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Kontrollsucht / Nichtliebenkönnen und in Partnerschaft

teig

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin seit einem Jahr verheiratet und auch erstmals in einer längeren Beziehung (länger als 1 Jahr)
Durch traumatische Erlebnisse in der Kindheit bin ich ziemlich beziehungsgestört, habe viele Symptome Richtung PTBS, war bereits in Therapie.
Ich will nicht zu viel in Details gehen, aber kurz erzählen, dass die Beziehung in vielen Punkten ziemlich destruktiv ist. Ich habe leider viele Symptome einer ausgeprägten Kontrollsucht. Ich bin oft sehr provozierend und gemein zu meinem Mann. Ursache sind unverarbeiteter Selbsthass und unglaublich innere Spannungen.
Oft ist die Atmosphäre auch liebevoll, aber auch immer wieder treten eben Verletzungen auf. Ich denke, ich bin da die die stärker verletzt, mein Mann ist dann eher der der in sich reinfrisst und irgendwann explodiert und Wutanfälle bekommt.
Körperlich wird die Gewalt nicht, aber es wird schon echt extrem.

Natürlich haben wir x Mal über Trennung gesprochen aber zum einen lieben wir uns noch sehr und haben einen sehr offenen Umgang mit allem und reden viel. Zum anderen hat mein Mann sein Leben in seinem Heimatland (anderes Ende der Welt) aufgegeben und will dort auch nicht mehr zurück da er dort nichts mehr wirklich hat. (schon vor mir nicht...)

Morgen gehen wir zu einer Paartherapie; die Therapeutin kenne ich bereits da sie mit Trauma arbeitet.

Ich habe eben einige Artikel zum Thema gelesen. Emotionaler Missbrauch, Destruktive Beziehungsmuster, emotionale Gewalt. Das sind Dinge die es bei uns gibt, vieles davon kommt von mir!
Da steht, zu Liebe seien "diese Menschen" nicht fähig, aufgrund ihrer eigenen zu tiefen Verletzung, eher zu Obsession.

Ich habe die große Bereitschaft an mir zu arbeiten. Ich habe am Montag einen Gesprächstermin zu einer neuen Therapie (Erstgespräch). WIr sind gerade erst in diese Stadt hier umgezogen.
Und Morge fahren wir in die alte Stadt zur Paartherapie.

Ich würde nicht so weiterleben wollen. Zu erleben wie ich meinen Mann und damit auch mich immer weiter verletze, das ist einfach furchtbar. Bevor ich ihn traf, lebte ich 10 Jahre allein. Hatte Affären. Oder niemanden. Versuchte zu heilen, Therapie zu machen, irgendwie klarzukommen.

Die Frage ist, ob es tatsächlich eine Chance gibt, diese Muster zu durchbrechen-
Wieviel Hoffnung darf ich/dürfen wir haben?! Und ab wann macht man sich nur was vor wenn man auf Besserung hofft?

Mag hier wer antworten der es vielleicht geschafft hat aus destruktiven Verhaltensmustern auszubrechen?

Grüße
von teig
 
Mag hier wer antworten der es vielleicht geschafft hat aus destruktiven Verhaltensmustern auszubrechen?

Das habe ich bisher nicht geschafft und ich werde es wahrscheinlich auch nicht schaffen, aber ich habe in den letzten Jahren ein paar Ansätze gefunden, um destruktive Verhaltensmuster zu kontrollieren. Bei mir passieren solche Aktionen oft im Affekt, und um diesen Affekt zu vermeiden, baue ich bewusst Zeitabstände ein, bevor ich agiere oder reagiere. Ich verlasse die Wohnung. Ich zwinge mich dazu, Abstand zu halten. Ich fahre ein wenig mit dem Auto herum. Ich vermeide es, in solchen Situation Alkohol zu trinken. Aber vor allem versuche ich mir klar zu machen, dass ich mir durch affektives Verhalten nur selbst schaden würde.
Manchmal hilft's, manchmal nicht.
Manchmal ist der Zeitraum, in dem ich mich selbst aus solchen Situationen rausziehen kann, einfach zu kurz. Es hilft mir, wenn man mich rechtzeitig auf mein Verhalten anspricht. Oft bemerken Menschen, die mir nahestehen, das Kippen meiner Stimmung und die Anzeichen von Manipulation, Rücksichtslosigkeit und Aggression früher als ich selbst.

Wenn ihr euch beide eurer Verhaltensmuster bewusst seid, dann wird es da ganz bestimmt Maßnahmen geben, mit denen ihr arbeiten könnt. Eine Therapie ist da wahrscheinlich genau der richtige Schritt, um Lösungswege aufgezeigt zu bekommen.
Eure Chancen stehen meiner Meinung nach gut, dass ihr das hinkriegt.
 
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