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Kokainentzug

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Hey.
Ein Freund von mir ist gerade auf Kokainentzug und ich wollte fragen ob hier vielleicht Jemand weiß, wie lange das dauert. Ich brauche irgendwas. Ich würde ihm gern sagen, dass es nicht mehr lange dauert...
Er hat nicht viel genommen, aber regelmäßig, vielleicht ein paar Wochen, wenn nicht sogar weniger.
Das Problem dabei: Er ist nicht in Behandlung und es hat auch keiner eine Ahnung von seiner Sucht.
Ihm geht's momentan sehr dreckig, aber er hat versprochen die nächsten paar Tage nichts anzurühren und seine Versprechen hält er, egal ob Entzug oder nicht.
Ich weiß nur nicht wie lang ich da noch zusehen soll. Er hat seit einiger Zeit wegen... Pfuscherei von Ärzten Dauerschmerzen und ist auch schon in die Tablettenabhängigkeit gerutscht. Die helfen, aber nicht mehr und deswegen das.
Ich weiß, dass ich nur für ihn da sein kann, aber... ich kann mich doch nicht nur wie schon die ganze Zeit nebendran stellen, aufmunternd lächeln und sagen: ,,Das wird schon wieder. Glaub mir. Auch ein Entzug dauert nicht ewig. Und die Schmerzen gehen rum. Du wirst sehen irgendwann sind sie weg."
 
Also beim (Nikotin)Rauchen sagt man, dauert die körperliche Abhängigkeit 14 Tage. Das übrige ist "nur" noch psychisch.

Naja, Ablenken - Ablenken und nochmals Ablenken.

Andererseits: Wenn Du ihm beistehst, dann macht er den Entzug möglicherweise wegen Dir und nicht wegen sich selber. Besser wäre es, wenn er von sich selber überzeugt wäre, dass es gut für ihn ist und dass er es selber alleine schaffen kann; allerdings ist dann die Gefahr, dass er Dich überhaupt nicht mehr braucht, weil er sowas Schwieriges selber geschafft hat.
 
und viel viel trinken (Wasser/ Tee), das spült die Giftstoffe schneller aus dem Körper.
Ich denke das schlimmste wird dann nach fünf bis sieben Tagen vorbei sein
 
Kokainentzug

Ich kenne mich in der Materie kaum aus, nur die Schmerzen verwundern mich - habe ich im Zusammenhang mit Kokain noch nie gehört.

Warum ohne therapeutische Begleitung? Wenn irgend möglich, würde ich an deiner Stelle versuchen, dir eine Fachkraft (Psychiater oder wenigstens Kontakt zu einer Drogenberatungsstelle) zu suchen. So ein Entzug kann gefährlich werden und du als Helferin ohne fachlichen Hintergrund läufst Gefahr, damit bösartig zu scheitern (egal was du glaubst, was er würde oder nicht würde - er ist süchtig und sein Wesen wird von dieser Droge sehr stark beeinflußt sein. Vor vielen Jahren habe ich einen Menschen geliebt, der kokainabhängig war. Sie schien clean, und man kann mich eigentlich nicht leicht hinter's Licht führen. Sie lebt inzwischen nicht mehr. Schütz dich!)
 
Kokainentzug

Ich kenne mich in der Materie kaum aus, nur die Schmerzen verwundern mich - habe ich im Zusammenhang mit Kokain noch nie gehört.

Warum ohne therapeutische Begleitung? Wenn irgend möglich, würde ich an deiner Stelle versuchen, dir eine Fachkraft (Psychiater oder wenigstens Kontakt zu einer Drogenberatungsstelle) zu suchen. So ein Entzug kann gefährlich werden und du als Helferin ohne fachlichen Hintergrund läufst Gefahr, damit bösartig zu scheitern (egal was du glaubst, was er würde oder nicht würde - er ist süchtig und sein Wesen wird von dieser Droge sehr stark beeinflußt sein. Vor vielen Jahren habe ich einen Menschen geliebt, der kokainabhängig war. Sie schien clean, und man kann mich eigentlich nicht leicht hinter's Licht führen. Sie lebt inzwischen nicht mehr. Schütz dich!)

ich nehme an, dass der Patient zusätzlich noch opiatische Drogen konsumiert, was viele machen um den grauenvollen, wenn auch nur kurzen körperlichen Entzug von Kokain abzuschwächen, sozusagen zum Runterkommen.
Deshalb jetzt die körperlichen Schmerzen. Vermute ich mal.

Fritzi hat aber Recht... beherzige ihre Worte.
Wenn er wegen einem anderen Menschen entzieht wird er ziemlich bald wieder konsumieren. Er muss es für sich selbst wollen.
Und das bedeutet eine Lebensumstellung um 360 Grad - heftig, aber machbar.
Professionelle Hilfe ist da absolut wichtig.
 
hey,
er macht einen entzug ohne therapeutische und ärztliche begleitung?
du weißt schon, dass er dabei drauf gehen kann?
vor allem entzieht er jetzt nur körperlich.
er muss psychisch entziehen, sonst geht alles wieder von vorne los.
mein lebensgefährte ist jetzt für 3 monate in einer entzugsklinik.
es ist hart, aber ohne psychologische betreuung kann man sich den entzug sparen.
die nachhaltigkeit ist einfach nicht gegeben.
ich bin in eine absolute co-abhängigkeit gerutscht.
durch mein leben mit einem junky bin ich depressiv geworden.
wenn du auch so enden willst, dann häng dich richtig rein.
sei für ihn da, halte ihm den kopf, wenn er kotzen muss, wische ihm seine schweißüberströmte stirn ab.
das mit der co-abhängigkeit geht schneller, als du denkst.
man merkt das selbst gar nicht.
mach das nicht.
du schenkst ihm dein leben.
ein leben, was er nicht verdient hat.
pass auf dich auf.
alles gute für dich.
LG
 
an fritzie:

beim kokainentzug hast du schmerzen. unheimliche krämpfe. dein körper fühlt sich an, als würde er zerspringen. konntest du ja nicht wissen 😉

LG
 
Danke für die Antworten.
...er entzieht nicht wegen mir, er hat mir das Zeug ja sogar freuwillig gegeben und gesagt, ich solle mich bloß unterstehen es ihm wieder zu geben. Die Schmerzen kommen von einem Unfall den er vor einiger Zeit hatte und da die Tabletten einfach nichts mehr geholfen haben und ihm alles zu viel wurde ist er irgendwie an Kokain geraten. Er weiß, in was für eine Scheiße er sich da reingeritten hat, aber wie sagt er immer: ,,Mein größter Wunsch ist es, diese verdammten Schmerzen nicht mehr zu haben. Und wenn es nur für ein paar Minuten ist."
Die Ärzte haben Scheiße gebaut und er traut ihnen keinen Millimeter mehr über den Weg.
Es mag jetzt vielleicht unglaublich naiv erscheinen es allein zu versuchen, aber auch wenn ihr jetzt vielleicht was anderes denkt, ich weiß was alles passieren kann. Ich hab ihm auch schon bei den Tabletten gesagt, dass er Hilfe braucht und immer nehme ich mir vor, ich werd ihn zu einem Arzt schleppen oder sonst was, aber dann treffen wir uns wieder und... ich kann's nicht mehr. Wahrscheinlich bin ich zu einem gewissen Teil schon in der Co-Abhängigkeit drin. Jetzt könnte man natürlich sagen, der größte Freundschaftsdienst wäre, es seinen Eltern zu sagen und ihn in eine klinik zu schicken, aber die Gefahr, dass dann alles schief gehen würde, wäre ziemlich groß.
Man kann sagen... ich bin der einizige Bezugspunkt, den er hat. Er kapselt sich von allem ab, nur nicht von mir.
Er wurde viel gemobbt und auch "verraten" von den wenigen Leuten, die er an sich rangelassen hat.
Ich hab Angst, dass er gerade weil ich ihn zu so einer Einrichtung hingeschleppt habe, den Entzug nicht macht/schafft und alles den Bach runter geht. Und die Gefahr besteht leider viel zu sehr.
...hätten wir uns damals nicht kennengelernt, wäre er heute tot. Hatte schon alles geplant. Heute würde er es nicht mehr machen, aber... ich weiß halt nicht was meine Tat, ihn in eine Klinik zu bringen, nicht für Konsequenzen hat.
...Ich höre mich irgendwie sehr nach einem kleinen, verängstigten Kind an, dass versucht sich zu verstecken um ja keine Entscheidungen treffen zu müssen, oder?
 
Das Problem dabei: Er ist nicht in Behandlung und es hat auch keiner eine Ahnung von seiner Sucht.
Ihm geht's momentan sehr dreckig
Man möchte schon fast bissig anmerken: Jamei. Wenn es nichtmal die paar kompetenten Leute wissen dürfen, die seinen Zustand radikal verbessern könnten.
aber wie sagt er immer: ,,Mein größter Wunsch ist es, diese verdammten Schmerzen nicht mehr zu haben. Und wenn es nur für ein paar Minuten ist."
Die Ärzte haben Scheiße gebaut und er traut ihnen keinen Millimeter mehr über den Weg.
Die Ärzte können ihm auch die Schmerzen nehmen, mindestens fast. Und die haben die Erfahrung, wie dieses oder jenes Medikament in anderen Fällen gewirkt hat. Er kennt nur sich selber und seine eigene Erfahrung mit diesen Drogen. Natürlich gibt es auch die Sturköpfe, die lieber leiden als sich dem "Risiko" Krankenhaus auszusetzen. Muss er selber wissen.
und ihn in eine klinik zu schicken, aber die Gefahr, dass dann alles schief gehen würde, wäre ziemlich groß.
Ich meine, mehr als tot kann er nicht sein... Mir ist nix Gegenteiliges bekannt.
...Ich höre mich irgendwie sehr nach einem kleinen, verängstigten Kind an, dass versucht sich zu verstecken um ja keine Entscheidungen treffen zu müssen, oder?
Wieso? Du musst und kannst ihn nicht retten. Er muss/darf die Entscheidung treffen, ob er seinen Widerstand gegen eine Krankenhausbehandlung aufgibt oder nicht. Die sind dazu verpflichtet, ihn zu behandeln, wenn er denn im Krankenhaus wäre. Nur: Er muss damit einverstanden sein, sonst ist es Körperverletzung, wenn er dagegen ist und sich nicht helfen lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann sagen... ich bin der einizige Bezugspunkt, den er hat. Er kapselt sich von allem ab, nur nicht von mir.
Er wurde viel gemobbt und auch "verraten" von den wenigen Leuten, die er an sich rangelassen hat.
Ich hab Angst, dass er gerade weil ich ihn zu so einer Einrichtung hingeschleppt habe, den Entzug nicht macht/schafft und alles den Bach runter geht. Und die Gefahr besteht leider viel zu sehr.
...hätten wir uns damals nicht kennengelernt, wäre er heute tot.

oh mann.
du bist absolut drin.
was soll ich jetzt dazu sagen?
alles was ich dir sagen möchte, wird bei dir nicht ankommen.
ich weiß, wie das ist.
ich werde es trotzdem versuchen...
also:
1. es ist schön, dass er in dir eine bezugsperson sieht. die braucht er auch. wenn er in einer klinik ist und besuch empfangen darf, ist es wichtig, dass dann da jemand ist, auf den er sich freuen kann. Das heißt aber nicht, dass du ihn bei diesem lebensgefährlichen wahnsinn, den er da gerade betreibt, unterstützen musst.

2. so wie die sache momentan aussieht, wird er keinen entzug in einer klinik machen. er hat angst, was auch durchaus verständlich ist. mein freund ist in einer klinik. zur zeit ist er sehr depressiv und isst nichts mehr. es zerreisst mir das herz, wenn ich ihn am telefon weinen höre. ich habe auch mal gedacht, dass er tot wäre, hätte er mich nicht kennengelernt. ich habs auch erst mit ihm alleine versucht. bei der aktion ist er mir fast in meinen armen gestorben. zehn minuten später und es wäre aus mit ihm gewesen, hat der notarzt damals gesagt. die sache ist, er wäre heute tot, wenn er nicht in die entzugsklinik gegangen wäre.

dein freund sagt dir natürlich, dass er mit dem shit nie wieder etwas zu tun haben möchte. welcher junky behauptet das nicht?
versteh mich nicht falsch, er ist sicher kein schlechter mensch.
mein freund ist auch ein junky und der tollste mensch, den ich kenne.
aber das, was ihr beide da gerade durch zu ziehen versucht, ist lebensgefährlich!
stell dir vor, es passiert etwas.
er bekommt nen herzstillstand, wie mein freund.
was machst du, wenn bei ihm die hilfe zu spät kommen würde?
würdest du dir das jemals verzeihen?
versuche ihn richtung therapie zu lenken.
ganz vorsichtig.
wenn er das nicht macht, musst du ihn fallen lassen.
ich weiß, das ist verdammt schwer.
aber nur so kannst du ihm helfen.
glaub mir.
ich hab das alles, alles schon durch.
für uns ist es hart.
wir opfern uns auf.
schenken diesen menschen unser herz, unser leben.
leider wissen nur die wenigsten von ihnen, unser geschenk zu schätzen.
ob mein freund es schafft, weiß ich auch nicht.
vllt fängt er wieder an, wenn er aus der klinik kommt.
eine garantie gibts nie...
wenn er wieder anfängt, muss ich ihn verlassen, auch wenn es mir meine seele zerreisst.
aber wenn ich das nicht tue, zerstört er mir mein leben.
ich hoffe, dass er es schafft.
und ich hoffe auch, dass dein freund es schafft.
aber eins ist sicher: ohne therapeutische hilfe schafft er es nicht.
wenn du ihm helfen willst, dann schlage ihm das mit der klinik nochmal vor.
wenn das gar nicht gehen sollte, dann geh doch mal mit ihm zur suchtberatung.
die caritas und die diakonie bieten das kostenlos an.
das wäre wenigstens schon mal ein kleiner schritt in die richtige richtung.
ich wünsche dir viel kraft.
pass auf, dass du dich nicht selbst verlierst.

Ganz liebe Grüße,
Eisblume
 

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