"Kollegin nimmt sich wichtig." - Für mich klingt das aber, dass du es für wichtig findest.
Ich seh es auch aus der Marketingperspektive. Selbstvermarktung hat sie zumindest drauf, wahrscheinlich hat sie größere Ziele im Auge und brauch aber ein gewisses Fundament um über den "Job" hinauszuwachsen und höhere Positionen einnehmen zu können, größere Verantwortung zu tragen. Da ist sowas schon der richtige Weg. Und vorallem schadet es nicht für das Projekt mediale Aufmerksamkeit zu suchen, zwei Fliegen mit einer Klappe also.
Klar wird ein Polizist nicht direkt die Presse rufen bei jeder Überführung. Das brauch er auch nicht, er kann seinen Job auch ohne erledigen. Und was juckt es dich denn am Ende des Tages? Manche haben das ganz gerne und es tut dir nicht weh, oder schadet dir. Du scheinst dafür aber mehr das Interesse zu haben zu sagen "Ich hab das nicht nötig. Ich bin besser und stehe über ihr." denn so klingt das für mich. Denn so wie sie sich darstellt, so stellst du dich doch auch dar. Da hat jeder so seine Strategien, und das ist halt auch ein saurer Apfel.
Scheint mir auch so als hättest du anstatt das offene und interessierte Gespräch zu suchen lieber mit deiner Kollegin getrascht und dich aufgeregt. "Es interessiert keinen." Würdest du das über dich gerne hören? Wenn dir jemand sagt "Deine Dienstnummer juckt keine Sau." Wenn man dir das sagen würde, wie würdest du dich fühlen? Das scheint mir irgendwie absolut entfallen zu sein. Also in der Affäre scheinst du dich also auch nicht gerade nett zu verhalten. (Mit einem Finger zeigt man auf die anderen, drei zeigen aber immer auf einen selbst.)
Ich glaube das entgeht ihr auch irgendwo nicht, aber ich finde es zumindest verantwortungsbewusst für Notfälle, dass sie obwohl sie weiß dass sie wahrscheinlich nicht die beliebteste ist, trotzdem ihre Dienstnummer offen stellt. Und wahrscheinlich denkt sie sich "Wenn ihr mich nicht mögt, dann solls mir auch egal sein. Ich mach mein Ding."
Frag sie doch mal wieso sie die Presse dazu holt, und sag ihr doch auch mal dass es dir irgendwie unangenehm ist. Vielleicht findet man einen Kompromis, oder du findest auch irgendwo eine Klärung warum sie das macht.
"Es gibt Berufe, da ist helfen Selbstverständlichkeit und seinen Job, der eher Berufung ist auszunutzen, um sich ins rechte Licht zu rücken ist mies." - Na, ich wäre da vorsichtig. Ich bin auch in einigen Organisationen tätig, und ich merke selbst wie wichtig es ist, dass man eine lokale Präsenz einnimmt. Denn wenn man nur still und leise dahindümpelt ändert es nichts an dem Ausgangsproblem. Die Probleme bleiben, weil niemand von ihnen weiß. Vorallem wenn die lokale Presse dann auch immer kommt, zeigt dass das es zumindest mediales Interesse daran gibt. Ansonsten würden die ja auch nicht mehr kommen, weil es nichts zu berichten gibt. Das zeigt doch, dass eure Projekte wichtig genug sind und dass sie ein gesellschaftliches Ohr finden. Wenn es nichts zu sagen gebe, würde man auch nicht berichten. Klar, ich seh in meiner lokalen Zeitung auch Artikel über den 8-jährigen Hamster Susi, aber eine lokale Zeitung ist auch keine "Süddeutsche Zeitung" oder "Die Zeit". Dass da qualitative Unterschiede sind ist ja klar. Dennoch sollte man deren Wirkung nicht vergessen. Zeitungen sind wichtig, und vorallem dass man sie nutzt.
Ich weiß ja aber nicht was in den Artikeln steht, wenn es aber ein Profil über die Frau xy ist, ist es was anderes als eine Reportage über Projekt xy. Und wenn sie da die Projekte nutzt dann kannst du sie schon darauf ansprechen dass sie ein bisschen respektvoller damit umgeht und sich nicht im Thema verfängt. Aber da geht es dann wieder darum das Gespräch zu suchen.