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krankhaftes Wandern/"reisen"

OutOfTheDark

Aktives Mitglied
Ich bin's "Mal wieder".

Ich besitze die ulkige Angewohnheit Unterkünfte zu buchen, wenn "nichts mehr geht". Oft staut sich in meinem Leben sehr vieles innerlich an und die Folge ist, dass ich irgendwann auf Raten via KlarNa etwas buche. Und manchmal ist es einfach so da. Ich bekomme den "umher-wander-Trieb" und muss etwas buchen; wobei es mir nichts um's buchen geht. Sondern einfach der Wechsel der Umgebung. Selbst wenn mich die neuen Umgebungen dann völlig überreizen und stressen, wandere ich trotzdem weiter; über meine Kapazitäten, sodass semi-psychotische Zustände die Folge sind.

Vergangenes Jahr im Sommer war meine Psyche z.B so "desaströs", dass ich durch mehrere Stadtteile/Orte wanderte und drei Tage schlaflos war. Danach checkte ich von A bis Z in Unterkünften auf Raten ein. Das ganze dauerte zwei Wochen. Selbst terminliche Behördenangelegenheiten waren darunter "vergessen". Ich "reiste" umher, als hätte ich nie in meinem Wohnort gewohnt ohne Wissen um dortige Verpflichtungen. So ist es aber diesmal nicht.

Diesmal aber... bin ich wieder kurz davor, einfach ein Auszeit-Hotel auf Raten zu buchen. Ich weiß nicht wieso, aber manchmal genügen 2 Nächte und ich bin völlig auf "Reset" und danach entspannter. Aber es wird alsbald finanziell happig. Es verzweifelt mich. Ich würde gar mit Zelt in irgendeinem Wald schlafen wollen (wenn erlaubt) ; oder einfach die Welt abmarschieren, wenn meine Orientierung nicht so schlecht wäre. Währenddessen habe ich auch keine Angst; erst, wenn ich dann in Brennpunkten-Orten angelangt bin.

Nun verwehre ich es mir... aber ich muss trotzdem wenigstens durch die Stadt spazieren, manchmal auch Nachts. Es ist sozusagen nicht abzuwenden und bleibt so lange, bis es dann von 0 auf 100 ausgelebt sein konnte. Dazu würde auch zählen, tagelang ohne Schlaf zu reisen.

Edit: mittlerweile schäme ich mich auch, wenn ich alle paar Monate für 2 Nächte ein Hotelzimmer buche und dort vegetiere. Dann frage ich mich, was die Hotelbesitzer denken mögen, dass "die da schon wieder" da ist. ... denn ich habe mein Lieblingshotel in den Phasen finden können.
 
Zuletzt bearbeitet:

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

bis auf dass es dich finanziell in Schwierigkeiten bringt, ist die Sache doch total spannend und cool! Weißt du was? Wenn es dir gut tut, dann mach das doch!

Ich bin aber für eine bessere Planung. Plane und buche doch im voraus, das ist oftmals viiiiiiel günstiger. Hotels leben quasi von spontanen, überteuerten Buchungen! Kennst du „Airbnb“? Gibt’s in jeder Stadt, probiere das mal aus.

Wenn du weißt, dass dir diese regelmäßigen Auszeiten helfen, dann plane sie alle paar Monate fest ein. Setze dir ein preisliches Limit, sodass es dich nicht belastet.

Falls du auch spontan Städtetrips machen möchtest, spare hierzu und setze ein Budget. z.B. 500€ pro Jahr für solche Aktivitäten. Bei den meisten Banken kann man zum Sparen extra Unterkonten eröffnen.

Mit solchen Maßnahmen wird aus dem wahnhaften, zwanghaften Verhalten vielleicht ein gesunder Umgang, ohne dass du die Leidenschaft ganz aufgeben musst.

LG,
SFX
 

OutOfTheDark

Aktives Mitglied
Evtl. Literatur zum Thema ↓

.

Vielen Dank, das ist ja sehr interessant. Wusste gar nicht, dass das einen Namen hat
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich bekomme den "umher-wander-Trieb" und muss etwas buchen; wobei es mir nichts um's buchen geht. Sondern einfach der Wechsel der Umgebung. Selbst wenn mich die neuen Umgebungen dann völlig überreizen und stressen, wandere ich trotzdem weiter; über meine Kapazitäten, sodass semi-psychotische Zustände die Folge sind.
Was, wenn du diesen für dich schädlichen Zwang versuchst umzuwandeln in eine bewusste, geplante, heilsame Aktion?

Eruiere, wie du dich auf einer langen Reise finanzieren könntest. Das haben ja schon andere getan ohne brauchbare finanzielle Polster, also erkundige dich.
Was kannst du, womit könntest du unterwegs Geld verdienen?
Erntehelfer, Bauhelfer, im Gartenbau, Kost & Logis gegen Mitarbeit auf Bauernhöfen, Pferdehöfen, in Lebensgemeinschaften,...

Bereite dich vor, gute Wanderschuhe, Rucksack, knüpfe Kontakte, Routenplanung mit ein paar Übernachtungsmöglichkeiten usw.

Und dann zieh für mehrere Monate los.
Es wird konsequent nur tagsüber gewandert, nachts wird geschlafen/geruht.
In dir wird sich etwas verändern.
 

weidebirke

Urgestein
Sowas kenne ich und habe ich früher auch schon gemacht.
Habe dann auch im Hotelzimmer gehockt und mich gefragt, was die Hotelbetreiber wohl denken.

Und habe dann pflichtschuldig irgendwelche Touri-Sachen gemacht, die mich völlig gestresst haben.

Heute geht es mir viel besser und wenn ich jetzt mal dringend “Kopf in den Sand” brauche, vergrabe ich mich drei Tage in meiner Wohnung, stricke, gucke Serien und pendele ansonsten zwischen Sofa, Bad, Kühlschrank und Bett.

Ich finde sowas nicht schlimm. Blöd halt nur, dass Du Dir Deine Ausflüge nicht leisten kannst. Es wäre gut, wenn Du eine Alternative fändest.

Diese Links zur Hinlauftendenz beziehen sich auf Demenz. Das hat nichts mit Deinem Verhalten zu tun.
 

Ostwind1957

Aktives Mitglied
krankhaftes Wandern/"reisen"
Bei mir ist es eher eine Flucht vor dem Alleinsein und der Einsamkeit. Ich muss dann raus, muss weg aus meinem tristen Dasein. (Tapetenwechsel, Abwechslung, sinnvoll beschäftigt sein statt zu Hause rumoxydieren)
Flucht vor schäbigem Wetter, dass mich zum rumoxydieren zwingt.

Der Wunsch nach weg hier ist fast permanent da. Und wäre ich gesund, wäre ich weit mehr unterwegs.

Ich weiß nicht wieso, aber manchmal genügen 2 Nächte und ich bin völlig auf "Reset" und danach entspannter.
Wenn ich dann 2 Tage im Auto unterwegs war, ist erst mal ein paar Tage Ruhe, mein Bedürfniss scheinbar gestillt. War ich eine Woche weg, geht´s auch für einige Wochen gut.

Ich vernachlässige aber nie meine wenigen Verpflichtungen, und überlege schon, wie so´n Ausreisser am kostengünstigsten zu gestalten ist ...... oder überhaupt finanziell sinnvoll ist.

Ich freu mich aber auch dass ich so spontan sein kann morgens um 7 Uhr zu sagen, ach im Süden ist das Wetter weit schöner, ich mach alles für 2 Tage fertig, und bin dann um 11 im Auto auf der Bahn.
Oder Vormittags in einer Unterkunft anzurufen, ob auf der Single-Freizeit, Wanderwoche, und ähnliches noch ein Platz frei ist, und schon pack ich und bin für eine Woche weg.


In jungen Jahren sah meine Flucht so aus. Meistens Abends in den Zug gesetzt und ohne Plan und Ziel irgenwo hin gefahren. (Meistens dem Schaffner, man konnte ja zu der Zeit noch im Zug die Fahrkarte kaufen, Knöpfe an´s Ohr gelabert) Und wenn ich mitten in der Nacht geweckt wurde, weil Endstation, hab ich den nächsten Zug nach Hause genommen.

Nun verwehre ich es mir... aber ich muss trotzdem wenigstens durch die Stadt spazieren, manchmal auch Nachts. Es ist sozusagen nicht abzuwenden und bleibt so lange, bis es dann von 0 auf 100 ausgelebt sein konnte.
Verwehren ist das andere Extrem. Ich denke, einen goldenen Mittelweg zu finden, wäre die bessere Option ....... denn wie du schreibst, ist es nicht abzuwenden. Es baut sich Druck auf du verfällst wieder dem anderen Extrem.
Eine gesunde Kontrolle, dem Drang ein bißchen nachgeben und das gezielt, geplant.
 
G

Gelöscht 129876

Gast
Haste schon mal dran gedacht, ein Jahr Auszeit zu nehmen und die Welt unter dem Motto "work&travel" zu bereisen? Ich habs mal gemacht, es war eine Superzeit.
 

OutOfTheDark

Aktives Mitglied
Danke für eure tollen Inputs ! :love:

Geplant zu reisen wäre tatsächlich sehr sehr sinnvoll... ich habe ein wenig überlegt und mir gedacht, heute Mal an die Nordsee zu fahren. Einfach nur, um die Möwen zu hören. Bis Abends, wenn statt Ebbe wieder Flut ist und ich das Meer erlebe. Ich muss nur meine Angst im Zaum halten, weil ich auf dem Weg dorthin durch ein paar Straßen muss (für den Bus dorthin), wo manchmal grobe Teenager sind, argh. ... denn das Mieten einer Unterkunft kann ich aktuell nicht zulassen, sonst nage ich fie Folgemonate am Hungertuch - 🙈

Work&,Travel ist ein spannender Einwand. Nun, wo ich gekündigt wurde, wäre das vielleicht sogar realisierbar für gewisse Zeiträume. Da muss ich mich einmal mehr einlesen.

Was bin ich froh, dass ich nicht alleine mit diesem Wandertrieb bin... dachte schon, ich wäre komisch 🙈

Danke euch! Weitere Nachrichten sind immer herzlich willkommen
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Oh nein, mit diesem "Trieb" bist Du nicht allein. Früher nannte man solche Menschen "Zugvögel", die immer wieder "mal weg" mussten und sich Berufe gesucht haben, bei denen das "normal" war. Wie wird man "Hoteltester"? Kam mir gerade nur so als Idee.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich mache sowas übrigens auch gern. Bin aber noch gar nicht auf den Gedanken gekommen, mich dafür schlecht fühlen zu müssen. Wenn ich Zeit habe, buche ich gern ein Hotelzimmer in einer anderen Stadt und genieße die Auszeit. Wobei ich den Aufenthalt meistens auch entsprechend interessant gestalte, indem ich beispielsweise Museen besuche, Stadtspaziergänge mache oder Abends ins Theater gehe.
Früher nannte man solche Menschen "Zugvögel", die immer wieder "mal weg" mussten und sich Berufe gesucht haben, bei denen das "normal" war.
So ein Zugvogel bin ich wohl auch. Wobei ich keinen entsprechenden Beruf habe und das rein in meiner Freizeit mache - zum Teil auch als Ausgleich zu meinem sehr sesshaften Beruf, der mich auch deswegen anstrengt, weil ich eben immer am selben Platz sitzen muss.
 

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