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Kündigung nach Mobbing

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Gast

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Hallo zusammen,

ich befinde mich momentan in einer verzweifelten Lage und möchte zum einen mal meine Geschichte loswerden und zum anderen mal von anderen hören ob ich vielleicht schuld habe.

Ich arbeite seit 2 Jahren bei meinem aktuellen Arbeitgeber. 1 1/2 Jahre ging alles gut und alles war super.. naja soweit man das sagen konnte. Anfang 2010 gab es dann eine Eskallation. Durch ein Missverständnis fühlte sich die Sekretärin des Vorgesetzten meines Chefs von mir auf den Schlips getreten. Eigentlich dachte ich dass sie einfach nur einen schlechten Tag hatte aber es artete richtig aus. Sie beschwerte sich bei meinem Chef über mich der vollends drauf einstieg anstatt mir den Rücken zu stärken. Es wurden Lügen über mich verbreitet und mein Chef machte auch noch mit. Ich wurde angeschrien, gemieden, gemobbt. Ich sagte meinem Chef dass ich mich wieder wegbewerben würde um aus der Situation rauszukommen. Er war damit einverstanden. Ich informierte ihn, dass ich mich mit der Vermittlerin treffen würde. Auch damit hatte er kein Problem. Als ich dann von dem Gespräch zurück an meinen Arbeitsplatz kam, wartete er mit der Personalabteilung auf mich und wollte von mir die Aussage hören, dass ich während meiner Arbeitszeit Bewerbungsgespräche geführt habe. Gott sei dank hatte ich dazu ausgestochen und er konnte mir nichts anhaben. Dafür wurde meiner Vermittlerin Hausverbot erteilt.
Nach längerem Hin und Her bekam er sich jedenfalls Wochen später wieder ein und es ging so einigermassen.
Für mich war jedoch das Verhältnis durchweg gebrochen.
Seit Juni war ich dann häufiger krank geschrieben. Meine erste Abmahnung erhielt ich wegen zu spätem Eintreffen meiner Krankmeldung (wobei ich 2 Jahre lang meine Krankmeldung nach der Erkrankung mitbrachte, so wie jeder andere auch). Gut, diese musste ich wohl akzeptieren.
Dann war mein Chef für 5 Wochen erkrankt. Als ich mich montags mal wieder krank meldete tat ich dies selbstverständlich bei Kollegen und meinem Zweitvorgesetzten. Prompt erhielt ich wieder eine Abmahnung weil ich mich nicht bei meinem direkten Vorgesetzten krank gemeldet habe. Klar, er war ja selbst nicht da.
Dazu habe ich sofort eine Gegendarstellung geschrieben und eine Entfernung aus meiner Personalakte gefordert. Keine Reaktion soweit. Ich habe mich an den Betriebsrat gewendet der auch direkt hinter mir stand. Alles lief nur noch unter Gebrülle und mein Gesundheitszustand verschlechterte sich von Tag zu Tag.
Letztendlich wurde ich wieder krank geschrieben wegen Burn Out.
Dann kam der totale Ausraster. Mein Telefon klingelte 5x am Tag. Man stand vor meiner Tür und hat sturm geklingelt. Meine Ärztin gab mir die Anweisung mein Handy auszuschalten. Krank sei krank. Dies habe ich auch getan. Ich weiß was sie wollten. Ich habe meinen Firmenlaptop zuhause um normalerweise auch von zuhause aus arbeiten zu können. Aber es ging nichts mehr. Kaum klingelte das Handy bin ich in Schweiss ausgebrochen und mir liefen die Tränen. Nun nach 4 Wochen kranksein und Dauerterror habe ich nun per Einschreiben meine Kündigung bekommen aus verhaltensbedingten Gründen. Auch ist vermerkt, dass der Betriebsrat der Kündigung widersprochen hat.

Morgen habe ich einen Termin beim Anwalt. Gott sei dank habe ich mich bereits beim Arbeitsamt gemeldet. Laut ärztlichem Attest wird mir geraten den Arbeitsplatz aufgrund mobbing und Terror zu wechseln. Nun kam mir mein Arbeitgeber zuvor. Einerseits gut, weil ich dann vielleicht noch eine Abfindung rausbekomme, andererseits trifft es mich natürlich dass man mich so behandelt.

Klar hätte ich reagieren und meinen Laptop aushändigen sollen aber ich konnte wirklich nicht. Ich bekomme Herzrasen wenn ich auch nur an die Firma denke. Ich habe Angst vor meinem Chef obwohl ich eigentlich eine bodenständige und taffe Frau bin. Ich weiß dass Mobbing strafbar ist, aber wo fängt mobbing an? Ich habe Angst nur alles zu verschlimmern.

Ich glaube nicht dass ich in die Arbeitslosigkeit gerate, da ich nächste Woche 5 Bewerbungsgespräche habe und jeden Tag neue Anrufe mit Einladungen kommen. Aber die Angst ist da. Auch die Angst dass ich vom Regen in die Traufe gerate. Diesen Terror überstehe ich nicht noch mal.

Was denkt ihr? Bin ich selbst schuld? Wie hätte ich reagieren sollen? Was soll ich tun?

Vielen Dank im Voraus für jede Antwort!
 
Hallo Gast,

es ist schon erstaunlich, was da alles gelaufen ist. Eine verhaltensbedingte Kündigung ohne vorherige Abmahnung und ohne Zustimmung des Betriebsrates hat sehr gute Chancen, beim Arbeitsgericht wieder kassiert zu werden. Dies hätte dann aber zur Folge, dass Du weiter in der Firma beschäftigt bist und vor Antritt einer neuen Stelle selbst kündigen musst.

Dein Weg zum Anwalt für Arbeitsrecht ist schon richtig. Der achtet dann ggf. auch auf ein zufriedenstellendes Arbeitszeugnis.

Ich gehe mal davon aus, dass Du wegen des Herzrasens die Arbeit in diesen Betrieb nicht kurzfristig wieder aufnehmen kannst und weiter krankgeschrieben wirst.

Nutze die Zwischenzeit, um wieder zur Ruhe zu kommen. Wenn Du nachts Albträume hast oder wegen Angstzuständen nicht schlafen kannst, empfiehlt sich ein Beruhigungstee.

Die Beschäftigung mit der Frage wer nun wieviel Schuld hat, bringt Dich nicht weiter. Versuch' die letzten Monate zu vergessen und richte Deinen Blick nach vorne .

Viel Erfolg, Theaf
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast eine Meinungsverschiedenheit 😎 mit einem Mitglied der Chefetage gehabt. Ok, kann mal vorkommen. In diesen Kreisen ist aber Fingerspitzengefühl gefragt.

Aufgrund dieses Vorfalls wäre wiederum von Dir Fingerspitzengefühl erwartet worden. Ansonsten wäre es nicht ganz so wichtig gewesen.

Fingerspitzengefühl hätte geheissen: Einen Veränderungswunsch höchstens andeuten, kein Schild "Ich kündige!!!"
Und auch die Vermittlerin aus dem Arbeitsprozess fernzuhalten. Da sind Firmen manchmal sehr empfindlich, weil der Weggang eines wichtigen Mitarbeiters möglicherweise einen schweren finanziellen Verlust für die Firma und ganz persönlich mindestens Einkommensverluste für jeden Verantwortlichen bedeuten kann. (Nicht muss.)

Wie hätte ich reagieren sollen?
Sofort kündigen ohne Absicherung. Damit hättest Du Souveränität bewiesen.

Ausserdem geht man in keine Firma, in der ein derartiger Umgangston herrscht oder manchmal herrscht.
 
Fingerspitzengefühl hätte geheissen: Einen Veränderungswunsch höchstens andeuten, kein Schild "Ich kündige!!!"
Und auch die Vermittlerin aus dem Arbeitsprozess fernzuhalten.

[...]


Sofort kündigen ohne Absicherung. Damit hättest Du Souveränität bewiesen.

Ausserdem geht man in keine Firma, in der ein derartiger Umgangston herrscht oder manchmal herrscht.

ja, zu dem "fingerspitzengefühl": da solltest du, lieber gast, in zukunft besser aufpassen, was du sagst: denn zweifel am arbeitsplatz gehören nicht ausgesprochen an den arbeitsplatz!

gut, dass es da, wo du gearbeitet hast, einen betríebsrat gibt, dann hast du dich wenigstens nicht so alleingelassen gefühlt, denke ich. trotzdem ist diese firma und der dortige umgangston nicht der richtige für dich! such dir daher nicht krampfhaft sofort den erstbesten job, sondern schaue dir deinen nächsten arbeitgeber etwas genauer an! du lernst nur aus deiner geschichte!

zu dem kündigen: sofort kündigen ohne absicherung ist -finde ich- nicht der richtige weg, wenn man emotional und gesundheitlich angegriffen ist ...erstmal krank sein, weil man eben krank ist, und dann die entscheidung treffen, ist schon okay. in diesem fall war dein arbeitgeber schneller, ob das rechtens ist, weiß ich nicht, damit kenne ich mich nicht aus. aber ich bin mir sicher, du solltest froh sein, da nicht mehr hinzumüssen!

alles gute für die zukunft!
 
Also ich hab auch ein Problem und weiß mir nicht mehr weiter zu helfen. Bin mir aber nicht wirklich sicher, ob es sich hierbei um Mobbing handelt.

Habe am April dieses Jahres als Reinigungskraft angefangen. Wir sind 5 Frauen, eine Vorarbeiterin. Die Vorarbeiterin und eine andere Frau sind seit über 12 Jahren in diesem Objekt, aber mit wechselnden Firmen, d.h. immer wenn eine neue Firma rein kam, wurden diese übernommen. Die eine Frau wurde jedoch bei dem neuen Arbeitgeber als Vorarbeiterin abgesetzt, weil sie *anscheinend* für diesen Posten in dieser neuen Firma (in der ich jetzt angestellt bin) nicht zufrieden waren.

Die neue (meine jetzige Firma) übernahm das Objekt am Januar, ich bin nun auf meinem Stockwerk, die 5 Frau die dort eingestellt worden ist, weil die anderen vor mir entweder A: Gekündigt wurden bzw. B: Selbst gekündigt hatten. Eine Aushilfe war nervlich fertig und ging schon nach einer Woche, weil sie total geblockt und schickaniert wurde u. immer von diesen ZWEI DAMEN!!!!!

Seit ich da bin, war ich freundlich zu allen, habe versucht mich in die Gruppe (eigentlich ist es eher ein zweier-Duo-zwischen der neuen und der alten Vorarbeiterinen die schon 12 Jahre dort sind) zu integrieren. Jedoch bekam ich gleich von anfang an das Gefühl das ich nicht wirklich erwünscht bin, wenn z.b. mal eine kleine Zigarettenpause ist. Also ging ich dann meine Zigarettenpause alleine machen. Dann kamen hier und da Unterstellungen mir gegenüber, das ich meine Arbeit nicht wirklich richtig machen würde, was nicht zu trifft, denn alle Personen auf meinem Stockwerk sind mit meiner Arbeit zufrieden, haben auch schon gesagt, das es lange nicht mehr so sauber war, wie seit ich da bin. Jedoch wird erfunden, ich würde dies und das nicht richtig putzen (von der neuen vorarbeiterin).

Vor 2 Wochen, nachdem ich die Toiletten geputzt hatte, kam nach 2 Stunden die Vorarbeiterin und unterstellte mir, das meine Toiletten sie anekeln würden, obwohl sie tip top waren (wir arbeiten in einem Büro während der Arbeitszeit der Büroangestellten, sprich, wenn ich die Toilette geputzt habe gehen die Angestellten dort trotzdem noch auf die Toiletten. Zwei Tage nach dieser Sache, redete weder die Vorarbeiterin noch die abgesetzte Vorarbeiterin mit mir. Sie grüssten mich nicht mehr obwohl ich täglich grüsse.

Vor lauter Verzweiflung habe ich mich an meinen Chef (Objektleiter) gewandt...irgendwie nicht mit viel Erfolg. Er ging zwar zu der neuen Vorarbeiterin hin, sagte ihr, das er sowas nicht dulden würde (so sagte er es mir) jedoch log diese alles ab und schob die Schuld auf eine neue Urlaubsvertretung mit der ich mich gut verstehe und mit der der Chef eigentlich in anderen Objekten sehr zufrieden ist. Es wurde dann auch dieser unterstellt, das sie angeblich nicht sauber putzen würde und sie auch nicht ihre arbeiten täglich ausgeführt hätte, was nicht stimmt, denn ich habe gesehen, das sie gut und sauber gearbeitet hat.

Seit diesen Montag geht es grad weiter, die Zwei sitzen draussen rauchen und ich komme, dann gehen sie sofort rein, sie tun so als würden sie mich nicht sehen, ich sage dann trotzdem Hallo und es kommt nichts zurück. Ich bekomme schon Magenschmerzen, wenn ich dran denke, täglich dahin gehen zu müssen, das habe ich auch schon meinem Chef gesagt, das mich schon der Gedanke das ich hier arbeiten muss, fertig macht. Und auch das ich es traurig finde, das bei 5 Frauen, nur zwei ein Team sind. Man wird selbst wenn mal ne kleine Sonderarbeit anliegt nicht gefragt ob man auch mal helfen möchte oder so, immer machen alles die Beiden.

Nun ist es sogar schon so weit, das er die Vertretung mit der er eigentlich zufrieden ist, nicht mehr als Vertretung einsetzen möchte, weil die zwei die nicht möchten.

Er verschliesst irgendwie die Augen hab ich das Gefühl, die abgesetzte Vorarbeiterin redet bei allem mit, was eigentlich nur die richtige Vorarbeiterin betrifft, die neue kann nichts ohne die alte machen. Ich bin verzweifelt...würde so gerne kündigen, aber kann ich nicht, weil ich sonst Sperre beim Arbeitsamt bekommen würde und ohne Krankenversicherung dastehen würde. Was kann ich denn nur tun????? Vielleicht kann mir jemand helfen. Jetzt geht mein Chef zwei wochen in Urlaub und ich habe Panik ohne Ende.

Hinzuzufügen ist, das ich eigentlich ein Mensch bin, der mich auch anpassen kann und der eigentlich keine Probleme mit anderen Menschen hat, ich bin auch nicht der Mensch der eher einem Opfer-Typ ähnelt wie es meistens bei Mobbing beschrieben wird, aber irgendwie weiß ich mir nicht mehr zu helfen. Man ist freundlich, man versucht in die Gruppe (das Team) zu bekommen, macht seine Arbeit so gut man kann und trotzdem kommen immer neue Sachen.

Danke für Eure Aufmerksamkeit würde mich freuen, wenn mir Jemand nen Rat geben kann.
 

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