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Komme nicht über Kindheit hinweg!

FeiglingingX)

Mitglied
Eigentlich hatte ich diesen Beitrag als Antwort zu einem Mitglied hier geschrieben, dass Panikattacken hatte und Erfahrungen von anderen dazu lesen wollte.

Aber ganz schnell während des Schreibens, ist daraus eine Schilderung der elementarsten Erlebnisse in meiner Kindheit geworden, und ich möchte dazu ein eigenes Thema starten, da ich froh bin, dass ich mal den Mut gefunden habe, dieses hier zu schreiben und ich würde soo gerne die Meinung anderer dazu hören und vor allem würde ich mich sehr freuen, wenn sich Leute melden die ähnliches erlebt haben.

Also jetzt fängts erst kurz mit den Panikattacken an, entwickelt sich dann aber in eine andere Richtung ... sprudelte einfach so aus mir raus:

Meine Panikattacken waren wirklich extrem, hat mein Arzt bestätigt und ich musste sogar Herztabletten nehmen, da mein Arzt Angst hatte dass ich einen Herzinfarkt bekomme.

Ich hatte starke Schmerzen im linken Arm und tagelang einen Puls von über 180 (wenn ich keine Panikattacken hatte.. mit Attacke driftete der manchmal über 200).

Es kam nach der Geburt meiner ersten Tochter. Aus völlig heiterem Himmel und unerklärlich. Der Auslöser war die erste Zeit auch nicht zu erkennen.

Die ersten Wochen hatte ich eben von jetzt auf gleich ohne Vorankündigung plötzlich Herzsrasen, Schmerzen im linken Arm, die in die Brust ausstrahlten, also zum Herzen hin. Mein Atem ging total schnell und unkontrolliert ich dachte ich atme mich zu Tode.

Da war es aber noch so, dass ich selbst aus der Situation rauskam.

Das allererste Mal kam diese Panik, als mein Vater das 1. Mal am Wärmebettchen meiner Tochter stand. Wieso habe ich selbst nicht vertstanden und weiss ich bis heute nicht genau.
Dazu muss ich sagen, dass mein Vater sehr dominant sein konnte. Diese Dominanz kam aber selten durch, und wenn dann nur uns Kindern gegenüber, bzw. mir gegenüber. Vielleicht war es auch weniger Dominanz, als Jähzorn.

Irgendwie litt ich - vielleicht aufgrund des Jähzorns meines Vaters in bestimmten Situationen - schon früh an Versagensängsten und Blicke von ihm genügten, dass ich mich als totaler Versager fühlte.

Z.B.: In Situationen wie z.B. Theateraufführungen in der Schule, wo ich meinen Text vergessen hatte, in dem Moment dann zum Vater geschaut habe und seine Beschämung in seinem Gesicht ablesen konnte und dieses unsichere von links nach rechts gucken: 'was könnten die Leute denken'.

Mein Vater wollte immer was ganz Grosses für mich. Hat mir, als ich klein war, immer erzählt, dass ich was ganz besonderes bin und es mal zu etwas ganz Grossem bringe.

Sah auch anfangs alles sehr gut aus. Grundschule nur 1er und 2er. Dann Gymnasium auch nur (aber weniger) 1er, (mehr) 2er. Wenn ich dann mal ne 3 nach Hause brachte, bekam ich Ärger und wurde fertig gemacht, wie andere die eine 5 mit nach Hause brachten.

Eine Lehrerein hat sogar mal bei mir zuhause angerufen, was denn passieren würde, wenn ich mit einer 3 nach Hause komme, da der Unterricht zuende ist und ich immernoch Rotz und Wasser heulend in der Klasse sitze und mich nicht nach Hause traue.

Meine Eltern erzählten ihr, und dies sollte später noch ganz häufig in meinem Leben passieren, dass sie gar nicht wüssten, was denn überhaupt los sei, denn es würde absolut nichts passieren, wenn ich eine 3 nach Hause bringe, und ob die Lehrerein nicht selber schon bemerkt hat, dass ich eigenartige Verhaltensweisen an den Tag lege, mir Dinge einrede die gar nicht so sind, etc. etc.! Jedenfalls kam von der Lehrerin nicht mehr viel was meine Eltern betraf, sie sagte nur, ich könne jetzt nach Hause gehen, mir passiert schon nix...tja..das war ein Irrtum.

Dazu muss ich erklären, für meine Eltern war immer das wichtigste was andere dachten und vor allem, dass meine Eltern gut dastanden - das Verhältnis zu meiner Mutter kann man eigentlich als 'nicht vorhanden' beschreiben. Wenn man es genau nimmt und mal überlegt, wie eine Mutter sein sollte, kann man sagen dass ich nie eine Mutter hatte.
Meine Mutter hat mich immer als Konkurrenz zu meinem Vater gesehen und ... ach einfach nur wirklich schlimm.. ich war einfach nur total alleine in meiner Kindheit, meiner Jugend und auch als erwachsener Mensch haben meine Eltern mich immer allein gelassen. Aber dazu werden noch Beispiele folgen.

Jedenfalls kam dann doch nicht alles so wie es sich mein Vater erträumt hat. Dadurch dass ich mich so haltlos fühlte driftete ich ab in der Pubertät.. ich bekam immer schlechtere Noten, aus Angst vor den Folgen zuhause fing ich erst an Klassenarbeiten zu unterschlagen und später ging ich erst gar nicht mehr zur Schule.. das alles entwickelte sich rasend schnell.
Vom lieben braven, ängstlichen Strebermädel verwandelte ich mich zur absolut raffinierten Schulschwänzerin.

Meine Eltern kamen immer weniger mit mir klar. Früher war ich von totaler Angst meinen Eltern gegenüber getrieben, jetzt plötzlich fing ich an total aus der Bahn zu geraten. Ich hörte auf nix mehr was sie sagten. Denn nachdem ich verzweifelt Jahre lang versucht habe, als Kind schon, meinem Vater klar zu machen, was mit mir eigentlich los ist: daß ich einfach nur bedingungslos liebende und verständnisvolle Eltern haben möchte, die einfach zu MIR halten und moich nicht überall schlecht machen, und aber sah, daß ich gegen eine Mauer lief, hab ich irgendwann aufgegeben und heraus kam dieses 'ich scheiß dann mal auf alles'-Verhalten.

Da ich auf Fairness sehr viel wert lege, muss ich aber dazu sagen: Mein Vater war wenigstens so, dass ich ab und an noch mit ihm reden konnte und er war anfangs auch auf dem richtigen Weg, er sah eigentlich was mit mir los war, und versuchte die Notbremse zu ziehen und zwischen dem Verhältnis meiner Mutter und mir zu vermitteln, was meine Mutter damit beantwortete, 'dass ich doch einfach nur ein absolut ausgekochtes und bitterböses durchtriebenes Kind sei, das SIE noch nie akzeptiert hätte und alles tut, um SIE und meinen Vater auseinanderzubringen und ihn auf meine Seite zu ziehen'.

Tja und eines Tages, an dem Tag wo mein Vater sich wirklich endlich EINMAL schützend vor mich gestellt hat und meiner Mutter wirklich mal gesagt hat, dass sie einfach keine Mutter für mich ist und sie mehr auf mich eingehen muss (ja wegen solche Bagatellen ist mein Leben später total aus den Fugen geraten) und mir eine wahre, liebevolle Mutter sein muss, da hat sie dann das Mittel gefunden, womit sie ihn endgültig auf ihre Seite gezogen hat. An dem Tag habe ich dann auch endgültig meinen Vater verloren und war nun komplett allein:

Sie drohte ihm, ihn zu verlassen. Als sie das sagte, also ihr hättet mal sehen müssen wie klein er war plötzlich. Er kroch wie ein Hündchen. Und ich mit meinen 12 Jahren, hab das schon total durchschaut und meinte zu ihm: "Oooah Papa.. lass sie doch erstmal gehen. Sie meint das doch gar nicht so und glaub mir dass sie wiederkommt, wenn sie merkt, dass du nicht nach ihrer Pfeife tanzt." Aber er hatte dafür keine Ohren. Das einzige zu dem er fähig war in diesem Moment war: ABSOLUTE, nackte Panik.

Jedenfalls war ich ab dem Tag ganz allein. Meine Mutter hat den Kontakt zwischen dem Vater und seiner Familie unterbunden, und mein Vater hat langsam jeden Freund verloren, also nur die Freunde, die nicht aus dem Freundeskreis meiner Mutter kamen und die nicht ihrer Meinung waren. Jeden Mensch, der auch nur 1x in seinem Leben was gegen meine Mutter gesagt hat, gehörte früher oder später nicht mehr dazu. Eher früh als spät.

Meine Mutter ist so mächtig in unserer Familie. Die die ihre Position hätten gefährden können sind aus unserem Leben verbannt worden, die die an ihren Lippen hängen sind alle fast jeden Tag da, natürlich lässt von denen auch keiner auch nur ein gutes Wort an meinem Vater.

Ich bin die einzige in der Familie, die weiss was in ihm vorgeht, die das alles überhaupt so sieht wie es ist. Dazu muss ich sagen, meine Mutter ist die älteste von 7 Kindern. Alle sind meiner Oma weggenommen worden und meine Mutter hat später ihre Geschwister aus dem Heim geholt und war Ersatzmutter. Meine Mutter ist für ihre Geschwister sowas wie Gott.

Allein deswegen hab ich da nie einen guten Stand gehabt, besonders weil ich immer schon zur Familie meines Vaters tendiert habe, die komplett anders war. Komplett andere Schicht - obwohl das in keinem Fall das ausschlaggebende war. Alles Akademiker, bis auf meinen Vater, der hat wegen meiner Mutter keine Karriere gemacht (sie wollte es nicht).

Meine Eltern haben mich auch schon sehr früh bekommen. Meine Ma war 18, Papa 19 und noch in der Lehre. Ich habe noch 2 Geschwister. Meine Schwetsr ist knapp 4 Jahre jünger als ich, mein Bruder 13 Jahre jünger. Keinen Kontakt zu denen, weil die schlichtweg einfach Angst haben, daß es ihnen mal so gehen könnte wie mir. Sie würden niiiemals was gegen Mutter sagen und ich glaub, sie sind einfach wirklich ihrer Meinung - doch in jedem Fall ist das so.
Meine Schwester meinte mal zu mir: Ich habe gesehen was Du 'falsch' gemacht hast im Verhalten zur Mama und habe für mich daraus gelernt. (Heisst im Klartext, sie macht meinen Vater schlecht und hebt Muttern in den Himmel und zeigt ihr ständig dass sie Mamakind ist, etc.!)

Mutter kommt absolut nicht mit Kritik klar, hat extreme Minderwertigkeitskomplexe im Grunde und sieht sich selbst aber komplett anders. Macht sich nur 'nen Kopf was andere denken und steht auch nie zu irgendetwas genau wie mein Vater - aber sie sagt von sich selbst: Ich sag jedem ins Gesicht was ich über ihn denke. (Von wegen!)

Sie hat mich auch immer regelmässig bei meinen eigenen Freunden, Freundinnen schlecht gemacht und mir immer totale Angst gemacht, von Kindheit an, mit Sätzen wie: 'Bald werde ich erstmal zu Deinen Freundinnen gehen und zu Deinem Kindergarten (ja schon da)/Deiner Schule und denen erstmal die Augen öffnen was Du für eine bist. Ich hatte dann immer panische Angst im Kopf, dass sie das wirklich machen würde, und gleichzeitig die Frage im Kopf.. 'was bin ich denn für eine?'

Die Familie meines Vaters sagt, dass meine Mutter schon immer meine Schwester bevorzugt hat, weil Schwester eben von Anfang an zu Mama und ihrere Familie gezogen hat, mich hat sie von Anfang an im Stich gelassen, ich hab Stories gehört was sie gebracht haben soll, als ich Baby war..aber egal jetzt.

Jedenfalls in meiner Jugend ... ein Gefühl der totalen Orientierungslosigkeit, Rebellion und absoluter Haltlosigkeit. Solange ich denken kann war mein primäres Ziel Halt und Liebe zu finden. Deswegen fand ich ganz schnell den Weg zu Jungs. Weil ich nicht gerade schlecht aussah hatte ich da auch viele Verehrer, aber nie war jemand dabei, der es wert gewesen wäre, aber ich hab sie trotzdem behandelt, als wären sie es und habe mich in diese Beziehungen geflüchtet.

Dazu muss ich eben die Geschichte erzählen, die dem ganzen die Krone aufgesetzt hat. Und zwar kann ich nicht behaupten dass in meinr Kindheit jetzt übermässig Gewalt aufgetreten ist und eigentlich kann ich sagen, dass mein Vater oft versucht hat Vater und Mutter zu sein. Wenn ich an schöne Stunden in meiner Kindheit erinnere hängen die immer mit meinem Vater zusammen eigentlich. Er war auch immer mein Ein und Alles und auch heute ist er mir wichtig und sehne mich noch immer nach seiner Liebe - bei meiner Mutter war es eigentlich immer so, dass ich relativ früh erkannt habe wie es ist, nämlich daß ich ihre Liebe niemals erkämpfen können werde, weil ich immer das Gefühl hatte, da war noch nie Liebe mir gegenüber.

Mir war es eher wichtig, dass mein Vater sieht was wirklich los ist und vor allem, hatte ich immer ein bissl das Gefühl für meinen Papa verantwortlich zu sein und ihn 'retten' zu müssen (die komplette Familie meines Vaters hat übrigens keine gute Meinung von meiner Mutter, weiol sie es sehr sehr ähnlich sehen).

Wenn ich an meinen Vater denke muss ich fast immer weinen, bei meiner Mutter ist es nicht so. Als hätte ich das schon ganz früh für mich abgeklärt. Dazu muss ich auch sagen, dass ich mit meiner Mutter Situationen erlebt habe, die es nicht zuliessen, sie als guten Mensch empfinden zu können. Mein Vater ist wirklich in seinem Inneren ein herzensguter Mensch, der einfach nicht stark genug war/ist.

Und nun kommt die Geschichte, die eben sozusagen das Fass zum überlaufen brachte. Also ich 14 - mittendrin in der Pubertät - alles war total schwierig zuhause - haltlos. 1. richtiger Freund, der mir das gegeben hat, was ich so verzweifelt gesucht habe.
Ich hab meine Eltern aus Angst, sehr viel angelogen und hab schon da nur noch gemacht was ich wollte und total gegen sie rebelliert.


Okay.. wir waren in der Eishalle, ich sollte um 22.30 zuhause sein...kam aber um 23🤐5.
Als ich reinkam merkte ich schon: Die Stimmung war zum zerreissen gespannt und Mutter sagte: 'Da isse..jetzt mach.'

Ich schaute ins Wohnzimmer und sah 'ne Flasche Maria Cron. Und es war in der Family allgemein bekannt, dass mein Vater stinkig und aggressiv wird, wenn er Maria Cron trank. Ich hatte schon so eine Ahnung und ging schnell rauf in mein Zimmer.
Ich hörte nur wie meine Mutter lachte (sie war nüchtern) und sagte: 'Das nützt niiiix... jetzt wirst Du sehen.'...mein Vater kam rauf, meine Mutter hinterher...es ging alles ganz schnell..mein Vater schmiess mich aufs Bett (Mutter stand mit diesem triumphierenden Blick neben ihm) und er setzte sich mit seinem ganzen Gewicht auf meine Brust, so dass seine Beine auf meinen Armen waren und ich mich nicht wehren konnte. Ich rief noch: Papa nicht...was machst Du denn da und ich hörte ihn nur schreien. 'Höööör auuuf...saaag nix...seiiii stiiiiill.' ... und schrie und schrie.. und immer 'sei stiiilll...hööör auf' und immer mit seiner Faust (er ist 1,88 gross und hat um die 110kg)..Hände wie ein Schaufelbagger.. auf die ich immer so stolz war .... die starken Hände von meinem starken Papa ..... die Faust in mein Gesicht..aber wie.. ich dachte mein Schädel explodiert.. also der hat zugehauen.. ich dachte mein Kopf explodiert und die ganze Zeit (dauerte eh nicht lang bis ich bewusstlos war) schaute ich in das Gesicht meiner Mutter und sah ihre lachende Fratze... und dann kam der Schlag .. wo ich dann nur noch hörte wie Mutter sagte :'.....soooo jetzt reichts.'

Danach kann ich mich nur noch daran erinnern, wie ich neben meinem Bett wach wurde... ich fühlte mich als wenn eine Raupe über mich drübergewalzt wäre.. meine Nase blutete, überhaupt im ganzen Gesicht alles voll Blut...Oberkörper..Arme.. Ich konnte das eine Auge nicht öffnen und alles fühlte sich so dick und geschwollen an, als würde der Koppf gleich platzen. Ich ging runter.. ins Bad.. meine Mutter kam mir entgegen.. untenrum nix an. Da wusste ich schon wat los war. 'Hat sie ihn jetzt so belohnt?', hab ich mir noch gedacht...ich ab ins Bad..Spiegel...Schock...da schaute mich ein fremder Mensch an...alles lief mechanisch ab und ich fühlte mich so stumpf.. so igdwie ganz komisch.. abgeklärt...ich weinte nicht.. ich war wie betäubt...Waschlappen...nass gemacht .. aufs Auge.. Lid angehoben.. das Weisse im Auge war komplett rot..vom anderen Auge war noch ein bisschen weißes zu erkennen.... Ich sah aus ...unglaublich...die Nase als hätte man sie zu Brei geschlagen.. ich dachte noch: 'Jetzt hat sie das auch noch hinbekommen, jetzt hast Du nicht mal mehr Dein Gesicht.' (Das einzige an mir, worauf ich immer ein bisschen bauen konnte, war meine Intelligenz und mein Aussehen..aber natülich hatte ich das wieder.. man sieht nach sowas ja echt schlimm aus, aber das schwillt ja alles wieder ab.)

...Jedenfalls bin ich einfach wieder hoch ins Zimmer (war immernoch nachts, bzw, ganz früh morgens so 5 Uhr) ...Schulsachen gepackt, denn das war für mich klar: ...ICH GEH MORGEN ZUR SCHULE... ...EGAL WAS DIE MACHEN.. und wenn ich aus m Fenster springen oder über's Dach abhauen würde..!.. Nach m Aufstehen also runter.. Mutter stand in der Küche und meinte mit so einer Singstimme die so ekelhaft unecht nett war ... weil Madam nämlich eine gaaanz ekelhafte Angst hatte, daß man in der Schule was merken könnte und sie denen jetzt ned einfach so erzählen kann, daß ich mir Sachen einrede, obwohl: ...Bis jetzt hat sie es doch IMMER geschafft, jeden davon zu überzeugen, dass sie die liebenden Eltern sind und ich das verkommene, schlechte Kind, von dem sie sich nicht erklären kann, wie es auf sowas kommt !!!

....Jedenfalls sagte sie mit dieser Stimme und so ganz eindringlich, und vor allem so, als wäre das jetzt ein Akt der Güte: 'Du brauchst heute nicht in die Schule!'
Ich hab sie nur angelacht...ganz ruhig, ganz kalt: 'Doch, Mama.. ICH GEH heute zur SCHULE.'

Tja..ab in die Schule.. Am Eingang haben wir uns immer alle getroffen. Ich war noch mehr als 30 Meter entfernt, da kamen 4 Freundinnen mir entgegen gelaufen und sagten wie aus einem Mund: 'Dein Vater....stimmts?' Die konnten aus der Entfernung erkennen was passiert ist. Alle fingen an zu weinen. Eine meinte: Du kommst zu uns ich rede mit meinem Vater (passierte natürlich nichts).

Ich hatte einfach gehofft, dass durch diesen Auftritt in meiner Schule endlich alles rauskommt und man merkt dass ich ein KIND bin, dass eben einfach ein KIND ist und nicht der böse Mensch, der aus unerklärlichen Gründen solche Dinge über seine Eltern erzählt. Lehrer kamen zu mir.. und meinten Du musst ins Kranhkenhaus..(ich hatte schon mehrmals gebrochen)...

...Ende vom Lied: ... Mein damaliger Freund (der hatte schon Auto und war 19) hat das am frühen Morgen, von jemanden erfahren und kam in der grossen Pause und ich stieg ins Auto: ich sank mit meinem Kopf in seinen Schoss und konnte nur noch heulen.

Ich wollte aber nicht ins Krankenhaus, alle sagten : Du MUSST du hast 100% eine Gehirnerschütterung und Dein Auge damit ist auch was. Dazu muss ich sagen, das von meiner Kindheit an immer mal wieder der Satz fiel: 'Und glaub bloss nicht, dass es Dir besser geht, wenn Du zum JA gehst. Meine Geschwister können Dir reichlich darüber erzählen'. (Meine Mutter hatte eine 'Phobie' gegen Jugendamt, wegen der Vorgeschichte ihrer Geschwister.)
Jedenfalls hatte ich somit, ohne dass ich es begünden konnte und überhaupt genau wusste was die machen, eine tiefsitzende und wirklich schreckliche Angst vorm JA.

Ich sagte zu meinem Freund: Ich will nicht ins KKH, die rufen das JA, und dann geht es mir noch schlimmer. Mein Freund beruhigte mich und ich merkte, mit dem Kopf auf seinen Knien nicht, wie er langsam einfach zum KKH fuhr. Dort angekommen, ging er ganz lieb auf mich ein und ich war eh schon ganz apathisch vor lauter Weinen, dass ich nur noch von ihm gestützt mit ihm mitlief.. ich wurde plötzlich immer schwächer und ich weiss nur noch, als wir gerade ins KKH reinkamen, dass ich einen Strahl Erbrochenes von mir gab und dann wachte ich auf einer Lage in der Ambulanz wieder auf und hörte eine Stimme die sagte: 'Die wird direkt stationär aufgenommen. Anblick reicht schon dafür. Diagnose können wir dann immernoch stellen.'.sowas in der Art.

Als ich das hörte fing ich direkt an: 'Nein, aber bitte nicht das JA rufen.' Und der Arzt sagte, dass er das gar nicht entscheiden kann, das sowas ein automatischer Ablauf wäre. Aber er sagte mir, dass es nicht zwingend sein muss, dass das JA eingeschaltet werden würde. Ich kam aufs Zimmer. Und als dann meine Klamotten von meinem Freund abgeholt wurden und meine (eigentlich) sehr nette Lehrerin zu Besuch kam, die in der ganzen Schule sehr beliebt war, sagte diese noch: 'Ein Kind ist ein Kind...'Es gibt NIEMALS eine Veranlassung ein Kind zu schlagen und vor allem nicht in dem Mass. Das ist ja kein Schlagen mehr. Du hättest auch tot sein können.'

Dann kam der Hammmer. Lehrerin war weg, plötzlich ging die Tür auf, meine Mutter und ihre Schwester kamen rein und meinten mit ganz überbesorgter Miene und total mütterlich (so hatte ich sie noch nie reden hören): ' Och..Schatz...mein Gott... neiiin.. was hast Du denn gemacht??? Was ist passiert?' (vor allem Schatz lol.. das war das erste Mal, dass mir gegenüber das Wort Schatz fiel und das letzte)
Ich guckte nur an ihnen vorbei und klingelte wie blöd nach der Schwester. Als die kam, sagte ich nur: 'Schmeissen sie die sofort raus und wenn die einmal einen Fuss in dieses KKH setzen entfernen sie diese Personen bitte sofort.'

Später rief mein Vater an: 'Jetzt bist Du total bekloppt geworden ne? Denkst Du ich komm Dich auch nur 1x besuchen und lass mich wie ein Kindesmisshandler hinstellen?'
Meine Lehrerin kam jeden Tag und dann plötzlich nicht mehr. Ich rief sie an, weil ich ein ganz komisches Gefühl hatte, da sie ja jeden Tag da war und sogar jeden Tag zusätzlich angerufen hat. Als sie dran ging sagte sie nur auf miene Frage, wieso sie nicht mehr vorbeikäme und nicht anruft.. und bitte jetzt festhalten, dies hat eine Pädagogin gesagt, die auch noch im Ruf stand eine besonders humane, verständnisvolle und absolut beliebte Lehrerin zu sein..also sie sagte: 'Es ist, wenn man alles bedenkt, zu verstehen, dass Du im Krankenhaus liegst. Irgendwann können auch Eltern nicht mehr und sind hilflos. Du bist diejenige die dringend Hilfe braucht und man kann das Deinen Eltern auch nicht zumuten.'
Ich war wie versteinert und soooo verzweifelt...ich dachte nur: ..wenn sie das bei ihr schafft, schafft sie es bei jedem. Ich antwortete nur: 'Sie haben mit meiner Mutter gesprochen nicht wahr?' Die Lehrerin: 'Ja....' ... und ich legte auf.

Tja, das sollte ich noch viele Male in meinem Leben erfahren. Alles wälzten meine Eltern auf mich ab, ich war das böse Kind und sie die armen Eltern die alles machen aber nichts hilft.. es ist dann irgendwann so weit gewesen, dass ich anfing wirklich an mir zu zweifeln. Und ich weiss es schon igdwie, dass ich im Recht bin und dass ich nichts falsches getan habe. Aber manchmal kommen doch immer mal wieder diese Zweifel durch und ich fange an zu grübeln und ertappe mich dann igdwann plötzlich selbst bei so Gedankengängen wie: 'Ohne Grund, werden die dich nicht so behandelt haben. Zu Deinen Geschwistern waren sie ja auch nicht so', und dergleichen.

Meine Eltern schliffen mich sogar mal zum Psychiater, und meine Mutter hat es auch bei dem versucht, aber zum Glück hatte ich 10 Sitzungen bei dem, wo ich jede Woche hinkam und erzählen sollte. Ich fands reichlich unbefriedigend. Ich sollte einfach immer nur erzählen. Und irgendwann sagte ich dann mal: 'Ja Herr Doktor, was ist denn nun mit mir?'

Und seine Antwort: Ja, von meiner Seite aus gibt es keine Veranlassung, dass Du weiter hier herkommen musst, Du bist einfach ein ganz normaler pubertierender Teenager, in einer Familie die eben genau mit diesem Umstand überfordert ist. Deine Eltern waren sehr jung, machen das alles zum ersten Mal durch. Da kommt wohl auch noch eine grosse Angst vor Schuld seitens Deiner Eltern hinzu. Ich sehe nur einen Sinn in dem ganzen, wenn ihr gemeinsam eine Familientherapie macht, weil nicht allein du die bist, die sich ändern muss, bzw. wirst Du Dich schon von allein ändern, sobald Deine Eltern Deine Verhaltensweisen verstanden haben und wissen wie sie angemessen reagieren sollten.'

...Als ich das hörte war ich sooo happy. Ich fragte den Arzt, ob er das Gesagte irgendwie in schriftlicher Form darlegen könnte, damit ich das meinen Eltern zeigen kann.

Ich dachte, nun ist es endlich vorbei. Jetzt hab ich schwarz auf weiss, was ich eh schon längst wusste, und was meine Eltern einfach nicht einsehen wollten (meine Mutter will es nicht einsehen weil sie weiss, dass ich daran kaputt gehe, mein Vater weil er mit der Schuld nicht leben könnte ..und beide werden auch stark davon getrieben was andere denken könnten).

Nun ja.. ich ging mit dem Schreiben, das mein persönlicher Triumph sein sollte zu meinen Eltern und legte ihnen das Schreiben vor. Mein Vater war perplex und konnte nichts sagen. Meine Mutter schaute nur einen kurzen Blick da drauf und meinte unbeeindruckt: 'Mein Gott, jetzt belabert die sogar noch studierte Psychiater, das muss man sich mal vorstellen.' Und lachte so dreckig. Tja und da hatte mein Vater dann ja auch schon wieder seine Ausrede für sich parat. Wie perfekt das immer passte... er hilflos ... Panik ... was soll er nur machen ... was denken andere?... Und sie liefert in Sekundenschnelle die Beruhigung.
Dieser Attest war nie wieder Thema und als ich am nächsten Tag das Thema Familientherapie kleinlaut ansprach, sagte Mutter nur mit diesem uninteressierten und belanglosen und doch triumphierenden Ton: 'Pffft...Familientherapie? Irgendwann werd ich schon einen Psychiater finden den Du nicht bequatschen kannst und der kompetent ist und der weiss was mit Dir zu machen ist.' Aber irgendwie muss sie doch ein bissl Respekt davor gehabt haben was da stand. Denn das Thema Psychiater kam nie wieder auf. Überhaupt alles was damit zu tun hatte wurde von nun an tot geschwiegen und wer mit psychologischen Ansichten kam wurde sofort von meiner Mutter zurecht gewiesen (noch heute) dass sie von dem Scheiss überhaupt nichts halte und man sowas in ihrer Gegenwart nicht ansprechen sollte.

Tja Leute, ich glaub nedmal, dass diesen langen Text irgendjemand hier gelesen hat. Ich wollte eigntlich über meine Panikattacken schreiben, die ich von meinem 21.-25. Lebensjahr an hatte. Werd ich nochmal machen igdwann.

Der heutige Stand ist, dass ich mich nie wirklich getraut habe eine Therapie zu machen, weil ich so eine Angst habe, dass ich dadurch nicht mehr klar komme. Denn wenn ich allein an meinen Vater denke, wenn ich das heute 20 Jahre später schreibe, weine ich immernoch als wäre es gestern passiert. Und ich kann einfach nicht verstehen und schäme mich dafür, dass ich das nicht verkraftet habe nach so langer Zeit. Andere haben viel mehr erlebt und leben gut damit. Mich überkommen bis heute manchmal Zweifel ob meine Eltern nicht doch Recht haben und ich an allem Schuld bin.

Überhaupt fühle ich mich für alles verantwortlich und rechtfertige mich für jeden Mist. Ich untermauere (unbewusst) auch alles ständig, so als würde ich mein Gegenüber unbedingt dazu bringen wollen mir zu glauben, so als würde ich schon unbewusst vorausetzen dass man mir nicht glaubt.

Meine Eltern haben mich auch bis vor 5 Jahren nicht in Ruhe gelassen, so dass ich in eine andere Stadt zog, es war so schlimm, immer wenn ich wusste dass ich Kontakt zu meinen Eltern haben werde, dass ich sofort Durchfall bekam und schwere Magenprobleme hatte. Sie drohten mir immer mit allen möglichen Dingen. Wollten immer die Kontrolle über alles haben. Ich fühle mich heute noch in der Gegenwart meiner Eltern wie ein Kind und das was für mich als 12-18jährige klar wie Klossbrühe war, nämlich, dass meine Eltern nicht Recht haben, und ich ein Kind war, das verzweifelt nach Hilfe gesucht und vor allem nach Halt gesucht hat, kann ich heute vor ihnen nicht mehr überzeugend darstellen, ich fange an zu stottern und fühle mich plötzlich wie das kleine Mädchen das böse war.

Und ich weiss nicht ob ich einfach nur Pech hatte, alle haben sich einfach nur abgewandt. Was ich auch bis heute nicht weiss, weil mir das komischerweise nie jemand erzählen wollte von den Leuten, die waren immer so peinlich berührt wenn ich danach gefragt habe: Was meine Mutter denen erzählt hat, dass diese Menschen sooo dermassen beeindruckt hat und dass meine Mutter so glaubwürdig gemacht hat, dass sie gängige Ansichten wie: 'Ein Kind ist niemals böse und handelt auch niemals aus dem Grund.' ..völlig über Bord warfen.

Und diese Überzeugungskraft, seitens meiner Mutter, fand ich auch immer sehr beeindruckend schon allein aus dem Grund, weil: wenn eine Mutter bei mir schlecht über ihr Kind reden würde, dann wär die sofort bei mir unten durch. Nur ein Mensch gab es in der ganzen Zeit, die meiner Mutter keinen Glauben geschenkt hat, die Mutter meiner besten Freundin, die sowas wie eine Ersatzzmutter für mich war. Danke an Euch beide, wenn ich Euch nicht gehabt hätte, hätte ich niemanden gehabt. Ich wär dann bestimmt nicht mehr hier oder die hätten es echt geschafft, dass ich verrückt werde.

Vielleicht hört sich das alles für Euch auch gar nicht so schlimm an. Aber ich kann nur sagen, es ist mit das schlimmste, wenn man wirklich GANZ alleingelassen ist als Kind und überhaupt keinen Halt hat und niemanden hat der einen ernst nimmt. Und die ganze Zeit weiß man wie es ist, aber es versucht jahrelang und permanent ein Mensch dir das Gegenteil einzureden und nimmt Dir jeden Menschen, der vllt bereit war Dir zu helfen. (Sie hat sogar die Eltern meiner Freunde auf ihre Seite gezogen. Sogar bei einem meiner Freude selbst hat sie es geschafft.)

Wieso hasst meine Mutter mich so? Was sieht sie in mir? Und was wollte sie mit ihrem Handeln bezwecken? Und wieso ist mein Vater so schwach und wollte igdwann die Realität nicht mehr sehen und hat sich einfach auf die Seite meiner Mutter geschlagen. Und wieso ist das so elementar wichtig für mich und lässt mich einfach nicht los? Ich hab schon Freunde verloren, weil die nicht verstanden haben, daß ich darüber nicht hinwegkomme. Es ist nicht so, daß das die ganze Zeit präsent ist. Aber immer mal wieder.

Ich glaube, wenn man nicht wenigstens eine Bezugsperson in seiner Kindheit hatte, die einen ernst genommen und einem das Gefühl von Liebe übermittelt hat, dann ist man nicht eher fähig ein echtes Leben zu Leben, bis man endlich diesen so elementar wichtigen Halt gefunden hat. Ich wünschte ich könnte, wie jeder andere Mensch, Halt in mir selbst finden. Das muss man doch, um sein Leben leben zu können. Wieso kann ich das nicht?

Das ist das allererste Mal dass ich das jemandem erzählt habe in dieser Weise (ausser natürlich meiner besten Freundin, die hats ja selbst mitbekommen). Ich weiss ja nicht ob es hier Menschen gibt die ähnliches erlebt haben? Ich wäre jedenfalls sooo froh, wenn diese sich dann melden würden oder vielleicht gibt es Selbsthilfegruppen zu dem Thema. Aber wie kann man das üpberhaupt benennen? Im I-Net finde ich darüber nichts.

Ganz lieben Dank an die, die wirklich diese ganze Geschichte gelesen haben und für eventuelle Antworten. Ganz liebe Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Feiglinging,

oh Gott, mir ist ganz schlecht geworden, als ich das gelesen hab...
Ich finde die Geschichte echt gruselig. Aber, ums gleich zu sagen, ich glaub es gibt andere Leute mit ähnlichen Geschichten... jedenfalls habe ich ne Freundin (welche zu meinen engsten gehört...) die mir erzählt hat, ihr Papa hat sie als Kind halt öfter mal verhauen und sie mag ihn trotzdem erheblich lieber als die Mama, die übrigens ihrem Sohn auch ganz klar den Vorzug gibt und meiner Freundin schnell Schuldgefühle aufbürdet...Aber ich denke sie hat viele Freunde die das wissen und verstehen.
Darf ich fragen, wie Dein Leben heute aussieht? Wie alt bist Du? Stehst Du im Berufsleben? Bist Du verheiratet, wie gehts Deiner Tochter? Hast Du inzwischen Menschen, die Dich lieben?

Ich denke, dass man heute mit Psychostress, den Eltern ausüben, sensibler umgeht als früher, weil in den letzten Jahren eher dafür sensibilisiert wurde... (Dennoch verstehe ich nicht, wie Deine Lehrerin so blauäugig reagiert hat:-/...)

Du bringst Deinen Eltern irgendwie ganz schön viel Verständnis entgegen. Ehrlich gesagt, an Deiner Stelle würde ich mich stark davon distanzieren. Deine Mutter hat Dich grausam erniedrigt. Warum willst Du mit ihr überhaupt Kontakt? Ganz ehrlich: brich ihn ab. Ich denke nicht, dass es sich hier lohnt zu kämpfen. Dass Du irgendwann Gerechtigkeit von Deiner Familie erfährst oder irgendwas. Darauf kannst Du kaum hoffen. Aber ich bezweifle, dass Dir der Kontakt gut tut, besonders da Du ja bis heute nicht damit abgeschlossen hast.

Ich kann verstehen, wenn Menschen Probleme mit Therapien haben, ich habe auch welche. Ich weiß nicht, ob dieser große Apparat Menschen in ihrer Individualität wirklich gerecht wird. Du kannst Dich aber zum Beispiel mit Deinem Arzt dazu besprechen, der Dich sowieso übrweisen müsste. Die Frage ist natürlich auch, welchen Gewinn Du überhaupt aus einer Therapie ziehen könntest?

Ich denke, eine gute Anlaufstelle um "gleichgesinnte" zu finden, sind logischerweise erstmal Selbsthilfegruppen... Nur weiß ich nicht, was in Deiner Situation so passt... Ich versuchs mal hiermit:

Hilfe zum Weiterleben e.V.

ANsonsten bietet

NAKOS

eine AUflistung von Adressen. Vllt gibt es ja etwas, was zu Dir passt.

Hoffe Du schreibst nochmal.
 
Hallo Feigling,

zuerst einmal muß ich sagen, dass mich deine Lebensgeschichte sehr betroffen gemacht hat. Ich weiß, du wolltest dich eigentlich gern mit Leuten austauschen, die ähnliches erlebt haben. Nun, das habe ich nicht und kann dir deshalb deinen Wunsch nicht erfüllen.

Trotzdem will ich dir sagen, dass du ein ganz besonderer Mensch bist. Viele wären an so einer Geschichte zerbrochen. Du bist das nicht. Ich glaube du bist viel stärker als dir bewußt ist. Klar, du hast Panikattacken, aber nach all deinen traurigen Erlebnissen ist es ehrlich gesagt ein Wunder, dass du "nur" Panikattaken bekommen hast und nicht in einer totalen Depression gelandet bist. Nur bitte verstehe dieses "nur" jetzt keinesfalls irgendwie verharmlosend, denn das ist es in der Tat nicht. Ich will damit nur betonen, wie stark du wirklich bist. Vor allem hast du bereits in deiner Jugendzeit Dinge und Zusammenhänge richtig gesehen und verstanden, die nicht mal deine Eltern verstanden haben.

Warum und wieso vor allem eine Mutter so dominant war, das weiß ich auch nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass es für sie eine Art "Befriedigung" ist, wenn sie mit anderen Menschen spielen kann, sie manipulieren und ihnen ihre Meinung aufzwingen kann. Im Gegenzug kann sie die Meinung anderer Leute nicht akzeptieren, selbst dann nicht, wenn diese Recht haben. Und sie ist noch nicht mal in der Lage, wenigstens darüber nachzudenken ob diese Recht haben KÖNNTEN. Aber warum und wieso sie so ist, darüber kann man hier nur spekulieren. Das hilft dir aber auch nicht weiter und ist nicht Thema dieses Threads.

Ich stimme Gratiae zu, lasse den Kontakt zu deinen Eltern ruhen. Sie tun dir nicht gut und belasten dich nur. Und auch wenn es für dich schwer zu akzeptieren ist, aber du bist nicht verantwortlich für deine Eltern. Weißt du, es ist nicht Aufgabe eines Kindes, seine Eltern zu verstehen. Es sollte genau andersrum sein, Eltern sollten ihre Kinder verstehen, sie sollten ihnen zuhören, ihnen auf "normale" Weise auch mal Grenzen aufzeigen. Aber Gewalt, egal ob körperlich oder psychisch, das ist NIE eine Lösung und macht ein Kind langfristig gesehen nur kaputt.

Mit einer Selbsthilfegruppe wäre ich an deiner Stelle im Moment eher vorsichtig. Selbsthilfegruppen sind zwar eine feine Sache, aber meiner Meinung nach erst dann, wenn man selbst alles verarbeitet hat. Im Moment kann ich mir vorstellen, dass dich das Schicksal von anderen Leuten dich noch zusätzlich innerlich aufwühlt und dich dann noch weiter runterzieht. Vor allem der Mißbrauch (und so extrem geschlagen zu werden ist sehr wohl ein Mißbrauch) war ein traumatisches Erlebnis für dich, dass immer noch tief in deinem Unterbewußtsein sitzt und eigentlich einer Therapie bedarf. Dazu würde ich dir nämlich raten. Wenn das schlimmste dann verarbeitet ist, dann könntest du parallel dazu ruhig den Kontakt zu Gleichgesinnten suchen. Aber im Moment würde ich dir raten, dich erst mal ganz auf dich allein zu konzentrieren und innere Stabilität und Frieden zu finden.

Ich bin aber der Meinung, dass du auf dem richtigen Weg bist. Du hast nun den Mut gefunden, hier deine Lebensgeschichte zu veröffentlichen und Meinungen anderer Leute dazu zu hören. Allein das zeigt mir, dass du dich langsam aber sicher in die richtige Richtung bewegst.

Liebe Feigling, ich kann das, was der Psychologe dir damals erzählt hat, nur bestätigen. Du warst nie das böse Kind, dass dir deine Eltern versucht haben einzureden. Du warst ein ganz normaler Teenager, und du hast Dinge getan, die so ziemlich alle Teenager tun. Das hat mit "böse sein" überhaupt nichts zu tun, es ist vielmehr die Normalität während der Pubertät, in der du einfach auf dem Weg bist dich selbst zu finden. Und heute? Auch heute bist du im Prinzip eine ganz normale Frau, die sich einfach nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Sicher ist diese Sehnsucht stärker ausgeprägt als vielleicht bei anderen Frauen, aber warum und wieso das so ist, das kann wohl jeder nach dem Lesen deines Beitrags verstehen. Allerdings bist du im Moment dabei, deine traurigen Erfahrungen aus der Kindheit ganz langsam zu verarbeiten. Das braucht Zeit und vor allem kostet es unheimlich viel Kraft. Denn man darf nicht vergessen, das was dir passiert ist, das war kein "Steine in den Weg legen" mehr, dir wurden schon ganze Felsbrocken vor die Füße geknallt. Und das was du heute tust, das ist diese Felsbrocken in kleine Stücke zu zerlegen und sie nach und nach beiseite zu räumen. Versuch dich dazu zu überwinden, doch einen Psychologen aufzusuchen. Er kann dir dabei helfen, dass das Zerkleinern der Felsbrocken wesentlich schneller geht.

Ich wünsche dir alles Gute und vor allem ganz viel Kraft.
Ich drück dich mal freundschaftlich ganz lieb, okay?


Viel Glück und alles Gute,
Haarpinsel
 
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Hallo Feigling

Mir erging es in meinen ersten 18 Jahren auch nicht besser. Kann Dir sehr nach fühlen. Bin ganz weit weg von meinen Eltern gezogen,und hab mein eigenes kleines Reich erschaffen. Habe eine ganz tolle Tochter, viele Tiere und mein Beruf ist für mich Berufung.
Das wichtigste ist immer raus was ein belastet, um den Kopf frei zu bekommen.
 
@ gratiae +
@ Haarpinsel: Danke dass Ihr diesen langen Text gelesen habt. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich das niemand zumutet.^^ Und danke für Euer Verständnis, Eure Worte... Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie mich das immer berührt, wenn mich jemand versteht. Ich sitz hier gerade heulend, jetzt wo ich Eure beiden Beiträge gelesen habe.

Ich muss wohl sagen, dass ich sehr jung wirke für mein Alter, also äusserlich werd ich wohl auch eher jünger geschätzt, aber ich meine jetzt eigentlich charakterlich (also zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ich wie eine gefestigte 34jährige Frau wirke - weil ich bin ja nicht gefestigt - igdwie kleide ich mich auch noch sehr jung). Vielleicht, weil ich mich immer wie das Kind gefühlt habe, dass immernoch um die Liebe seiner Eltern kämpfen muss. Es ging in meinem Leben immer nur um Liebe. Ich habe dieses Ziel endlich Liebe zu finden mit einer Intensität verfolgt, dass ich es schon als Wahn manchmal empfunden habe und es keinen Platz für andere Überlegungen in meinem Leben gab. Komischerweise war es aber immer so, dass ich die die mich wirklich um meiner Selbst willen geliebt haben, nie lieben konnte (obwohl ich mich soo danach gesehnt habe geliebt zu werden wegen meinem ICH) - oder vllt wusste ich nicht dass ich sie liebe, bzw. habe es nicht zugelassen. Denn eigentlich zwischenmenschlich waren DAS die intensivsten Beziehungen, wo ich mich auch geöffnet habe -- obwohl wir reden hier jetzt eh nur von 1nem Menschen, dieser Mensch hat mal für eine kurze Zeit meines Lebens geschafft, dass ich mich so annehme wie ich bin und ich habe mich wie ein gesunder/normaler, starker und liebenswerter Mensch gefühlt und vor allem selbstbewusst - aber dann habe ich diesen Menschen von mir gestossen und nach einer gewissen Zeit wo er dann aus meinem Leben entschwunden war, war ich wieder die 'alte', denn ich brauchte IHN (seine Worte, seine Bestätigung) um dieser Mensch sein zu können, der sich selbst liebt/der so wie er ist okay ist. (dabei habe ich mich eben genau nach dieser Liebe gesehnt - jemand liebt mich eben WEIL ich bin wie ich bin.). Ich konnte nur die lieben, um die ich kämpfen musste. Ganz eigenartig, ich habe Männer, die mich um meiner selbst willen geliebt haben immer als schwach empfunden.


Ich war in meinem Leben immer mehr von Männern umgeben. Eigentlich kann man sagen, dass ich nur eine wirkliche Freundin hatte, okay klar waren da auch andere, aber eine nur zu der ich WIRKLICHES, ECHTES Vertrauen hatte und ihre Mutter kann man eigentlich auch als meine Freundin bezeichnen, die war meine Ersatzmama, und immer wenn was schlimmes war (auch spät abends, wenn die schon geschlafen haben manchmal) bin ich zu denen gerannt und meist war es dann so, dass die mich nur noch weinend entgegen genommen haben. (Ich danke Euch soo dafür.)
Ich muss aber leider auch berichten, dass sich meine beste Freundin von mir abgewendet hat.(was ich niemals gegalubt hätte, wenn mir das jemand vorher gesagt hätte - haben uns mit 11 kennen gelernt, gerade wo das alles richtig begann und sie hat alles von Anfang an mitbekommen - sie hat im Gegensatz zu mir ein sehr liebevolles zuhause gehabt) Sie war bis zu meinem 26. Lebensjahr meine beste Freundin, die immer zu mir gehalten hat, die alles verstanden hat und wusste warum ich bin wie ich bin. Sie war IMMER für mich da (mehr als ich für sie, muss ich leider zugeben) aus beruflichen Gründen ist sie mit 21 nach Köln gezogen. Eigentlich kann man da schon sagen, daß diese plötzliche Entfernung das Ende unserer aussergewöhnlichen Freundschaft langsam eingeläutet hat. Wir konnten nicht mehr so einen intensiven Kontakt pflegen. Aber sie hat auch dann einen Freund gehabt, der sie sehr beeinflusst hat.

Bis dahin war ich immer die wichtigste für sie, zumindest hätte sie IMMER zu mir gestanden - aber ich musste dann igdwann merken, dass ihr wichtiger war was dieser Mann, der sie behandelt hat wie ein Stück scheisse, über mich dachte und sie sich ihm dann anschloss.

Es hängt wohl auch viel damit zusammen, das sie zwar noch versucht hat zu verstehen, daß ich über meine Kindheit nicht hinwegkomme (was sich dadurch äusserte, daß ich ein ruheloser Mensch war, der ständig igdwie auf der Suche war und somit von der einen Katastrophe in die nächste stürzte) aber sie hat es tatsächlich nicht mehr wirklich nachvollziehen können. Es kamen ständig Sätze wie: 'XY, Du weisst warum das alles so ist, und Du weisst im Grunde dass DU im Recht bist, wieso hilft Dir das nicht?'
Sie konnte nicht verstehen, dass ich nicht so ein Leben leben konnte wie sie. Aber so ein Spiesserleben wäre so oder so nichts für mich..egal welche Vergangenheit.

Ich hatte immer ein komisches Verhältnis zu Frauen/Mädchen. Irgendwie habe ich die immer als Konkurrenten empfunden und bin sofort in den Vergleich gegangen und habe mich sehr unsicher in Gegenwart von Frauen gefühlt, die direkt ein grosses Selbstbewusstsein, bzw. Dominanz ausgestrahlt haben (ich schreibe das in der Vergangenheit, aber das ist immernoch so). Auch konnte ich mich vor Männern viel besser durchsetzen und viel sicherer auftreten. Ich war früher einfach ein Mensch ohne jedes Selbstbewusstsein, aber habe es geschafft ein falsches aufzubauen, komischerweise wurde ich in meinem Leben sehr häufig darauf angesprochen, dass ich sehr selbstbewusst wirke. Also dass ich schon von Grund auf (Ausstrahlung), sehr selbstbewusst wirke (das fand/finde ich immer sooo abwegig und kann das komplett nicht nachvollziehen, weil ich mich innerlich gaaanz anders fühle und es selbst komplett anders empfinde und fühle mich wie der schwächste Mensch der Welt, der zerquetscht werden würde, würden andere es merken.)

Meine Unsicherheit gegenüber Frauen, kann man in manchen Fällen schon als Angst bezeichnen. Ich kann auch ganz schlecht, wenn ich mit einer Frau allein bin reden mit ihr. Ich habe dann immer so ein komisches Gehabe...so als müsste ich jetzt ganz stark wirken, meine Stimme wird dann tiefer (also das darf man sich jetzt nicht so vorstellen, als wenn ich da total abgedreht rumagiere, mein gegenüber merkt das nicht, das würden nur Menschen merken, die mich kennen und da explizit drauf achten würden - das alles weiss aber niemand in meinem Umfeld, deswegen ists auch niemandem aufgefallen) und ich baue direkt so ne Coolness-Mauer auf (fühle mich aber gleichzeitig ganz schwach, noch schwächer als sonst und denke auch dass mein gegenüber meine Schwäche merkt.). Ich weiss schon woher das alles kommt, eben auch wegen meiner Mutter. Ich habe zu Frauen eine ähnliche Beziehung wie zu meiner Mutter und fühle mich bei denen so wie ich mich bei meiner Mutter gefühlt habe. Ich habe dann auch immer angefangen auszusortieren (also Freundeskreis-mässig), weil man hält es ja nicht gut aus mit Menschen wo man sich unsicher fühlt.

Deswegen lasse ich immer nur die Leute an mich ran(obwohl ranlassen ist das auch nicht---mit denen verbringe ich Zeit), bei denen ich mich sicher fühle und vor allem, habe ich immer so eine komische Angst, als könnte jemand merken wie ich bin. Deswegen wurden auch diese Leute aussortiert, von denen ich dachte sie könnten hinter meine Mauer gucken. Aber ehrlich gesagt sind/waren da glaub ich ned mal Menschen die das wollen/wollten.
Ausserdem glaube ich, daß ich ein viel zu tiefsiinniger mensch für die meisten bin. ich lache zwar auch supergerne und oft udn hab nen total abgedrehten Humor, aber ich mache mir einfach irgendwie über andere Dinge Gedanken, als die Menschen die ich so kenne. Die meisten menschen, die cih so in meinem leben kennen gelernt habe, waren so oberflächlich und sind einfach immer mit dem Strom mitgeschwommen.. und sowas mag ich ja gar ned. Ich rede unheimlich gerne über Gott und die Welt und ich liebe vielschichtige Menschen, die voll sind mit Ideen und ihre eigenen Ansichten haben und voll dazu stehen. Aber leider werden solche Menschen igdwie immer seltener.

Tja und aus diesen Gründen ist mein wirklicher Freundschaftskreis immer sehr klein gewesen (Bekanntenkreis war aber immer riesig), ich konnte und kann einfach keine wirkliche Beziehung zu Menschen aufbauen. Es gibt da eine in unserem Haus die bemüht sich irgendwie sehr, richtigen Kontakt zu mir zu bekommen. Hat auch eine Tochter im Alter wie meine. Und wir treffen und auch damit die Kinder spielen können, aber das was wir so reden ist halt das typische Alltagsgefasel, das mich so gar nicht tangiert.
Irgendwie ist es auch so, dass ich es für mich als absolut kein Problem ansehe und auch nicht unglücklich damit bin, dass ich so wenig wirkliche Kontakte habe. Im Gegenteil. Ich bin gerne so eine einsame Wölfin. Ich krieg immer die Krise, daß in den Medien immer vermittelt wird, daß es grundsätzlich was schlechtes ist, wenn man ein Einzelgänger ist und nicht 100 Freundschaften pflegt. Dabei habe ich gemerkt, daß die meisten Menschen gar nicht schaffen mit sich alleine zu sein. Ich war lange Zeit nämlich auch jemand, der nicht alleine sein konnte. Überhaupt nicht. Dies kann ich aber nun sehr gut und ich habe sogar ein sehr grosses bedürfnis nach 'alleine sein'. Bestimmt, weil ich es soo viele jahre niemals war und ich so viele jahre von eminene Eltern richtig kontrolliert wurde und nie in Ruhe gelassen. Für meine Kinder pflege ich diese oberflächlichen Mütterfreundschaften, wo man über das übliche redet, wie: Was koche ich heute? Warst Du schon einkaufen? Kommst runter auf den Spielplatz? lol
Ich mache viel allein mit meiner Tochter und meinem Sohn. Also ich gehe viel mit ihnen in den Zoo und solche Dinge, fange Frösche mit ihnenund versuche ihnen eine WIRKLICHE Mutter zu sein und ich habe ein unheimlich enges Verhältnis zu meiner Tochter und meinem Sohn, sie sind mein Ein und Alles. Ich bin auch sehr stolz auf sie, weil ich sehr darauf geachtet habe, dass sie in alles mit einbezogen werden von Anfang an. Deswegen ist besonders meine Tochter sprachlich unheimlich pfiffig und beide sind sehr schlaue Kinder. Nur sollen sie mal werden was sie möchten und überhaupt ihr Leben so leben wie sie wollen. Das was ich mir für meine Kinder wünsche ist, dass sie sich selber lieben, immer zu dem stehen können was sie tun und sagen und glücklich mit sich selbst sind, und solange sie die Dinge die sie später mal machen möchten, aus innerer Überzeugung tun werden und sich selbst dabei treu bleiben, können sie später machen was sie wollen. (Im ersten Bericht habe ich von meiner großen Tochter geschrieben, hier ging es jetzt um meine kleine Tochter und meinen Sohn, aber dasselbe wünsche ich meiner großen natürlich auch.)

Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben, aber ich wollte Euch mal zeigen, was für Schwierigkeiten in meinem Verhalten sich durch meine Kindheit entwickelt haben. Also ich denke ich bin so verkorkst, das wird keine Therapie schaffen das alles zu bearbeiten.

Achso und was ich Euch fragen wollte: Denkt Ihr dass es sowas gibt, dass Menschen sich selbst nicht erlauben glücklich zu sein und unbewusst alles abstossen was ihnen helfen könnte, bzw. alles wählen was noch alles verschlimmert, noch tiefer in den Abgrund stürzt? Denn wieso habe ich damals diesen lieben Menschen, der mir doch soo gut getan hat, von mir gestossen?

Ich bin übrigens momentan dabei mich über verschiedene Threapieformen zu informieren. Und ich möchte das wirklich angehen. Ich finde dieses Forum wirklich toll, denn ich habe gemerkt, wenn man Glück hat findet man hier wirklich Leute die einen ein bissl begleiten und die wirklich an einem interessiert sind. Ich bin Euch sehr dankbar für Eure Worte und auch für den Datz, dass ich eigentlich sehr stark bin (hat auch mal ein Psychologe gesagt.)

Achso und Gratiae wollte wissen, warum ich den Kontakt zu meinen Elktern nicht abbreche. Also es ist echt so, dass es mir psychisch immer komplett anders geht (also fühle mich sehr viel stärker und grübel nicht so viel), wenn ich keinen Kontakt habe. Und wenn kch überhauot Kontakt zu denen habe, dann sporadisch. Dass in den letzten 2 Jahren wieder Kontakt war (also eben dieser sporadische) lag leider an einem Verwandten der einfach meine Tel.Nr + Adresse an meine Elterbn weitergegeben hat, obwohl ich ihn drum bat es nicht zu tun. Ich muss auch auf jeden Fall igdwann wieder (besser schneller als später) aus dieser Stadt weg, wohne ja jetzt wieder in der Stadt meiner Eltern und habe mich viel besser gefühlt als ich es nicht tat.

Okay.. ich ende dann doch mal.^^ Ich hoffe es ist nicht allzu schlimm dass ich soviel schreibe, aber das sprudelt alles so aus mir raus, diese Worte hatte ich schon immer in mir, aber habe sie über Jahre angesammelt und wohl viel eher jemandem sagen sollen. Aber besser spät als nie.^^

EDIT: Wenn jemand lang antwortet macht mir das übrigens gar nix. Im Gegenteil. Ich lese und schreibe unheimlich gerne. 😉

@ Tornado: Hast Du auch solche Dinge mit Deinen Eltern erfahren? ALso so dass Du komplett allein warst als Kind und Dir Dinge eingeredet wurden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Feigling.

Wenn ich das alles lese sehe ich, das hätte ich schreiben können.
Wenn Vater mich malwieder in der mangel hatte , lief mein Mutter
weg ,an statt mir zu helfen. Vater war mir sehr gewalttätig.
Es ist in unserer Familie ein Generations Problem, Vater,Opa und Uropa
mit Prügel groß geworden. Mutter mit 16jahr schwanger, mit 17 ich geboren. Beide einfach noch zu jung gewesen. Mir aber auch alles eingeredet das ich an allem schuld sei und alles nur an mir lag.
 
Hallo Tornado !

Ich habe mir grad eine sehr ich glaube wertvolle DVD wieder angehört sie heisst

The Secret
Das Geheimnis

bei ungefähr 1🤐8 wird auf das tragische Erlebnis das man in der Kindheit hatte eingegangen.
Es wird dir und vielen anderen hier und auch mir selbst ,diese DVD
zum glücklichen Leben helfen.

Ein wichtiger Satz in dieser DVD "Du selbst, schreibst dein Leben."
 
Hallo Feigling.

Wenn ich das alles lese sehe ich, das hätte ich schreiben können.
Wenn Vater mich malwieder in der mangel hatte , lief mein Mutter
weg ,an statt mir zu helfen. Vater war mir sehr gewalttätig.
Es ist in unserer Familie ein Generations Problem, Vater,Opa und Uropa
mit Prügel groß geworden. Mutter mit 16jahr schwanger, mit 17 ich geboren. Beide einfach noch zu jung gewesen. Mir aber auch alles eingeredet das ich an allem schuld sei und alles nur an mir lag.

Ja genau, wie ich schon schrieb, waren meine Eltern auch sehr jung und ich sehe es auch so, dass sie einfach total überfordert waren, und bei meiner Mutter eben noch dieser Hass hinzukam gegen mich. Nur weiss ich, dass mein Vater mich nicht geschlagen hätte (und eben dieses eine sehr extreme Erlebnis, nicht passiert wäre, wenn sie ihn nicht aufgestachelt hätte. Er hat den Alkohol extra getrunken um den Mut dafür zu bekommen, mir das anzutun - meine Eltern haben ansonsten sehr selten getrunken). Also für mich ist heute klar, wenn diese Frau (Mutter) nicht anwesend gewesen wäre in meiner Kindheit, hätte diese ganz anders ausgesehen. Okay vllt mal eine Ohrfeige und ein kleiner Jähzornsausbruch von meinem Vater (wo er aber eben nur vllt mal 1x mit der flachen Hand ins Gesicht schlug), aber er hat mir wenigstens ab und an Liebe gegeben und er ist auch bis zu einem gewissen Zeitpunkt sehr liebevoll mit mir umgegangen. Ich weiss das mein Vater immer sein bestes geben WOLLTE und es versucht hat, er war meiner Mutter nur leider verfallen anscheinend und hat dann aus Angst sie zu verlieren ihre Meinung übernommen und aufgehört sein bestes geben zu wollen.

Ich würde so gerne mal irgendwann ein offenes Gespräch mit meinem Vater haben. Ihn an einem neutralen Ort treffen und ganz ruhig und vernünftig mit ihm reden, und ihn fragen ob er wirklich nicht weiss, wie es ist und was ihn dazu veranlasst hat ihr seinen absoluten Glauben zu schenken?

Ich wünschte mir einfach, er würde mir nur 1x sagen: 'Ja ich war einfach zu schwach und aus dieser Schwäche heraus habe ich mich auf die Seite Deiner Mutter geschlagen. Ich habe Dich im Stich gelassen.'

Ich glaube es würde mir soo helfen, von ihm diese Worte zu hören. Aber ich weiss dass das wohl niemals so sein wird. Denn er kann besser mit der Tatsache leben, sich einzureden dass meine Mutter Recht hat, denn dann hätte er mich ja nicht im Stich gelassen. Mit dem Gedanken, dass er mich im Stich gelassen hat und ich zu Unrecht gelitten habe unter all dem, da würde er nicht mit leben können.
Es haben schon Ex-Freunde von mir versucht zwischen mir und meinen Eltern zu vermitteln. Und jedesmal war das Ende vom Lied, dass mein Vater sich einen antrank um mir danach eine reinzuhauen. Er hat mich sogar mal so geweckt. Also ich schlief, er kam in den Raum und weckte mich mit einem Faustschlag ins Gesicht. Wenn ich ihn drauf anspreche, dann tut er immer so, als würde er sich an nix erinnern und dann kann das ja auch wohl nicht so gewesen sein. Er hatte ja getrunken, als das war und entweder weiß er es aus dem Grund wirklich nicht oder er redet sich nur raus und will mich wieder als die Bekloppte darstellen. Das letzte Mal, daß er mir gegenüber gewalttätig war, war als ich 25 Jahre alt war und das war vor meiner großen Tochter. Die war damals knapp 4.

Findet ihr dass ich meinem Vater zu viel Verständnis rüber bringe?


EDIT: Falls hier schon jemand mitliest und wartet dass ich auf seinen Beitrag antworte? ...ich werde jetzt nach und nach auf jeden Eurer Beiträge eingehen und ich bin Euch soo dankbar für Eure Worte. Sie tun sooo unglaublich gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo feigling!

Ich habe deine Geschichte gelesen und fühlte all deinen schmerz der in diesen deinen zeilen steckt,denn es ist auch mein schmerz.Ich möchte dir so gerne all die Liebe geben die du als Kind nicht erhalten hast.Fühle dich von mir ganz lieb in den Arm genommen und spüre all meine Liebe die ich dir geben möchte.Lege den Kopf an meine Schulter und weine all deinen Schmerz aus dir raus.Ich werde ihn auffangen und nicht mehr zu dir zurück lassen.
Ich habe hier auch meine Lebensgeschichte erzählt.Wenn du sie lesen möchtest sage mir hier Bescheid.Ich werde dir dann sagen wo du sie findest.


Liebe Grüsse Lizzy

Liebe Lizzy:

Ganz lieben Dank für Deine Worte. Und genau das habe ich auch soo oft vermisst in meinem Leben. Einfach mal schwach sein (denn ich hab ja immer alles allein mit mir ausgemacht, nie Hilfe gehabt und 'musste' immer sehen dass ich alles alleine durchstehe) und jemanden haben an dem ich mich anlehnen kann und wo ich alles los lassen kann und echt nur weinen kann. Wenn es mirt mal wieder extrem schlecht geht, werde ich Deine Worte hier an mich einfach wieder und wieder lesen. 😉 Und auch die deranderen, denn es tut so gut, zu lesen dass andere Menschen Verständnis haben und ich finde es traurig für denjenigen, aber es hilft aiuch ein bissl wenn man sieht dass man nicht alleine ist mit seinem schlimmen Schicksal und andere auch schreckliches durchmachten.

Und jaaaa, ich würde Deine Geschichte wirklich seehr gerne lesen. Auch wenn ich immer Schwierigkeiten hatte echten Bezug zu Menschen aufzubauen, so habe ich mich aber trotzdem (und tue es immernoch) unheimlich für andere Menschen interessiert und versucht anderen zu helfen, indem ich mich zwar nicht geöffnet habe, aber diese sich mir und für sie da war und bin. Irgendwie habe ich mich anderen menschen immer so gebenüüber verhalten, wie ich es mir wünschen würde, dass sie sich mir gegenüber verhalten.
Also würde mich sehr über Deinen Link freuen. 🙂

Ganz liebe Grüsse und eine ganz innige Umarmung ... *gaanz feste drück. Es gibt soo tolle menschen hier. Da gibts ein chinesisches Sprichwort (...loool welches ich nicht mehr auf die Reihe bekomme und gerade im Netzz suche 😉 )
 
Schlimm, sehr schlimm, ich musste beim Lesen weinen und der Kloß sitzt immer noch in meinem Hals!
In manchen Punkten (ausser der Gewalt) hab ich ähnliches erlebt, aber nicht in diesem Ausmaß und kann etwas nachfühlen. Auch ich habe eine Zeitlang deshalb an Panikattacken gelitten, die jedoch seitdem ich den Kontakt auf ein Minimum beschränkt habe, nicht mehr aufgetreten sind.

Ich hatte mich auch lange Zeit schuldig gefühlt und erst seit ich selbst Mutter bin weis ich, dass ein Kind sich einfach nur wehrt, mehr nicht!

Auf keinen Fall würde ich den Kontakt zu ihnen wieder herstellen, schon alleine aus dem Grund, dass sie dann vielleicht versuchen deine Tochter auf ihre Seite zu bringen.

Ich schreibe dir das, weil es mir so erging und meine Eltern heute noch versuchen meinen Sohn mit Geld zu locken und damit Kontakt herzustellen um ihn gegen mich manipulieren zu können, einfach weil sie über jeden in der Familie Macht ausüben wollen und die Kontrolle haben möchten.


Hallo Malli!

Schön, dass Du hier bist und danke für Deine lieben Worte und Dein Mitgefühl, es tut so gut, zu merken, dass da Menschen sind, die Anteil nehmen.

Mir ging es in meinem Leben auch noch bis vor einigen Jahren viel viel schlimmer als jetzt, und genauso wie bei Dir ging es mir besser seit dem Zeitpunkt wo ich den Kontakt zu meinen Eltern erst komplett abgebrochen hatte, für mehrere Jahre und nun ist er auf ein Mimimum beschränkt, nur habe ich den Kontakt zu meinen Eltern, wie ich schon geschrieben hatte in meinem 2.Post, eigentlich nicht freiwillig hergestellt.
In meiner Familie werden meine Gefühle und mein Willen gar nicht respektiert, von meinen Eltern ja eh nicht und die Verwandten von Seiten meiner Mutter, denken eben genauso wie sie und als ich Kontakt zu dem Bruder meiner Mutter aufgenommen hatte, weil ich mich meinem Onkel eigentlich immer gut verstanden hatte, hat er hinter meinem Rücken und obwohl ich ihn darum bat es nicht zu tun, diese über alles informiert und ich musste merken, dass es ihm auch nie um mich ging, sondern dass diese ganze Nettigkeit nur deswegen war, damit ich Vertrauen zu ihm hab und ihm alles mögliche erzähle was er meinen Eltern dann erzählen konnte. Mein lebensgefährte hat das schon vermutet und hatte leider Recht. Jetzt ist der Kontakt sporadisch aber igdwie glaube ich schon dass es mir nochmal besser gegen würde, wenn ich den Kontakt offiziell abbreche. Ich habe wenig Hoffnung dass meine Eltern mich jemals mit Respekt behandeln werden, dazu geht das zu lange und ist zuviel vorgefallen, das ist bestimmt so verinnerlicht, dass das niemals möglich ist.

Die haben noch nie auf meine Tochter aufgepasst und sie interessieren sich auch gar nicht dafür. Sie rufen nicht mal auf Geburtstagen an oder Weihnacnhten kommt auch keine Einladung von denen. Letztes Jahr gaben sie Geld, aber das wars dann eingeladen waren wir nicht, der Rest der Familie ist immer da.

Ich finde es traurig für meine Kinder, dass sie eigentlich keine richtigte Oma und keinen richtigen Opa haben.

Ich überlege auch ob ich hier weiterschreiben soll über mein leben. Ob ich meine ganze Geschichte schreiben soll, denn daswas ihr bis jetzt gelesen habt, war meine KINDHEIT. In meinem Leben ist dermassen viel passiert...also das würde so viel zu lesen sein.

Bis jetzt wurde nur mein 1. Kind erwähnt, meine 1.Tochter, die ich 'relativ früh' bekommen habe. Mit dem Vater des Kindes bin ich nicht mehr zusammen. Mit dem Mann, mit dem ich in den letzten 6 Jahren zusammen bin habe ich noch 2 weitere Kinder bekommen. In jedem Fall ist noch so einiges in meinem Leben passiert, nur denke ich, dass das was passiert ist eben aus meiner Kindheit raus resultiert und durch diese alles weitere, das ich erleben musste in die Bahn geleitet wurde. Das war der Grund weswegen ich meine Kindheit nur aufgeschrieben hab, bzw. die Erlebnisse die ich für mich als elementar erachtet und als Grund erachtet habe, für den Verlauf meines weiteren Lebens.

Haben Deine Eltern, Malli, Deine Tochter auf ihre Seite gezogen? Und bei Deinem Sohn versuchen sie es oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?
 

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