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Kündigung nicht möglich, zu viel Verantwortung

Froosh

Neues Mitglied
Hallo Leute,
ich stecke ordentlich in der Patsche.
Ich arbeite in einem 3-Personen-Unternehmen als Programmierer. Die anderen beiden sind mein Chef und seine Freundin. Am Anfang hat mir der Job echt viel Spaß gemacht und ich hatte mit dem Klima kein Problem. Mittlerweile (nach über 4 Jahren) halte ich es kaum mehr aus. Es wird sehr viel diskutiert und die beiden sind sehr schnell gereizt, wenn etwas mal komplizierter ist und man länger über ein Problem im Team reden muss. Außerdem verdiene ich viel zu wenig für meine Arbeit.
Ich habe auch schon eine Zusage von einer großen Firma, wo ich viel mehr verdienen würde und ein besseres Klima hätte, jedoch kann ich meinen Job hier einfach nicht aufgeben. Wir sind jetzt schon mehr als nur ausgelastet, außerdem kann meine Arbeit keiner hier übernehmen, da sich keiner mit meinen Technologien auskennt. Ersatz zu finden ist hier bei uns relativ schwer, weil es kaum Programmierer hier gibt und alle Firmen in dem Bereich unterbesetzt sind.
Meine Vermutung ist, dass die Firma den Bach runter geht, wenn ich kündige. Die Projekte könnten nicht weiter bzw. fertig entwickelt werden.
Meine Freunde meinen alle, ich solle auf mich selbst schauen und es kann mir egal sein, was aus der alten Firma wird, jedoch schaffe ich es einfach nicht, dabei nur an mich zu denken.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Warum kümmert dich das?

Wenn deine Arbeit sowieso nicht entsprechend wertgeschätzt und vergütet wird, kann dir das doch egal sein.
Dann können die beiden mal sehen was ein Programmierer tatsächlich an Kohle verlangt!

LG Yado
 
G

Gelöscht 79574

Gast
Was hast du davon, wenn du Rücksicht auf deinen Chef nimmst? Richtig - nichts!
Ein fähiger Chef plant solche "Ausfälle" ein, die seine Firma gefährden. Er kann sich einen IT Dienstleister suchen, der deine Arbeit fortführt. Wenn er sich das nicht leisten kann, steht der kleine Betrieb anscheinend auf wackligen Füßen.
 

Tinn

Neues Mitglied
Ich kann Dich verstehen.
Auch ich arbeite in einer kleinen Firma. Da ist jeder so spezialisiert, dass man nicht so einfach weg kann. Und irgendwie sind einem die Firma und auch die Leute wichtig - auch wenn sie nerven. Man hat ja schon soviel geschafft, das soll ja auch nicht alles weg sein.
Ihr diskutiert viel, wie Du schreibst, das ist doch ein Vorteil. Es gibt doch immer mal Tage, da ist es nicht so hektisch. Dann sprich die Beiden direkt an und sage, dass Du dich neuerdings sehr unwohl im Team fühlst. Vielleicht ist es sogar besser, Du sprichst nur mit dem Chef allein - dann kannst Du freier reden. Und dann sage auch, dass Du schon daran gedacht hättest, was anderes zu machen. Doch gerne noch versuchen möchtest, eine Lösung fürs Dableiben zu finden und dann erkläre ihm die Hauptpunkte, die Dich stören.
Gib ihm dann zwei oder drei Tage Zeit zum Nachdenken. Vermutlich wird er Dir einen Kompromiss anbieten.
Ich jedenfalls lebe mit einem solchen jetzt ganz zufrieden. Meine Freundin sagte zu meiner Situation damals: man wechselt mit einem neuen Job oftmals nur die Probleme.
Und ich habe mich damals bewusst für die kleine Firma entschieden: die Freiheiten sind größer, ich habe mehr Verantwortung und die interessanteren Aufgaben. Statt mehr Geld habe ich einige Tage mehr Urlaub bekommen und kann meine Zeit selber einteilen. Zum Beidpiel habe ich an den heißen Tagen letzte Woche im Schwimmbad gelegen und abends gearbeitet und mache auch diese Wochen einige Stunden dafür mehr.
Natürlich lässt sich nicht immer alles so gut klären, wie bei mir.
Dann sag deinem Chef, dass er in Ruhe suchen kann und Du auch einen neuen Kollegen einarbeitest. So ne Suche dauert aber sicher drei oder vier Monate. Für die Einarbeitung vielleicht zwei - aber dass weißt Du besser.
Dann kann Dein Chef handeln und weiß, dass er sich auf Dich verlassen kann. Dein neuer Arbeitgeber , wenn er an Dir richtig interessiert ist, wird das verstehen und warten. Denn er erkennt Deine Zuverkässigkeit.
Und nun: gutes Nachdenken, viel Mut und Glück!,
 

Hamsterpups

Mitglied
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen – leider auseigener Erfahrung.
Bei einem so kleinen Betrieb trägt jeder Mitarbeiter vielVerantwortung, aber der Chef sollte es nie so weit kommen lassen, dassMitarbeiter das Gefühl haben ohne sie geht nichts mehr. Dann ist nämlichschnell so eine Situation geschaffen, wie bei dir. Man fühlt sich nicht mehrwohl, wird nicht ausreichend bezahlt und mag aber irgendwie trotzdem nichtgehen, weil man die Firma ja quasi „mit trägt“. Solche Situationen lassen sichvermeiden, wenn der Chef mitdenkt und auf Ausnahmesituationen (lange AU-Phasen,plötzliche Ausfälle, Kündigung, etc.) vorbereitet ist.
Du bist der Firma, bzw. dem Chef nichts schuldig. DieSituation ist für dich nicht mehr tragbar. Für manche Chefs ist eine solcheKündigung ein Wachrütteln – für andere das Ende der Firma. Beides sollte nichtdein Problem sein.
Mach, was für dich am besten ist. Ich wünsche dir vielGlück!

 

Xylo

Mitglied
Kündige einfach.Es ist nicht dein Problem wie es der Firma geht sondern das Problem des Chefs.Viele Arbeitgeber spielen mit den Gefühlen der Mitarbeiter geben ihnen viel Arbeit damit die denken schau wie wichtig ich bin ich kann doch nicht kündigen und dann heulen die nach paar Monaten rum wie schlecht es denen doch geht und das man ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans.
 

Farnmausi

Aktives Mitglied
Hallo, wenn du kündigst bleibt trotzdem noch Zeit einen "Neuen" einzuarbeiten. Alles nur eine Frage der Planung also rede mit deinen Chefs, man kann vieles ändern aber dazu muss man miteinander reden. Farnmausi
 

Froosh

Neues Mitglied
Danke Leute für eure Antworten!
Ich gehe nächste Woche Freitag mit meinem Chef essen und werde das Thema endlich ansprechen.
Bleiben will ich definitiv nicht, aber vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung, die auch ihn bzw. die Firma nicht allzu schlecht dastehen lässt.
 

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