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Kirsten Heisig: Das Ende der Geduld (Buchempfehlung)

E

EuFrank

Gast
Ich halte dieses Buch für wichtig und möchte andere animieren sich mit der in ihm diskutierten Problematik zu befassen.

Ich möchte das Buch zunächst ganz ohne eigene Wertung vorstellen.

Natürlich ist jeder eingeladen, seine Meinung zu diesem Buch jederzeit zu äussern.
 
Im ersten Teil geht es um
Jugendkriminalität - Fallbeispiele und Statistiken aus zwei Jahrzehnten

Heisig zeigt, wie sich Kriminalität entwickelt. Dabei spielen Drogen oft eine große Rolle. Vor allem der Alkohol in den Elternhäusern wird kritisiert.

Heisig kritisiert, dass es oft viel zu lange dauert, bis es zu einer Verhandlung kommt. Auch sind die Urteile oft viel zu harmlos. Hieraus ergibt sich auch der Untertitel des Buches: Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter.

Heisig zeigt, dass jugendliche Gewalttäter oft ganz unmotiviert zur Gewalt neigen. Nicht selten werden Opfer einfach zufällig "ausgewählt". Dennoch spielen Drogen eine große Rolle. "Bekifft sind sie alle" heißt es in der Szene. Hinzu kommen andere Beilagen wie zB Rap-Musik und Killerspiele.

"Wer stundenlang gewälttätige Rap-Videos sieht, sich Killerspielen aussetzt, um dann bekokst mit seiner Gruppe loszuziehen, wird jedenfalls schwerlich einen friedlichen Abend verbringen" (S. 25).

Gewalt ist vor allem männlich. Und Jugendliche werden, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil, überproportional straffällig.

Heisig kritisiert auch das Mobbing an Schulen:
Wer einmal 'Opfer' ist, findet aus dieser Rolle nur sehr schwer wieder hinaus. Manchmal hilft hier tatsächlich nur ein Schulwechsel" (S. 43). Für mitursächlich hält Heisig zB auch die Plattform Schüler-VZ.

"'Du Opfer!' ist inzwischen eine beliebte Beleidigungsformel geworden." (S. 44)
 
Hört sich sehr interessant an dieses Buch und die Auszüge die du gepostet hast kann ich nur bestätigen.

Kann man das irgendwo als E-Book bekommen ?

Kann im Moment nicht aus dem Haus.
 
Im nächsten größeren Kapitel geht es um den
Jugendrichter - Zuständigkeiten, Möglichkeiten, Grenzen.
Heisig schildert einen normalen Tag im Leben eines Jugendrichters. Dann geht es um Bewährungshelfer. Immer wieder kritisiert Heisig, dass zuviel Zeit bis zur Verhandlung verstreicht. Dies hat ungute Vorteile für die Täter. ZB erinnern sich Zeugen nicht mehr, teils wohl auch, weil sie inzwischen unter Druck gesetzt werden:
"Teilweise ist bei den Zeugen, die bei der Polizei noch angegeben haben, 'alles ganz genau gesehen zu haben', in der Zwischenzeit eine Art kollektiver Amnesie eingetreten." (S. 59)
 

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