Hallo allerseits.
Kennt sich hier jemand mit Versorgungsmedizin aus? Ich habe vor einigen Wochen Klage erhoben, da das Versorgungsamt mir einen GdB von 40 zusprach, von dem es auch nach meinem Widerspruch nicht absehen wollte, obwohl sowohl mein Psychiater als auch ich meinen GdB als (deutlich) höher als 40 erachten und relativ offensichtlich mindestens mittelgradige Anpassungsschwierigkeiten (GdB 50-70) vorliegen.
Die Diagnosen sind eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, chronische Depressionen (eigene Recherche ergab tatsächlich, dass es sich wohl tatsächlich schon um schwere Depressionen handelt), ADHS und eine Sozialphobie. Traumata (Alkoholismus der Mutter, Mobbing/Exklusion, Unterforderung) sollen noch abgeklärt werden. Seit ca. einem Jahr nehme ich ein Antidepressivum, das wohl auch off-label gegen ADHS verschrieben wird. Das empfohlene Methylphenidat kann ich nicht (auf "legalem" Wege 😀) erhalten, da ich mich vor Ärzten nicht ausziehen kann und daher das bei der Einnahme empfohlene EKG daher nicht durchgeführt werden kann.
Die Symptome sind vielschichtig - wenn wir nach den versorgungsmedizinischen Leitsätzen gehen, so liegen
- soziale Isolation (nur Kontakt zu Partner und Vater, oft Streit mit dem Freund; Unfähigkeit, Kontakte zu knüpfen etc.), die eigentlich für schwere Anpassungsschwierigkeiten und damit einen GdB von 80-100 spräche,
- Kontaktabbruch zum Rest meiner Familie, da ich aufgrund meiner Exzentrik das "schwarze Schaf" meiner Familie bin;
- Selbstverletzung bis zu affektiven Flucht- und Suizidgedanken,
- Schlafstörungen,
- Schwierigkeiten in Schule (rückblickend) und heute Uni sowie eine vom zeitlichen Rahmen sowie tätigkeitsbezogen eingeschränkte Erwerbsfähigkeit vor (wegen meiner Symptome schon zig Kündigungen in diversen Branchen erhalten, auch aktueller Job nur in Teilzeit machbar, wurde schon einige Male wegen Überlastung krankgeschrieben); auf der Arbeit habe ich mir schon mehrfach den Arm aufgekratzt, weil ich mit dem sozialen Stress nicht klarkam.
Trotz attestierter "Hochbegabung" habe ich in der Sek I die Hauptschule besucht und mit dem gleichen Schnitt abgeschlossen wie das Abitur, das ich ohne Lernen und trotz Fehlzeiten von >50%, die fast gänzlich unentschuldigt waren, mit 3,0 erhielt. Von 14-18 hatte ich 0 gleichaltrige Kontakte, war isoliert von meiner "Peer Group". Es lässt sich also über die "Integration" im schulischen Rahmen streiten, ich erhielt damals zwar keine Unterstützung, das heißt aber nicht, dass ich sie ich benötigte.
Da ich unter sozialen Ängsten leide, zudem sehr perfektionistisch bin, mich von Ärzten leider nur sehr eingeschränkt körperlich untersuchen lassen kann und von der Schwerbehinderung ebenso abhängt, ob ich mein Studium trotz der Behinderung komplett alleine finanzieren muss (nur mit GdB >=50 gibt es wieder Kindergeld, ich bin 28), bin ich sehr nervös, mache mir regelrecht Panik vor einem (etwaigen) Gutachtertermin, brauche schon jetzt deutlich mehr Stunden als sonst, um einschlafen zu können, weil ich stundenlang darüber nachdenke und es nicht aus meinem Kopf kriege.
Hat jemand Tipps?
Danke!
Lysbona
Kennt sich hier jemand mit Versorgungsmedizin aus? Ich habe vor einigen Wochen Klage erhoben, da das Versorgungsamt mir einen GdB von 40 zusprach, von dem es auch nach meinem Widerspruch nicht absehen wollte, obwohl sowohl mein Psychiater als auch ich meinen GdB als (deutlich) höher als 40 erachten und relativ offensichtlich mindestens mittelgradige Anpassungsschwierigkeiten (GdB 50-70) vorliegen.
Die Diagnosen sind eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, chronische Depressionen (eigene Recherche ergab tatsächlich, dass es sich wohl tatsächlich schon um schwere Depressionen handelt), ADHS und eine Sozialphobie. Traumata (Alkoholismus der Mutter, Mobbing/Exklusion, Unterforderung) sollen noch abgeklärt werden. Seit ca. einem Jahr nehme ich ein Antidepressivum, das wohl auch off-label gegen ADHS verschrieben wird. Das empfohlene Methylphenidat kann ich nicht (auf "legalem" Wege 😀) erhalten, da ich mich vor Ärzten nicht ausziehen kann und daher das bei der Einnahme empfohlene EKG daher nicht durchgeführt werden kann.
Die Symptome sind vielschichtig - wenn wir nach den versorgungsmedizinischen Leitsätzen gehen, so liegen
- soziale Isolation (nur Kontakt zu Partner und Vater, oft Streit mit dem Freund; Unfähigkeit, Kontakte zu knüpfen etc.), die eigentlich für schwere Anpassungsschwierigkeiten und damit einen GdB von 80-100 spräche,
- Kontaktabbruch zum Rest meiner Familie, da ich aufgrund meiner Exzentrik das "schwarze Schaf" meiner Familie bin;
- Selbstverletzung bis zu affektiven Flucht- und Suizidgedanken,
- Schlafstörungen,
- Schwierigkeiten in Schule (rückblickend) und heute Uni sowie eine vom zeitlichen Rahmen sowie tätigkeitsbezogen eingeschränkte Erwerbsfähigkeit vor (wegen meiner Symptome schon zig Kündigungen in diversen Branchen erhalten, auch aktueller Job nur in Teilzeit machbar, wurde schon einige Male wegen Überlastung krankgeschrieben); auf der Arbeit habe ich mir schon mehrfach den Arm aufgekratzt, weil ich mit dem sozialen Stress nicht klarkam.
Trotz attestierter "Hochbegabung" habe ich in der Sek I die Hauptschule besucht und mit dem gleichen Schnitt abgeschlossen wie das Abitur, das ich ohne Lernen und trotz Fehlzeiten von >50%, die fast gänzlich unentschuldigt waren, mit 3,0 erhielt. Von 14-18 hatte ich 0 gleichaltrige Kontakte, war isoliert von meiner "Peer Group". Es lässt sich also über die "Integration" im schulischen Rahmen streiten, ich erhielt damals zwar keine Unterstützung, das heißt aber nicht, dass ich sie ich benötigte.
Da ich unter sozialen Ängsten leide, zudem sehr perfektionistisch bin, mich von Ärzten leider nur sehr eingeschränkt körperlich untersuchen lassen kann und von der Schwerbehinderung ebenso abhängt, ob ich mein Studium trotz der Behinderung komplett alleine finanzieren muss (nur mit GdB >=50 gibt es wieder Kindergeld, ich bin 28), bin ich sehr nervös, mache mir regelrecht Panik vor einem (etwaigen) Gutachtertermin, brauche schon jetzt deutlich mehr Stunden als sonst, um einschlafen zu können, weil ich stundenlang darüber nachdenke und es nicht aus meinem Kopf kriege.
Hat jemand Tipps?
Danke!
Lysbona
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