommen, Arb.-zeit mo - do 8.30 - 18.00
fr bis 14.00 uhr, war unwichtig, Hauptsache es kam Geld in die Kasse,
um eine Basis (Renovierung, Haushaltgegenstände etc.) zu schaffen
- das Kind war im Kiga und wurde anschließend von der Oma betreut
- Kind gesehen in der Zeit max. 3 Std./d; früh nur 'rumgehetzt und
getrietzt (...beeil Dich...iß schneller, wir müssen los...); abends erst
gegen 19.00 Uhr zu Hause gewesen. Das Kind? Lief so nebenbei, um
20 Uhr war Schluß; anschließend noch 'ne Runde gebügelt o. a.
- Mann hat Job bekommen und durfte teilweise tagsüber auf der Baustelle
arbeiten und nachts zeichnen; Ruhe? Was ist das!? (Frei-)Zeit!? Ein
Fremdwort! Zum Schluß lief das Prozedere von Mo - So z. T. mit Ge-
haltsrückständen von 5 Monaten.
- Dann 2. Kind bekommen und endlich etwas Ruhe und Zeit. Nach 18 Mo-
ten 19 Std/Wo gearbeitet und Kündigung bekommen. Hallo Arbeitsge-
richt (Erziehungsurlaub belief sich auf 24 Monate).
- Seitdem zu Hause mit viel Zeit für den Sohn.
- Tochter eifersüchtig auf Bruder (Babies benötigen eben etwas mehr
Zeit als 7jährige).
- Bruder hat Freunde, sowohl im Kiga als auch in der Schule, wird zu Feiern
eingeladen und ist beliebt; hat insgesamt einen gefälligeren Charakter,
aber läßt sich nicht unterbuttern; kontaktfreudig.
- Mit den Eltern kann er über vieles gemeinsam lachen und hat ähnliche
Interessen (Baden/Schwimmen gehen, Fahrrad fahren...)

Du siehst, beide Kinder sind - vom Wesen her - wie Feuer und Wasser. Logischerweise zieht man als Eltern (un-)bewußt das Kind vor, mit dem man gemeinsam lachen, spielen (Karten, Würfelspiele z. B.) kann. Das ist zwar nicht rühmlich, aber JEDER wird sich lieber mit den Personen umgeben, beschäftigen, der einem wohlgesonnen ist, unabhängig ob bei Verwandten, Bekannten, Freunden oder Kollegen. Das liegt halt im Wesen des Menschen.

Meinem Sohn habe ich die Lage soweit erklärt, daß er es mit 9 Jahren auch verstehen kann. Erschwerend kommt noch hinzu, daß er kein eigenes Zimmer hat, also noch im Elternschlfzimmer schläft. Da ich diese Erfahrung auch bis zum 15. Lebensjahr machen durfte, weiß ich, wie "toll" das Gefühl für meinen Sohn diesbezüglich ist. Auch hier der Ansatz, ihn womöglich etwas zu bevorzugen, da die Schwester von Anbeginn ein eigenes Zimmer hatte.

Ein Vermittlungsversuch meinerseits zwischen den Geschwistern scheiterte daran, daß die Tochter nicht bereit war, ihre bereits vorhandenen Mangas von Dragonball mit dem Bruder zu teilen. Ich wollte hierzu die restlichen, noch fehlenden Bücher kaufen, so daß ein kompletter Satz von Bd. 1 - 42 vorhanden wäre. Das wurde von der Tochter kategorisch abgelehnt. Endergebnis? Ich kaufte nach und nach die 42 Bände (5 €/St.) für meinen Sohn. Logisch, daß daraufhin die Tochter wütend und neidisch auf den Bruder war/ist. Wäre sie bereit gewesen, ihre Bücher zu teilen, wäre ein 1. Schritt zur vernünftigen Entwicklung getan. Leider hat sie das ausgeschlagen und so kam eben eines zum anderen.

Meinen Eltern Grenzen zu ziehen ist schwierig, da sie, wie oben beschrieben, teilweise zu verwoben war in der Erziehung/Betreuung der Tochter. Demzufolge lehnten sie es auch kategorisch ab, daß 2. Kind zu betreuen. Dadurch kam es natürlich, daß ich ein viel festeres, privateres Verhältnis zum Sohn habe, als zur Tochter. .

Ausziehen kommt auch nicht in Frage, zu verwoben sind wir miteinander. Das geht los bei einem Heizkessel, wo wir die Gesamtkosten tragen und meine Eltern dafür die Wasser-/Abwassergebühren usw. Nun, da meine Oma kürzlich verstarb (mit 98!) können meine Eltern endlich vom Boden ins Erdgeschoß ziehen und dort ihr Schlafzimmer einrichten. Mit etwas Glück kann die Tochter auf den Boden (ausgebaut mit schrägen Wänden - urgemütlich - hatte dort selbst mein Zimmer) ziehen. Sollte sie nicht wollen, verfügen wir als Eltern es einfach. Wenn sie pfiffig ist und interessiert kann sie an der Ausgestaltung des Raumes mitwirken, aber ob sie DAS überhaupt begreift, welche Chance sie dort erhält, sich einrichtigungstechnisch einigermaßen "auszuleben"? Wenigstens würde sie dort keiner anmeckern, daß sie zu laut Musik hört. Aber ich vermute, auch hier wird sie kaum Einsicht zeigen und eine erneute Chance für einen Schritt aufeinanderzu verpassen.

Und sie hassen? Tja, schwierig. Eigentlich schon und eigentlich nicht; wenn ich sie sehe, "kommt mir die Galle hoch" ob der verpaßten Chancen, muß mich an den Kopf fassen und denke bloß "...ach, wie blöd ist die doch, versaut sich ihr ganzes Leben; die Kindheit und Jugend hat sie bereits weggeschmissen..." Da ich oftmals sehr intuitiv reagiere und handele, bleibt meist diese Wut im Bauch, welche sich in Hass (oder so etwas ähnliches) äußert.

Bye
Sunny68
 

Muecke

Aktives Mitglied
Hallo Sunny,

wie erschreckend! Die ersten jahre mit meiner Tochter und mir liefen ziemlich ähnlich ab wie bei Euch - also das Kind eben nebenher, weil man irgendwie die besch*** Kohlen ranholen muss. Auch meine Kurze war schon im Kindergarten auffällig. Und wie oft habe ich mich an den Haaren gerauft, weil ich dachte "diese dumme Gör! Sobal dich etwas Zeit habe, macht sie alles kaputt!" "Warum weiß sie nichts zu würdigen, warum ist ihr nichts gut genug?" Sie hat mich ausgesaugt und Konsequenzen brachten bei ihr gar nichts - sie schien nichts, rein gar nichts daraus zu lernen - oder es war ihr schlichtweg egal.
Naja, sie ist heute 11 und im Unterschied zu Eurer Situation kam kein zweites Kind hinterher (bewusste Entscheidung, weil ich immer dachte, sie würde das nicht verkraften). Ich bin nun seit 2 Jahren Vollzeit zu Hause und die Kurze hat Priorität Nr. 1. Erst in diesen zwei Jahren habe ich erkannt, was ihr wirklich alles fehlte. Angefangen von Hefteführung für die Schule (sie lernte es zwar im Unterricht, aber es kontrollierte ja keiner - sie kam halt immer irgendwie durch - welche Grundschulklassenlehrerin greift denn da heute noch hart durch?) bis hin zu "sozialem Umgang" mit anderen. Eine Katastrophe. Freunde? Fehlanzeige. Auch das war ein Grund, warum ich immer so ausgelaugt war - ich hatte kaum Zeit, Mutter zu sein und musste irgendwie auch fehlende Freundschaften ersetzen. Das kann man alleine ja gar nicht.
Ich arbeite jetzt seit diesen zwei Jahren sehr intensiv mit ihr - ich habe sogar einige "Kleinkinder-Routinen" wieder in den Alltag geholt. z.B. singen wir wieder abends gemeinsam ein Gute-Nacht-Lied. Egal, wie alt sie ist - Ich habe das Gefühl, wir müssen manches nachholen und ich zwinge ihr nichts auf, ich hole nur die Sachen zurück, die sie freudig annimmt. Und siehe da: Sie fand Barbie immer total doof - jetzt, mit 11, fängt sie an, die toll zu finden. Das macht nachdenklich, Sunny.

Ich weiß, wie anstrengend solch ein Kind ist, ehrlich (zumal meine noch hyperaktiv dazu ist), aber eines musst Du Dir klar machen, so schwer das auch zu akzeptieren ist: Die Schuld tragt ihr Eltern. Ob ihr damals nicht anders konntet, ist dem Kind egal. Ihr wisst, wie schwer es war, aber ihr könnt von ihr kein verständnis dafür erwarten. Natürlich wird sie dann nur damit reagieren, dass sie ja auch nichts dafür kann, auf der Welt zu sein.
Ich habe das Gefühl mit 9, als ich mit meiner Tochter anfing aufzuholen, so gut es noch geht, war das schon ziemlich spät und kurz vor Endstation - mit 16 wird das noch viel viel schwerer sein.

Ich kann Dir aus meiner Sicht nur den Rat geben: Mach mit ihr einen Mutter/Tochter-Tag in der Woche, mach etwas mit ihr, das ihr Spaß macht (und wenn es halt PC-Spielen sein muss) - und egal, wie sie es mehrmals hintereinander versaubeutelt, kritisiere sie nicht dafür! Sie ist 16, Du darfst ihr auch sagen, dass Du Fehler gemacht hast und dass es Dir leid tut. Komm aus diesem Machtkampf mit ihr heraus. Deine Tochter fühlt sich ohnehin schon nur auf verlorenem Posten und schlägt blind um sich. Wenn Du etwas ändern willst, sieh nicht, wie sie sich heute benimmt... sieh die Ursachen. Naja und wenn ich mich in ihre emotionale Situation versetze... und der geliebte Bruder dann auch noch bei den Eltern nächtigt - ich würd auch das Kotzen kriegen.

Passt auf das Mädchen auf. Sie ist 16. Alt genug, Dummheiten zu machen.

Mücke
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Muss Muecke beipflichten.
Ich kann dich vertsehen Sunny,irgendwann stösst man an seine Grenzen,aber das was deine Tochter da machst,so wie sich sich verhält,sind Schreie nach Aufmerksamkeit und Liebe.
Es ist noch nicht zu spät,nimm dir Zeit für sie.
Schenke ihr deine Aufmerksamkeit,höre ihr zu,rede mit ihr,nimm sie wahr...auch wenn es nicht so aussieht,sie braucht dich.

Ich wünsche euch beiden viel Kraft,und das ihr wieder zueinander findet!

Lieben Gruss
Lise
 
G

Gast

Gast
Hallo,

ich als Tochter würde nicht hoch ziehen!!!!
Warum???
Ich würde denken, lass doch meinen Bruder hoch ziehen, vielleicht lieben sie mich dann mehr?????

Ich glaube sie brauchz Liebe, sie ist eifersüchtig, sieht wie ihr mit dem Sohn umgeht (liebevoll...) fühlt sich ausgeschlossen, unerwünscht, sieht alles nur noch negativ.
Warum auch POSITIV???? Die wollen mich eh nur los werden und was mich draussen erwartet haben sie mir ja auch gesagt.

Aber trotzdem??????? So ganz verstehe ich sieh nicht, etwas krank muss sie sein, dass ist wirklich alles nicht ganz normal.

Zieh sie doch einfach mal etwas vor, lobe sie, auch wenn sie es nicht verdient. Vielleicht hilft das. Erwarte aber nicht innerhalb von kurzer Zeit das sie reagiert und eine Kehrtwendung macht.

LG
Ich hoffe es besteht noch ne Chance
Sie ist ja auf dem besten Weg ne Amokläuferin zu werden
 
S

Sunny68

Gast
@ Mücke + Lise:
Mücke, Deine Tochter war 9, meine zu dem Zeitpunkt bereits 15, kein Kind mehr und doch noch nicht erwachsen. Wir, sowohl wir als Eltern als auch die Großeltern haben sie bereits früher dezent darauf hingewiesen, auf Mobbing der Klasse (Lachen, wenn falsche Antwort kam ==> dadurch: überhaupt keine Antwort mehr auf Lehrerfragen) nicht zu reagieren und notfalls "ihr" Ding, also einen vernünftigen Schulabschluß, einfach "durchzuziehen". Leider hatte sie dazu nicht den erforderlichen Mumm (zu Hause "die große Klappe" und in der Schule "nicht die Zähne auseinander bekommen").

Gesprächsbereitschaft unsererseits (Eltern) besteht, allerdings muß sie auch bereit sein, etwas zu sagen; wir rennen niemandem hinterher.

Ähm, Mücke, STOP, was das Nächtigen im Elternschlafzimmer anbelangt. Wir als Eltern sind auch nicht begeistert über diesen Umstand. Es ist einfach zu wenig Platz. Bei etwas über 60 qm Wohnfläche (Küche und WC sind bereits mit eingeschlossen), also nur WZ, SZ und einem kleinen KZ ist kein Platz für noch ein Zimmer! Hätten wir als Eltern evtl. das SZ räumen und es als KZ herrichten sollen? Da unsere Küche ebenfalls ziemlich klein ist und schräge Wände besitzt, "parken" wir unseren Kühlschrank bereits im Treppenhaus.

Ach, und Dummheiten macht sie bereits: verweigert das momentane Praktikum, geht nicht in die für diese Zeit zugewiesene Klasse, sondern läßt sich nur kurz blicken ("...huhu, ich bin heute da...") und haut ab; sucht sich irgendwo eine Ecke, spielt mit dem Gameboy und taucht zu Hause wieder auf, wenn Pokito-TV,also etwa gegen 14.00 Uhr beginnt.

@ Gast:
Nicht so voreilig mit Deinen Schlüssen, was das Hochziehen anbelangt. Es handelt sich hierbei um kein Abschieben, ihr momentanes Verhalten ist nur das ausschlaggebende Moment. Als ich noch Kind war, schlief ich ebenfalls, genauso wie meine Eltern, unterm Dach. Da - für ein Kind -recht steile Treppe hinauf führt, schlossen meine Eltern bis etwa dem 12. Lebensjahr die Tür zum Treppenhaus ab, damit ich im Halbschlaf bzw. schlaftrunken nicht die Treppe herunterfalle. Mit 12/13 Jahren wurde diese Vorsichtmaßnahme aufgehoben. Nun, meine Tochter ist 16, der Sohn 9. Noch Fragen?

Sie loben? Wofür denn? Für die Arschgeweihe, welche sie in ihre Hefte zeichnet und anschließend bunt ausmalt? Dafür, daß sie ihre Lehrer anpöbelt? Oder vielleicht dafür, daß sie sich vom Bekleidungsgeld lieber einen Gameboy nebst Spiel kaufte? Sorry, nichts für ungut, aber momentan fällt mir wirklich nichts ein, wofür ich sie loben sollte? Ach, vielleicht dafür, daß sie endlich ihr Zimmer aufräumte und säuberte (eigentlich eine Selbstverständlichkeit)!

Erkrankt? Ja, vielleicht. Aber woran? Fehlendes Selbstbewußtsein, gepaart mit Desinteresse und bewußtem Abkapseln - wie nennt man so etwas?
Hilfe unsererseits käme auf jeden Fall, jedoch nicht bis zur Selbstaufgabe.

Sunny68
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Hallo Sunny!

Ihr rennt niemanden hinterher schriebst du.

Doch,ihr müsst hinterher rennen,es ist eure Tochter.

Kann nur nochmal betonen das ich dich teilweise verstehen kann,ich hatte selbst grosse Probleme mit meinem Sohn( und er mit mir),wir sind BEIDE durch die Hölle gegangen,von hilflos und verzweifelt bis wütend und verletzend.
Sie ist mit 15 (oder 16) noch ein Kind,das auf der Schwelle des Erwachsenwerdens steht,aber dieser Schritt dauert noch sehr lange.

Lobe sie dafür das sie ihr Zimmer freiwillig aufgeräumt hat.
Unternimm was mit ihr alleine,geht shoppen,Eis essen..lass dir was einfallen.
Nimm dir die Zeit,sie braucht das.
Gib sie nicht auf.
Ich bleibe dabei,es sind Hilfeschreie.
überrasch sie mal mit dem Angebot das du ihr machst,was gemeinsam mit ihr zu machen,dir ein wenig Zeit für sie alleine zu nehmen.
Es ist ein Versuch wert.
Nein,ich sage es mal anders.
Du darfst nichts unversucht lassen,deinem Kind zu helfen und nicht immer die Schuld bei ihr suchen,so wie es gelaufen ist habt ihr als Eltern auch Schuld dran.
Das musste ich mir auch eingestehen.


Lieben Gruss!
Lise
 

Muecke

Aktives Mitglied
Mücke, Deine Tochter war 9, meine zu dem Zeitpunkt bereits 15, kein Kind mehr und doch noch nicht erwachsen.
Ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen möchtest. Die Probleme bestehen doch nicht erst seitdem sie 15 ist. Der einzige Unterschied ist, dass Kinder in der Pubertät anfangen sich gegen die Eltern zu wehren, was sie vorher einfach nicht konnten.

Wir, sowohl wir als Eltern als auch die Großeltern haben sie bereits früher dezent darauf hingewiesen, auf Mobbing der Klasse (Lachen, wenn falsche Antwort kam ==> dadurch: überhaupt keine Antwort mehr auf Lehrerfragen) nicht zu reagieren und notfalls "ihr" Ding, also einen vernünftigen Schulabschluß, einfach "durchzuziehen". Leider hatte sie dazu nicht den erforderlichen Mumm (zu Hause "die große Klappe" und in der Schule "nicht die Zähne auseinander bekommen").
Warum machst Du ihr einen Vorwurf daraus? Meinst Du nicht, es wäre ihr lieber gewesen, es wäre besser gelaufen? Dezent hinweisen reicht auch nicht, ein Kind ist ein Kind, damit man ihm beibringt, wie sowas geht. Vom sagen alleine kann es ein Kind nicht.

Gesprächsbereitschaft unsererseits (Eltern) besteht, allerdings muß sie auch bereit sein, etwas zu sagen; wir rennen niemandem hinterher.
Ganz ehrlich? Du klingst für mich nicht sehr gesprächsbereit. Nur in der Hinsicht, ihr wieder die gleichen Vorwürfe zu machen - das Gespräch würde ich als Tochter wohl auch ablehnen. Den Inhalt kennt sie doch schon.

Ähm, Mücke, STOP, was das Nächtigen im Elternschlafzimmer anbelangt. Wir als Eltern sind auch nicht begeistert über diesen Umstand. Es ist einfach zu wenig Platz. Bei etwas über 60 qm Wohnfläche (Küche und WC sind bereits mit eingeschlossen), also nur WZ, SZ und einem kleinen KZ ist kein Platz für noch ein Zimmer! Hätten wir als Eltern evtl. das SZ räumen und es als KZ herrichten sollen? Da unsere Küche ebenfalls ziemlich klein ist und schräge Wände besitzt, "parken" wir unseren Kühlschrank bereits im Treppenhaus.
Ob IHR darüber glücklich seid oder nicht, interessiert die Tochter nicht und muss sie auch nicht. Ihr habt damit ihre Gefühle verletzt und es versäumt ihr von Anfang an mit viel Liebe und Geduld näher zu bringen, dass es keine andere Lösung gibt. Die mindeste Lösung wäre gewesen ihr besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie sich nicht zurückgesetzt fühlt, aber wie Du schon geschrieben hast, ist ja tatsächlich der Sohn der begehrtere Spielgefährte. Und glaub mal, dass ich so eine Wohnsituation kenne - ich habe auch jahrelang in 40qm mit meiner Tochter gewohnt. 2 Zimmer. Da gab es ein Wohnzimmer und ein Kinderzimmer - was fehlte, war das Schlafzimmer - ich habe im Wohn-/Ess-/Arbeitszimmer geschlafen, es wäre mir nie die Idee gekommen, einem Kind deshalb das Kinderzimmer zu enthalten. Nun, ihr habt Euch für eine andere Variante entschieden, ist ja auch legitim, aber einfach nur zu sagen, wir haben wenig Platz und deshalb schläft das ohnehin bevorzugte Kind bei den Eltern und die Große muss immer für alles Verständnis haben, reicht nicht. Das ist Flucht vor der befürchteten Einsicht.

Ach, und Dummheiten macht sie bereits: verweigert das momentane Praktikum, geht nicht in die für diese Zeit zugewiesene Klasse, sondern läßt sich nur kurz blicken ("...huhu, ich bin heute da...") und haut ab; sucht sich irgendwo eine Ecke, spielt mit dem Gameboy und taucht zu Hause wieder auf, wenn Pokito-TV,also etwa gegen 14.00 Uhr beginnt.
Sie ist sich selbst nicht wichtig und das könnt Ihr ihr auch nicht einprügeln. Sie hat das Gefühl, sie war/ist Euch egal, warum soll sie sich selbst was wert sein? Mir ist schon klar, dass sie Euch nie egal war - aber Ihr seid die Erwachsenen, Ihr müsst lernen aus ihrem Blickwinkel zu sehen, nicht die Tochter aus Eurem!

Sie loben? Wofür denn? Für die Arschgeweihe, welche sie in ihre Hefte zeichnet und anschließend bunt ausmalt? Dafür, daß sie ihre Lehrer anpöbelt? Oder vielleicht dafür, daß sie sich vom Bekleidungsgeld lieber einen Gameboy nebst Spiel kaufte? Sorry, nichts für ungut, aber momentan fällt mir wirklich nichts ein, wofür ich sie loben sollte? Ach, vielleicht dafür, daß sie endlich ihr Zimmer aufräumte und säuberte (eigentlich eine Selbstverständlichkeit)!
Was ist denn die Alternative? Sie immer weiter unter Druck zu setzen, ihr zu sagen wie blöd sie ist und dass sie nichts taugt, um sie nur noch mehr in ihrem Gefühl zu bestärken, immer die Gearschte zu sein? Und Du meinst, davon wird es besser???

Erkrankt? Ja, vielleicht. Aber woran? Fehlendes Selbstbewußtsein, gepaart mit Desinteresse und bewußtem Abkapseln - wie nennt man so etwas?
Hilfe unsererseits käme auf jeden Fall, jedoch nicht bis zur Selbstaufgabe.
Und? Ist sie mit fehlendem Selbstbewusstsein und Desinteresse auf die Welt gekommen? Trägt sie die Verantwortung für ihre Kindheit? Das ist doch eigentlich genau das was sie tut - sie lehnt die Verantwortung für ihr eigenes Leben ab. Mit gutem Recht, wie ich finde.
Hilfe... was verstehst Du unter Hilfe? Bist Du bereit, ihr damit zu helfen, was sie braucht? Oder nur damit, was Du denkst, was sie braucht?

Mensch, die Fronten sind doch total verhärtet! Klar bist Du am Ende und ich bin fest davon überzeugt, dass Du sie sehr liebst und nur resignierst. Aber dennoch kannst du nicht einfach sagen, es läge alles an ihr. Sie ist 16! Klar, 2 Jahre vor Volljährigkeit und dennoch ist sie Kind! Mehr vielleicht als andere mit 16.

Mücke
 

Lilia

Aktives Mitglied
Gesprächsbereitschaft unsererseits (Eltern) besteht, allerdings muß sie auch bereit sein, etwas zu sagen; wir rennen niemandem hinterher.
Hallo,
also ich muss schon sagen, dass mich diese Aussage schockiert hat! Sie klingt sehr herablassend! Mit anderen Worten: Funktioniert jemand nicht so, wie Du es gerne hättest, dann ist es eh für die Katz... Ich möchte Dich wirklich nicht persönlich angreifen, aber ich finde, dass Du Deine Tochter damit a) null als eigene Persönlichkeit respektierst und b) auch nicht mal Ansatzweise den Versuch unternimmst, etwas an der Situation zu verändern... Ich meine damit nicht die Rennerei von JA zur Schule, zum Psycholgen und zurück... Dahingehend kann Dir wohl keiner einen Vorwurf machen...
Ich sehe es auch so, dass wenn sich nicht schnellstens ein paar Grundlegende Dinge bei Euch ändern, dass Deine Tochter in spätestens 2Jahren stinkwütend aus dem Haus gehen und den Kontakt abbrechen wird... Vlt. denkst Du jetzt: Ok, damit würde mir eine große Last von den Schultern fallen, aber es wäre nicht so...Du würdest Dich nur täglich an Dein klägliches Scheitern erinnern...
Du hast kaum beschrieben, wie den Euer sonstiges Familienleben abläuft, bzw. wie u.a. Dein Mann mit Eurer Tochter umgeht...Hat Er denn irgendeinen Zugang zu Ihr? Das das Mädel zu den Großeltern flüchtet ist für mich nachvollziehbar - würde ich auch tun, wenn ich mir ständig negative Dinge anhören müsste...
Du nimmst mir meinen Vorschlag jetzt hoffentlich nicht all zu übel, aber ich denke, als aller erstes, solltest DU Dir mal Hilfe holen! Es gibt Therapeuten, die speziell auf das Thema Familie eingehen... Alleine werdet Ihr und vorallem Du es wohl nicht schaffen, die Lage zu entschärfen und Besserung erreichen. Zumindest für einen Startschuss in einen vernünftigen Mix-Umgang zwischen Liebe, Respekt, Grenzen setzen und Vertrauen solltest Du dringend Hilfe holen!
Zum Thema Wendekind: Als die Mauer fiel, war ich 16! Also genauso alt, wie Deine Tochter heute! Ich denke daher nicht, dass man sie als ein "solches" bezeichnen kann... Ihr habt die Wende hautnah erlebt und damit auch den Wandel, der sich im Laufe der letzten Jahre vollzogen hat. Ich habe auch ab und an die Frage im Kopf, ob es nicht auch "Schuld" der plötzlichen Veränderungen war, dass ich heute mit meiner Mutter gebrochen habe... Aber es gab andere Gründe dafür... Und das ist auch nicht Thema hier... Ihr seid die Wende-Erwachsenen, also seid es auch für Eure Tochter! Uns streiche bitte Ihr gegenüber solche Gedanken!! Das hat kein Mensch verdient - kein Freund, erst Recht nicht ein 16jähriges Mädel!
Also, wie gesagt: ich möchte Dich wirklich nicht angreifen, aber fang bei Dir an! Du bist MUTTER! Und hast damit Verantwortung! Und erwarte von Deiner Tochter nicht diese, wenn Du sie selbst nicht geben kannst!
Lilia
 

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