Hallo,
ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Wie so oft sitze ich hier und heule vor mich hin. Denke, dass mein Leben keinen Sinn mehr hat und möchte einfach nur weg. Suizidgedanken sind schon länger da, aber der Schritt war bisher einfach zu groß.
Kurz zu mir:
Meine Leben könnte man als Außenstehender vermutlich als einen "Traum" ansehen. Ich habe meine Abitur mit überdurchschnittlichen Noten abgeschlossen, danach einen Dualen Studienplatz bekommen und bin aktuell einer der Besten in meinem Jahrgang. Zusätzlich macht mir mein Beruf Spaß (Wirtschaftsinformatik) und die Praxis ist wirklich super.
Was nach außen aber so "traumhaft" erscheint, kostet/e mich unmenschlich viel Kraft und Lebensqualität. Bis zu meinem Abitur vor 3 Jahren war eigentlich alles "in Ordnung" bzw. in dem Rahmen, in dem ich noch einen Sinn im Leben sah.
Doch um was geht es genau?
Ich habe extreme Prüfungsangst bzw. diese wurde im Laufe meines Lebens immer schlimmer. Man könnte dies als Banalität abstempeln, aber es bestimmt nun mein komplettes Leben. Im Abitur hielt sich alles noch im Rahmen, ich erbrach zwar des Öfteren und konnte vor Prüfungen manchmal Tage nichts essen - das Ganze ging aber "gerade" noch so. (Vor allem weil es danach immer wieder besser war) Damals dachte ich schon "wenn ich jetzt schon so durchdrehe, wie wird es dann im studium werden?".. Doch dieses Problem schob ich immer vor mich her! Schließlich hatte ich ja auch diese "Top Stelle" und konnte die Chance nicht verspielen.
So fing auch das 1. Semester an und was ich schon erahnte, wurde Realität. Etwa 8 Wochen vor der Prüfung bekam ich panische Angst, alles nicht zu schaffen und einfach zu versagen. In der Zeit nahm ich 10 Kilo ab und war wirklich am Ende, bekam Depressionen und schwörte mir die Prüfungen zu schreiben, danach aber abzubrechen und auf jeden Fall eine Ausbildung zu beginnen. (Ich wollte diese unendliche Qual mit täglichem Erbrechen und schlaflosen Nächte einfach nicht nochmal erleben). In der Zwischenzeit war ich natürlich bei vielen Ärzten und hatte auch kurze Sitzungen bei Psychologen, wobei mir aufgrund der Situation Antidepressiva (Paroxetin) verschrieben wurde. Eigentlich wollte ich die Tabletten nicht nehmen und direkt alles hinschmeissen, aber alle sagten, ich sollte die Prüfungen doch wenigstens versuchen.. (Danach könnte ich immer noch abbrechen) Dies tat ich natürlich und schrieb die Prüfungen, auch auf der Grundlage, dass es mir mit den Tabletten wieder ein Stück besser ging (ich erbrach wenigstens nicht mehr und konnte wieder Kleinigkeiten essen).
Entgegen aller Erwartungen bestand ich alle Prüfungen und alle waren natürlich stolz. Zusätzlich machte mir die Arbeit Spaß und der vorsatz, dass ich auf jeden Fall abbrechen wurde, verschwand irgendwo ganz tief in der Schublade. Die Tabletten setzte ich wieder ab und alles war vorerst in Ordnung. Bis natürlich das nächste Semester began und das gleiche Spiel wieder von vorne los ging!.. Abgenommen, Rückzug aus meinem sozialen Leben, täglichen Erbrechen und wieder endete es in den Tabletten, welche ich wieder längere Zeit nahm.
Das Spiel ging nun bis ins 4. Semester, wobei ich hier erste Selbstmordgedanken hatte. Damals nahm ich die Tabletten einfach nicht mehr, wollte wirklich alles ohne schaffen, aber weit gefehlt...Das weitere Spiel könnt ihr euch ja denken. Aufgrund der Vorkommnisse schlug mir mein Arzt vor, dass ich die Tabletten doch mein Studium durchnehmen sollte, falls es wirklich nicht anderst geht. Dies tat ich auch soweit, schrieb im 5. Semester meine Bachelorarbeit und stehe nun kurz vor dem Ende meine Studiums, wobei noch 10 Klausuren auf mich warten. Und das ist momentan ein extrem großes Problem. Eigentlich ist es wie immer, nur mit dem Unterschied, dass ich die Tabletten nehme und es sich so anfüllt als würde ich keine antidepressiva nehmen. Sprich: fast tägliches Erbrechen und überhaupt keine konzentration zum Lernen. Prüfungen in 2 Wochen. Besserung meiner gesundheitlichen Situation nicht in Sicht.
Das wären die letzten Prüfungen und ich schaffe sie nicht. Die 3 Jahre Qualen waren dann komplett umsonst. Nebenbei habe ich über die Jahre noch Tinnitus bekommen und viele meiner Freunde verloren. Ich bin zurzeit einfach am Ende, habe so viel aufgegeben..für was? Für nichts. Selbst in die Prüfung zu sitzen und durchzufallen, ich weiß nicht ob ich das schaffe. Vermutlich übergebe ich mich noch im Prüfungsraum. Die Klausuren kann ich aufgrund des dualen System eh nichtschieben (auch ein 2. Versuch würde ich aufgrund meiner psychischen Verfassung nicht hinbekommen..) und keine Ahnung..jetzt kurz davor abbrechen? dann eine Ausbildung machen und und später vielleicht später nochmal das selbe zu studieren? Oder in die Prüfungen gehen, exmatrikuliert werden und das Fach nie mehr studieren können? Danach dann eine Ausbildung? Für mich ist keines eine wirkliche Option.. Dafür habe ich mein Leben viel zu sehr kaputt gemacht und bei einer Ausbildung kommen ja wieder die Prüfungen auf mich zu.. da werde ich mich dann wieder 3 Jahren quälen müssen.. ich dachte, dass es endlich vorbei wäre..
Ich will einfach nicht mehr. Momentan sehe ich als einzige Lösung, dem allen ein Ende zu setzen. Ich weiß eigentlich selbst, dass dies keine Lösung ist.. Aber was soll ich machen? Meine Alternativen sind einfach nicht lebenswert, ich will nicht nochmal alles durchmachen.
Alle sagen: ja, zieh das noch durch..Es sind nur noch ein paar Wochen.. Aber wenn ich den ganzen Tage heule, hat es doch keinen Sinn. Vor allem weil ich bisher fast nichts lernen konnte.
Ich weiß, dass ihr meine Situation vielleicht nicht ganz verstehen könnt. Es gäbe auch noch so viel zu erzählen.. Fragt aber nach, falls ihr noch was wissen wollt..
Grüße
Linda
ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Wie so oft sitze ich hier und heule vor mich hin. Denke, dass mein Leben keinen Sinn mehr hat und möchte einfach nur weg. Suizidgedanken sind schon länger da, aber der Schritt war bisher einfach zu groß.
Kurz zu mir:
Meine Leben könnte man als Außenstehender vermutlich als einen "Traum" ansehen. Ich habe meine Abitur mit überdurchschnittlichen Noten abgeschlossen, danach einen Dualen Studienplatz bekommen und bin aktuell einer der Besten in meinem Jahrgang. Zusätzlich macht mir mein Beruf Spaß (Wirtschaftsinformatik) und die Praxis ist wirklich super.
Was nach außen aber so "traumhaft" erscheint, kostet/e mich unmenschlich viel Kraft und Lebensqualität. Bis zu meinem Abitur vor 3 Jahren war eigentlich alles "in Ordnung" bzw. in dem Rahmen, in dem ich noch einen Sinn im Leben sah.
Doch um was geht es genau?
Ich habe extreme Prüfungsangst bzw. diese wurde im Laufe meines Lebens immer schlimmer. Man könnte dies als Banalität abstempeln, aber es bestimmt nun mein komplettes Leben. Im Abitur hielt sich alles noch im Rahmen, ich erbrach zwar des Öfteren und konnte vor Prüfungen manchmal Tage nichts essen - das Ganze ging aber "gerade" noch so. (Vor allem weil es danach immer wieder besser war) Damals dachte ich schon "wenn ich jetzt schon so durchdrehe, wie wird es dann im studium werden?".. Doch dieses Problem schob ich immer vor mich her! Schließlich hatte ich ja auch diese "Top Stelle" und konnte die Chance nicht verspielen.
So fing auch das 1. Semester an und was ich schon erahnte, wurde Realität. Etwa 8 Wochen vor der Prüfung bekam ich panische Angst, alles nicht zu schaffen und einfach zu versagen. In der Zeit nahm ich 10 Kilo ab und war wirklich am Ende, bekam Depressionen und schwörte mir die Prüfungen zu schreiben, danach aber abzubrechen und auf jeden Fall eine Ausbildung zu beginnen. (Ich wollte diese unendliche Qual mit täglichem Erbrechen und schlaflosen Nächte einfach nicht nochmal erleben). In der Zwischenzeit war ich natürlich bei vielen Ärzten und hatte auch kurze Sitzungen bei Psychologen, wobei mir aufgrund der Situation Antidepressiva (Paroxetin) verschrieben wurde. Eigentlich wollte ich die Tabletten nicht nehmen und direkt alles hinschmeissen, aber alle sagten, ich sollte die Prüfungen doch wenigstens versuchen.. (Danach könnte ich immer noch abbrechen) Dies tat ich natürlich und schrieb die Prüfungen, auch auf der Grundlage, dass es mir mit den Tabletten wieder ein Stück besser ging (ich erbrach wenigstens nicht mehr und konnte wieder Kleinigkeiten essen).
Entgegen aller Erwartungen bestand ich alle Prüfungen und alle waren natürlich stolz. Zusätzlich machte mir die Arbeit Spaß und der vorsatz, dass ich auf jeden Fall abbrechen wurde, verschwand irgendwo ganz tief in der Schublade. Die Tabletten setzte ich wieder ab und alles war vorerst in Ordnung. Bis natürlich das nächste Semester began und das gleiche Spiel wieder von vorne los ging!.. Abgenommen, Rückzug aus meinem sozialen Leben, täglichen Erbrechen und wieder endete es in den Tabletten, welche ich wieder längere Zeit nahm.
Das Spiel ging nun bis ins 4. Semester, wobei ich hier erste Selbstmordgedanken hatte. Damals nahm ich die Tabletten einfach nicht mehr, wollte wirklich alles ohne schaffen, aber weit gefehlt...Das weitere Spiel könnt ihr euch ja denken. Aufgrund der Vorkommnisse schlug mir mein Arzt vor, dass ich die Tabletten doch mein Studium durchnehmen sollte, falls es wirklich nicht anderst geht. Dies tat ich auch soweit, schrieb im 5. Semester meine Bachelorarbeit und stehe nun kurz vor dem Ende meine Studiums, wobei noch 10 Klausuren auf mich warten. Und das ist momentan ein extrem großes Problem. Eigentlich ist es wie immer, nur mit dem Unterschied, dass ich die Tabletten nehme und es sich so anfüllt als würde ich keine antidepressiva nehmen. Sprich: fast tägliches Erbrechen und überhaupt keine konzentration zum Lernen. Prüfungen in 2 Wochen. Besserung meiner gesundheitlichen Situation nicht in Sicht.
Das wären die letzten Prüfungen und ich schaffe sie nicht. Die 3 Jahre Qualen waren dann komplett umsonst. Nebenbei habe ich über die Jahre noch Tinnitus bekommen und viele meiner Freunde verloren. Ich bin zurzeit einfach am Ende, habe so viel aufgegeben..für was? Für nichts. Selbst in die Prüfung zu sitzen und durchzufallen, ich weiß nicht ob ich das schaffe. Vermutlich übergebe ich mich noch im Prüfungsraum. Die Klausuren kann ich aufgrund des dualen System eh nichtschieben (auch ein 2. Versuch würde ich aufgrund meiner psychischen Verfassung nicht hinbekommen..) und keine Ahnung..jetzt kurz davor abbrechen? dann eine Ausbildung machen und und später vielleicht später nochmal das selbe zu studieren? Oder in die Prüfungen gehen, exmatrikuliert werden und das Fach nie mehr studieren können? Danach dann eine Ausbildung? Für mich ist keines eine wirkliche Option.. Dafür habe ich mein Leben viel zu sehr kaputt gemacht und bei einer Ausbildung kommen ja wieder die Prüfungen auf mich zu.. da werde ich mich dann wieder 3 Jahren quälen müssen.. ich dachte, dass es endlich vorbei wäre..
Ich will einfach nicht mehr. Momentan sehe ich als einzige Lösung, dem allen ein Ende zu setzen. Ich weiß eigentlich selbst, dass dies keine Lösung ist.. Aber was soll ich machen? Meine Alternativen sind einfach nicht lebenswert, ich will nicht nochmal alles durchmachen.
Alle sagen: ja, zieh das noch durch..Es sind nur noch ein paar Wochen.. Aber wenn ich den ganzen Tage heule, hat es doch keinen Sinn. Vor allem weil ich bisher fast nichts lernen konnte.
Ich weiß, dass ihr meine Situation vielleicht nicht ganz verstehen könnt. Es gäbe auch noch so viel zu erzählen.. Fragt aber nach, falls ihr noch was wissen wollt..
Grüße
Linda