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Liebe Community,
Seit gestern ist für mich die Welt eine andere. Meine kleine Schwester hat nach einem Streit mit ihrem Freund keinen anderen Weg gesehen, als sich die Pulsadern aufzuschneiden. Ich bin so schockiert über diese heftige Reaktion, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
Ihr Freund war so geistesgegenwärtig ihr nach dem Streit nachzulaufen und konnte durch das Abdrücken der Wunde und die Verständigung des Rettungsdienstes Schlimmeres verhindern. Nachdem die beiden sich noch im Krankenhaus versöhnt haben und meine Schwester glaubwürdig versicherte, nur ein "Zeichen" habe setzen zu wollen, konnte sie mit meiner Mutter zunächst nach Hause fahren, die -von der Situation schockiert- gar nicht recht wusste was sie tun sollte, die ganze Nacht immer wieder in ihr Zimmer guckte ob sie auch wirklich schlief.
Heute nun konnte meine Mutter mit ihr in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellig werden und es wurden Gespräche geführt die das Eingeständnis meiner Schwester zutage förderten, dass sie durchaus vorhatte, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wie sie sagte "um keine Probleme mehr zu haben". Es muss sich also um Probleme handeln, die nicht nur mit dem Streit mit ihrem Freund zu tun haben. Probleme, die keiner von uns kennt.
Nachdem ich und meine komplette Familie sie immer als einen frohen und lebensbejahenden Menschen kennengelernt haben, ist es schockierend zu erkennen, dass sie wohl schon lange mit diesen Problemen zu kämpfen hat. Zu realisieren, dass die eigene Schwester sich die Pulsadern aufgeschnitten hat - eine Vorstellung, die ich nicht zulassen will, die sich aber immer wieder in meine Gedanken brennt. Was wenn sie es wieder tut? Wenn sie beim nächsten Mal nicht gefunden wird? Was haben wir übersehen? Was geht nun in ihr vor?
Meine Mutter ist in ständiger Angst, sie im nächsten Augenblick wieder in einer Situation zu finden, in der sie versucht sich umzubringen.
In der kommenden Woche soll sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu einem weiteren Termin erscheinen und dort auch für einige Wochen in psychiatrische Behandlung kommen. Ich bin mir sicher, dass ihr das helfen wird, wenn sie sich auch noch dagegen wehrt, Angst hat, von ihren Freunden beäugt und für "verrückt" gehalten zu werden. Diese kümmern sich jedoch rührend um sie, machen sich Sorgen und unterstützen sie.
Was fühlt jemand, der gerade versucht hat sich umzubringen? Realisiert sie, dass alle für sie da sind?
Ich fühle mich so schlecht, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Wie kann man sie aufbauen?
Ich danke euch schon jetzt für euer Feedback.
Viele Grüße.
Seit gestern ist für mich die Welt eine andere. Meine kleine Schwester hat nach einem Streit mit ihrem Freund keinen anderen Weg gesehen, als sich die Pulsadern aufzuschneiden. Ich bin so schockiert über diese heftige Reaktion, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
Ihr Freund war so geistesgegenwärtig ihr nach dem Streit nachzulaufen und konnte durch das Abdrücken der Wunde und die Verständigung des Rettungsdienstes Schlimmeres verhindern. Nachdem die beiden sich noch im Krankenhaus versöhnt haben und meine Schwester glaubwürdig versicherte, nur ein "Zeichen" habe setzen zu wollen, konnte sie mit meiner Mutter zunächst nach Hause fahren, die -von der Situation schockiert- gar nicht recht wusste was sie tun sollte, die ganze Nacht immer wieder in ihr Zimmer guckte ob sie auch wirklich schlief.
Heute nun konnte meine Mutter mit ihr in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellig werden und es wurden Gespräche geführt die das Eingeständnis meiner Schwester zutage förderten, dass sie durchaus vorhatte, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wie sie sagte "um keine Probleme mehr zu haben". Es muss sich also um Probleme handeln, die nicht nur mit dem Streit mit ihrem Freund zu tun haben. Probleme, die keiner von uns kennt.
Nachdem ich und meine komplette Familie sie immer als einen frohen und lebensbejahenden Menschen kennengelernt haben, ist es schockierend zu erkennen, dass sie wohl schon lange mit diesen Problemen zu kämpfen hat. Zu realisieren, dass die eigene Schwester sich die Pulsadern aufgeschnitten hat - eine Vorstellung, die ich nicht zulassen will, die sich aber immer wieder in meine Gedanken brennt. Was wenn sie es wieder tut? Wenn sie beim nächsten Mal nicht gefunden wird? Was haben wir übersehen? Was geht nun in ihr vor?
Meine Mutter ist in ständiger Angst, sie im nächsten Augenblick wieder in einer Situation zu finden, in der sie versucht sich umzubringen.
In der kommenden Woche soll sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu einem weiteren Termin erscheinen und dort auch für einige Wochen in psychiatrische Behandlung kommen. Ich bin mir sicher, dass ihr das helfen wird, wenn sie sich auch noch dagegen wehrt, Angst hat, von ihren Freunden beäugt und für "verrückt" gehalten zu werden. Diese kümmern sich jedoch rührend um sie, machen sich Sorgen und unterstützen sie.
Was fühlt jemand, der gerade versucht hat sich umzubringen? Realisiert sie, dass alle für sie da sind?
Ich fühle mich so schlecht, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Wie kann man sie aufbauen?
Ich danke euch schon jetzt für euer Feedback.
Viele Grüße.